« Baufinanzierung  |

Variabler Kredit - was tun?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Trk87
26.6. - 27.6.2023
15 Antworten | 6 Autoren 15
15
Guten Abend!
Ich lese schon seit einiger Zeit die Beiträge in diesem Forum und bin von der Qualität der Diskussion und Beiträge sehr überzeugt, also dachte ich, es wäre passend, ein paar Tips für meine Situation zu holen.
Wir (Jungfamilie bestehend aus meiner Frau, einer Tocher und mir) haben im April 2021 in Wien gekauft, Kaufpreis ca 500.000, 450.000 Finanzierung bei Bank Austria erhalten (Laufzeit 25 Jahre). Wir haben damals 1,5% Fixverzinsung auf 20 Jahre bekommen oder 0.6% Aufschlag auf 3-Monate-Euribor mit variabler Verzinsung. Wir haben uns auf eine starke Empfehlung der Bank hin und eines Finanzierungsexperten ("die Zinsen werden in den nächsten 7-10 Jahren sicher ganz niedrig bleiben") für variable Zinsen entschieden. Na ja, von einer monatlichen Rate von ca 1500 EUR sind wir mittlerweile bei 2400 EUR. Wenn ich mir die Entwicklungen, die Kommunikation der EZB und Prognosen anschaue, bin ich nicht optimistisch und würde gerne auf fixe Zinsen umsteigen. Aktuelles Angebot von Bank Austria: 3,75% Zinsen auf 20 Jahre, minimale Gebühr für Umstieg von variablen auf fixe Zinsen. Damit wäre die monatliche Rate von ca 2300 EUR zumindest stabil. Mit meinem Einkommen ist das relativ gut leistbar (netto monatliches Einkommen ca 6000 EUR). Erwähnenswert ist, dass meine Frau derzeit in Karenz ist und kein Einkommen hat, also ist eine gewisse Planbarkeit uns sehr wichtig.

Meine Fragen dazu:

1. Ich habe in anderen Beiträgen gelesen, dass Bank Austria 5 Jahre Fixzinsen anbieten. Meine Beraterin meinte aber, dass sei nur für Neukunden und nicht für bestehende Finanzierungen. Ich habe das in anderen Threads anders interpretiert? Täusche ich mich?
2. Auf meine Frage, was passiert, wenn die Zinsen dann wieder sinken und deutliche günstigere Fixzinsen wieder angeboten werden, meinte die Bankberaterin, dass dann ein "Repricing" möglich wäre und eine Anpassung möglich ist. Wie realistisch oder üblich ist das? Ich überlege mir mittlerweile 5 mal bei allem was mir die Bank sagt, ob es stimmt.
2. Zahlt sich Eurer Meinung nach ein Umstieg auf Fixzinsen mit so einer langen Laufzeit?

Vielen Dank für jegliche Tipps!


  •  LiConsult
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#1)

zitat..
Trk87 schrieb: Wir haben uns auf eine starke Empfehlung der Bank hin und eines Finanzierungsexperten ("die Zinsen werden in den nächsten 7-10 Jahren sicher ganz niedrig bleiben") für variable Zinsen entschieden.

von dieser Art "Empfehlung" könnte man fast ein (Schwarz-)Buch schreiben.

zitat..
Trk87 schrieb: Aktuelles Angebot von Bank Austria: 3,75% Zinsen auf 20 Jahre, minimale Gebühr für Umstieg von variablen auf fixe Zinsen.

Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Besser geht es nur mit 3,60% bei der bank99 - zwar ohne Bearbeitungsgebühr, jedoch wenn man die Umschuldungkosten (ca. 2%) berücksichtigt, braucht man schon ein paar Jährchen, bis sich der Unterschied amortisiert. Wenn du fixieren möchtest, würde ich dieses Angebot annehmen.

zitat..
Trk87 schrieb: Erwähnenswert ist, dass meine Frau derzeit in Karenz ist und kein Einkommen hat, also ist eine gewisse Planbarkeit uns sehr wichtig.

dann umso mehr ein Grund, bei der Bank Austria zu bleiben

zitat..
Trk87 schrieb: Ich habe in anderen Beiträgen gelesen, dass Bank Austria 5 Jahre Fixzinsen anbieten. Meine Beraterin meinte aber, dass sei nur für Neukunden und nicht für bestehende Finanzierungen. Ich habe das in anderen Threads anders interpretiert? Täusche ich mich?

sollte für Bestandskunden auch gelten

zitat..
Trk87 schrieb: Auf meine Frage, was passiert, wenn die Zinsen dann wieder sinken und deutliche günstigere Fixzinsen wieder angeboten werden, meinte die Bankberaterin, dass dann ein "Repricing" möglich wäre und eine Anpassung möglich ist. Wie realistisch oder üblich ist das? Ich überlege mir mittlerweile 5 mal bei allem was mir die Bank sagt, ob es stimmt.

die dann herrschenden Konditionen hängen von so vielen Parametern (Zinskurve, bankinterne Kosten für Liquidität, Risiko, etc.), dass hier niemand eine seriöse Aussage treffen kann - auch nicht auf Basis historischer Erfahrungen.

zitat..
Trk87 schrieb: Zahlt sich Eurer Meinung nach ein Umstieg auf Fixzinsen mit so einer langen Laufzeit?

Das hängt von eurer Risikopräferenz und eurem Wohlgefühl ab. Mit der derzeitigen Situation scheint eine gewisse Unzufriedenheit zu bestehen. Das Zins- und generell Finanzmarktgefüge in sagen wir 10 Jahren .... keine Ahnung.
lg

1
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo LiConsult, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  Trk87
26.6.2023  (#2)
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
Wie soll ich da am besten vorgehen wegen der 5 Jahre Finanzierung fix? Meine Bankbetreuerin behauptet, das ist nur für Neukunden. Gibt es eine Quelle, auf die man sich beziehen kann (selber nichts gefunden)...?




1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#3)
Quellen gibt es da keine.
Ich habe die Info von meinem Key Accountant bei der Bank Austria (der mir auch mitgeteilt hat, dass die Kondition für Bestandskunden "nahe" an der Neukundenkondition positioniert wird, da sich die Bank Austria bei den kurzen Bindungsfristen diesebezüglich leichter tut als bei den langen Fristen).

Frage mal bei der Filialleitung nach - würde mich wundern

1


  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#4)
Deine Bankerin hat recht - und Li's Key Accounter nicht. Die aktuelle Fixzinsfixierung liegt bei BA-Bestandskunden - ausschließlich - bei 20J. Top-Kondition dabei: eigentlich 3,875%. 3,75% sind also aktuell bestens.
Edit: was bitte ist ein Schwarzbuch?

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
26.6.2023  (#5)

zitat..
speeeedcat schrieb:
Edit: was bitte ist ein Schwarzbuch?

Eine Sammlung von Negativbeispielen. Also durchaus passend. 


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#6)

zitat..
speeeedcat schrieb: Edit: was bitte ist ein Schwarzbuch?

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch

Werde morgen nochmal nachfragen


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#7)
Danke, hätte ich wohl googeln müssen😀.

1
  •  hueslebauer91
26.6.2023  (#8)

zitat..
Trk87 schrieb: netto monatliches Einkommen ca 6000 EUR

Also bei ≈10k brutto Einkommen im Monat sollte der Zins Anstieg ja vollkommen egal sein. Und wenn da auch noch das von  deiner Frau + Staatliche Transfers dazu kommen sollte die Rate ja im Vergleich  peanuts sein.
Da würd ich die hochzinsphase einfach durchtauchen. 


1
  •  Trk87
26.6.2023  (#9)
Meine Befürchtung ist, dass die Rate mit den Euribor Erhöhungen auf 2800-3000 EUR im Monat steigt und dort einige Jahre bleibt. Leistbar wäre es vielleicht noch, aber ideal ist es nicht. Ist es nicht besser zu fixieren und nach einigen Jahren sollten die Zinsen deutlich fallen mit der Bank neu verhandeln oder umschulden? 

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#10)
Ich würde es so machen.

1
  •  cc9966
  •   Gold-Award
26.6.2023  (#11)
Was tun? Entspannt sein! Solange Baukostenindex und Inflation über Zinsen sind, profitierst Du als Immobilien-Inhaber, auch wenn die Immo vollständig fremdfinanziert wäre. Das ist jetzt sehr verkürzt, aber nehms so zur Kenntnis. Bei Immo-Blase wäre das nicht so gültig, aber je zentraler und attraktiver die Lage ist, desto weniger Blasengefahr.

Was nicht gehen wird: Jetzt wo das Risiko der Hochzinsphase einschlägt, irgendwelchen Ideen nachtrauern, die es noch 2019 gegeben hätte (0,9 bis 1,5% Fixzins usw.), das war einfach ein Wettgeschäft, wo jetzt die Banken/Zinscap-Rückversicherer verloren haben. Man ist aber wegen der Inflation>Zinssatz-Situation immer noch besser dran als bei den Hochzins-Phasen in den 1980iger und 2000er-Jahren.

Wichtig ist, dass Einkommen auch inflationsgerecht steigt, da könnte man jetzt philosphieren ob man zuvor überbezahlt/unterbezahlt war und auch ob man in eigene jobrelevante Weiterbildung investiert hat/diese eingefordert hat, um die Inflationsanpassung bei Gehaltsverhandlungen einfordern zu dürfen. Aber das kannst nur Du für Dich selbst reflektieren.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
27.6.2023  (#12)

zitat..
speeeedcat schrieb: Deine Bankerin hat recht - und Li's Key Accounter nicht.

ja - die Info von vor 2 Wochen hat sich überholt.

Also: für Bestandskunden ist es aktuell so, dass diese ihren variabel verzinsten Kredit ausschließlich auf 20Y fixieren können. Per vergangenem Freitag war das noch zu einem Zinssatz von 3,75% möglich - per gestern wurde die Kondition auf 3,875% angehoben.

Wichtig dabei: auch wenn die Restlaufzeit des Kredites weniger als 20Y dauern sollte, dann kann die Fixzinskondition auch für die entsprechend kürzere Periode in Anspruch genommen werden.

Ein bankinterner Switch variabel in 5Y fix ist aktuell nicht möglich.

Für die Fixierung des Kredites werden EUR 400 an Spesen verrechnet.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
27.6.2023  (#13)
Alles weiter oben bereits nachlesbar ;).

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
27.6.2023  (#14)
das nicht

zitat..
LiConsult schrieb: auch wenn die Restlaufzeit des Kredites weniger als 20Y dauern sollte, dann kann die Fixzinskondition auch für die entsprechend kürzere Periode in Anspruch genommen werden.

das auch nicht

zitat..
LiConsult schrieb: Für die Fixierung des Kredites werden EUR 400 an Spesen verrechnet.

emoji


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
27.6.2023  (#15)
😂

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: [Gelöst] NÖ WBF Schuldschein