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Wie viel (%) ist ein GU "wert"???

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  •  Cleudi
  •   Silber-Award
1.8. - 4.8.2015
11 Antworten 11
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Mal eine Grundsatzfrage an die Community, die mich seit Tagen beschäftigt (und der Vollmond lässt mich nicht schlafen)... emoji

Wie viel (%) ist ein GU wert? Aktuell stehen wir vor dem Dilemma, dass wir zwei solide Häuslbauer (saubere Baustellen, transparente Referenzen, ordentliche Angebote, Firmenbuch & Bilanz gecheckt ...) in der Auswahl haben, angeboten wird irgendwas zwischen "Edelrohbau" und "Belagsfertig" (wurde von uns so vorgegeben), beide haben exakt nach Einreichplan angeboten und sind daher relativ gut vergleichbar...

Jetzt die Problemstellung:
BM1 ist für die enthaltenen Gewerke GU.
BM2 liefert den Rohbau/Dachstuhl, den Rest der Gewerke organisiert er mit Partnerfirmen, die uns getrennt Rechnung legen, daher auch separate Haftung. BM2 hilft uns auch beim Verhandeln, Koordinieren, Aussuchen, was BM1 ebenfalls tut (no na, als GU)...

Das Problem ist die Preisdifferenz: BM1 ist knapp 30T teurer als BM2 (238T vs. 207T, beides mit Mithilfe), wenn wir mit BM2 ohne Mithilfe bauen würden ist das immer noch günstiger (228T) als BM1 mit Mithilfe, der aber eigentlich unser Favorit wäre.

Man liest oft, auch in Uni-Publikationen, dass dieser GU-Aufschlag 10-12 % oder mehr ausmachen kann - trifft hier zu... ist das WIRKLICH SO? Und ist es das WIRKLICH wert? Oder anders gefragt: wie viel (% oder absolut) wäre es euch wert? Leistbarkeit außen vor!!!

Freue mich auf Meinungen! emoji

  •  Richard3007
1.8.2015  (#1)
Ich würde in diesem Fall auf den GU pfeiffen und eine externe Bauaufsicht einstellen. Der Unterschied liegt darin das der GU für Pfusch der anderen Gewerke haftet, daher auch der gerechtfertigte Aufschlag. Aber beide Systeme schützen vor Pfusch nicht. Wenn du immer nach kontrolle deiner Bauaufsicht die Gewerke bezahlst ist das bestimmt der effektivste Weg.

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  •  atma
  •   Gold-Award
1.8.2015  (#2)
Wir hatten einen gu, aber manche gewerke wurden von ihm organisiert und getrennt verrechnet, damit sich der aufschlag in grenzen hält. Fürs "flohe hüten" auf jedenfall sehr angenehm. Wenn der andre aber die koordination auch mitmacht, wär der mein favorit.

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  •  bobthebuilder
3.8.2015  (#3)
Hi Cleudi,
haben eigentlich dieselbe Situation wie du. 2 BM sind noch im Rennen.(von beiden kenne ich fertige Häuser und war bereits auf Baustellen. Denke beide erfüllen unsere Qualitätsanforderungen) Einer bietet als GU an der andere nur seine Arbeiten und hat jetzt anfänglich mal für Dach und Fenster seperate Angebote mitgeliefert. Würde aber ebenfalls die anderen Gewerke, quasi in unserem Namen,vergeben wenn wir dass nicht machen wollen.

Da ich ohnehin Fenster-,Installateur- und Elektro-Angebot zum Vergleich (aber auch zum lernen worums geht...denn bei den Gesprächen mit verschiedenen Anbietern merkst wie viele Philosophien es gibt...eh wie hier im ESH ESH [Energiesparhaus] Forum eigentlich emoji ) einhole, kann ich die auch direkt selbst vergeben wenn ich mir was dabei spare.

Beim GU hab ich dann sogar noch eher das Problem, dass er potentiell weniger auf die Koordination schaut als beim BM der von sich auch nur seinen Teil anbietet aber andere Gewerke für mich aussucht.

Was ich nämlich nicht brauchen kann ist "des geht mi nix an ...des muss der Elektriker,Installateur,... planen/machen", denn wenn dann alle mit´n "faden Aug" auf den zu kleinen Raum;die zu kleinen Öffnung;falsche Verrohrung;wasauchimmer... auf der Baustelle stehen...dann ist´s zu spät.

Denke aber das beide BM bei von mir beauftragten Unternehmen eher unmotiviert sind als bei von sich beauftragten.
Ich glaube nämlich nicht, das nur weil die ein Gewerk das dir ein BM vermittelt hat (also die nich GU-Variante) die Rechnung direkt legt, der BM nichts dran verdient. Der hat natürlich seine "Lieblings"-Partnerfirmen.

Fazit imo: Wie Richard schreibt, bist dort wie da nicht vor Pfusch sicher und musst dich selbst um Kontrolle kümmern.
Habe mit beiden BMs bist jetzt ein ganz gutes Verhältnis und die Wahl wird am Ende durch eine Mischung aus Preis,Bauchgefühl und weiterer Flexibilität bei meinen Forderungen emoji getroffen werden.
Aber 30T Unterschied ist da ziemlich sicher ein starkes Gewicht für den günstigeren. Bei mir wars in der vergleichbaren Aufschlüsselung unter 10T Unterschied.(Das würd ich noch zahlen wenn ich das bessere Gefühl bei der etwas teureren Variante habe)

lg

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  •  Cleudi
  •   Silber-Award
3.8.2015  (#4)
Danke für eure Meinungen... das deckt sich ja im Grunde mit meiner...

BM 1 (der GU) wird jedenfalls heute noch mal alles "durchrechnen", morgen kriegen wir dann Aufschlüsselung sowie (vermutlich) noch mal einen Nachlass... mal sehen (wo er annähernd 30T herzaubert).

Morgen Abend werden wir dann wohl wissen mit wem wir bauen... auch ein gutes Gefühl! emoji

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  •  Agens
3.8.2015  (#5)
Was ein GU als solcher wert ist, lässt sich wohl relativ schwer direkt sagen - ein Aufschlag von 10-15% ist aber wohl realistisch.
Der größten Vorteil bei der Abwicklung über einen GU sehe ich darin, dass es keine Unklarheiten bezüglich der "Zuständigkeit" für auftretende Mängel geben kann (in deinem Fall wohl abzüglich der vorhandenen Planung). Man erspart sich im Problemfall die gegenseitigen Schuldzuweisungen der Gewerke und damit verbundenen natürlich auch Geld und Zeit.
Die Koordinationsfunktion sehe ich persönlich eher als Bonus, denn als Hauptleistung.
Eine Kontrolle durch einen externen Sachverständigen sehe ich als unabhägig von der Frage ob GU oder nicht - da geht es ja generell um die Schadensvermeidung und Qualitätssicherung, was immer angebracht ist.

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  •  bobthebuilder
3.8.2015  (#6)

zitat..
Agens schrieb: Der größten Vorteil bei der Abwicklung über einen GU sehe ich darin, dass es keine Unklarheiten bezüglich der "Zuständigkeit" für auftretende Mängel geben kann (in deinem Fall wohl abzüglich der vorhandenen Planung).


Vorausgesetzt man vergibt oder macht wirklich nichts selbst. Wenn man genügend Mittel vorhanden hat und das "Komplett-Sorglos-Paket" wünscht ist GU wahrscheinlich die sicherere Wahl.
Aber eine Versicherung um 30T muss man sich auch mal leisten wollen. Da hab ich Wohl schon einige mögliche Mängel auf eigene Kosten beseitigt, mit dieser Summe. (falls Sie überhaupt auftreten sollten. Ansonsten hab ich das Geld für andere Dinge übrig).



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  •  Zigi
  •   Bronze-Award
3.8.2015  (#7)
Hi Claudia!

Wir bauen nun auch mit einem GU/BM - der uns von Anfang an gesagt hat, daß er 10% Aufschlag hat. Er hat uns bei Elektrik/Installateur von vornherein gesagt, wenn wir wollen, können wir das auch selbst vergeben, hat uns aber gleich einen empfohlen mit dem er seit Jahren zusammenarbeitet - hier verzichtet er auf den Aufschlag (auch wenn er ws hier eine Provision bei Auftragseingang bekommen wird (wäre mir egal, wenn die Zusammenarbeit/Qualität einfach passt).
Ebenso bei Fenster, obwohl die im Erstangebot drin waren (haben wir wieder rausgenommen)
Aber Keller, Dach, Verputz, Estrich, Innenausbau etc. haben wir alles drin lassen.
Wir haben den GU/BM aufgrund ein paar Empfehlungen diverser Bekannten und auch Nachbarn gewählt und hatten von Anfang an ein gutes Gefühl.
Ich wollte eigentlich sowenig Ansprechpartner wie möglich haben - hab keinen Bock ständig Ausreden und Diskussionen zu haben - wie mein Cousin, der die Gewerke alle separat vergeben hatte und nur Streitereien hatte .. da schiebt jeder alles auf den anderen - die Leute waren alle nicht pünktlich - ständig irgendwelche Ausreden warum keiner auf der Baustelle ist etc.
Niemand hat sich verantwortlich gefühlt... NEIN Danke... da hab ich lieber 1 Ansprechperson, der ich in den A treten kann, wenn was nicht passt...!
LG Zigi




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  •  bobthebuilder
3.8.2015  (#8)
Hi Zigi, geht ja hier eher um die Definition. a)BM als GU: stellt dir die Rechnungen und ist verantwortlich. b)BM nur verrechnet dir nur seinen Part und jedes Gewerk ist "rechtlich" für sich verantwortlich.

Wenn dir beim Insti oder Fenster was passiert musst auch mit dem reden...auch wenn dein BM/GU ihn empfohlen hat und sich alles mit ihm ausgemacht hat.

Auch bei Var. B) kann es sein das dein BM der Ansprechpartner für alles ist wenns so abgemacht ist. Aber hier wirst wohl nicht zu den günstigsten Anbietern greifen können...denn dann hat der BM ja bei der Auswahl wieder was zum mitreden.

Am Ende bleibt ein Preis und eben eine persönliche Komponente für die Entscheidung.

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  •  Zigi
  •   Bronze-Award
3.8.2015  (#9)
Ja, habe eh versucht klarzustellen, daß ich in meinem Fall gerne bereit bin/war den GU-Aufschlag zu zahlen, weil ich eben nur 1 Ansprechpartner für den Bau haben wollte.
Klar kann beim Fenstereinbau oder Elektro/Installation was schief gehen, aber ich bin ja ein positiv eingestellter Mensch :D ...!

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  •  Dean
  •   Bronze-Award
3.8.2015  (#10)
Ein nicht zu verachtender Vorteil eines GU ist, dass alles "Hand-In-Hand" geht. Zu mindestens bei unserem GU. Es gab keinerlei Verzögerungen. Spatenstich war Ende Februar, nun haben wir bereits den Estrich. Das alles einigermaßen stressfrei, weil der GU koordiniert und die Gewerke hinschickt. Kaum war der eine fertig, folgte der andere etc. Man erspart sich also auf jeden Fall Nerven (Zu mindestens gilt das für unseren GU). Es gibt auch keine Ausreden. Beispiel: Uns wurde ein Fallrohr zu wenig in den Sickerschacht gelegt. Dachdecker des GU hat allerdings meinem GU dann gesagt, dass dies notwendig sei. 1 Woche später wurde ein kleiner Bagger geschickt um dieses Missgeschick zu korrigieren.

Kosten-Sicherheit ist noch ein Faktor, falls Preisgarantie besteht.

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  •  charly144
  •   Silber-Award
4.8.2015  (#11)
Ich würde mir echt überlegen einen externen techniker zu holen, der darauf schaut, dass in den angeboten alles drin ist, dass die ausführung normgerecht und in ordnung ist und der dir auch beratend zur seite steht, damit du die laufend auftretnden fragen der professionisten auch kompetent beantworten kannst. Professionisten sagen, das machen wir immer so. Fragst du 5, bekommst du 5 verschiedene antworten. Noch dazu hat der techniker auch ein paar firmen mit denen er zusammenarbeitet und er achtet auch darauf, dass die schnittstellen zw den gewerken sauber sind. Wenn du mit dem GU arbeitest, dann passt sicher seine rechnung, wenn du mit einzelgewerken arbeitest, dann sind die 30k differenz schnell mit schnittstellenproblemen dahin...

Ich würd mir jemanden holen, der dich unterstützt und für dich die richtigen handwerker sucht und auch die qualität fachmännisch prüft! Eine saubere ausschreibung ist auch wichtig, damit der preis hält. Ein preis auf basis des einreichplans ist eher harakiri als zielführend. Da sind viel zu viele punkte unklar, als dass ein exakter preis dabei raus kommen könnte.

Good luck

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