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Bewehrung aus Kunststoff

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  •  Gast Marpa
11.3. - 13.3.2009
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Hat jemand Erfahrung oder Informationen zu einer Bewehrung aus Kunststoff bzw. Alternativen zu den gängigen Eisenbewehrungen!? Habe beim googeln nur die Fa. Schöck mit Glasfaserbewehrung gefunden. Interessant wären auch Preise im Vergleich zu einer eisenbewehrten Variante.

  •  tekov
11.3.2009  (#1)
Tja,Welche Information hättest den gerne ? emoji

Wir haben den Keller geschalt wie der Eisenpreis sein absolutes Hoch hatte, also war die Entscheidung mehr als leicht auf Beton mit Kunststofffasern zu setzen.

Die Geschichte mit Eisenfasern die beigemischt werden würde ich lassen, was dann an der Oberfläche ist rostet.

Ich kann nur sagen das:

-) Der Unterschied preislich 1500€ günstiger war, als Eisen bewährter (und das ohne Arbeitszeit fürs einbringen)

-) Man eindeutig weniger Arbeit hat (sollte man auch beachten Zeit kostet gerade am Bau viel Geld), das ganze schneller geht

-) Hab eine statische Garantie, 30 Jahre auf "versteckte Mängel"

Ich hab den Faserbeton nur für die Wände benutzt, alles andere ist imho Schwachsinn.
Hab nur rund um die Fenster Eisenkörbe+Betoneisen und in den 4 Ecken Körbe die in beide Richtungen schauen.

Aufpreis auf Faserbeton war bei mir 11,55€ per m³ inkl. Steuer

HTH emoji


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  •  DMC
11.3.2009  (#2)
Bewährung - Prinzipiell gibt es bei einem geschalten Keller mit Eisenbewährung kein Eisen an der Oberfläche das rosten kann.
Zweitens kommt es drauf an ob du ein Gartenhaus, ein Fertighaus oder ein Massiv-Stockhaus baust. Und sorry von der Statik kommt ein Faserbeton mit einem stahlbewährten Beton nicht mit. Und wenn du Massivbauweise wählst dann nimm dir einen eisenbewährten Keller.


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  •  tekov
11.3.2009  (#3)
²DMC - Bei Eisenfasern kann sehr wohl an der Oberfläche Rost entstehen...

Das sowas bei einer "Eisenbewehrung" nicht der Fall sein kann ist logisch, für das gibts ja Distanzstreifen/halter

Zu Zweitens: Blödsinn, Fertig oder Massivhaus hat mit der Bewehrung rein gar nix zu tun,(Glaubst das ein fertiges Fertigteilhaus 50% leichter ist als ein Massives?) wird ja sowieso individuell aufs Haus berechnet, wir bauen ja hier keine Brückenpfeiler...

Und zur Statik: Das ist absoluter Schwachsinn, ich möcht ein normales EFH sehen das nicht mit Kunststoffbewehrung auskommt sehen, das neuralgische Punkte wie Ecken,Fenster,Übergänge Eisenbewehrt werden ok, aber normale Wände sicher nicht

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  •  Marpa
12.3.2009  (#4)
Textilbeton - Danke für Eure Beiträge! @²DMC Wie sieht es mit Decken aus können die ev. auch ausschließlich mit Kunststoffbewehrung auskommen (meinst du jetzt den Faserbeton auf PP-Basis oder irgendwelche Matten Stäbe die eingelegt werden)? Ich plane ein Haus in steiler Hanglage zu bauen! Der "Keller" würde als Wohnraum ausgeführt werden (hinten und seitlich im Erdreich [Wasserdruck!] - vorne offen) darauf dann eine Decke bzw. Geschoss in Holzbauweise. Dh der Betonbau würde aus einer Bodenplatte (unterhalb mit XPS gedämmt) und 2x Seite und Rückseite in Dichtbeton inkl Decke darüber bestehen! Der Faserbeton auf Kunststoffbasis ersetzt meines Wissens nicht die Bewehrung sondern wird als Brandschutzmaßnahme bzw. zur Vermeidung von Schwindrissen eingesetzt. Ich dachte eher an eine Variante welche die Bewehrung in Bodenplatte, Wand und Decke aus Eisen vollständig zu ersetzten in der Lage ist! Habe da was über Textilbeton bzw. textilbewehrten Betonteilen gegoogelt. Weiss da jemand was darüber?

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  •  DMC
12.3.2009  (#5)
@tekov Punkt1 habe ich geschrieben, dass es bei geschalten Keller mit Eisenbewhrung kein rosten an der Oberfläche gibt, ich habe nicht von Eisenfasern gesprochen.

Punkt2 wenn du logisch überlegst, dann weist du das ein Holzriegelbau wesentlich leichter als ein Massivbau ist. Das ergibt sich schon vom spezifischen Gewicht der Baumaterialen. Der Ordnung halber teile ich dir mit, dass ein Fertigkeller mit Eisenanimierung nicht induviduell aufs Haus berechnet wird, sondern nur die Kellerdecke. Ansonsten wird er mit 25 bzw.30er und B2 Beton in Standard gebaut. Diesen Luxus der Berechnung hast nur beim Faserbeton. Was du auch nicht beschrieben hast ist,dass Faserbeton bei hohem Grundwaser oder Druckwasser auf Grund seiner Porenstruktur nicht einsetzbar ist. Sprich ein Dichtbetonkeller ist mit Faserbeton nicht machbar und auch nicht die Fundamentplatte . Nachzulesen auch bei VÖZ. lg


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  •  DMC
12.3.2009  (#6)
@Marpa - betreffend Faserbeton kommen die Matten hauptsächlich nur bei Fertigbauteilen zum Einsatz. Auf der Baustelle bekommst du den bereits mit Faseranteilen je nach Anforderung an die Statik abgemischt geliefert.
Eine Decke mit Faserbeton wird statisch ebenso berechnet wie mit Eisenbewährung und ist machbar. Die Anwendung erfolgt ja als Aufbeton auf die Deckenelemente.
Faserbeton auf Kunststoffbasis ist damit bewährt, hat aber natürlich bessere Brandschutzwerte da der Beton im Brandfall nicht aufplatzt.
Wenn du Hanglage hast und weist, dass du mit Druck und eventuell Schichtwasser rechnen mußt ist ein Dichtbetonkeller sinnvoll.
Nur Dichtbetonkeller bei Grundwasser mit Faserbeton gibt es nicht. Außerdem ist Faserbeton auf Grund seiner Porenstruktur bei hohen Grundwasser, Schicht oder Druckwasser nicht geeignet.
Daher Bodenplatte und Wände mit Eisenanimierung. Ich würde dir auch empfehlen unter der Bodenplatte mit Flämmpappe zu isolieren ebenso die Wände (schwarze Wanne) Ist nicht billig, aber du schwimmst im Keller nicht. Denn ein Dichtbetonkeller ist nicht Druckwasser resistent. lg



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  •  tekov
12.3.2009  (#7)
²DMC - AD Statik: Du schreibst das nur die Kellerdecken berechnet werden, und gleichzeitig schreibst du von Fertigkellern, ich rede hier von vor Ort geschalten und betonierten Kellern, und ich kann dir nicht helfen, meine Baufirma hat auch für die Kellerwände die Statik berechnet, das ganze für Faserbeton und eisenarmiert.

AD Dichtbetonkeller mit Faserbeton:

Sorry das höre ich das erste mal, und hab mit meinem Keller die Bewehrungsprobe schon hinter mir, das Wasser Stand da Wochen lang 1,5m und er war dicht.Und ich glaub kaum das eine Baufirma mir 30 Jahre Garantie auf Dichtheit und versteckte Mängel gibt wenn Faserdichtbeton nicht dicht ist,.. bitte also um Artikel o.ä. wo das genau drinnen steht.

BTW: Ich bin nicht der einzige mit einem Dichtbetonkeller aus Faserbeton, in unserer Gegend ist das durchwegs Standard, und oh Schreck, im Bekannten und Verwandtenkreis sind alle dicht, und keiner schwimmt emoji

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  •  oldtimersammler
13.3.2009  (#8)
Faserbeton - Hier wird von verschiedenen Dingen geredet bzw.teilweise falsche einschätzungen.
Faserbeton kann sehr wohl Eiesenbewehrung ersetzen,viele Firmen arbeiten nur mit Fasebeton.
Ist auch heute nichts neues mehr.
Es gibt Faserbeton mit Stahlfasern ebenso wie Kunstststoffasern,es wird sogar behauptet das Kunstsstoff noch mehr hält aufgrund höherere Elastizität.
Sowohl Stahl als auch Kunsstofffasern können in beliebiger Menge kg pro m3 im Fertigbetonwerk zugemengt werden ebenso wie sontige Zusätze,das macht heute jesdes Fertigbetonwerk.
Daß ein Dichbetonkeller nicht dicht wird ohne Eisenbewehrung ist ein vollkommener Blödsinn wwas soll das Eisen mi der Dichtheit zu tun haben.
Ich frage mich wirklich immer wieder warum macht jemand eine Aussage von etwas wo er nichts versteht?
Es ist aber auch sicher gegen Eisenbewehrung nichts negatives zu sagen wenn sie gut und richtig verlegt ist,wenn das Eisen natürlich am Boden der Schalung liegt sodaß an der Unterseite der Decke die Eisen herausgucken rostet das eisen natürlich ist ja klar.
Nun kann man sagen warum heute noch Eisenbewehrung.
Das kann ich selber auch nicht genau sagen aber ich vermute mal daß bei Konstuktionen mit extremer Belastung wie z. B. Brückenusw Eisenbewehrung nach wie vor das um und auf sein wird,da bei dieser extremen Belastung vermutlich soviel Fasern reingemischt werden müßten daß vom Bindemittel sprich Beton nicht mehr viel Platz bleibt.
Jeder der sich dafür interessiert hat ja sicher schon mal zugesehen wieviel Eisen bei einer Autobahnbrücke drinnen ist.
Ist jedoch bei keinem Einfamilienhaus gefragt.
Natürlich gehört die Fasermenge von einem Statiker berechnet,die Betonlieferfirma kann keine Angaben machen wieviel reingehört.
Erfahrungswerte sind natürlich vorhanden aber wer übernimmt dann Garantie wenn es Risse in der Decke gibt?
Noch etwas wichtiges,sparen kann man an vielen Sellen beim Hausbau aber keinesfalls bei der Bewehrung,im gegenteil wenn dann lieber etwas mehr Eisen und an den richtigen Stellen bzw Fasern.

l.G. Gerhard


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  •  joski
13.3.2009  (#9)
Kunststofffasern - das Problem liegt einfach nur an der Statik. Leider lassen sich weder Stahl- noch Kunststofffasern nach den Regeln der Technik berechnen. Unsere Berechnungen beruhen auf unseren Önormen bzw. sonstigen Normen, und die machen keinen Unterschied ob ein EFH oder ein Hochhaus gebaut wird. Die ÖNorm sieht heute noch u.a. eine Bewehrung im Estrich vor, obwohl die fliegenden Estrichleger schon ausgestorben sind.
Und eine Standardbewehrung einer Kellerwand mit 2 Lagen BSTG ist sowieso zu hinterfragen.

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  •  TheMechanix
13.3.2009  (#10)
Das Problem liegt nicht an der Statik, sondern an den geringen Tragfähigkeitsreserven des Faserbetons. Herkömmliche Stahlbetonbauteile haben eine gewisse Duktilität, d.h. vor dem endgültigen Versagen gibt es erhebliche Verformungen. Beim Faserbeton erfolgt das Versagen relativ schlagartig, genauso wie bei zu schwach bewehrtem Stahlbeton. Im EFH-Bereich, wo nur geringe Lasten vorhanden sind, ist das weniger ein Problem, aber für Tragwerke mit hohen Belastungen ist Faserbeton einfach nicht sinnvoll.

Ich persönlich bin kein Freund des Faserbetons. Ich find's nicht gut, bei der Statik zu sparen, egal ob's um eine Brücke oder ein Einfamilienhaus geht (und herkömmlicher Stahlbeton hat einfach das bessere Tragverhalten). Und für eine Kellerwand, die nicht nur zur Lotlastabtragung, sondern auch dem permanenten Erddruck und evtl. Wasserdrücken ausgesetzt ist, die also auch mit horizontalen Lasten beansprucht wird würd' ich Faserbeton schon gar nicht einsetzen.

Was die Dichtigkeit angeht: Für weiße Wannen gibt es eigene Richtlinien, in denen u.a. erhöhte Anforderungen an die Rissbreiten und zusätzliche Bewehrung für die Reduzierung von Schwindrissen verlangt werden. Ohne diese Zusatzmaßnahmen ist die Verwendung von Dichtbeton allein relativ wertlos (was nicht heißt, daß jetzt in jeden Dichtbetonkeller, der nicht nach diesen Richtlinien ausgeführt wurde, irgendwann Wasser eindringt, aber es ist zumindest nicht Stand der Technik) - da zu pauschalieren halt ich für unklug, das hängt stark vom Einzelfall ab...eine ordentlich geplante und ausgeführte weiße Wanne aus Faserbeton hält sicher länger als eine mangelhafte aus Stahlbeton.

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