« Baufinanzierung  |

Woran erkenne ich einen "guten" Kredit?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Thuata
2.12. - 3.12.2020
13 Antworten | 9 Autoren 13
13
Ich geb ja zu, bis jetzt hab ich mein Leben ziemlich gut gehändelt ohne Kredite auszukommen. Mit dem Hausbau wird das jetzt leider ohne Fremdkapital nichts, deswegen erfolgt heute der Weg zu einem entsprechenden "Kreditmakler".
Wovon ich aber aufgrund dessen einfach keinerlei Ahnung habe: Wie unterscheide ich ein "gutes" Angebot von einem "schlechten"?
Höhe der monatlichen Rate? Zu bezahlender Endbetrag? Länge der angebotenen Fixzinsen?

Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben, worauf ich achten sollte?

Danke sehr im Voraus!

  •  Innuendo
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#1)
Du machst es wie soviele hier.
Postest deine Rahmenbedingungen (Fix/variabel?/Kreditumfang, Einkommen/Haushaltsrechnung, ...) hier und lässt sie bewerten. Wir haben hier mind.2 Experten die dir dann sagen können welche Konditionen machbar sind. :)

Hab es vor Jahren genauso getrieben und den Spieß bei den Banken umgedreht. Dort mit einer "Bankenmappe" mit allen Details zum Projekt etc. angetanzt  und denen mehr oder weniger die Vorgabe gemacht was ich erwarte und nicht umgekehrt.  :)

Oder du wendest dich direkt an die beiden Key user hier, kann beide uneingeschränkt weiterempfehlen.

1
  •  thez
2.12.2020  (#2)
Zuersteinmal musst du dir im klaren sein welche Rahmenbedingungen für dich persönlich OK sind:
 • Kredithöhe
 • Variabel oder Fix (wenn fix, wie lange)
 • Laufzeit

All diese Parameter beeinflussen natürlich die monatliche Rate. Sei vorab auch ehrlich zu dir selbst welche monatliche Rate leistbar ist.

Dann kann man das ganze erst bewerten. 
Als Benchmark für aktuelle Top-Konditionen geb ich dir mal folgende Werte für das Gespräch heute mit. Wenn du gegenüber dem Makler bzw. Bank gleich mal die Top-Werte nennst, dann weiß er dass du dich erkundigt hast und verarscht dich nicht:

 • variabel 0,75% Aufschlag auf EURIBOR, aktuell also um die 0,25%
 • fix 10J 0,875%
 • fix 15J 1,00%
 • fix 20J 1,25%

Bearbeitungsgebühr würde ich nicht mehr als 1,5% akzeptieren. Alle anderen Kosten sind sehr ähnlich: Kontoführungsgebühren, Grundbucheintragungsgebühren, Schätzgebühren etc.

1
  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#3)
Wirklich gut ist ein Kredit dann wenn du in Summe weniger zurück zahlst als du Geld bekommen hast.

Davon leben einige im Moment 

1


  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#4)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Wirklich gut ist ein Kredit dann wenn du in Summe weniger zurück zahlst als du Geld bekommen hast.

Das schafft gegenwärtig nur die Republik Österreich (Deutschland und einige andere Länder laufzeitenabhängig natürlich auch). Kredite mit Negativverzinsung sind im Verbraucherbereich in Österreich momentan nicht möglich.

zitat..
thez schrieb: Zuersteinmal musst du dir im klaren sein welche Rahmenbedingungen für dich persönlich OK sind:
• Kredithöhe
• Variabel oder Fix (wenn fix, wie lange)
• Laufzeit

All diese Parameter beeinflussen natürlich die monatliche Rate. Sei vorab auch ehrlich zu dir selbst welche monatliche Rate leistbar ist.

So lässt sich die Eingangsfrage vorerst mal sehr gut beantworten.

Um hinsichtlich Gesamtkreditbetrag, Gesamtkreditlaufzeit, Fixzinsperiode, variabel verzinste Periode, etc. gleichartige Angebote vergleichen zu können, bietet sich an, den Gesamtbetrag (= Gesamtkreditbetrag + die über die Laufzeit anfallenden Gebühren, Zinsen, Kontokosten, etc. = Gesamtkosten) unterschiedlicher Angebote zu vergleichen.

zitat..
Thuata schrieb: deswegen erfolgt heute der Weg zu einem entsprechenden "Kreditmakler"


Sein Job wird es sein, die für dich ideale Lösung zu finden und das entsprechende Zahlenmaterial zu liefern.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#5)

zitat..
Thuata schrieb: Zu bezahlender Endbetrag?

Das ist mein Ansatz, denn unter dem Strich bezahlst du die Zeche.

Da alle Institute ohnedies den derzeitigten variablen Sollzinssatz (Aufschlag minus derzeitig negativer Euribor) in die Zukunft, sprich nach der Fixzinsphase, projizieren, ist der zu bezahlende Gesamtkreditbetrag der für mich aussagekräftigste Vergleichswert.

Achtung, manche Banken stellen die Grundbuchseintragung separat in Rechnung und finanzieren diese nicht mit. Also da drauf nicht vergessen beim Vergleich.

zitat..
Thuata schrieb: Länge der angebotenen Fixzinsen?

Unbedingt die identen Fixzinsräume gegenüberstellen, sonst wäre es ein Äpfel-Birnen-Vergleich.

Und natürlich die gleiche Laufzeit.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#6)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Wirklich gut ist ein Kredit dann wenn du in Summe weniger zurück zahlst als du Geld bekommen hast. Davon leben einige im Moment

Wer? Wo?
Bitte um Info!😉

1
  •  Equity
2.12.2020  (#7)
Defakto haben wir, selbst bei mäßigen Konditionen, negative Realzinsen. Selbst bei sehr langer Zinsbindung. Grundsätzlich könnte man, wenn man bewusst möglichst wenig zurück zahlt und lange finanziert, durchaus signifikante Teile eines Kredites "weginflationieren", wie es eben Staaten auch machen. Klar, negative Nominalzinsen (oder negative Realzinsen mit 100-jähriger-Bindung) spielt es für Privatpersonen nicht.

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
2.12.2020  (#8)
Ja so sehe ich das auch.
900€ Rate nach 15 Jahren Inflation sind ein geringerer Anteil am Einkommen. Die Formulierung "manche leben davon" passt da trotzdem nicht so ganz dazu :)

1
  •  Gemeinderat
  •   Silber-Award
2.12.2020  (#9)
Und was nützt der "billigste Kredit" wenn die Baukosten dafür doppelt und dreifach zu Buche schlagen?

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.12.2020  (#10)
Klar, am meistens kann man in der Planungsphase einsparen :)

1
  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
3.12.2020  (#11)

zitat..
speeeedcat schrieb: Wer? Wo?
Bitte um Info!😉

Der Finanzminister sollte hier genaueres wissen. Aber Achtung immer auf die Nullen achten.

1
  •  Thuata
3.12.2020  (#12)
Also vielen Dank für die Auskunft. Nach dem ersten Gespräch heute (schriftliches Angebot folgt noch) bin ich jedenfalls im Bereich der hier genannten Top-Zinsen.
15 Jahre fix 1%
variabel 0,375 (also etwas teurer als oben genannt).

Kreditbetrag und Kreditrate entsprechen mit (je nach Zinsart) zwischen 1030 und 1130 pro Monat meinen Vorstellungen und Möglichkeiten.
Soweit also so gut.
Jetzt stellt sich mir dann nur die Frage:
Fixer oder Variabler Zinssatz? Und wenn: Warum?

Klar: Variabler Zinssatz ist zumindest kurzfristig günstiger. Fixer Zinssatz dafür halt genau das: Für die nächsten Jahre fix. Schlussendlich geh ich also eine Wette ein - aber wie entscheide ich mich? Was sind eure Meinungen dazu?

1
  •  thez
3.12.2020  (#13)
Der gute alte Mittelweg: Mischen 30:70, 40:60, 50:50 je nach Riskobereitschaft
Das beste aus beiden Welten.

Variabel bietet neben dem niedrigeren Zinssatz auch die Chance 100% Sondertilgung zu machen ohne Pönale. (falls mal geerbt oder irgendwo eine größere Summe geld "auftaucht", sei es Prämie, größere Gewinne mit Aktien, Anlagen etc.)

Gerade am Anfang macht jedes 0,1% Zinsen weniger viel Geld aus... Sollten die Zinsen ansteigen kannst du noch immer die "Notbremse" ziehen und Umschulden. Die Bank rechnet sowieso mit 4% Zinsen intern, geht sich bei deinem Einkommen ja anscheinend aus von dem her auf alle Fälle splitten.

LG



1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Finanzierungsangebot für Einfamilienhaus