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Silikonfuge bei Parkettboden löst sich auf / Weichmacherwanderung

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  •  vespa1947
21.7. - 22.7.2021
10 Antworten | 7 Autoren 10
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Hallo,

bei mir löst sich im gesamten Haus (Neubau, 6 Monate seit Einzug vergangen) auf 250m2 die gesamte Silikonfuge rund um den Parkettboden auf. Anstatt Sockelleisten haben wir auf eine elastische Fuge gesetzt. In der Analyse bin ich schon weiter: Das Holzbodenöl (Leinölbasis) scheint hier das Silikon anzugreifen und förmlich aufzulösen. Folglich wandern die Weichmacher vom Silikon in das Holz rein. Die Silikonfuge fühlt sich nach 6 Monaten schwitzend und schleimig an, zwischen den Finger verflüssigt sich diese gänzlich in eine schleimige Substanz, wenn man das Silikon rauskratzt.
Ja, wir hatten einen renommierten Generalunternehmer aus Oberösterreich… mir geht es vor allem:
 • um die technischen Sanierungs-Möglichkeiten wie man das in den Griff bekommen kann beim Holz selbst (abgesehen davon, dass man das verbleibende Silikon rausnehmen muss auf vielen Laufmetern)
 • ob das jemand von euch hatte schon mal oder kennt das Problem jemand?
 • und kennt jemand einen Sachverständigen, der sich genau mit dieser Thematik (Materialunverträglichkeiten oder am besten in ähnlicher Sache) auskennt
Danke! Bin aus Salzburg.

Das aktuelle Bild zeigt die schmierige Wanderung die von der Fuge ausgeht. Im Hintergrund an der Wand das sind Fliesen, wir haben das aber auch bei normaler Wand. Fast überall, ganz extrem auf den Stirnholzseiten. Und nein, das ist keine Feuchtigkeit emoji


2021/20210721191566.jpg

 

  •  taliesin
  •   Gold-Award
21.7.2021  (#1)
Pfh, ziemlich mistig ... hast mein Mitgefühl.

Ich kann nur eine Vermutung äußern, mit Silikon hab ich so etwas noch nie gesehen. Das Nachfolgende ist daher keine Expertenmeinung (und ich weiß auch niemanden).

 • Ich würde versuchen das Silikon möglichst rasch zu entfernen, damit es nicht weiter Nachschub liefert.
 • An den Rändern etwas aufbringen, das relativ stark saugt (Küchenrolle?) Die Stirnholzseite saugt selbst sehr stark und wird sich nur schwer vom eingedrungenen Silikon trennen, ev. kann erhöhte Temperatur da helfen (Bügeleisen auf Papier).
 • Eine Sockelleiste kann ev. den Streifen überdecken, sodass man das nicht mehr sieht, beim Nachölen des Bodens sollte der Effekt immer weniger werden (Verdünnung).

Ich hoffe du findest jemanden, der das professionell in den Griff bekommt. Es wäre in jedem Fall interessant zu erfahren, wie das geht.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
21.7.2021  (#2)
Meiner Einschätzung nach wurde ein Silikon verwendet, das für diesen Einsatzbereich nicht geeignet ist. Da gibt es unterschiedliche.

Hoffentlich ist das das Werk einer Firma, derer Du habhaft werden kannst und die für den Schaden gerade steht. Ich würde den Parkett-Hersteller kontaktieren und zu Rate ziehen. Dieser sollte Dir bei den ganz wesentlichen Fragen weiterhelfen können:
1. Was wurde hier verwendet und warum war es nicht geeignet?
2. Was hätte stattdessen verwendet werden sollen?
3. Wie lässt sich der Schaden am besten beheben oder zumindest kaschieren?
4. Welche SV können bei der Abwicklung des Schadenfalls helfen?

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  •  Ziegelrot
  •   Gold-Award
22.7.2021  (#3)

zitat..
vespa1947 schrieb: Folglich wandern die Weichmacher vom Silikon in das Holz rein.

Weichmacher im Silikon? Ich denke, Silikon enthält keine Weichmacher.


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  •  wwwparkettat
22.7.2021  (#4)
Hallo.

Mir tun meine Augen weh. So ein schöner Parkettboden und dann sowas....

Silikon ist allgemein schlecht für Parkett geeignet und verträgt sich nicht gut. Aus diesem Grund nehmen wir meistestens entweder Korkstreifen, oder Acryl, oder normale Fugenmasse für Parkett. Silikon kann man erstens nicht übermalen, zweitens vergilbt es mit der Zeit und, wohl das Schlimmste, er hinterläst Flecken auf dem schönen Parkett.

Normal sollte es jeder Bodenleger kennen. Ohne jetzt klugzuscheissen. Das sind die Basics.

Jeder gerichtlich beeideter Sachverständiger für Parkettböden wird Dir helfen können. Ich kann unseren gerichtlich beeidteten Sachverständigen, Bodenlegermeister Herrn Martin Kranl wärmstens empfehlen. Er ist z.B. hier zu finden - www*parkettkompetenz*wien 

Hoffe ich konnte etwas helfen. 

LG,
Roman

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  •  wwwparkettat
22.7.2021  (#5)
Übrigens, noch ein Tipp. Probiere es mal mit einem Gerbsäure Felckenspray. Normal sollten diese Flecken dadurch verschwinden bzw. fast unsichtbar werden.

Gibt es z.B. auch in unseren Onlineshop (www.parkett.at/shop) zu kaufen. Wir haben gute Erfahrungen damit gesammelt. 

LG,
Roman


2021/2021072230392.png

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Hallo wwwparkettat, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  Paul_O
22.7.2021  (#6)
Unser Bodenleger verwendete Ramsauer Alkoxy für die Anschlussfuge (Eiche geölt), mit dem Hinweis dass "normales" Silikon zu Flecken führt.

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  •  peterT1
  •   Gold-Award
22.7.2021  (#7)
Ist der Parkett hier wirklich ausreichend geölt? Wirkt auf mich nicht so...

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  •  vespa1947
22.7.2021  (#8)
Für die Mitleser und Wortspender, danke! Anbei noch ein paar Infos:
 • Mit Entgrauer (Anti Gerbsäure Produkt von M**i) geht es leider auch nicht weg, war im ersten Versuch so gemacht, auch nicht mit Seife usw.. der Weichmacher ist bis tief in der Holzstruktur drinnen über das Stirnholz kommend (lässt sich auch nicht überölen da nichts mehr haftet)
 • Schleifen ist leider auch nicht möglich, da Boden eine mittelstarke Bürstung hat
 • Als Silikonprodukt wurde Rams**** Alkoxy verwendet (es steht allerdings im Verarbeitungsblatt, dass es nicht mit Leinölbasis in Verbindung gebracht werden darf)
 • Das verwendete Holzbodenöl basiert leider auf Leinölbasis
 • Fazit: Das Öl darf keinesfalls mit der Silikonfuge in Kontakt kommen, ansonten Auflösereaktion und Folgen wie im Bild

Freue mich über alle Infos zu einer solchen Sachlage die mir weiterhilft. Danke!

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  •  MissT
  •   Gold-Award
22.7.2021  (#9)
Was hier wirklich noch helfen kann, kann wohl nur ein Professionist sinnvoll beurteilen.

Ich würde zuerst mal alles Fugenmaterial so bald wie möglich gründlich entfernen (lassen), damit es nicht noch weiter ins Holz zieht. Das Zeug, dass sich durch das Stirnholz reingesaugt hat, wirst Du nicht mehr raus bekommen. Woher kommt die Einschätzung, dass es sich um Weichmacher handelt? Wenn es von der Konsistenz eher ölig ist, vielleicht hilft dann ein Tiefenreiniger zur Entfernung alter Ölschichten?

Wenn es kein Mittel gibt mit dem man die Flecken entfernen kann, sehe ich noch folgende Möglichkeiten:

1. Den Parkett zur Gänze lackieren, wenn sich die Flecken damit überdecken bzw. kaschieren lassen. Wenn dazu auch schleifen notwendig ist, dann ist die Bürstung natürlich weg. Vielleicht gibt es auch ein passendes Parkettöl statt des Lacks.

2. Wenn der Parkett schwimmend verlegt wurde: Boden abbauen, die beschädigten Stellen wegschneiden und andernorts wieder einsetzen bzw. Ersatzdielen verbauen.

3. Wenn die Flecken noch nicht extrem tief ins Holz gegangen sind, dann mit einer eher breiten Sockelleiste verdecken. Eventuell wäre das Produkt „Minileiste“ für Euch interessant/hilfreich? Vorher würde ich aber noch beobachten, ob sich das Zeug nicht noch weiter ins Holz saugt.



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  •  peterT1
  •   Gold-Award
22.7.2021  (#10)
Die Schnittkante bei Parkett ist halt besonders heikel.
Welches Holzöl wurde verwendet?

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