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Ökologischer Fußabdruck von EPS Dämmungen im Vergleich

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  •  trailfuchs
25.9. - 3.10.2017
61 Antworten | 14 Autoren 61
61
Hallo an Alle. Ein Nachteil von EPS-Dämmplatten ist bekanntermaßen die Herstellung bzw. das Ausgangsprodukt Erdöl. Wir planen derzeit ein Fertigteilhaus (Passivhaus) mit teilweiser EPS Dämmung. In unserem Umfeld wissen mache alles besser (EPS ist ja sooo schlimm! emoji ). Daher würde mich interessieren, wie hoch der Co2 Abdruck für diese Dämmung tatsächlich ist.

Vor allem wäre ein Vergleich vom Fußabdruck interessant - z.B. wie oft könnte man für eine EPS Dämmung ein Auto auftanken?

Bitte um Hilfe - stimmen diese Annahmen?

Dämmmaterial
Synthesa Capatect Lambdapor Temper
Nicht erneuerbare Energieträger total*: 98,9 MJ/kg* also ca. 100MJ/kg*
Raumgewicht: 18 kg/m³
-> Energiebedarf = 1800 MJ/m³

Kennwerte vom Haus
Innen Mineralwolle als Dämmstoff, Außen EPS (durchschnittliche Dicke ca. 15cm)
Vereinfachte Hausgröße: 8m (Breite) x 8m (Länge) x 6m (Höhe)
Vereinfachte Aussenflächen: 4*48m²+2*64m² = 192+128 = 320m²
Vereinfachte EPS Kubatur (Fenster/Türen nicht berücksichtig): 320m²*0,15m = 48m³ (Würfel mit Seitenlänge 3,6m)
Vereinfachter Energiebedarf: 48m³ * 1800 MJ/m³ = 86400 MJ

Vergleichskennwerte Benzin als Treibstoff

Benzin hat einen Brennwert von ca. 43MJ/Kg und eine Dichte von 0,7Kg/l
-> Brennwert pro Liter: ca. 30MJ/l

Resultat - stimmt das?
Der Energiewert der Dämmung entspricht 86400/30 = 2880l Benzin, bei einem 70 l Tank also ca. 41x volltanken oder ca. 57.000km (5l/100km). Voraussetzung: Der Energiebedarf für die Polymerisation stammt zu 100% aus fossilen Energieträgern (ist mir unklar, siehe * unten).

Resulat Variante nur Rohstoffenergiegehalt ohne graue Energie
Eigentlich ist es hier ein Quatsch die graue Energie einzuberechnen. Der Energiebedarf für die Herstellung von z.B. Mineralwolle ist wesentlich höher bei EPS. Und da fragt auch keiner nach - es geht ja um das Ausgangsprodukt Erdöl.

Vereinfachung: EPS besteht größtenteils aus Erdöl, als 1kg Erdöl (Energiegehalt: 42MJ) für 1kg EPS Platten.
18kg/m³*48m³=864kg*42MJ=36000MJ
36000MJ / 30MJ/l (Benzin) = 1200 l Benzin, also 17x volltanken

Der Wert scheint mir für Diskussionen wesentlich interessanter - vorausgesetzt die Annahmen stimmen und die Vereinfachung ist zulässig. Was meint ihr?

PS: Natürlich ist der Einsatz von Flammschutzmittel ebenfalls bedenklich. Auch könnte man mit dem Recyclen von EPS argumentieren. Mich hat jetzt einfach nur das Vergleichen mit Autofahren interessiert. emoji

*) Inkl. Energie für Herstellung (Graue Energie). Ist hier nicht ein Annahmefehler - wird für die Herstellung nicht zum Teil auch Erneuerbare Energie verwendet (Strom aus Wasserkraft etc.)?

Quellen:
http://www.baubook.info/m/PHP/Info.php?SI=2142702081&SW=16&win=y
http://nachhaltiges-bauen.de/baustoffe/Polystyrol%20EPS
http://www.ibo.at/de/publikationen/documents/kologie_dmmstoffe.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Heizwert

  •  brink
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#41)

zitat..
mackica schrieb: aber jede Diskussion mit dem Verweis auf SUVs abzuwürgen ist auch idiotisch.


genau, diskussion abzuwürgen ist idiotisch. weiß nicht, wer das macht..

leute, die sich nur mit der fassadendämmung beschäftigen, aber sonst deren lebensweise erdöllastig ist, sollten sich lieber trailfuchs vergleich mit den xy litern benzin bewusst werden

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  •  mackica
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#42)

zitat..
brink schrieb: aber sonst deren lebensweise erdöllastig ist, sollten sich lieber trailfuchs vergleich mit den xy litern benzin bewusst werden


Darum CO2-Steuer, dann braucht man nicht mehr in Liter Benzin umrechnen... und hin und her diskutieren wo jetzt wieviel Energie verbraucht wird.

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  •  Fernmelder
  •   Silber-Award
28.9.2017  (#43)

zitat..
melly210 schrieb: Wir haben auch kaum EPS/XPS verbaut. Nur um den Keller herum, eigentlich. Die Fassaden-und Dachdämmung haben wir mit Hanf gemacht.


Da fällt mir ein dass es im Frühjahr schon einen ähnlichen Thread gab:


2017/20170928309158.jpg


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  •  brink
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#44)
aber auch co steuer und nox steuer und fckw steuer und dioxin steuer und voc steuer und ... emoji

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  •  trailfuchs
28.9.2017  (#45)

zitat..
mackica schrieb:
Ich verstehe nur nicht wie Du bei 2-fachen Fassadenkosten auf 30.000 Aufpreis kommst?


Das war das Angebot welches wir damals von Elk/Zenker bekommen haben.


Dass Hanfdämmungen zu 10% aus Kunststoff bestehen wusste ich auch nicht! Habe mal nachgesehen ... trifft auch auf die erste Hanfdämmung zu, die man via Google findet:
https://www.hornbach.at/data/shop/D04/001/780/496/083/27/5629078_Doc_01_AT_20160720135859.pdf

Habe dazu folgendes in einer Boku-Abschlussarbeit gefunden:

zitat..

Unbehandelte Hanfdämmstoffe können kompostiert werden. Dämmprodukte, die mit Flammschutzmittel behandelt sind oder die Polyesterstützfasern enthalten, sind jedoch schwieriger weiterzuverwenden. Es wird davon ausgegangen, dass solche Produkte thermisch verwertet werden müssen.


https://zidapps.boku.ac.at/abstracts/download.php?dataset_id=10427&property_id=107

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  •  mackica
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#46)
bliebe noch Holzweichfaser. Ist auch kostengünstiger.

zitat..
brink schrieb: aber auch co steuer und nox steuer und fckw steuer und dioxin steuer und voc steuer und


Na das meinste von dem ist ja entweder verboten oder limitiert.

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  •  brink
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#47)

zitat..
mackica schrieb: Na das meinste von dem ist ja entweder verboten oder limitiert.


???

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  •  mackica
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#48)
fckw sin verbote.
nox und co ausstosz reglmentiert...
dioxin sollte nicht mehr passieren..

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  •  brink
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#49)
voc?
und all die anderen hinterm "..."?
wie metall steuern - aluminum, eisen, ..
kunststoffsteuer - pe, pvc, pp, ..
es gibt unendlich viele molekülarten. sich nur co2 rauszupicken ist ungenügend, viel zu vereinfacht, potentiell sogar ungut

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  •  mackica
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#50)

zitat..
brink schrieb: sich nur co2 rauszupicken ist ungenügend, viel zu vereinfacht, potentiell sogar ungut


sehr off topic. Seit wann gibt s ein globales VOC Problem? man sollte sich halt schon der Bedeutung verschiedener Thematiken bewußt sein und nicht Mücken mit Elefanten in einen Topf werfen

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  •  brink
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#51)
du willst es einfach nicht anders haben, richtig?
haben wir ein globales kunststoff problem?
haben wir ein globales ressourcenproblem - abbau / verarbeitung von erzen? e.g. aluminum produktion ist problemlos?

zitat..
mackica schrieb: man sollte sich halt schon der Bedeutung verschiedener Thematiken bewußt sein


der meinung bin ich auch.
co2 steuer ist meiner meinung keine lösung, auch wenn es verführerischen anschein haben mag

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  •  melly210
  •   Gold-Award
28.9.2017  (#52)
Für die die sich an den 10 % Polyester-Stützfasern im Hanf stören gibt es den auch mit komplett kompostierbaren Stützfasern aus Mais-Proteinen emoji Der ist zwar was ich weiß für die Fassade noch nicht freigegeben, aber für die Dachdämmung und alle anderen Innenbereiche schon.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
29.9.2017  (#53)

zitat..
brink schrieb: du willst es einfach nicht anders haben, richtig?


Ja, ich teile die Ansicht vieler Experten, dass der Klimawandel das größte Problem unseres Jahrhunderts ist. Natürlich gibt s noch viele andere Probleme. In Ö zB dér massive Landverbrauch.

zitat..
melly210 schrieb: komplett kompostierbaren Stützfasern


ich verstehe einfach nicht warum das kompostierbar sein soll. Andererseits will man ja nicht dass die Fassade schimmelt,...
Es spricht nichts gegen Thermische Verwertung.

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  •  brink
  •   Gold-Award
29.9.2017  (#54)
wieso würdest du mit der thermischen verwertung und freisetzung von co2 dem klimawandel was beitragen?
---
ich meinte natürlich, dass wir gegen die umweltzerstörung (folge klimawandel o.ä.) vorgehen sollten. aber eine steuer allein auf das co2 molekül ist mir zu wenig.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
29.9.2017  (#55)

zitat..
brink schrieb: wieso würdest du mit der thermischen verwertung und freisetzung von co2 dem klimawandel was beitragen?


verstehe nicht ganz was Du meinst.
CO2 wird sowohl bei der Kompostierung als auch bei der Verbrennung freigesetzt.
Wenn du das Material jetzt zB im Fernheizwerk oder Biomasse-KW ersetzt, kannst du noch nutzbare Energie daraus gewinnen und sparst Öl, Gas,.... So sparst im Endeffekt CO2.

zitat..
brink schrieb: aber eine steuer allein auf das co2 molekül ist mir zu wenig.


finde halt es wäre die einfachere und objektivere Lösung zur Förderung von Alternativenergien, anstatt jährlich darüber zu diskutieren wieviel Förderung jetzt für Solar, Wind, E-Autos, ÖBB,... aufgewendet werden sollen... zahlen muss es so und so der Steuerzahler.
Vor allem wäre es auch nach dem Verursacher-Prinzip. Derzeit muss jeder zahlen für die E-Wende

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  •  brink
  •   Gold-Award
29.9.2017  (#56)

zitat..
mackica schrieb: bei der Kompostierung als auch bei der Verbrennung


deinen inneren zwang zur verbrennung verstehe ich nicht.
verbrennung ist der letzt mögliche schritt. davor stehen zig möglichkeiten der wiederverwendung resp rückführung ins "leben".
ja, auch bei der kompostierung entsteht co2, aber es ist ein lebenskreis. und ausgerechnet bei kompostierbarem material ist kompostierung zu bevorzugen statt es zu verbrennen.
deine sicht ist schon drauf geeicht, alles material so zu sehen, als wäre es schon verbrannt.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
29.9.2017  (#57)

zitat..
brink schrieb: deinen inneren zwang zur verbrennung verstehe ich nicht


ich verstehe nicht warum immer alle glauben Verbrennen sei schlecht. nur was kompostierbar ist gut.

Problematisch ist aus meiner Sicht alles, was nur deponierbar ist. Was sollen die nächsten Generationen mal mit dem verbuddelten Müll machen?

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  •  melly210
  •   Gold-Award
30.9.2017  (#58)
Mackica, die meisten kompostierbaren Materialien sind aber bis zur nächsten Generation verrottet. Kompostierbar und deponierbar sind zwei unterschiedliche Dinge.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
2.10.2017  (#59)

zitat..
melly210 schrieb: die meisten kompostierbaren Materialien sind aber bis zur nächsten Generation verrottet


Sorry, verstehe nicht was Du meinst.

Deponieren sollte man in Zukunft - meiner Ansicht nach - gar nichts mehr. Schade um die Flächen die für Deponien draufgehen und in Zukunft die Umwelt versauen werden. Wer will schon neben einer Deponie wohnen? (auch wenn s nur eine Bauschuttdeponie ist, wer weiß was alles dabei ist... Eternit,...)

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  •  melly210
  •   Gold-Award
2.10.2017  (#60)
Ich rede von biologischen/organischen Materialien die sich einfach in relativ kürzerer Zeit selbst zu Erde zersetzen. Wie auch der Hanf mit den Mais-Stützfasern. Die sind keine Belastung für die nächsten Generationen. Bei der Variante mit den Kunststoff-Stützfasern bleiben halt 10 % über die nicht organisch sind und länger zum verrotten brauchen.

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  •  Fernmelder
  •   Silber-Award
3.10.2017  (#61)

zitat..
melly210 schrieb: Bei der Variante mit den Kunststoff-Stützfasern bleiben halt 10 % über die nicht organisch sind und länger zum verrotten brauchen.


Na wozu gibts dann überhaupt eine Diskussion? Meine EPS Fassade verrottet dann ja auch, dauert halt länger emoji

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