Hallo!
Ich habe seit November eine Wärmpepumpe mit 8,3kW Heizleistung im Einsatz (Energieaufnahme 1,86kW). Dazu habe ich zwei Tiefenbohrungen von 2x75m, also insgesammt 150m.
Nach ca. 2 Monaten Heizbetrieb ist meine Soleintrittstemperatur bei mittlerweile -5° angelangt! Nach meinem Gefühl dürfte das "etwas gering" sein?
Mein Haus ist zwar zur Zeit noch ungedämmt, da wir das im alten Jahr nicht mehr geschafft haben, dafür heize ich aber nur die allernotwendigsten Räume und helfe mit unserem Heizkamin im Wohnzimmer mit. - Die WP WP [Wärmepumpe] ist seit Anfang November ca. 800 Stunden in Betrieb gewesen, in der sie Energie entzogen hat.
Meine Frage, - kann es sein, dass ich nach dieser Laufzeit tatsächlich schon mit so niedrigen Solerücklauftemperaturen zu rechnen habe, oder läuft hier irgendwo etwas schief?
Ich hätte eigentlich von den Tiefenbohrungen Temperaturen um die 5-9°C erwartet?
zu hoher Wärmeentzug - Die Entzugsleistung bei einer Tiefenbohrung wird normalerweise bei 1800 Betriebsstunden pro Jahr berechnet, d.h. der Boden regeneriert sich in der restlichen Zeit sodaß der Wärmeentzug dauerhaft verfügbar ist.
Wenn die Wärmepumpe seit Anfang November, also in 2 Monaten, schon 800 Stunden in Betrieb war, dann entzieht sie dem Boden zu viel Wärmemenge, d.h. die Soletemperatur sinkt weiter. Achtung: Unter -5 Grad wird sich bald der e-Stab zuschalten (teuer) aber viel schlimmer ist wenn die Soleflüssigkeit in der Tiefenbohrung einfriert - bis zu welcher Temperatur hat der Installateur denn Frostschutzmittel dazugegeben?
Zum Vergleich, wir haben auch eine 8kW Wärmepumpe mit 2x75m Tiefenbohrung, die seit 1. Juli 2008 ca. 580 Stunden in Betrieb war (Heizung und Warmwasser). Die Soletemperaturen sind im Moment Vorlauf 5 ... 2 Grad (am Anfang ... Ende der Heizphase), Rücklauf 5 Grad konstant.
Ich würde versuchen, die Betriebsstunden zu reduzieren, bis ein Anstieg der Soletemperatur zu verzeichnen ist. Da das Haus noch keinen VWS hat wird mehr zuheizen mit Kamin nötig sein. Beobachten und ein Gefühl für die Auswirkungen der Maßnahmen bekommen....
Ruhig Blut, - wenn ich lese "Mein Haus ist zwar zur Zeit noch ungedämmt, da wir das im alten Jahr nicht mehr geschafft haben", gehe ich davon aus, dass es sich um einen relativ "jungen" Neubau handelt, der Estrich im vergangene Jahr ausgeheizt wurde und sich derzeit noch jede Menge Restfeuchte in der Hütte befindet.
Im Zusammenhang mit der fehlenden Wärmedämmung summiert sich das leicht zu einem Wärmentzug, der eine für den "Normalbetrieb" (=kein Ausheizprogramm + auslegungsgerechte Dämmung + normale Restfeuchte) durchaus richtig dimensionierte Tiefenborhrung überfordern kann.
Problem gefunden - Ich habe mittlerweile das Problem gefunden. In den Soleleitungen war noch soviel Luft eingeschlossen, dass eine Bohrung komplett inaktiv war. Ich habe jetzt mit den Absperrhebeln die zweite Bohrung "durchputzen" können und die Temperatur ist sprunghaft um 5 Grad gestiegen. Ich bin jetzt auf ca. 0° Solerücklauftemperatur.
Recht viel weniger heizen kann ich leider nicht. Wir müssen also schauen dass wir uns noch irgendwie ins Frühjahr rüberretten!
Wärmemenge bei tiefen Soletemperaturen - Es ist einerseits überraschend, andererseits beruhigend daß bei den jetzigen Außentemperaturen eine von zwei Tiefenbohrungen (50%) genügt hat. Die Soletemperatur sinkt also nicht proportional zur Wärmemengenentnahme - ich habe mich öfters gefragt ob die Soletemperatur nicht unter -5 Grad sinken werde wenn die Außentemperatur bis zum Normwert (-13 Grad) oder darunter fällt .... jetzt ist mir vieles klar geworden, zwischen 0 und -5 Grad Soletemperatur kann also noch "viel" Wärmemenge entnommen werden.
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