« Hausbau-, Sanierung  |

Wärmebrücken

Teilen: facebook    whatsapp    email
 1  2  > 
  •  r3try
27.7. - 22.11.2017
41 Antworten | 12 Autoren 41
41
Ich brauche euren Expertenrat: bei unserem EFH haben wir ein Flachdach mit Dachüberstand geplant. Wir waren nun bei einer Baufirma bezüglich eines Angebots für den Rohbau und diese Firma hat uns darauf hingewiesen, dass sie Wärmebrückenprobleme an den unten im Bild eingezeichneten Stellen befürchten.

2017/20170727138031.png

1) Ist das tatsächlich problematisch?
2) Der Dachvorsprung ist ja hier nicht gerade aus der Decke herausgezogen sondern macht einen Knick nach oben - der Grund dafür ist eine schlanke Optik des Dachvorsprungs (Rahmen ums Haus - siehe Bild). Das umzusetzen wird wohl relativ kostenintensiv, da wir hier überall ISO-Körbe brauchen werden - gibt es andere Möglichkeiten, das mit annähernd der gleichen Optik umzusetzen?

2017/20170727387034.png

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

  •  Squawvally
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#1)
Lass dir vom Planer eine Isotherme berechnen. Wenn die Betondecke umlaufend gut Dämmung eingepackt ist und auch die Dämmstärke passt sollte es kein Problem sein (5cm XPS könnte knapp werden)

1
  •  nobody4yu
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#2)
Ihr baut ja scheinbar mit 50er Ziegel. Da müssen viele Details genau überlegt werden. Deshalb tut man sich mit 25er Ziegel und 20er VWS leichter. Ich habe auch eine Auskragung - aber mit der vollen Dämmstärke gelöst.

zitat..
r3try schrieb: 1) Ist das tatsächlich problematisch?

Kann es werden. Die beiden linken Details würde ich genau vom Planer / Bauphysiker überprüfen lassen so wie Squawvally schrieb. Laut Schnitt solltest du 28cm Dämmung am Dach haben. Am Dach links sehe ich diese 28cm nicht wirklich.

zitat..
r3try schrieb: gibt es andere Möglichkeiten, das mit annähernd der gleichen Optik umzusetzen?

Da ihr keine riesige Auskragung habt (schätze max. 1m rechts und 0,50m links) sollte das auch mit einer Holzkonstruktion lösbar sein. Wegen Kostenvergleich müsstet ihr Angebote einholen.

Was mich noch interessieren würde, wie stellt sich der Planer vor, den Knoten Wand / Decke (Schräge in der Decke) oberhalb der letzten Stiege zu lösen? Ich benötige hier mind. 2,10m Durchgangshöhe.

1
  •  r3try
27.7.2017  (#3)

zitat..
nobody4yu schrieb: Was mich noch interessieren würde, wie stellt sich der Planer vor, den Knoten Wand / Decke (Schräge in der Decke) oberhalb der letzten Stiege zu lösen? Ich benötige hier mind. 2,10m Durchgangshöhe.


@nobody4yu: die Schräge über der Treppe dient dazu, die von dir genannten 2,10m Durchgangshöhe zu erreichen. Gings dir bei der Frage nur um die Durchgangshöhe oder gibt es hier auch noch ein anderes Problem?

Ich seh schon, ich werde da wohl noch einen unabhängigen Fachmann mit einbeziehen müssen...

1


  •  Innuendo
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#4)
- entweder umlaufend mehr Dämmen -> Optik leidet darunter
(war ein Grund warum ich die Architektur bei mir angepasst und auch mit optischen Tricks gearbeitet hab um mit 20er Dämmung das ganze bezahlbar hinzubekommen. Einen Isokorb hab ich mir aber trotzdem nicht erspart)
- hochwertigeren Dämmstoff verwenden (z.b. Vakkuumpanele)

1
  •  nobody4yu
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#5)

zitat..
r3try schrieb: Gings dir bei der Frage nur um die Durchgangshöhe oder gibt es hier auch noch ein anderes Problem?

Mir gings um die technische Ausführung Decke / Wand (Statik). Man sieht da kaum Fleisch.

zitat..
Innuendo schrieb: hochwertigeren Dämmstoff verwenden (z.b. Vakkuumpanele)

Frage ob dies "bezahlbar" ist bei umlaufenden Dach. Ein Mittelweg wäre PUR Dämmung (λ: 0,022 W/mK)

1
  •  BAU2014
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#6)
thermisch unabhängig wird es mit einer auskragung in holz. die untersicht mit heraklith verkleiden und alles zusammen putzen oder wie auch immer die oberflächengestaltung gedacht ist. genau so bei der horizontal und wagrecht umlaufenden auskragung. die notwendigkeit von isokörben seh ich da nicht unbedingt. für einen zimmerer ist das ein leichtes.

die untersicht bei der eingangsebene muss einfach entsprechend überdämmt werden.
architektonisch schönere häuser mit komplexen strukturen kosten leider immer mehr.

1
  •  r3try
27.7.2017  (#7)
@BAU2014:

zitat..
BAU2014 schrieb: thermisch unabhängig wird es mit einer auskragung in holz.


das klingt interessant - du meinst quasi das haus ganz normal kubisch mauern und die holzkonstruktion dann irgendwie außen befestigen? Wie montiert man sowas dann am Mauerwerk bzw. bekommt man den Übergang dann richtig wetterfest hin?

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#8)
Wichtig dabei wäre halt, dass alle stellen wo Holz montiert wird vorher verspachtelt werden - also nichts vor dem putzen auf den nackten Ziegel montierem

1
  •  BAU2014
  •   Gold-Award
28.7.2017  (#9)
so würde ich es machen.
ist natürlich für den baumeister nicht so gut....weil weniger "luxusaufschlag".
zeichnet euer haus mal ohne den auskragungen und gebt diese einem zimmerer zum planen und KV. der fassader verschließt die übergänge geeignet.

1
  •  r3try
29.7.2017  (#10)
Da muss ich wohl mal bei einer zimmerei anfragen...Danke schonmal für eure Tipps! 😘

1
  •  r3try
6.8.2017  (#11)
Ich habe nun explizit nach dieser Lösung mit Holz bei unserem Baumeister angefragt (der auch Zimmerer ist). Er meinte, dass es nicht viel sparen würde, weil er das Holzkonstrukt dann per Metallkonstruktion am Haus befestigen müsste.
Er meinte, dass sowas dann auch aufgrund der zusätzlichen Schnittstellen wieder fehleranfälliger ist und er hat daher eher davon abgeraten.

1
  •  r3try
6.9.2017  (#12)
Wir haben nun nochmal ein paar Änderungen vorgenommen und auch eine Lösung gefunden, wie wir uns den "Sprung" in der Geschoßdecke beim Dachvorstand ersparen können.
Dazu hätte ich nochmal eine Rückfrage an euch zu unseren beiden Varianten.

Wir verwenden nun eine Gefälledämmung die wie ein Walmdach aufgebaut ist (sozusagen Pyramidenförmig).

1| Unser Planer kam mit folgendem Vorschlag:

2017/20170906978691.png
(Fertigteil-)Betondecke liegt auf den Außenwänden auf; außen wird dann der Vorsprung geschalt, die Dämmung eingelegt und darüber mit Beton ausgegossen; der gelbe Block stellt eine Holzleiste dar, die zur Befestigung der Regenrinne gedacht ist; das ganze ist auf einer Holzkonstruktion montiert (leider ebenfalls in gelb dargestellt, wie die Dämmung)
Da hier ja beim Anschluss zw. Betondecke und Ziegelwand eine Wärmebrücke besteht, muss der gesamte Dachvorstand ja überdämmt werden.

Ich hatte dann eine Idee, von der ich glaube, dass sie das Wärmebrückenproblem ebenfalls löst, aber den gesamten Aufbau deutlich vereinfachen würde.

2| Wenn ich einfach ISO-Körbe für die Auskargung verwenden würde, hätte ich ja meiner ansicht nach kein Wärmebrückenproblem, oder? Wenn ich dann noch außen ein zusätzliches Gegengefälle mache, sodass der tiefste Punkt direkt an der Außenwand ist, könnte ich mir die komplizierte Konstruktion aus Variante 1 sparen.

2017/20170906634747.jpg

Macht diese Variante Sinn, oder kosten die ISO-Körbe soviel mehr, dass sie die Vereinfachungen wieder "auffressen"?

Ich würde dazu gerne eure Meinung hören ob ich hier einem Denkfehler aufsitze bzw. ob jemand eine bessere Idee hat wie man das lösen könnte.

Welche Variante haltet ihr für besser/robuster/günstiger?


1
  •  rabaum
  •   Silber-Award
6.9.2017  (#13)
Wir haben eine sehr ähnliche Vordach/Auskragungssituation umgesetzt - mit Isokörben über die ganze Länge.

zitat..
r3try schrieb: oder kosten die ISO-Körbe soviel mehr,


bei unseren statischen Anforderungen sind es 150,- EUR netto pro lfm.

Das Gefälle vom Dach könntest du auch so anlegen. Die Frage ist, ob du genau durch die Auskragung durch musst. Geht denn seitlich keine Entwässerung?

1
  •  ap99
  •   Gold-Award
6.9.2017  (#14)
Den Isokorb kannst du bei der geringen Auskragung mit 100 €/lfm (netto) aufwärts annehmen.
Ich bin ein Freund davon, das Gefälle schon auf der Decke herzustellen (evt. macht es von der Statik her sogar Sinn (Decke in Feldmitte höher = statisch nutzbar)), so wie es die Norm vorsieht (ich stimme nicht überall bedingungslos mit der Norm überein, in diesem Bereich aber schon.
(Gegengefälle und Ablauf im Bereich der Auskragung (evt. sogar versteckt) finde ich persönlich nicht so schlecht).

1
  •  r3try
7.9.2017  (#15)
ok, also ihr würdet beide die Variante 2 bevorzugen, wenn ich das richtig verstanden habe?!

Ist sogar fraglich was dann im Endeffekt billiger ist, weil bei der gedämmten Variante braucht man ja dann dafür mehr Arbeitszeit + die Dämmung...

@rabaum: Ich denke zumindest auf einer Seite werden wir wohl durch die Auskragung durch müssen. Deshalb hätte ich bei meiner Skizze eben darauf geachtet, dass der Gulli nahe an der Außenwand ist, weil wir dann nicht an der Dachuntersicht entlang ein Rohr haben. Zur Diskussion steht auch noch, ob wir die Dachrinnen innenliegend machen oder außenliegend. Unser Planer schlägt innenliegend vor, mir ist aber nciht so recht wohl bei der Sache - ich denk mir, wenns da mal was hat musst halt alles aufstemmen.... emoji

@ap99: Welchen Vorteil hätte es, das Gefälle bereits auf der Decke herzustellen? Gehts hier darum, weniger Bewehrung in der Decke zu benötigen? Weil ich denke von der Arbeitszeit her würde das ja wohl mit der Gefälledämmung deutlich schneller gehen, oder?

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
7.9.2017  (#16)
eine rohdecke im gefälle ist bauphysikalisch und punkto fehlertoleranz eine andere liga. stichwort hinterläufigkeit.

wir haben eine solche seit 8 jahren teilweise ohne abdichtung liegen und sie funktioniert. weil sie eben schon konstruktiv das wasser ableitet...

war einfach und schnell herzustellen, kein meßbarer mehraufwand, außer gehirnschmalz und absprache mit baumeister .. emoji

1
  •  rabaum
  •   Silber-Award
7.9.2017  (#17)

zitat..
r3try schrieb: Unser Planer schlägt innenliegend vor


bei sowas stellts mir die Haare auf, mein Baumeister hat mir aus seiner Praxis Dinge erzählt, da lässt von sowas schnell die Finger davon.

Dass viele Planer alles wo verstecken müssen, dass man ja nie wieder wo dazu kommt... emoji

1
  •  mackica
  •   Gold-Award
7.9.2017  (#18)

zitat..
r3try schrieb: Er meinte, dass es nicht viel sparen würde, weil er das Holzkonstrukt dann per Metallkonstruktion am Haus befestigen müsste.
Er meinte, dass sowas dann auch aufgrund der zusätzlichen Schnittstellen wieder fehleranfälliger ist und er hat daher eher davon abgeraten.


Aha, na wir wollen auch sowas machen.
Unser Zimmerer sah da kein Problem. Aber der ist nicht auch Baumeister.

1
  •  ap99
  •   Gold-Award
7.9.2017  (#19)

zitat..
rabaum schrieb: r3try schrieb: Unser Planer schlägt innenliegend vorbei sowas stellts mir die Haare auf, mein Baumeister hat mir aus seiner Praxis Dinge erzählt, da lässt von sowas schnell die Finger davon.Dass viele Planer alles wo verstecken müssen, dass man ja nie wieder wo dazu kommt...


Raphael, fachlich hast du vollkommen recht. Die Leitungen "verstecken" sollte keine Empfehlung sein. (ab und zu muß es optisch halt einfach sein emoji ... hinter einem verschraubtem Brett (Holzfassade) kein Problem ... bei Putzfassade natürlich schon).

Außerhalb der Wand-Dämmung den Gully setzen ist eine gute Lösung.

Welche der beiden genannten Möglichkeiten besser ist, möchte ich nicht beurteilen --> evt. die, von der deine Professionisten überzeugt sind (hinsichtlich Langlebigkeit), und oder Preis.

Bezüglich Gefälle: siehe Arne. Bei "waagrecht" betonierten Decken gibt es immer Erhebungen und Senken, da steht dann das Wasser sehr lange unbemerkt, wenn die Abdichtung was hat, und die Dämmung säuft sich an. Gefälledämmung ist übrigens gar nicht so billig.
Ob bei dir die Höhe in der Mitte (Hochpunkt Gefälle) statisch nutzbar bzw. sinnvoll ist, könnte dir dein Planer oder Baumeister erklären ...
(da geht es um den inneren Hebelsarm ... je größer der Hebel zwischen Zug- und Druckbereich ist, umso kleiner sind die Kräfte, die auf den Beton und die Bewehrung wirken ... das kann Sinn machen, muss es aber nicht. --> je schlanker/dünner eine Decke, umso kleiner ist dieser Hebelsarm, umso stärker muss die Bewehrung sein, und evt. besser die Betongüte ... wenn man also in Feldmitte das größte Moment hat, kann ein Hochpunkt hier eben genutzt werden (Hebelsarm vergrößert sich genau da, wo es nötig ist). Wenn angedacht ist, auf diese Decke später mal was draufzubauen (Erweiterung) sieht es evt. wieder anders aus ...)

1
  •  r3try
9.9.2017  (#20)
Ich habe jetzt nochmal versucht das mit der von euch vorgeschlagenen Rohdecke mit Gefälle zu skizzieren und bitte nochmal um euer Feedback ob das so passt bzw. ob da noch irgendwelche Schwachstellen sind die ich bedenken muss etc...


2017/20170909967651.jpg

Ein paar Fragen hätte ich noch zu den Ausführungsdetails:
1| Wieviel Abstand braucht man von der wasserführende Ebene zur Attikaoberkante - stimmt das mit 15cm?
2| Reichen hier 2% Gefälle bei der Rohdecke, oder braucht man da mehr?
3| Wenn jetzt aus irgendeinem Grund tatsächlich die Folie undicht wird und Wasser bis zur Rohdecke eindringt, dann wird ja das Wasser durch das Gefälle nach außen geleitet. Dann muss ich ja irgendwie dafür sorgen, dass es von dort wieder ablaufen kann - wie macht man das in meinem Fall am Besten?

Danke für eure Hilfe!

1
  •  AnTeMa
9.9.2017  (#21)
Warum nicht gleich alles in CLT kalkulieren lassen?
Wärmebrücken gibt's trotzdem, aber in viel geringerem Maße mit geringerer Dämmung

Andreas Teich

1
 1  2  > 

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next