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Vitovent 300W, Enthalpietauscher und Vorheizregister

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.12.2019 - 25.1.2020
4 Antworten | 2 Autoren 4
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Hallo in die Runde,

wir haben ja eine Vitovent 300W mit Enthalpietauscher. Der Hersteller schreibt bei anderen Geräten zwar, dass ein Enthalpietauscher u.a. auch den Energiebedarf für das Vorheizregister senkt, weil die minimalen Temperaturen beim Enthalpietauscher deutlich niedriger sind als beim normalen, aber im Gegensatz zu anderen Geräten des gleichen Herstellers (!) weiss die 300W nicht, dass sie einen Enthalpietauscher hat. Das kann in den normal zugänglichen Menüs auch nicht eingestellt werden, ebenso sind die entsprechenden Grenzen nicht veränderbar.

Die nicht dokumentierte (aber vom Hersteller bestätigte) Funktion des Frostschutzes läuft so (genaue Temperaturwerte aus der Erinnerung, kann also leicht abweichen): Unter -1.5C ist die Schaltung bereit und überwacht die Druckverhältnissse. Falls Eis, dann VH an. Das halte ich für sinnvoll, aber jetzt kommt es: Unter -6 wird IN JEDEM FALL der VH angeschaltet und so geregelt, dass die Temperatur am Eingang des Geräts auf -1,5 geregelt wird. Das bleibt aktiv, bis -1,5 überschritten werden. 

Wenn also in einer kalten Winternacht einmalig -6 unterschritten werden und danach tagelang Temperaturen zwischen -6 und -1,5C vorliegen, dann wird permanent mit COP 1 direktelektrisch die Umwelt geheizt (dank WT landen ja nur ca. 20% davon im Haus, der Rest geht raus).

Im letzten Winter ist das passiert - da habe ich es so gelöst, dass ich per Aktor kurz den Strom weggenommen habe, um aus dem Modus "Es war mal kälter als -6 und ist noch nicht wärmer als -1,5" rauszubekommen. Ebenso habe ich den Stromverbrauch geloggt. Dreckige Filter sieht man daran sehr gut, Eis also noch viel mehr. Es gab vor dem Zuschalten des VH keinerlei Anstieg des Bedarfs. Ebenso gab es noch nie Kondenswasser. Wir haben einen Trockensiphon und darunter eine Schüssel... da waren bisher nur tote Fliegen, aber noch nie Wasser drin. Es wurde also Strom verschwendet, ohne dass es Eis gab. Ohne meine Abschaltungen wären das mehrere Tage mit 500-1000W gewesen, die da in die Landschaft geheizt werden, ohne dass es einen Grund gibt. Dauerhaft <-6 hatten wir letzten Winter nicht... das würde dann dauerhaft draußen heizen. Wenn es das nur täte, wenn es wirklich Eis gibt, würde ich das ja verstehen, aber so?

Nach meiner Analyse der Unterlagen sieht es so aus, als habe das Ding nur EINEN Temperatursensor HINTER dem VH. Damit kann es die wirkliche Lufttemperatur im VH-Betrieb also gar nicht direkt sehen und wird wohl abschalten, wenn trotz Regelversuch auf -1,5C höhere Temperatur ankommen, es also wirklich wärmer als -1,5C ist.

Den Hersteller habe ich via HB kontaktiert... trotz (zweifachen) Versprechen (des Herstellervertretes) auf eine baldige Rückmeldung zu diesem und einem ähnlichen Problem mit der Bypasssteuerung gab es KEINE Reaktion.

Habt ihr dazu Ideen? Letztlich müsste man die ganze Steuerung wegwerfen und selbst bauen, aber bei einem so teuren Gerät sehe ich das nicht wirklich ein. Von daher geht es vielleicht auch einfacher.

Das Teil kann einen externen Vorheizer oder einen Erdwärmevorheizer ansteuern und hat dafür auch einen Sensoreingang für die Temperatur VOR dem ErdwärmeVH, ich werde aber aus den Unterlagen nicht wirklich schlau, ob man das ganze damit austricksen könnte (indem man einfach nur so tut, als gäbe es einen). Ebenso ist unklar, was passieren würde, wenn man den VH ganz stillegt, indem man das Kabel abzieht. Laut Doku wird bei unzureichender Enteisungsleistung der Durchsatz reduziert, aber das beantwortet ja nicht die Frage, ob das schon passiert, wenn es nicht mehr möglich ist, auf -1,5C zu regeln, oder erst dann, wenn der Gegendruck ansteigt durch wirkliches Eis.

Es gibt ein "geheimes" Servicemenü mit PW-Schutz, aber dazu ist keine Information zu finden. 

Die Option, das Ding gegen eine Zehnder oder so zu tauschen, muss ich mit dem HB noch evaluieren...

Viele Grüße,

Jan

  •  JanRi
  •   Gold-Award
21.1.2020  (#1)
Hallo,

ich schiebe das nochmal hoch... niemand, der Erfahrungen mit den Vitovents hat?

Viele Grüße,

Jan

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  •  VMCDFAU
23.1.2020  (#2)
Hallo JanRi,

Vitovent 300W = Brink Renovent Excellent 400

Diese KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Vitovent 300W hat einen Konstruktionsfehler für das Frostschutzmittel.

Der Frostschutzsensor muss auf Fortluft stehen (der WRG friert abluftseitig ein). Beim Vitovent 300W befindet sich der Frostschutzsensor in Außenluft !!!

Unabhängig von der Art des Wärmetauschers (Standard oder Enthalpie), mit der Frostschutzsonde auf Fortluft ... ist das immer in Ordnung.

Leider denke ich, dass es nichts zu tun gibt.

Französischer Text: Vitovent 300W = Brink Renovent Excellent 400
Cette KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Vitovent 300W a un défaut de conception pour l'antigel.
La sonde antigel doit être sur l'air évacué (le WRG gèle côté air évacué). Sur Vitovent 300W, la sonde antigel est sur l'air neuf !!!
Quelque soit le type d'échangeur (standard ou enthalpique), avec la sonde antigel sur l'air évacué ... c'est toujours OK.
Malheureusement je pense qu'il n'y a rien à faire.

1
  •  JanRi
  •   Gold-Award
23.1.2020  (#3)
Hallo,

zitat..
VMCDFAU schrieb: Vitovent 300W = Brink Renovent Excellent 400


Ich weiss, wobei das nur für das Gerät zutrifft, nicht aber für das Bedienteil. Das sieht mir nach einem Eigengewächs von Viessmann aus, weil es auch andere Viessmanngeräte steuern kann. Zudem sehen die Geräte im oberen Teil anders aus. Brink hat Bedienelemente am Gerät, die Vitovent nur das externe Bedienteil.

zitat..
VMCDFAU schrieb: Der Frostschutzsensor muss auf Fortluft stehen (der WRG friert abluftseitig ein). Beim Vitovent 300W befindet sich der Frostschutzsensor in Außenluft !!!


Ich weiss. Die Steuerung ist damit so simpel wie oben geschrieben: Wenn Außenluft <-6, dann Heizung an und regeln auf -1,5. Zudem gibt es nur einen Sensor HINTER dem Vorheizer.

Du bringst mich aber auf eine Idee: Falls Viessmann nicht weiss, wie man die Grenzen verstellt (Anfrage ging vor 4 Monaten raus, gestern hat der HB nochmal nachgehakt) und es nicht dazu kommt, dass das Ding zurückgeht im Tausch gegen eine Zehnder oder Wolf, dann könnte man nach Ablauf der Gewährleistung den Sensor doch einfach zur Fortluft umsetzen. Vermutlich müsste man dann den Widerstandswert noch etwas verfälschen, denn -1,5 als Starttemperatur für die Frostschutzfunktion an sich dürfte in der Fortluft zu kalt sein. Bei 80% WRG und 21C innen wären außen -7,1 nötig, damit die Funktion überhaupt aktiv wird. Wobei... letzten Winter war es so kalt und es gab keine Anzeichen für Eis.

Viele Grüße,

Jan

1


  •  VMCDFAU
25.1.2020  (#4)

zitat..
JanRi schrieb:

Vermutlich müsste man dann den Widerstandswert noch etwas verfälschen, denn -1,5 als Starttemperatur für die Frostschutzfunktion an sich dürfte in der Fortluft zu kalt sein. Bei 80% WRG und 21C innen wären außen -7,1 nötig, damit die Funktion überhaupt aktiv wird. Wobei... letzten Winter war es so kalt und es gab keine Anzeichen für Eis.

 Hallo,
Achten Sie auf "elektronische Hacks".
Sie scheinen die Elektronik zu beherrschen, aber seien Sie trotzdem vorsichtig. Das Einfrieren eines Enthalpietauschers ist keine exakte Wissenschaft emoji

Französischer Text: attention aux "bidouilles électroniques".  Vous semblez maitriser l'électronique, mais faites quand même attention. Le gel d'un échangeur enthalpique n'est pas une science exacte. 


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