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Schlüsselfertiges FTH sinnvoll?

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  •  ildefonso
23.6. - 11.7.2011
8 Antworten 8
8
Diese Planung existiert momentan im Kopf:

170.000 Fertigteilhaus "Schlüsselfertig", ca. 130 m² Wohnfläche
30.000 Was dann noch auf echtes Schlüsselfertig fehlt
50.000 Keller
30.000 Garage
50.000 Garten, Küche, Einrichtungsergänzung, Nebengeräusche, Kleinkram etc.

Da wir keine wahnsinnig hohen Ansprüche haben, und hoffentlich den Preistreibern (teure Fliesen etc.) widerstehen können, sollte sich mit obiger Kalkulation wohl ein kleines aber feines Fertighäuschen ausgehen (wobei der Keller evtl. noch gegen mehr Wohnfläche eingetauscht wird ... ist ein "Problemgebiet").

Ich bin absoluter Nicht-Handwerker, Nicht-Auskenner und habe auch nicht wirklich Zeit/Lust mitzuarbeiten (in der Firma zu sein ist außerdem finanziell lohnenswerter als auf der Baustelle).

Da man uns bei Baumängel etc. daher voll über den Tisch ziehen könnte, haben wir auch bereits einen Sachverständigen engagiert der uns unterstützt.

Nun zu meiner Frage:
Bei Fertigteilhäusern gibt es ja meistens eine Minimalvariante (für den Heimwerker-King, der sich um alles, inkl. Material, kümmert), eine Mittelvariante (für den, der halt gerne mitarbeitet) und die (zumindestens am Papier) schlüsselfertige Variante.

Symphatisch wäre mir die schlüsselfertige Variante, da ich mich nur sehr ungern mit vielen Firmen wegen Anbote, Preisen, Lieferzeiten etc. herumschlage. Auch fällt "Nachbarschaftshilfe" etc. weitgehend weg, da ich leider kaum Handwerker kenne, bzw. "private" Arbeiter auch mühsam zum koordinieren sind.

ABER: Zahlt man mit der Schlüsselfertig-Variante eh nicht allzuviel Deppensteuer?

Anders gefragt:
Das Haus XYZ gibt es in der Minimalvariante z.B. für 97.000 Euro; als Schlüsselfertiges für 164.000 Euro.
Sind diese 67.000 Euro Differenz bei der Fertighausfirma gut angelegt?
Oder ist das so arg teurer, dass es sich - auf für einen unwilligen Nicht-Heimwerker lohnt - Arbeiten an andere Firmen zu vergeben?

  •  Myon
23.6.2011  (#1)
Ich kann dir sagen das es wirklich viel Zeit und Arbeit erfordert wenn du viele Sachen selber vergeben willst. Sprich Sachen wie Estrich, Keller, Heizungsanlagen usw, also Sachen die du brauchst aber nicht selber machen kannst egal ob du Handwerklich geschickt bist oder nicht. Angebote schreiben, einholen, warten, vergleichen, sich mit Firmen treffen usw mein ich damit. Wenn du dann noch so Dinge wie zB Boden legen, Fliesen legen, Spachteln, Malen usw auch noch vergeben musst dann würde ich selber durchdrehen.
Wenn du wirklich sagst du kannst/willst sowas nicht machen, also die Arbeiten im Hause, dann bist du wohl besser dran es machen zu lassen. Kostet zwar sicher mehr als wenn du es selber vergeben willst aber übertrieben gesagt unterschreibst du nur suchst dir Farben, Fliesen, Bödeen usw aus und ziehst in ein fertiges Haus ein. Erspart viel Zeit und Stress und wenn du selber sagst du kannst nicht und gleichzeitig ist es Finanziell ein Verlust wenn du selber auf der Baustelle stehst bleibt dir wohl kaum was über. Dann würde ich aber schon auf einen Bausachverständiger setzen. Der Kostet auch nochmal was aber du musst dich dann auf der Baustelle um nichts kümmer. Weil selbst wenn du nichts machst dort MUSST du anwesend sein um die anderen zu Kontrollieren....

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  •  angi875
  •   Bronze-Award
23.6.2011  (#2)
Schlüsselfertig - Hi,
wir haben aus den gleichen Gründen überlegt "Schlüsselfertig" zu bauen... haben uns aber dann dagegen entschieden weil die Auswahl an Ausstattungsdingen eher bescheiden war und wir gewisse Sachen halt wollten die unsere Firma nicht angeboten hatte...
im Endeffekt haben wir das FTH FTH [Fertigteilhaus] inkl Heizung und Estrich machen lassen. selbstvergeben haben wir: Fliesenleger (Fliesen online besorgt, wirklich günstige V&B), Parkettboden (inkl. Verlegen), Spachteln, Ausmalen (Tapeten wären nie in Frage gekommen), Wasserinstallationen (auch alles online bestellt und vom Inst. einbauen lassen) sowie die Innentüren inkl. Montage dh 6 zusätzliche Firmen. Ich finde das war jetzt nicht der Megaaufwand (bzw. brauchten wir den Installateur eh weil die FTH FTH [Fertigteilhaus]-Firma das nicht gemacht hätte).

Ob wir etwas gespart haben weiß ich ehrlich gesagt nicht weil wir viele Sachen ausgesucht haben, die es in der Form nicht bei der FTH FTH [Fertigteilhaus]-Firma gegeben hat und wir aber diese so wollten. Aber durchs online shoppen haben wir definitiv Geld gespart.
und wegen der Zeit... ich war bei den meisten Arbeiten nicht von Anfang bis Ende auf der Baustelle sondern hab kontrollen durchgeführt. Hab halt meinen Sommerurlaub auf der Baustelle verbracht aber eigentlich ging sich alles neben einem 40-50 h Job aus.

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  •  creator
  •   Gold-Award
23.6.2011  (#3)
die argumente pro + contra schlüsselfertig gab's hier eh - schon oft.

zitat..
Ich bin absoluter Nicht-Handwerker, Nicht-Auskenner und habe auch nicht wirklich Zeit/Lust mitzuarbeiten (in der Firma zu sein ist außerdem finanziell lohnenswerter als auf der Baustelle). Da man uns bei Baumängel etc. daher voll über den Tisch ziehen könnte, haben wir auch bereits einen Sachverständigen engagiert der uns unterstützt.


die frage ist eher: wieviel braucht's vom nicht-auskenner zum brauchbar-auskenner?
m.e. nicht allzu viel und ihr seid nicht so fremdbestimmt. sv gut und schön, aber es hat vorteile, sich mit dem, was für viele jahre das tägliche wohnumfeld sein soll, auch auszukennen und beim sv gezielt nachfragen zu können. sprich: ihr werdet auch mit einem sehr umsichtigen sv nicht um ein gewisses maß an basiswissen rumkommen, um gesichert entscheidungen treffen und den sv prüfen zu können.
vielleicht ist dann angi875's weg auch für euch gangbar

zitat..
Aber durchs online shoppen haben wir definitiv Geld gespart.
und wegen der Zeit... ich war bei den meisten Arbeiten nicht von Anfang bis Ende auf der Baustelle sondern hab kontrollen durchgeführt.


der gu-aufschlag für schlüsselfertig beträgt zwischen 8-20%, je nach gerwerk und firma bzw. deren kooperationspartnern. idividuelle und ggf. günstigere lösungen fallen da flach.
würde daher das schlüsselfertig-anbot nach positionen gegliedert verlangen und dann mal im zuge der prüfung mit dem sv die leistungsbeschreibungen konkretisieren und mit fremdfirmen anbote aushandeln. dann seht ihr , wieviel zu sparen ist.

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  •  ildefonso
24.6.2011  (#4)

zitat..
sv gut und schön, aber es hat vorteile, sich mit dem, was für viele jahre das tägliche wohnumfeld sein soll, auch auszukennen und beim sv gezielt nachfragen zu können


Vermutlich wird dieses Wissen eh von selbst kommen.

Als wir am Anfang der Grundsuche waren, waren Begriffe wie Bauklasse, Gekoppelte Bauweise, HQ300, Bauwich u.v.m. absolut unbekannt. Mit der Zeit wächst man da beim Vergleichen aber ganz automatisch rein emoji

Beim Haus werden wir wohl auch ein halbes bis ganzes Jahr herumtüfteln bevor wir etwas unterschreiben (wir wollen Ende 2013 einziehen), ich denke da wird man ebenfalls zwangsläufig mit den "Basics" vertraut.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
24.6.2011  (#5)
@ildefonso - Deine Kostenaufstellung ist für andere schwierig zu bewerten, da die ja nicht wissen, welche Ansprüche du hast...z.b. bei der Garage gehts von der billigen Fertiggarage für ein Auto um 10 k€ bis zur 200 m2 vollgedämmten beheizten Garage um 100 k€...aber mit 30 k€ solltest gut dabei sein emoji

Die Anschlusskosten fehlen komplett, die kommen in der Regel auch noch mal auf 10-15 k€ (Strom, Gas, Kanal, Wasser usw.), je nach Gemeinde.

Der Keller mit 50k€ ist auch eher knapp bemessen, ein fertiger Wohnkeller wird sich da nicht ausgehen, ein Rohbaukeller hingegen locker .

Lass dir von den FTH FTH [Fertigteilhaus] Firmen die Angbote nach Arbeitszeit und Material aufschlüsseln, so fern das nicht eh standardmässig gemacht wird (z.b. bei ELK kannst dir das auf der Homepage anschauen).

Dann kannst leicht vergleichen und brauchst auch nicht sonderlich viel Fachkenntnis (z.b. 1 mal alles verfliesen - 130 m2 und ein paar Angebote einholen).

Die schlüsselfertige Variante ist sicher die teuerste, man bekommt sicher um weniger Geld bessere Materialen.

Ihr solltet jetzt die Zeit nutzen, um euch zumindest Basiswissen anzueignen, div. Musterhausparks abklappern, vergleichen und die Leistungsbeschreibungen der div. Anbieter verstehen und vergleichen.

Alles andere wird dann stressig und mühsam, ob mit oder ohne SV.

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  •  ildefonso
24.6.2011  (#6)

zitat..
Die Anschlusskosten fehlen komplett, die kommen in der Regel auch noch mal auf 10-15 k€ (Strom, Gas, Kanal, Wasser usw.), je nach Gemeinde.


Vielleicht bin ich (noch) zu blauäugig, aber ich dachte mir das in etwa so (ich gebe zu, ich hab hier auch zu Elk geschaut, weil die das auf deren HP vergleichweise transparent abgebildet haben):

"Unsere" Hausklasse kostet bei denen in etwa "schlüsselfertig" 150.000 bis 170.000 Euro.

Je nachdem ob es 150.000 oder 170.000 werden, wären dann 80.000 oder 100.000 für "alles weitere" (ausgenommen Garage/Keller) eingeplant, also:

- Die Differenz zwischen dem was z.B. ELK unter Schlüsselfertig versteht und was dann wirklich noch für ein fertiges Haus fehlt
- Da und dort evtl. eine Aufpreisposition beim FTH FTH [Fertigteilhaus]-Hersteller
- Küche
- Zusätzliche Einrichtungsgegenstände die wir noch nicht haben
- Garten
- Küche
- Kleinkram

Eigentlich sollten in den 80.000 bis 100.000 auch diese Anschlußkosten enthalten sein. Hoffentlich emoji
Wie realistisch das ist, wird sich in der Planungsphase noch zeigen.

Mit dem Keller bin ich noch sehr unschlüssig. Wir sind hier in einer Gegend wo es doch alle 10-15 Jahre mal ein gröberes Hochwasserereignis gab (auch Grundwasser kann ein Thema sein).
Zwar nicht so schlimm dass man jetzt Wasser im Haus hätte, aber es ist die Frage ob man wirklich in einen teuren sicheren Keller (Dichtbeton, erhöhte Kellernfensterlinie etc.) investieren will (der sich mit 50.000 wohl gar nicht ausgeht), oder lieber an die Garage noch einen großeren (Stau-)Raum anbaut, und/oder das Haus etwas größer macht. Die für den Keller in den Raum gestellten 50.000 daher zusätzlich in Garage/Haus investiert.

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
10.7.2011  (#7)
Keller - nAbend!

Zum Stichwort Keller würd ich persönlich in Deiner Situation NEIN sagen. Nachdem ich schonmal versehentlich 16.000 Liter Wasser in meinen Keller eingelagert hab und die "Trockenlegung" mitverfolgen durfte kann ich Dir sagen "ES IST MÖRDER- SCHLIMM WASSER IM KELLER ZU HABEN" - und das ganze Klumpat wird nasse und kaputt - und die Trocknungsanlagen Surren und Sausen 6 Wochen lang 24/7.
Außerdem wärs in Deinem Fall Dreckwasser.

Obwohl ich eigentlich ein PRO Keller Mensch bin, würd ich da eher die Garage, Gartenhütte, Hundehütte, Postkastl, etc. vergrößern und mir den Keller sparen.

lg, Wolfgang

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
11.7.2011  (#8)
Hallo ildefonso, - ich kann dir ans Herz legen dich mit Grundlegendem auseinanderzusetzen, das geht wirklich schnell und spart im Ganzen betrachtet einen Haufen nachträgliche Scherereien mit Reklamationen und Unzufriedenheiten mit Details. Die Details hat der SV, aber du solltest im Gespür haben, was ungefähr welches Gewerk wert ist. Der SV kann zwar bestätigen, dass etwas mängelfrei ist, aber mängelfrei heißt noch lange nicht, dass du qualitativ das bekommst, was du hinblätterst.

Beispiel: Im Innenausbau werden oft einfach Gipskartonwände aufgestellt. So weit so gut, die kann ich aber einfach beplankten (die billigste Variante und zulässig) oder doppelt oder mit OSB Platte darunter. Letztere Variante erspart dir zum Beispiel zahlreiche Nerven mit dem Aufhängen von kleinen Möbelstücken oder Bildern.

Grundempfehlung: Vom GU alle Gewerke detailliert vorlegen lassen, auch mit aufgeschlüsselten Positionen der Subunternehmen. So kann dich niemand unverschämt über den Tisch ziehen. Der SV muss natürlich vertrauenswürdig sein und auch darauf hinweisen, wenn man für etwas zu viel zahlt, was es nicht wert ist.

Viel Glück!

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