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Zum Nachdenken

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  •  Shan
13.2. - 15.2.2019
23 Antworten | 15 Autoren 23
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Als wichtig empfinde ich, dass jeder nachdenkt. Meine anschließenden Worte sollen bitte als Anregung zum Nachdenken dienen.

Mich stört, dass wir in letzter Zeit so oft über die "bösen" Konzerne schimpfen, wenn es um Artenvielfalt, Energieverschwendung und Ähnliches geht. Wir glauben, es besser zu machen (Energiesparhaus, bewusst einkaufen etc.) Irgenwie vergessen wir dabei, dass jeder von uns mit dem Stil in dem wir leben seinen Teil dazu beiträgt. Energiesparhaus gut und schön. Aber seien wir mal ehrlich: ein Haus ist so ziemlich das Gegenteil von Energiesparen.

Was mich ein wenig stört, ist dass wir nicht nachdenken. Jedes zusätzliche Ding vernichtet quasi Ressourcen und erwärmt die Erde. Was mir nicht so gefällt ist, dass z.B. eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] grundsätzlich mal als schlecht gilt und eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] positiv behaftet ist. Im Endeffekt verbraucht beides alleine bei der Herstellung Rohstoffe und erzeugt Wärme. Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wird alleine im Betrieb immer mehr Energie brauchen als sie einbringt durch Wärmerückgewinnung da ist ihre Herstellung aber noch nicht eingerechnet. Wir sind Menschen und wir mögen Komfort. Wir könnten nicht mehr so leben wie "Höhlenmenschen". Bitte das nicht so zu verstehen, dass eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] schlecht ist oder ein Energiesparhaus.

Klimaanlagen als ganz schlimme Klimaerwärmer zu sehen ist nicht falsch. Das es Hitzetote gibt, sollte uns mehr bewusst werden. Glück wer in einer Gegend wohnt, in der es nachts abkühlt. Wir sagen überspitzt: es ist positiv wenn das ganze Jahr die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] läuft, aber jemandem bei 2 durchgehenden Wochen Hitze ohne Abkühlung nachts werfen wir vor mit einer Klimaanlage in dieser Zeit zur Erderwärmung beizutragen. Wir verbauen immer mehr Fläche und bauen größer. Jemandem der die Kinderzimmer kleiner baut, werfen wir das vor. Wir tauschen alte Geräte, weil sie Energiesünder sind. Ob im Endeffekt nicht für die Herstellung eines neuen Gerätes viel mehr Energie draufgeht als das Gerät dann in seiner Lebensdauer einsparen kann? Wir lassen uns zu sehr beeinflussen. Unsere Gesellschaft ist auf Konsum aufgebaut. Trotzdem ist das nicht an sich schlecht. Nur dadurch sind viele Entwicklungen, Erfindungen etc. möglich geworden. Aber diese grenzenlose immer mehr wollen und immer besser sein ...

Wir sollten uns unserer eigenen Verantworung viel mehr bewusst werden und dass wir Lösungen finden müssen, die allen Lebewesen ein lebenswertes Dasein ermöglichen und den nachfolgenden Generationen nicht jede Chance nehmen.

Ich finde es sehr schön, wenn konstruktive Kritik gegeben wird. Hie und da lassen sich die ein oder anderen mitreißen bzw. wird ab und an mal Wortklauberei betrieben. Mir wäre es wichtig, dass die eigenen Wahrheiten nicht als absolut begriffen werden und wir viel mehr miteineander teilen ohne Angst haben zu müssen, dass Daten verarbeitet und gestohlen oder anders benutzt werden als wir selber das wollen.

EDIT: Warum soll ich einem anderen helfen, ich hab mir das auch selber erarbeiten müssen? Dabei aber vergessen, auf welchen Erkenntnissen wir selber aufbauen konnten.

  •  Traicampi
15.2.2019  (#21)
Es hilft jedenfalls mit Sicherheit nicht, sich darauf rauszureden, daß die anderen ja viel umweltschädlicher agieren und deshalb selbst NICHTS zu tun.

Sich selbst keine komfortable Wohnumgebung zu gönnen, halte ich für wenig zielführend - wer sich ein wenig mit Bau-Psychologie beschäftigt, weiß wie negativ sich beengte Wohnverhältnisse ohne ausreichende Belichtung, Belüftung und Bewegunsfläche auf die Psyche auswirken. Nicht umsonst sind psychische Störungen in überbevölkerten Großstädten so häufig.

Kritischer sehe ich den Neubauwahn, dem immer mehr Flächen zum Opfer fallen, obwohl soviel Altbau leer steht - Abriß bzw. Sanierung wäre in Summe sinnvoller, aber so lange die Politik hier keinen Riegel vorschiebt, heizen Bauträger und Spekulanten diesen Trend fröhlich weiter an.

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
15.2.2019  (#22)
es ist also sinnvoller 200m2 hütten für 2-3 personen auf die 1500m2 grüne wiese zu stellen?
bei uns stehen auf 2400m2 2 komfortabel große 3familien häuser bzw 3 reihenhäuser von dem wir eines bewohnen. wir haben große allgemeinflächen und einen großzügigen eigengarten.
ist halt ein böses bauträgerprojekt von einem investor. hat aber dazu beigetragen, dass 9 familien ein leistbares zuhause gefunden haben.
zum thema bio: ich finde regional und saisonal viel besser als diesen biowahn. 
es gibt nämlich leute die schauen nur mehr aufs biosiegel - wenn der apfel dann aus chile kommt ist das völlig egal - hauptsache bio.
zum thema kwl: die kwl als reines energiesparinstrument zu sehen ist viel zu kurz gegriffen. die versorgung mit frischluft ist mit den dicht gebauten häusern von heute nur mehr mit kwl (richtig geplant und ausgeführt vorausgesetzt) zu gewährleisten

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
15.2.2019  (#23)

zitat..
Traicampi schrieb: Kritischer sehe ich den Neubauwahn, dem immer mehr Flächen zum Opfer fallen, obwohl soviel Altbau leer steht - Abriß bzw. Sanierung wäre in Summe sinnvoller, aber so lange die Politik hier keinen Riegel vorschiebt, heizen Bauträger und Spekulanten diesen Trend fröhlich weiter an.


Da sind nicht nur die privaten bösen Spekulanten, sondern die öffentlichen Wohnbauträger genauso tätig beim Abriss. Solange der Gesetzgeber solche Unfairheiten mit an übernächste Generation vererbbare Mietverträge zu Richtwerten erlaubt, womit der Eigentümer nicht mal die Selbsterhaltungskoten der Wohnung reinbekommt wird es absurd. Kein Eigentümer wird sowas noch vermieten wollen, lieber Altbau-Leerstand akzeptieren, oder auch gewerblich und daher kündbar vermieten. Schöne alte Architektur geht da verloren. Also die nahezu kommunistische Mietpreisregelung für Altbau vor 1945 sollte abgeschafft werden, dann werden solche Häuser besser erhalten und würden weniger verfallen. 

Kein Politiker greift den jetzigen Bau- und Mietrechts-Paragrafendschungel an. Man hat lieber neun Wohnbauförderungen, neun Bautechnikgesetze, ein Mietrecht nach Mietrechtsgesetz, ein Mietrecht nach Gemeinnützigkeit, ein Mietrecht nach ABGB für Häuser mit weniger als zwei Wohneinheiten, eines nach ABGB für Untervermietung usw. 

Wenn man da endlich aufräumt und das gscheit macht, müsste man Fairness herstellen und da gibts dann viele Gewinner und Verlierer. Aber der Mieter/Vermieter ist keine Minderheit, da würde sich der Politiker an zu vielen Wähler die Finger verbrennen. Kann man auch mit dem ewigen Herum-Eiern bzgl. Rauchverbot vergleichen, da hat jeder Wähler zu verlieren.

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