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Wandaufbau NEH Holzriegel mit hinterlüfteter Fassade

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  •  MartinSt
20.2.2018
8 Antworten | 4 Autoren 8
8
Hallo Forenmitglieder,

da unsere Hausplanung nach einer Zwangspause wieder Fahrt aufnimmt, möchte ich mich nun noch etwas genauer informieren und meinen Wandaufbau checken lassen.
Gebaut wird in Niederösterreich Region Mostviertel.
Hier mal der grundsätzliche Wandaufbau, der mir nach Recherchen und anhand den Angebote schlüssig erscheint.
Aufbau für geplantes Niedrigenergiehaus von i. n. a.:
GFP - OSB - IE(gedämmt mit HF) - OSB3(Dampfbremse) - 240mm Riegel mit Zellulose - 60mm Gutex Multitherm - Hinterlüftung?
Den U-Wert (lt. u-wert.net) von 0,13 find ich schon richt gut.
Okologie ist mir schon wichtig!

Bei der Hinterlüftung bin ich mir noch nicht sicher.
Die Fassade soll zum Teil verputzt und der andere Teil mit Lärchenschalung versehen werden.
Nur einer der von mir kontaktierten Zimmerer hat eine hinterlüftete Fassade angeboten. Dieser wird es aber aus anderen Gründen nicht werden.
Daher möchte ich mich vorab informieren wie das in der Regel technisch gelöst wird, damit ich bereits mit vorwissen in die Gespräche mit meinem Zimmerer gehen kann.

Es wäre ja grundsätzlich möglich, die Holzweichfaserplatte direkt zu verputzen.
Um zw. Putz und Lärche das selbe Niveau zu haben dürfte ich dann entweder unter den Lärchenteil weniger/kein Gutex nehmen oder umgekehrt im Putzbereich eine dickere Gutex.
Daher sehe ich für mich in der Hinterlüftung auch einen weiteren Vorteil.
Die Putzträgerplatte auf der Lattung der Hinterlüftung könnte den Niveauunterschied ausgleichen.

In diesemThread habe ich mich vor einiger Zeit kurz mit Andreas Teich über seine hinterlüftete Fassade unterhalten. https://www.energiesparhaus.at/forum/47470_2#439526
In diversen anderen Threads hier im Forum hab ich leider keine weiteren Infos gefunden.
Grundsätzlich sehe ich aber den Vorteil (wie auch Andreas Teich sagte) die Dämmung und den Wetterschutz zu trennen, also mit Hinterlüftung auszuführen.
Soll ja auch zukunftsicher zu sein.

Ich würde gerne wissen, ob meine Überlegungen grundsätzlich richtig sind?
1.Gibts Optimierungsmöglichkeiten beim Wandaufbau (aus Kostensicht od. bauphysikalisch)?
2.Könnt ihr mir eventuell einen Aufbau der Hinterlüftung empfehlen, um bereits mit einem Vorwissen in die Gespräche mit meinem Zimmerer gehen zu können.

Würde mich über fundiertes Fachwissen freuen.

BG, Martin

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
20.2.2018  (#1)
Den Wandaufbau finde ich absolut in Ordnung. Preis/Leistung stimmt.
Wieviel Eigenleistung möchtest du denn einbringen? Die IE kann man ja gut selbst bauen.  
Machst du den Riegel mit Stegträgern?
Um die innere Speicherfähigkeit zu erhöhen könntest du auch eine 4cm Holzfaserplatte als IE an die OSB Platte tackern und diese dann verputzen. Kostet mehr, eröffnet aber die Möglichkeit eine Wandheizung zu verbauen und damit auch das Thema Kühlung zu erschlagen. Oder aber bei den Innenwänden Masse verbauen, z.B. Lehmziegel.
Weil man dann keinen Estrich braucht, kann man auch prima einen Massivholzboden einbauen. 
So baue ich gerade.
Bei mir gibt es nur eine hinterlüftete Fassade, allerdings mit zwei verschiedenen Materialien. Das Thema mit dem Übergang habe ich aber auch und zwar beim Sockel.
Bei dir würde ich natürlich die 6cm HFPlatte verputzen und die Holzverschalung kommt eben oben drauf. D.h. es gibt einen Sprung. 
Beim Thema Hinterlüftung die Details nicht vergessen (Fenster, Türen, Vorsprünge, hinterlüftetes Dach). Da bin ich gerade am diskutieren mit meinem Holzbauer, was optisch vertretbar ist und technisch funktioniert. 

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
20.2.2018  (#2)
Beir mir hab ich auch "wild" gemischt. Jedoch WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] + hinterlüftete Fassade und Massivbau.
Die unterschiedlichen Dämmstärken und Anschlüsse waren eigentlich das Hauptthema und dies ist ja unabhängig vom Aufbau der Ebenen dahinter. Mehr zu dem Thema und Aufbau der Holzverschalung hier:
https://www.energiesparhaus.at/forum/34388

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  •  MartinSt
20.2.2018  (#3)
@alpenzell: danke für dein Feedback. Es wird sehr viel in Eigenleistung gemacht werden.
Wir haben geplant schon im Werk die Wände mit aufzubauen. Dann auch die ganze Elektrik und Sanitär je nach möglichkeit und Akzeptanz der Firmen in Eigenleistung. Wobei das bei uns am Land nicht das Thema sein sollte.
Fassade, Fenster und Dach (der Zimmerer ist auch Dachdecker und Spengler) lass ich machen.
Gerade bei Holz ist mir die Dichtheit außen wichtig und die Gewährleistung. Mithilfe ist selbstverständlich.

Die Speichermasse betrachte ich auch etwas kritisch, andererseits wo nicht viel Speichermasse ist, wird es auch im Sommer nicht so heiß. Als Beschattung kommen auf allen Fenstern im EG Raffstore und im OG Rolladen.
Aber wie sich das real verhält ist für mich noch ein großes ?.
Lehmziegel klingen interessant, wie sind die zu verbauen? Gibts noch weitere Alternativen?

Wandheizung hab ich keine geplant, da aufgrund großer Fensterflächen nicht so viel Wandfläche übrig bleiben wird auch die Vorstellung bei jedem Nagel und jeder Schraube aufpassen zu müssen missfällt mir etwas, aber ich werd mich noch erkundigen.

Den Sprung zw. Schalung und Putz will ich ja gerade vermeiden.
Hast du Quellen zu den Details die bei Fenster, Türen, Vorsprünge, hinterlüftetes Dach zu beachten sind, man kann ja nicht genug aufpassen, was da auf der Baustelle gemacht wird, denn den Ärger hat man dann später.

@Innuendo: danke, den Link seh ich mir an.

Edit: ach ja das Satteldach und den Keller hab ich noch nicht erwähnt.
Da hab ich mich noch nicht so genau beschäftigt. Das kommt sobald der Grundriss feststeht.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
20.2.2018  (#4)
http://www.oefhf.at/ unter downloads
schau mal da.

Meine Fensteranschlüsse hat der Holzbauer geplant. Das muss man in Verbindung mit deinem Fensterbauer machen (hat ja jeder leicht andere Maße), damit dann auch der Jalousiekasten perfekt eingepasst ist. Gerade Spaltmaße sind im Holzbau ja super zu lösen. Luftdichtigkeit sollte da auch genau geplant sein. Das war bei mir nicht optimal weil mit viel Folien und Klebeband. Im Nachhinein würde ich die Leibungen gleich aus einem Luftdichten Material ausführen (Achtung, das normale Kantholz ist nicht luftdicht) Wenn mit Stegträgern gearbeitet wird gibt es da gleich was passendes von Steico. Ansonsten OSB in die Leibungen und dann müssen nur die Stöße verklebt werden. Das geht jetzt aber schon sehr ins Detail. Ich würde das Thema mit in die Auswahl des Holzbauers aufnehmen. Gleich mal fragen, wie er das löst und plant. Meiner ist der sehr aufgeschlossen und nimmt es auch mit Statik und Bauphysik sehr genau.

Wenn du den Sprung zwischen Putz und Holz vermeiden möchtest, musst du ja vertikal in das Holz Belüftungsschlitze einfräsen oder ein Lochband einsetzen. Das sieht man ja extrem. Das muss ich bei mir beim hinterlüfteten Flachdach machen. Finde ich optisch hässlich, da ist mir der technisch sinnvollere Sprung lieber.

Das Problem mit den vielen Fenstern habe ich auch, da wird es eine eingeputzte Deckenheizung (noch besser zum Kühlen). Da bin ich aber schon auf einer sehr individuellen Schiene. FBH gibt es in den gefliesten Bereichen. Damit Frau im Bad etwas Wärme an den Füßen spürt.

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  •  MartinSt
20.2.2018  (#5)
Wäre es denn denkbar auf die Lattung der Hinterlüftung eine dünne MDF zu schrauben und diese zu Verputzen??
Also Riegel - 60mm Gutex - Lattung - MDF - Putz.

So eine Rhomboidschalung hat doch etwa 24mm stärke.
Die Platte inkl. Putz müsste die 24mm der Schalung doch ausgleichen??

Das mit der Luftdichtheit an den Fensterleibugen war mir so nicht bewusst.
Folie gibt es bei mir ja eig keine. Als Dampfbremse wird ja eine OSB 3 verwendet.
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass das Ständerwerk genau auf die Fenster ausgelegt wird. Aber im Detail muss ich mich da auf meinen Zimmerer verlassen. Da ichs nun weiß kann ich ja auch den Fensterbauer ansprechen!

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  •  Vardi17
20.2.2018  (#6)

zitat..
alpenzell schrieb: Meine Fensteranschlüsse hat der Holzbauer geplant. Das muss man in Verbindung mit deinem Fensterbauer machen


Bei uns wird das auch so laufen. Fenstereinbau plant und erledigt der Holzbauer, aber in Absprache mit der Fensterfirma, für die wir uns letzten Endes entscheiden. Sogar die Passivhausfensterfirma, die wir angefragt haben, strebt diese Vorgangsweise an. Dass die Fenster richtig eingebaut werden, will die Passivhausfensterfirma, und auch unser HBM: man hat beim Gespräch deutlich gemerkt, dass es bei "seinem" Haus keine Husch-pfusch-irgendwie-eingebauten-Fenster geben darf.

zitat..
alpenzell schrieb: Ich würde das Thema mit in die Auswahl des Holzbauers aufnehmen. Gleich mal fragen, wie er das löst und plant. Meiner ist der sehr aufgeschlossen und nimmt es auch mit Statik und Bauphysik sehr genau.


Ich finde das auch sehr wichtig, und würde noch Baubiologie ergänzen.
Unser HBM arbeitet eng mit er Abteilung für Holzbau einer österreichischen Uni zusammen. Qualitätssichernde Maßnahmen sind ihm selbstverständlich. So war beispielsweise von Anfang an klar, dass es einen Blowerdoortest von einer seriösen Prüfstelle geben wird, man musste ihm also keinen solchen Test "androhen". Noch in der Entwurfsphase hat er statische Verbesserungen in den Plan unseres Architekten hineinreklamiert, die der Architekt auch schon brav umgesetzt hat emoji

Unser Haus bekommt übrigens eine hinterlüftete Lärchenfassade.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
20.2.2018  (#7)
Auf den Ansatz wäre ich nicht gekommen, aber ja es ist sicher machbar auf Unterkonstruktion eine Putzträgerplatte aufzubringen und die dann zu verputzen. MDF würde ich da aber nicht nehmen. such einfach mal nach Putzträgerplatten außen.
Bin gleich auf zwei gestoßen, die sicher funktionieren:
RÖFIX RENOTECT, AQUAPANEL® Cement Board Outdoor
Oder es gibt keinen Putz, sondern ein anderes Plattenmaterial (bei mir z.B. HPL).


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  •  MartinSt
20.2.2018  (#8)
Anderes Material wär natürlich dann auch möglich.
Wie auch in deinem Link beschrieben.
Mal sehen was mir mein Zimmerer vorschlägt?!
Meine Frau möchte aber definitiv Putz.
Bin schon mal glücklich wenn der Wandaufbau im Grundaufbau in Preis/Leistung gut ist!
Die Detailarbeit wird sich noch zeigen, aber danke für die Tipps.
In der weiteren Planung werden sich sicher noch weitere Fragen ergeben.

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