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Warmwasser durch PV oder Solar?

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  •  Maarch
21.4. - 2.5.2016
12 Antworten 12
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Hallo liebe Forumskollegen,

bräuchte wiedermal euren Rat...

Wir werden unser Haus (4 Personen) per Nahwärme heizen und da diese das ganze Jahr ununterbrochen liefert auch das Warmwasser damit erzeugen.
Dazu erhalten wir einen 750l Pufferspeicher.

Jetzt stellt sich die Frage, ob wir auf einen Pufferspeicher mit 1000l und Solarregister aufzahlen sollten, um uns die Möglichkeit offen zu halten, später mal eine Solaranlage fürs Warmwasser nachzurüsten (Mehrkosten Pufferspeicher ca. 1300 Euro).

Wir möchten jedenfalls irgendwann mal Sonnenenergie nützen - aber da tendiere ich für die Zukunft eher zu einer PV-Anlage.
Jetzt hab ich mir gedacht, wenn ich eine PV-Anlage aufs Dach tu, könnt ich mit dem überschüssigen Strom beim Warmwasser dazuheizen. Und dann zahlt sich eine Solaranlage eh gar nicht mehr aus?

Mir hat jemand gesagt, dass meine Rechnung nicht stimmt, weil der Wirkungsgrad von PV schlechter ist, als bei Solar. Aber soweit kenn ich mich in der Materie leider nicht aus...

Darum hätt mich interessiert, war ihr in dem Fall machen würdet - Solarregister im Pufferspeicher, oder nicht?
Danke für eure Hilfe!!

LG, Maarch

  •  AnTeMa
21.4.2016  (#1)
Solarthermie - Für Solarthermie bei 4 Bewohnern ist auch ein 750 l Speicher reichlich dimensioniert.
Wenn du ohnehin eine PV -Anlage mit Überkapazitäten hättest könnte uU in Ausnahmefällen die Warmwassererwärmung mit Strom möglich sein- jedoch äußerst selten.
Zumindest kannst du die Installationen/ Leerrohre schon bis zum Dach verlegen lassen.

Andreas Teich

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  •  Eduard
22.4.2016  (#2)
Solar - Der Wirkungsgrad bezieht sich auf das, dass eine Solarthermie an einem heißen Tag das Wasser einfach bzw. schneller erwärmmt als ein Heizstab o.ä.! Es kommt immer darauf an welche ausrichtung du hast, wie groß du deine PV Anlage dimensionieren möchtest usw.!
Grundsätzlich funktioniert es, jedoch find ich es "schade" den Strom so zu vergeuden, der könnte im Haus sinnvoller genutzt werden. Es kommt eben auf die Angewohnheiten an, ob deine Frau zu Hause ist, wann und wie gewaschen etc. wird.
Aber die Wechselrichter haben eh schon Relais intergriert wo man ab einer bestimmten Erzeugung einen Verbraucher hinzuschalten kann, d.h. bei einer 5kWp Anlage ab 3,5kWp einen 2 oder 3kW Heizstab hinzuschalten, jedoch erwärmt dieser dann deinen Speicher mit 750l Wasser um rund 4 - 5° pro Stunde.

Schreilechner Edi

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
22.4.2016  (#3)
Beachte, dass in der zeit, wo du am wenigstem Warmwasser brauchst, am meisten zur Verfügung hättest aber nichts damit anfangen kannst - Sommer.
Mit einer PV Anlage kannst du bei schönem Winterwetter hingegen auch Warmwasser machen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für die Solaranlage gut ist, wenn sie wie im vorigen Sommer, permanent Energie erzeugt aber nicht abgeben kann.

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
22.4.2016  (#4)
Fraglich halt wann sich die ganzen Mehrkosten rentieren würden. Ist eben der Hauptgrund warums die wenigstens heutzutage im Zuge des Neubaus vorsehen.

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  •  Maarch
22.4.2016  (#5)
Danke für eure Ratschläge!

Grad hat mein Installateur auch mal Zeit gehabt, das nochmal im Detail durchzusprechen. Wir haben uns jetzt entschieden den Standard-Pufferspeicher ohne Solarregister zu nehmen.
Weil lt. meinem Installateur kann man, wenn man später mal Solar nachrüstet, auch mit einem externen Plattentauscher oder Ähnlichem arbeiten, und so den Standard-Pufferspeicher weiterverwenden. Das dürfte auch nicht mehr oder eher weniger kosten als dieses Solarregister, und ich kauf das erst, wenn ichs definitiv brauch (Platz im Technikraum hab ich).
Grad weil wir vermutlich eh erst in 10 Jahren oder später die Sonnenenergie anzapfen werden...

Aber noch eine Frage an StefanP, weil ichs nicht ganz versteh:
Bei schönem Winterwetter arbeitet doch beides gut, Solar und PV. Warum soll Solar im Winter schlechter sein? Das kommt ja nur drauf an, auf welchen Sonnenstand ich ausgerichtet bin, ist aber unabhängig ob Solar oder PV, oder nicht?

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  •  Richard3007
22.4.2016  (#6)

zitat..
Maarch schrieb: Warum soll Solar im Winter schlechter sein?


Solar braucht Wärme um effizient zu arbeiten. PV genügt LICHT.
die PV spielt Ihre Stärken Richtung April/Juni und September/Oktober so richtig aus. Die Monate dazwischen sind auch nicht zu verachten.
Solar spielt Ihre Stärken aus wenn es sehr warm ist, in der Regel die Zeiten, wo ich kein heißes Wasser benötige.
Im Winter bei -14° ist es sonnig und die PV arbeitet 6-8h sehr effektiv und kann hohe Erträge erwirtschaften. Wenn es trüb ist kommt nicht viel.

Bei -14° Solar schaffen die Solarpaneele eventuell nicht genug Temperaturunterschied um deinen Speicher ernsthaft warm zu machen. Eine Vorheizung auf 35° oder so wird aber drin sein. Wenn es trüb ist, macht die Solar NICHTS. Die PV ein ganz kleines bisschen...

PV ist universell einsetzbar, Grundlastabdeckung zB. Kühlschrank, Mittagszeit kann ich mit dem produzierten Strom kochen etc... Und wenn ich gar zu viel habe mache ich WW WW [Warmwasser] entweder direktelektrisch wie bei dir, oder wie bei mir über die WP WP [Wärmepumpe].

Solar macht nur WW WW [Warmwasser], das sehr effizient wenn es warm ist, aber kann eben die ganzen anderen tollen Sachen nicht.

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  •  Maarch
22.4.2016  (#7)
Danke Richard für die tolle Erklärung! Das war mir ehrlicherweise nicht bewusst, dass Solar mehr auf Wärme läuft und Photovoltaik eher auf Licht.

Und das bekräftigt mich dann auch in unserer Entscheidung, nicht vorab ins Ungewisse in Solar zu investieren...

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
26.4.2016  (#8)

zitat..
Richard3007 schrieb: Bei -14° Solar schaffen die Solarpaneele eventuell nicht genug Temperaturunterschied um deinen Speicher ernsthaft warm zu machen. Eine Vorheizung auf 35° oder so wird aber drin sein.


Kann das eine Solar wirklich schaffen?

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  •  chris23
  •   Silber-Award
26.4.2016  (#9)
Also ganz so extrem wie hier beschrieben ist es nicht. Wir haben ca. 6qm Flachkollektoren (ca. 30 Grad Aufständerung).

Es stimmt, dass diese nur arbeiten wenn die Sonne direkt draufscheint. Leichte Bewölkung reicht schon um den Ertrag gegen Null gehen zu lassen.

-14 Grad weiß ich jetzt nicht aber im Winter bei leichten Minusgraden und Sonnenschein haben wir immerhin einen Wärmestrom von ca. 1,5KW in den Puffer. Maximalleistung sind so ca. 2,4 KW. Das reicht um den Speicher vorzuwärmen (wir haben 500 Liter).

Die vielen Zirkaangaben weil ich das so im Kopf habe und nicht alles nachsehen kann in Moment. Im Winter sind vor allem die kuzen Sonnenstunden das Problem welche den Ertrag stark absenken.

Im Sommer haben wir starke Überschüsse, aber das Plantschbecken vom Junior wird dann halt immer gleich in Badewannentemperatur gefüllt. Wir habens ja emoji

Also das ist meine Erfahrung.


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  •  klima2020
27.4.2016  (#10)
Bei der thermischen Solaranlage bringt eine gute hydraulische Einbindung einen wesentlichen Ertragsvorteil. Im Winter sind die Vacuumkollektoren von erheblichen Vorteil und bringen auch bei -14° und Sonnenschein eine gute Leistung. Auch bei diffusen Lichtverhältnissen ist der Ertrag besser. Bei der PV bringen selbst die monokristallinen Siliciumzellen bei diffusen Lichtverhältnissen keinen Ertrag.
Egal bei welcher solaren Version bleibt immer die Fragen des Leistungsüberschusses im Sommer. PV zum fast Nulltarif oder Thermie in der Stagnationsphase. Es werden nur Gesamtanlagen eine Zukunft haben die solche effizienzmindernde Betriebszustände vermeiden. Kleine Teillösungen bringen zwar Primärenergieeinsparungen, aber effizient sind solche Anlagen selten.

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  •  *tclm*
2.5.2016  (#11)

zitat..
Richard3007 schrieb: Solar spielt Ihre Stärken aus wenn es sehr warm ist, in der Regel die Zeiten, wo ich kein heißes Wasser benötige.


Also wir erreichen bei unserer Solaranlage, welche in der Fassade integriert ist, im Winter die höchsten Oberflächentemperaturen (auch bei Minusgraden!).

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  •  brink
2.5.2016  (#12)

zitat..
Maarch schrieb: Mir hat jemand gesagt, dass meine Rechnung nicht stimmt, weil der Wirkungsgrad von PV schlechter ist, als bei Solar.


kommt drauf an. angenommen solar macht 100% zu warmwasser und PV mach nur 20% strom. dann brauchst du für pv eine wärmepumpe, die mit cop 5 arbeitet für warmwasser, hub 0° auf 50°. eher nie der fall. d.h. mit solar bist üblicherweise effizienter.
bei nebel oder so, werden es bei solar nicht 100% und PV schafft da in relation mehr.
rein auf warmwasser bezogen, wird aber solar immer effizienter sein.
in allgemeinheit betrachtet, was du mit strom alles machen kannst, ist pv wirtschaftlicher.
ich habe derzeit weder solar noch pv. in zukunft ist pv angedacht, da ich eh schon eine wärmepumpe habe und mehr als 300 liter speicher möchte ich nicht. für solar sind zwingend größere speicher nötig. im sommer hilft mir pv x-mal mehr als solar, da hier der cop der wärmepumpe ohnehin weit weit höher ist.

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