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Sinnvolle Aufbauten - vom Boden zum Dach

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  •  peda3
3.10. - 9.10.2017
9 Antworten | 5 Autoren 9
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Hallo,

nach monatelangem mitlesen hier im Forum ist es an der Zeit das geballte Wissen hier ein wenig anzuzapfen. Ausgangssituation bei uns ist folgende: Zweifamilienhaus, massiv gebaut im Jahre 1982, soll saniert und erweitert werden. Das heißt: EG bleibt unangetastet, OG bekommt neue Fenster und Bodenaufbau, DG und Dachstuhl kommen komplett neu in Holzriegelbauweise. Geheizt wird über Nahwärme (Pellets) und seperat zuschaltbarem Holzofen. Solar ist auch vorhanden. Das Thema KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] interessiert mich nach lesen dieses Forums ziemlich - Schimmel ist aktuell ein (handlebares) Thema, wird aber vermutlich durch neue Fenster im OG nicht besser.

Ich würde gerne meine Überlegungen zu den Aufbauten zur Diskussion stellen:

Boden OG
Hier ist vor allem das Thema Schüttung für mich interessant. Ich brauche bei minimalem Aufbau (Sanitärabläufe sollten ja trotzdem Platz finden + ev. KWL am Boden) eine Top Wärme+Trittschalldämmung. Höhe Oberkante Rohdecke bis Unterkante Rohdecke DG sind 2,63m.


2017/20171003759455.jpg

Wand OG
40er Ziegel, normal verputzt. Innenputz wird wahrscheinlich komplett neu gemacht werden. Fenster sollen neu kommen 3fach verglast


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Decke OG / Fußboden DG
1. Wie hoh sollte die Installationsebene für Elektro sein? +ev. KWL falls nicht im Boden. Gesamthöhe OG wie schon gesgt sind 2,63m.
2. Bodenaufbau fürs DG war ursprünglich normal mit Estrich, FBH und Parkett geplant. Mittlerweile finde ich Aufbau für Massivdielen sympathischer. Dazu wäre interessant zu wissen: Wie macht man die Aufbauhöhe für Installationsebene (Holzfaserdämmplatte) und vor allem wie würde man mit so einem Aufbau bei Fliesen vorgehen (Küche wäre ein Übergang Massivholzdiele auf Fliese)


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Wand DG
Nach meinen Recherchen ist die fehlende Speicherfähigkeit vor allem im Sommer ein Problem beim Holzriegel. Nachdem ich auch eine Wandheizung im DG bevorzugen würde, dachte ich an den Aufbau mit Lehmputz und Wandheizung. Wäre das so korrekt, und wo kommen die Installationen hin? Trockenbau sinnvoll/möglich?
Fensterflächen im DG: Südwesten und Süden sind konstruktiv und mit Raffstore beschattet, Südosten nur mit Raffstore.


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Dach
Wir wollen hier keine Decke einziehen sondern ein bewohntes Dachgeschoß. Kniestock 2m, max. Raumhöhe 4,2m. 3 Dachflächenfenster im Nordwesten.
Wäre hier ev. auch Lehmplatten im Trockenbau oder Lehmputz sinnvoll?


2017/2017100389032.jpg

Ihr seht schon, da ist noch wer ordentlich unsicher in welche Richtung es sinnvoller weise gehen soll - Freue mich daher über jeden Input.

lg

  •  uzi10
3.10.2017  (#1)
8-10cm Schüttung würd ich immer empfehlen, damit du wasser und abwasserleitungen im estrich verlegen kannst und ggf mit den elektroschläuchen kreuzen kannst, ohne alles mit riesigen künetten zu unterstemmen, was der statiker auch nicht gerne sieht....
wennst du eine kwl auch noch willst, dann solltest du dir eine kollisionsplan machen und die stärke erhöhen um einige cm

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
3.10.2017  (#2)
mal zum Thread.
schau dir bezüglich des Daches hier mal die zertifizierten Aufbauten an.
http://www.dataholz.at/de/
hab mich mit "klassischen" Dachformen nicht beschäftigt. Würde aber auch hier zur hinterlüftung diffusionsoffen und zum Raum hin luftdicht arbeiten.

Wand DG Passt grundsätzlich. Schilfrohrmatte hast du mit 20cm "leicht" zu dick eingeplant. Anstelle Massivholzsteher mal über Stegträger nachdenken.

Decke OG/ Fußboden DG gibt es die Betondecke schon? Ansonsten über CLT Decke nachdenken. Hier gefällt mir die OSB im Aufbau nicht. Grundsätzlich kannst du einen Blindboden einbauen. Ich werde das nicht tun. Hab etwas ähnliches vor.
Mit der OSB Platte baust du techn. eine Luftdichtigkeitsebene ein, die ich an der Stelle nicht möchte. Außerdem müssen die Unmengen an Klebstoff ja nicht sein. Ein Staffelboden tut es bei Massivholzdielen auf jeden Fall. Weniger Kosten und ökologischer. Ich werde Reste vom Wandaufbau (Holzfaserplatten) unterlegen und dann kommen da 120x60 Staffeln drauf. Das kann man sehr gut über Elektro- und Wasserleitungen aufbauen. Die Holräume kannst du ausfüllen, wo mit du magst. 2moose hat mit Schafwolle ausgefüllt. Ich wollte zuerst mit Zellulose ausfüllen, werde jetzt aber Strohäcksel nehmen.

Wand OG ist ja Bestand. Auf was für einen u-wert kommst du denn mit der? Wäre hier nicht noch ein wenig Dämmung angesagt?
Gibt es hier schon FBH FBH [Fußbodenheizung], oder magst du auch auf Wandheizung gehen? Wandheizung hätte den Vorteil der besseren Kühlleistung, wenn das ein Thema ist.

LG

1
  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
3.10.2017  (#3)

zitat..
alpenzell schrieb: hab mich mit "klassischen" Dachformen nicht beschäftigt. Würde aber auch hier zur hinterlüftung diffusionsoffen und zum Raum hin luftdicht arbeiten.


hat er ja? oder seh ich da was falsch?

@BodenOG ... in 30mm bekommst grad mal kleinen Elektroleitungen ohne Kreuzung hinein, das ist bedeutend zu wenig, wenn du hier wirklich kwl und abwasser auch unterbringen willst.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
3.10.2017  (#4)

zitat..
Hauslbauer schrieb: hat er ja? oder seh ich da was falsch?


nicht ganz. innen die Dampfbremse ist eben keine Sperre. Da wäre dann evtl. OSB+10mm Gipsfaser, dann kannst du da auch dran hängen was du möchtest. Die Eigenschaften der Unterdeckbahn habe ich mir nicht angeschaut, sollte schon passen. Bei Hinterlüftungsebene dürfte da aber keine Tröpfchen zu sehen bei u-wert.net, wobei die ja nicht schlimm sein müssen.

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  •  peda3
3.10.2017  (#5)
Danke schonmal - also wenn ich das so durchgehe ergibt sich folgender neuer Stand:

Boden OG

zitat..
uzi10 schrieb: 8-10cm Schüttung würd ich immer empfehlen, damit du wasser und abwasserleitungen im estrich verlegen kannst


zitat..
Hauslbauer schrieb: BodenOG ... in 30mm bekommst grad mal kleinen Elektroleitungen ohne Kreuzung hinein, das ist bedeutend zu wenig,


Also hier auf jeden Fall mehr Schüttung? Welches Produkt ist empfehlenswert - vor allem wenn mir Trittschalldämmung wichtig ist?

Wand OG

zitat..
alpenzell schrieb: ibt es hier schon FBH FBH [Fußbodenheizung], oder magst du auch auf Wandheizung gehen? Wandheizung hätte den Vorteil der besseren Kühlleistung, wenn das ein Thema ist.


U-Wert ist natürlich nicht berauschend, Dämmung ist aber hier keine angedacht. Wandheizung im OG hatte ich auch schon kurz überlegt, wir haben hier folgende Räume: Schlaf / Kinderzimmer, Bad, Vorhaus/Wohnungseingang. Vor allem im Bad gefällt uns aktuell die FBH FBH [Fußbodenheizung] schon sehr gut - wie sieht das Wohngefühl hier bei Wandheizung aus?

Decke OG/ Fußboden DG

zitat..
alpenzell schrieb: Ein Staffelboden tut es bei Massivholzdielen auf jeden Fall.


Ja die Decke ist bereits vorhanden. Wie könntest du dir bei diesem Aufbau den Übergang Massivholzdielen auf Fliesen vorstellen. Geht um einen Übergang von Essbereich in Küche. Oder einfach auch Dielen in der Küche?

Wand DG
Schilfrohr ist ja auch nur als Putzträger gedacht - das reicht vermutlich einlagig auch? Wäre statt naßlehmputz mit Wandheizung auch Lehmwandheizungselemente im Trockenbau sinnvoll? Dann hätte ich im DG keine Baufeuchte zum trocknen....

Dach

zitat..
alpenzell schrieb: schau dir bezüglich des Daches hier mal die zertifizierten Aufbauten an.
http://www.dataholz.at/de/


zitat..
alpenzell schrieb: Da wäre dann evtl. OSB+10mm Gipsfaser


danke auf jeden fall für den tollen Link - kannte ich bis jetzt noch nicht! Wenn ich richtig verstehe zwischen die Dampfbremse und Gipskartonbeplankung noch eine OSB-Platte?



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  •  peda3
5.10.2017  (#6)
Wäre toll wenn sich noch ein paar Leute mit Ideen melden -> Je mehr desto besser emoji

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  •  AnTeMa
6.10.2017  (#7)
Konstruktionsplanung

In meinen (und natürlich auch anderen) Beiträgen sind fast alle Varianten erörtert worden-
es kommt natürlich u.a. darauf an,
welche Möglichkeiten, Dachformen etc gibt das Baurecht her,
Familiengröße
Raumbedarf
Gestaltung/Bauform
Baustandard und -kostenrahmen
welchen Dämmstandard strebt ihr an
ökologische Bauweise bevorzugt oder egal?
Welche Heizmöglichkeiten gibt es
Welche Fußbodenbeläge bzw -konstruktionen
Wandoberflächen-Farbe, Spachteltechniken oä,Putz, Lehm, Trockenbau
Wird Selbstbau angestrebt oder Mithilfe
Schallschutz-, Hitzeschutz von Bedeutung?

DIE ideale Konstruktion gibt's leider nicht- man kann aber versuchen, eure Anforderungen weitestgehend zu erfüllen und eins bedingt in manchen Fällen anderes.
Bau ist ein fast endloses Thema und ich beschäftige mich schon ewig damit

Bei Fragen gerne anrufen

Andreas Teich

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  •  peda3
8.10.2017  (#8)
Hallo Andreas,

grundsätzlich handelt es sich um eine gesamte Wohnfläche von ca. 220m² - nachdem wir hier von tw. Sanierung sprechen sollte der Kostenrahmen schon eher niedrig gehalten werden, sonst ufert uns das ganze aus. Dämmstandard ist uns nicht so wichtig, durch die Kombi Nahwärme + eigenen Holzofen + eigenes Holz + Solar geben wir aktuell im Jahr fürs Heizen sehr sehr wenig aus. Da ist mir eine ökologische bauweise wichtiger (aber auch nicht um jeden Preis).

Ich mach mal ein bischen konkreter welche Fragen bei mir noch offen sind:
Bodenaufbau OG
Mein Hauptproblem hier ist die Rohbauhöhe im Geschoß von 2,63m. Ich muss die Decke ein wenig abhängen für Elektro + Licht, dh. der Fußbodenaufbau soll so gering wie möglich sein, und dabei folgende Funktionen erfüllen:
Top-Trittschalldämmung: Im EG wohnen die Schwiegereltern, mir ist wichtig das sie so wenig wie möglich von uns oben mitbekommen
Fußbodenheizung: Gerade im Bad und den Schlafzimmern ist mir eine FBH FBH [Fußbodenheizung] sympathischer als eine Wandheizung
Schüttung: Falls es hier etwas spezielles für Trittschall gibt hätte ich gerne Empfehlungen, oder unterscheiden sich die Systeme hier nicht? Auch verlegen wir die Naßräume um gute 5,5m - ich brauche auch Platz für die Sanitärabläufe.

Wand OG
Unsere Heizkosten lassen es zu das ich über eine Fassadensanierung / WDVS nicht nachdenken muss. Die Fenster (BJ 83) will ich jedoch tauschen - wenn nicht jetzt wann dann emoji Die jetzt schon bestehende Schimmelthematik (durch braves lüften absolut unter Kontrolle) wird aber durch neue Fenster nicht besser, daher führte mich das zur Überlegung einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung].
Prinzipiell habe ich auch nichts gegen Wandheizung anstatt / in Kombi mit der FBH FBH [Fußbodenheizung], wäre dann wahrscheinlich Trockenbau? Denke das mir das teurer kommt als nur FBH FBH [Fußbodenheizung].

Boden DG
Haupttehma hier ist das ich nicht verstehe wie ich Fliesen legen kann, wenn ich Großteils Massivholzdielen auf Polsterhölzern habe. Wahrscheinlich gar nicht und ich muss auch mit Holzboden in die Küche. Oder in diesem Bereich Trockenestrich?

Wand + Dach DG
Ist ja Holzriegel - durch dieses Forum bin ich auf die Idee Wandheizung + Lehmputz gekommen. Ist nach meinen Recherchen ein unschlagbares Team was Wohnkomfort und Speichermasse angeht.
Aber auch hier die Frage: Mache ich das besser als Lehm-Trockenbauelemente oder doch klassich naß verputzt. Die selben überlegungen auch für die Dachinnensicht. Ich denke das mir die Wandflächen zum heizen / kühlen nicht ausreichen werden.

Also, Gedanke ist schon so viel wie möglich selbst zu machen, aber ich habe auch keine Scheu Professionisten Geld für ihre Leistung zu geben.

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  •  AnTeMa
9.10.2017  (#9)
Nach Möglichkeit würde ich überall Holzdielen verlegen, im Bad einer vermieteten Wohnung habe ich auch vor über 20 J Holzdielen im Altbau verlegt.
Beschwerung und Schalldämpfung für guten Schallschutz der Decken.

Wir hatten Fernwärme aus dem Ort in einem Haus- das würde ich nicht mehr vorsehen, da die Fixkosten viel zu hoch waren- egal ob überhaupt geheizt wird oder nicht.
In dem Fall häte ich den Dämmstandard erhöht, was ohnehin keine nennenswerten Kostensteigerung mit sich bringt.

Dachaufbau mit Unterdachplatten statt Folie und Holz,
statt Gipskarton Gipsfaser- oder Holzfaserplatten mit Verputz.

Wandheizung in Lehmbauplatten wenn der weitere Verputz selber hergestellt wird-
ansonsten eine Kostenfrage und welche Wandheizung verbaut wird (Kupfersysteme wie Sera/Egger sind techn sicher gut)

Andreas Teich

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