« Hausbau-, Sanierung  |

Stauwasser durch Stützmauer

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  hausmaux
23.6. - 25.6.2019
10 Antworten | 4 Autoren 10
10
Hallo,

Unser Grund hat ein Gefälle von Nord nach Süd und von West nach Ost.
Ich habe zum oberen Nachbar hin eine Stützmauer gemacht (auf meiner Seite), dahinter (auf seiner Seite) eine Drainagierung mit versickerungsfähigem Kies, mehrere Löcher am unteren Rand der Stützmauer, dort PoloKal Rohre welche das Regenwasser in den Regenwasserkanal ableiten => funktioniert, keine Probleme beim Nachbarn.

Mein unterer Nachbar hat ebenfalls eine Stützmauer gemacht, Länge ca. 40m, Höhe bis ca. 3m. Drainagierung wurde eher "dass halt was gemacht ist" ausgeführt, Hinterfüllung nicht mit grobem Kies, nicht bis nach oben mit Flies abgetrennt und die Löcher durch die Stützmauer wurden soweit mir bekannt auch nicht an den Regenwasserkanal angeschlossen.

Nachdem es die letzten Tage stark regnet gibt es nun das Problem, dass sich auf meinem Grund Oberflächenwasser sammelt. Dieses rinnt dem Geländerverlauf folgend weg, jedoch ist an der Stützmauer Schluss. Dort rinnt das Wasser dann nur noch nach Osten, bis an die vordere Ecke der Stützmauer. Da das Wasser nicht versickern kann, rinnt es nun in großen Mengen über die Stützmauer und dem Nachbarn direkt vor die Garage.

Der ist verständlicherweise wenig begeistert, dass nun ein Wasser+Lehm Gemisch direkt vor seinem Stiegenaufgang angeschwemmt wird. Ich bin nicht begeistert, dass ich in meinem Garten auf einer Ecke einen Regenwasserpool für sommerliche Gelsenzucht habe.

Was kann man hier jetzt machen?
Ich befürchte, dass man neben der Stützmauer nochmal aufgraben wird müssen und eine ordentliche Drainagierung machen.

Guten Nachbarschaft ist mir sehr wichtig und ich hoffe, wir können hier gemeinsam eine Lösung finden. Ich wollte aber mal fragen, wie dafür die Zuständigkeiten sind?

Einerseits kann man sagen:
Ich bin dafür veranwortlich, mein Oberflächenwasser so abzuleiten, dass es den Nachbarn nicht stört.

Andrerseits könnte man sagen:
Erst durch die Stützmauer des Nachbarn gibt es das Problem, dass das Wasser an dieser anstaut, nach Osten rinnt und dort über die Stützmauer. Ich habe ja gar keine Möglichkeit das Oberflächenwasser abzuleiten. Der Nachbar hätte beim Errichten der Stützmauer eine Drainagierung machen müssen, welche funktioniert und das Wasser an den Regenwasserkanal ableitet, so wie ich es zum oberen Nachbarn hin gemacht habe.

  •  derLandmann
24.6.2019  (#1)
Aufgraben und ordentlich drainagieren ist hier wohl die beste Lösung.

Wir haben eine ca 1,30m hohe Stützmauer gemacht und auf der höheren Seite im Fundamentschuh (im "L" quasi" mit Rollschotter-Drainagerohr-Rollschotter-Vlies gearbeitet, das Drainagerohr geht direkt in den Kanal. So auch bei Starkregen absolut keine Probleme.

Soweit ich das hier verstehe ist die Stützmauer auf deines Nachbarn Grund, der Fundamentsschuh müsste also unter deinem Boden verlaufen?
Hört sich an als müsste das der Erbauer in Ordnung bringen, und du die Grabarbeiten auf deiner Seite netterweise dulden.

lg

1
  •  hausmaux
24.6.2019  (#2)

zitat..
derLandmann schrieb: Aufgraben und ordentlich drainagieren ist hier wohl die beste Lösung

Ja, ich sehe technisch auch keine andere Lösung und werde das dem Nachbarn auch vorschlagen - Diskussionspunkt werden halt ev. die Kosten sein und ich bin ehrlich gesagt nicht gewillt, mich daran zu beteiligen - ich hatte diese ja eh bei "meiner" Stützmauer zum oberen Nachbarn.

zitat..
derLandmann schrieb: Drainagerohr geht direkt in den Kanal. So auch bei Starkregen absolut keine Probleme

So habe ich es auch beim oberen Nachbarn. Das L geht auf meine Seite und ist ca. 1,5m, weil die Stützmauer teilweise recht hoch ist. Ist auch mit Flies und Drainagerohr, welches a.d. Kanal angeschlossen ist.

zitat..
derLandmann schrieb: Soweit ich das hier verstehe ist die Stützmauer auf deines Nachbarn Grund, der Fundamentsschuh müsste also unter deinem Boden verlaufen?

Ja, seine Mauer ist auf seinem Grund. Fundamentschuh ist auch unter seinem Boden. Über dem Fundamendschuh wurden damals auch Löcher i.d. Mauer gemacht, damit man hier  Rohre zur Ableitung des Wasser anschließen kann...wurde aber soweit mir bekannt nicht gemacht.

zitat..
derLandmann schrieb: Hört sich an als müsste das der Erbauer in Ordnung bringen, und du die Grabarbeiten auf deiner Seite netterweise dulden.

Für mich auch, ich möchte nur ganz klar und sachlich argumentieren, falls der Nachbar hier anderer Meinung ist.


1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
24.6.2019  (#3)
wieso hat überhaupt der nachbar - und nicht du - die stützmauer gebaut. wurden da nicht irgendwie die rollen vertauscht?
ich meine, da baut man ja defacto auf nachbars grund (auflastschenkel, drainage, ...).

1


  •  hausmaux
24.6.2019  (#4)

zitat..
coisarica schrieb: wieso hat überhaupt der nachbar - und nicht du - die stützmauer gebaut


Ich würde die Stützmauer zum unteren Nachbar hin ja nicht benötigen - er benötigt diese. ;)

Wenn er z.B. am bestehenden Niveau einen Bungalow gebaut hätte oder den Eingang auf der Ostseite gemacht hätte, bräuchte er keine Stützmauer.
Er hat aber ca. 2m Erde abgetragen. Weiters wollte er den Garten hinter dem Haus auf dem selben Niveau wie den Hausgeingang, also hat er im ganzen Garten sehr viel (bis 3m) Erde abgetragen  und musste deshalb die Erde zu meinem Grund hin abstützen.

Auflastschenkel steht tatsächlich ca. 20cm auf meinen Grund (der größere Teil ist natürlich auf seinem Grund). Drainage seiner Stützmauer ist komplett auf meinem Grund.

Meine Drainage ist auch komplett auf dem Grund des oberen Nachbarn. Nach den Bauerbeiten habe ich seinen Garten auch wieder in Stand gebraucht inkl. Humus ausbringen usw.

Streng genommen ist es so, dass hier Jeder Bauareiten auf des Nachbars Grund gemacht hat - natürlich nach Zustimmung vom Nachbarn. Wie aber sollte es anders gehen, wenn die Stützmauer an der Grundgrenze ist und dahinter eine Drainage sein soll?

War auch kein Problem für mich, ich bin ja kein Unmensch. Ich möchte halt vermeiden dass es ein Problem wird, wenn das Wasser von meinen Grund jetzt zu ihm rüber läuft und er von mir eine Lösung erwartet, weil die von ihm gemachte Drainagierung nicht funktioniert.

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
24.6.2019  (#5)

zitat..
hausmaux schrieb: Wie aber sollte es anders gehen, wenn die Stützmauer an der Grundgrenze ist und dahinter eine Drainage sein soll?


Ich checke das irgendwie nicht. Muss das anfallende Wasser bei euch nicht immer am eigenen Grund versickert/abgeleitet werden? Oder anders gesagt: das Problem ist ja nicht die Stützmauer auf dem Grund des Nachbarn, sondern dass euer Regenwasser nicht auf eurer Seite des Grunds versickert/abgeleitet wird, sondern zum Nachbarn rinnt.

Gleiches gilt für eure Stützmauer: dass kein Wasser vom Nachbar zu euch rinnt, ist ja nicht eure Verantwortung, sondern die des Nachbarn.

1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
24.6.2019  (#6)
spannend, aber ok.

die entwässerung, die bei deinem oberen nachbarn gemacht wurde, dient in erster linie zur entlastung der stützmauer, wenn ich das so richtig verstanden habe.

wenn es um's oberflächenwasser geht, würde ein schotterstreifen oben entlang der mauer evtl. mit drainagerohr und entsprechender ableitung genügen, nicht? das würde ich in deiner verantwortung sehen.

irgendwie würde ich mich nicht damit anfreunden können, dass die sicherung meines grundstückes in der hand des nachbarn liegt. geht's da nur mir so?



1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
24.6.2019  (#7)

zitat..
hausmaux schrieb: Auflastschenkel steht tatsächlich ca. 20cm auf meinen Grund (der größere Teil ist natürlich auf seinem Grund). Drainage seiner Stützmauer ist komplett auf meinem Grund.

 das verstehe ich überhaupt nicht. eine 3m hohe stützmauer muss ja einen entsprechend langen auflastschenkel haben!?


1
  •  hausmaux
24.6.2019  (#8)
Ok, ich versuche, es nochmal zu erklären.
In der Gasse ist es so, dass bei allen Grundstücken ein West -> Ost und ein Nord -> Süd Gefälle ist. Das Wasser rinnt also einerseits von Westen nach Osten und andrerseits von Norden nach Süden.

Ich habe eine Stützmauer zum oberen Nachbarn gemacht.
Das dort anstauende Wasser versickert i.d. Drainage und wird durch ein Loch i.d. Stützmauer i.d. Regenwasserkanal geleitet

Mein unterer Nachbar hat eine Stützmauer zu mir gemacht.
Das dort anstauende Wasser versicher nicht, da keine Drainage sondern läuft über die Stützmauer.


2019/2019062429798.png

zitat..
chrismo schrieb: sondern dass euer Regenwasser nicht auf eurer Seite des Grunds versickert/abgeleitet wird, sondern zum Nachbarn rinnt


Ja, weil es eben dem Geländerverlauf folgend rinnt und aber bei der Stützmauer nicht weiter kann. Deshalb rinnt es dort nur noch nach Osten und dann über die Mauer. Ja, es versickert leider am Grundstück nicht.

zitat..
chrismo schrieb: dass kein Wasser vom Nachbar zu euch rinnt, ist ja nicht eure Verantwortung, sondern die des Nachbarn

Das ist ja der Punkt: Was hätte der Nachbar denn machen sollen?
Er kann das ja nicht verhindern, dass das Wasser dem Verlauf des Geländes folgt, deshalb habe ich meine Stützmauer drainagiert, damit das Wasser weggeführt wird.


zitat..
coisarica schrieb: mit drainagerohr und entsprechender ableitung

Ja, aber diese Ableitung kann ja nur i.d. Regenwasserkanal gehen. Wie soll ich das Wasser ableiten außer durch Versickerung bei der Stützmauer und von dort dann i.d. Regenwasserkanal leiten?


zitat..
coisarica schrieb: eine 3m hohe stützmauer muss ja einen entsprechend langen auflastschenkel haben!?

Aber das hat sie doch eh!
Das "L" zeigt nach Süden, also der Auflageschenkel ist jeweils am eigenen Grund.
Bei meiner Stützmauer ist dieser auf meinem Grund, bei der des unteren Nachbar auf dessen Grund.


1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
24.6.2019  (#9)
Ok, sorry. Ich habe da die Situation falsch verstanden.

Wenn ich das jetzt richtig verstehe: das Oberflächenwasser ist immer schon zum Nachbar hin geronnen. Jetzt kann es das - wegen der Stützmauer - nicht mehr verteilt auf die Länge der gemeinsamen Grundgrenze, sondern alles rinnt an einer Stelle rein. Er hat sich da also durch die Mauer das Problem selbst gemacht.

Damit würde ich es so sehen wie schon oben geschrieben:

zitat..
derLandmann schrieb: Hört sich an als müsste das der Erbauer in Ordnung bringen




1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
25.6.2019  (#10)

zitat..
hausmaux schrieb: Das "L" zeigt nach Süden, also der Auflageschenkel ist jeweils am eigenen Grund.

ist dann aber auf der falschen seite, nicht? oder wie wird da die auflast erzeugt!?

also wenn das wasser eh nur an einem punkt überläuft, dann würde ich dort einfach eine einfache sickermöglichkeit (mulde, schacht, ...) schaffen. wie gesagt, das oberflächenwasser gehört dir.


1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Aufbeton von Decke ausbessern