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Wetterabhängige Haussteuerung

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  •  ManuelF
27.11. - 16.12.2018
18 Antworten | 8 Autoren 18
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Grüße euch!

Da ich auf der Suche nach einer Möglichkeit meine Haustechnik etwas besser auf das Wetter abzustimmen nicht fündig wurde bin ich gerade dabei mir meine eigene Lösung zu stricken. 

Ziel ist es meinen Energieverbrauch zu optimieren, d.h. z.B. die träge Fussbodenheizung rechtzeitig zurückzunehmen wenn demnächst mit starker Sonneneinstrahlung zu rechnen ist, oder die Boilerladung intelligenter machen, wenn man eben weiß dass in "x" Stunden mit Sonne zu rechnen ist (oder eben auch nicht). Automatische Bewässerungen könnte man damit auch steuern wenn man eine Regenprognose hat... da gibt es viele Möglichkeiten.

Wie seht ihr das, hättet ihr Anwendungsfälle dafür?

  •  GeorgL
  •   Silber-Award
27.11.2018  (#1)
Ich hab meine Datenlogs, Visualisierung/Steuerung über Browser, Beschattungssteuerung mit FHEM https://fhem.de/fhem_DE.html und einem RASPI gemacht. geplant ist auch den Staubsaugerroboter einzubinden (Spielerei),  Das kann aber viel mehr wie zB auch Heizungssteuerung, auch abhängig von diversen Inputs. ZB logge ich auch meinen Stromverbrauch über den s10 Ausgang des Zählers (logging mach ein c-Programm über die GPIO-eingänge des Raspi, Anzeige übernimmt FHEM als Diagramm wann wieviel Strom gezogen wurde).
Mit diesem Wissen und einer eingebundenen PV könnte man zB bestimmte Verbraucher abdrehen wenn die PV nicht genug liefert. Die Möglichkeiten sind da sehr weit gefasst. Wettervorhersagen können lt. Doku ebenso eingebunden werden.

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  •  ManuelF
27.11.2018  (#2)
FHEM ist natürlich die Eierlegende Wollmilchsau (und entsprechend aufwendig zum konfigurieren).

Denke da eher an eine einfache Lösung die genau nur das eine Problem löst.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.11.2018  (#3)

zitat..
ManuelF schrieb: die genau nur das eine Problem löst...


welches wäre das genau nochmal? emoji

zitat..
ManuelF schrieb: d.h. z.B. die träge Fussbodenheizung rechtzeitig zurückzunehmen wenn demnächst mit starker Sonneneinstrahlung zu rechnen ist..


macht netterweise die physik für uns -> selbstregeleffekt.

eine gut ausgelegte fbh fährt automatisch bei 1° übertemperatur auf halbe leistung zurück und stoppt den wärmeeintrag völlig bei 2° übertemperatur.

zusätzlich kann sie sogar wärme in andere räume verschleppen (nordseitige zimmer, keller).

zitat..
ManuelF schrieb: meine Haustechnik etwas besser auf das Wetter abzustimmen...


ist stand der technik -> außentemperaturgeführte heizkurve

zitat..
ManuelF schrieb: die Boilerladung intelligenter machen


ist ebenfalls stand der technik.
-> smartgrid-ready standard
-> strompreisautomatik
-> pv-eigenverbrauchsmanager

könne gute geräte stdardmäßig...

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  •  ManuelF
28.11.2018  (#4)
Ja klar, geben tuts viel, und wenn man sich was neu anschaffen würde, dann wohl gleich intelligent. Meine Haustechnik gibt das nciht her, aber über I/Os kann ich diverse Funktionen relativ einfach (und v.a. um wenig Geld) nachrüsten.

Merke aber schon, interessiert sonst niemanden :)

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  •  streicher
  •   Gold-Award
28.11.2018  (#5)
https://www.energiesparhaus.at/forum-smartgrid-smartmeter-pvco-regelung/45509

Habe aber auch eher folgende Erfahrung gemacht:

zitat..
ManuelF schrieb:
Merke aber schon, interessiert sonst niemanden :)



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  •  GKap
  •   Bronze-Award
28.11.2018  (#6)
Hallo ManuelF!

zitat..
ManuelF schrieb: Merke aber schon, interessiert sonst niemanden :)


Jetzt lass nicht gleich den Kopf hängen! Deine Überlegungen sind nicht so verkehrt!

Was dyarne über den Selbstregeleffekt schreibt ist schon richtig, aber es funktioniert nur, wenn man es schafft, die Vorlauftemperatur der FBH FBH [Fußbodenheizung] in der Nähe der Raumtemperatur zu halten, und das geht wiederum nur bei optimalen Dämmwerten - die nicht jeder hat!

Die aussentemperaturgeführte Heizung ist auch gut, hat aber Grenzen: Die subjektiv gefühlte Behaglichkeit (ich meine jetzt nicht den genormten Behaglichkeitsbereich!) kann auch wetterabhängig sein! D.h. wenn es draussen feucht, neblig und trüb ist, kann man es bei gleicher Raumtemperatur ungemütlicher empfinden als bei trockenem Wetter!

Es kann also durchaus nützlich sein, das Wetter im Voraus zu kennen! Es gibt etliche Wetterdienste, die solche Daten liefern, von kostenlos bis für den privatgebrauch unerschwinglich. Eine Möglichkeit ist https://openweathermap.org/, von dort bekommt man Wetterdaten z.B. in 3-Stunden-Auflösung für 5 Tage im voraus, als XML oder JSON. Die kostenlosen Angebote sind auch schon recht brauchbar!

zitat..
ManuelF schrieb:
Denke da eher an eine einfache Lösung


Ganz einfach geht's nicht, da muss man sich schon einige Nächte am PC um die Ohren schlagen, bis man zu einem Ergebnis kommt!

meint
GKap

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  •  ManuelF
30.11.2018  (#7)

zitat..
GKap schrieb: Jetzt lass nicht gleich den Kopf hängen! Deine Überlegungen sind nicht so verkehrt!


Nein nein, keine Sorge.. wollte damit ja nicht sagen dass ichs sein lasse, aber zumindest die Diskussion hier dachte ich hätte wenig Sinn.

Freut mich wenn es doch 1-2 interessierte gibt. OpenWeatherMap kenne ich und bin ich sogar schon dran zu integrieren...

zitat..
GKap schrieb: Ganz einfach geht's nicht, da muss man sich schon einige Nächte am PC um die Ohren schlagen, bis man zu einem Ergebnis kommt!


Ja klar, einfach im Sinne der notwendigen Elektronik. Die gibts um sehr kleines Geld.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
30.11.2018  (#8)

zitat..
ManuelF schrieb: Meine Haustechnik gibt das nciht her...


du hast keine außentemperaturgeführte heizung?
das ist seit jahrzehnten standard.

wenn hier keine infos zur anlage kommen ist man geistig natürlich auf neubau gepolt ... emoji

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  •  ManuelF
30.11.2018  (#9)
Doch, außentemperaturgeführt ist sie. Aber die Außentemperatur ist in meinem Haus, mit viel Glas, halt nur die halbe Wahrheit. Gerade im Winter wenn die Sonne tief steht haben wir des öfteren das Problem dass wir überheizen, da wie wir wissen die Fussbodenheizung ja sehr träge ist.

Könnte natürlich beschatten, aber ich hab die Sonne gerne im Haus ;)

Kann mir ja fast nicht vorstellen dass ich da der einzige bin mit dem Problem (kann natürlich gut sein dass es eine einfachere/Bessere Lösung dafür gibt die mir nicht bewusst ist).

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  •  moef
  •   Silber-Award
1.12.2018  (#10)
Bist nicht der einzige! 
Bei uns läuft die Knv 1255-6 bei AT AT [Außentemperatur] von z.b - 5 mit ca. VL 29, RL 25. im Süden und SW viel Glas. Derzeit drehe ich bei sonnigem Wetter die Gradminuten manuell am Vormittag runter. Raumtemperatur-Fühler ist im Wohnzimmer (Glas) und ich lasse den RT RT [Raumtemperatur] Sensor den VL VL [Vorlauf] mit Faktor 2 beeinflussen. 

Wenn ich ich nicht eingreife bei den GM, dann ist es ab ca. 15h ca. 3 grad über soll von 22. 

Wenn ich den RT RT [Raumtemperatur] Sensor wegnehme, wird es an sonnigen Tagen drinnen noch wärmer.

Der fbh selbstregeleffekt greift, jetzt wo ich schreibe habe ich es verstanden 🤓... aber die Verzögerung ist schon viele Stunden, oder? Mit forecasts Wärme zu produzieren kommt mir schlauer vor um den Output (die Innenraum Temperatur) konstanter zu halten. 


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  •  Brombaer
1.12.2018  (#11)
Beim regeln aber nicht außer Acht lasssen, dass der Estrich sehr träge reagiert. Ist ein bisschen wie sich hinter einen fahrenden Zug zu werfen emoji

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
1.12.2018  (#12)
Hoval hat so eine Aussentemperatur-Regelung mit Wettervorhersage:
http://lr.zehnder.ch/eweb/media/lr/2016/12/09/pdf/09_12_2016_LO_4_9b2e035e53.pdf

find ich ganz interessant. 
Und ein guter Ansatz für Häuser mit FBH FBH [Fußbodenheizung] die eher mäßig gedämmt sind, und damit den Selbstregeleffekt schlecht nutzen können.

Die VL VL [Vorlauf]-Temp vorab anzupassen macht einfach mehr Sinn, als nachträglich nach einem gedämpften, verzögerten Außentemperatur-Wert. 
Sowas hätt ich mir für mein heutiges Haus schon oft gewünscht.
Beim Neubau setz ich aber auf niedrigste VL VL [Vorlauf]-Temperaturen und Selbstregeleffekt. Da brauch ich so ein Wettervorhersage-System vorrausichtlich ohnehin nicht mehr.

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  •  moef
  •   Silber-Award
1.12.2018  (#13)
Ganz bei dir Pedaa. Nur, wenn man viel Glas sonnenseitig hat, hat man dort einen Dämmwert der 4x schlechter ist als bei der Außenwand. Umgekehrt gelangt bei Sonne viel mehr Energie ins Haus. Sicher, auch hier gibt es einen Selbstregeleffekt, aber ich finde das viel zu träge und die innentemperatur schwankt mir zu viel. 

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
1.12.2018  (#14)

zitat..
ManuelF schrieb: Gerade im Winter wenn die Sonne tief steht haben wir des öfteren das Problem dass wir überheizen, da wie wir wissen die Fussbodenheizung ja sehr träge ist.


erster denkfehler:
nicht die fbh 'überheizt' sondern die sonne...

zitat..
ManuelF schrieb: Könnte natürlich beschatten, aber ich hab die Sonne gerne im Haus ;)


zweiter denkfehler:
das ist so wie wenn du sagen würdest : es ist mir zwar viel zu heiß aber ich schaue dem brennenden ofen so gern zu...

eine fbh liegt bloß 1-2° über der raumtemperatur. ihre leistungsabgabe folgt diesem delta oberfläche/raum.

wenn die sonne nur um 1° den raum hebt gibt die fbh automatisch dank selbstregeleffekt nur mehr die hälfte ab.

wenn die sonne nur um 2° den raum hebt gibt die fbh automatisch dank selbstregeleffekt nichts mehr ab. gar nix mehr, null, nada...

wir haben schon messungen gemacht daß die fbh dann im aktiven heizbetrieb überschußwärme aus dem raum abführt, der rl wärmer als der vl ist. dies kommt dann den nordseitigen räumen zugute in die wärme verschleppt wird.

dies passiert auch ganz simpel der physik folgend: in die per sonne aufgeheizten räume wird nix mehr abgegeben, in die nordseitigen 100%.


2015/20150908349727.png

-> in der mitte ist der typische fall eines neubaus. da reden wir noch nicht von passivhaus. dort ist das delta eher die hälfte.

-> links der fall mit der sonne: die fbh gibt nichts mehr ab weil kein delta fbh zu raum mehr besteht...

-> rechts der fall wenn bspwl gelüftet wurde und die raumtemperatur um 2° auf 20° gefallen ist. die fbh gibt ganz von selber die doppelte leistung ab bis die 2° wieder aufgeholt sind...

der wärmeerzeuger vorne merkts ganz automatisch, weil eben viel/normal/keine wärme abgenommen wird. so muß er mit der leistung zurückfahren oder aufmodulieren um die per heizkurve berechnete vl-temperatur zu halten.

physik ist geil ... emoji

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  •  moef
  •   Silber-Award
1.12.2018  (#15)
Danke 🙏 

jetzt folgt das experiment

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  •  ManuelF
3.12.2018  (#16)
Danke dyarne! Das macht durchaus Sinn!

Eine Frage hätte ich dazu noch - für mein Haus ganz konkret: Bei mi ist es so, dass das Haus recht "schmal" ist, d.h. es gibt in dem Sinne eigentlich keine sonderlich kühle Nordseite die das ausgleichen kann... ändert das aus deiner Sicht die Dinge?

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  •  moef
  •   Silber-Award
14.12.2018  (#17)
Erste Erkenntnisse nach 2 Wochen:
Funktioniert.
Durch die kaum vorhandene Sonne kein "Störfaktor". Bei Sonne und höheren AT AT [Außentemperatur] eher zu warm. Heute den ganzen Tag zwischen -1 und -2 am Wochenende OK. Wenn keine inneren Gewinne leicht zu kühl ca. 0,5 Grad. Hier würde der RT RT [Raumtemperatur]-Fühler ausgleichend eingreifen.
Superkonstante Temperaturen sind nicht einmal ein Ziel. Ich denke der Mensch braucht etwas Abwechslung emoji
Ohne RT RT [Raumtemperatur]-Fühler läuft der Verdichter viel konstanter. Vielleichter besser für die Quelle.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
16.12.2018  (#18)

zitat..
ManuelF schrieb: Danke dyarne! Das macht durchaus Sinn!


bitte gerne...

nein, ändert es nicht.
wenn es eine kalte nordseitige hälfte gibt und die besonnte südseitige, dann wird gleichzeitig im norden 100% der fbh-leistung abgegeben und im süden 0%.

die wp sieht in summe also teillast und fährt zurück.

die extrem asymmetrische abgabe paßt genau zu den anforderungen des gebäudes in dem arbeitspunkt.

wenn es nur südseitige besonnte räume gibt dann sieht die wp quasi den rl gleich warm wie den vl ohne abgenommene wärme zurückkommen und fährt stark zurück bzw schaltet ab.

wenn dein haus so eine homogene situation der räume hat kann ein raumfühler gut funktionieren...

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