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schlanke Wandkonstruktion Passivhaus?

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  •  explorer
5.11.2007 - 16.4.2008
17 Antworten 17
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Guten Tag!

Ich beabsichtige die Errichtung eines Hauses im Passivhaus-standard.

Da das Grundstück, auf dem das Haus errichtet werden soll, sehr schmal ist (nur 14,5 m) beschränkt sich der Baukörper, durch die Einhaltung der gesetzlichen Nachbarabstände auf eine Breite von höchstens ca. 7m.

Um trotzdem das maximum an Wohnfläche zu erhalten, bin ich schon seit geraumer zeit, - (hauptsächlich Literatur und Internet ) - auf der Suche nach einer schlanken Wandkonstruktion, die die trotzdem einen U-Wert von annähernd 0,10 W/m2K erreicht.

Die nach diesen Kriterien günstigste Außenwandkonstruktion wäre aus meiner Sicht:

 Als tragende Konstruktion 10 cm OSB4 Magnum-Board, www.magnum-board.com, die auch als Luftdichtheitsebene bzw. Installationsebene (in der Produktion eingefräste Kanäle) dienen würde, oder evtl. Massivholzwände derselben Stärke.
 Als außenliegendes Wärmedämmverbundsystem mit den bestisolierendstem Material: Polyurethan Hartschaum evtl. doppelseitig alukaschiert in einer Stärke von ca. 22 cm. (Die Verwendung dieses Materials ist ja im Aufdachbereich bereits üblich)
 Innen eventuell noch Lehmputz als Speichermasse.

10 cm Magnum-Board mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/mK und PUR Dämmung der
WLG 0.025 mit einer Stärke von 22 cm würden einen U-Wert von ca. 0,1 W/m2K ergeben.

Die Wandstärke könnte somit nur ca. 33-35 cm betragen – gegenüber anderen Konstruktionen erheblich schlanker.
Anregung für diese Konstruktion habe ich auch dem Beispiel:“Passivhaus Schorndorf“ im Buch : „Grundlagen und Bau eines Passivhauses“ von Dieter Pregizer entnommen.

Wissend, dass die Isolierung mit PUR ökologisch umstritten ist, bzw. auch teuer(über die Kosten hab ich mir noch keine Gedanken gemacht), richten sich meine Fragen in erster Linie dahingehend, ob diese Konstruktion bauphysikalisch sinnvoll ist:

 Sind durch die diffusionsdichte Dämmung Bauschäden zu erwarten oder reicht der Luftwechsel durch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] aus, Diffusionsdichtheit auszugleichen ?
 Gibt es Erkenntnisse bezüglich Gesundheitsgefährdung im Einsatz von Hartschaum als Außenisolierung?

Bitte um Meinungen, Erfahrungen und Erkenntnisse.

Mir wäre sehr geholfen, wenn erfahrene Passivhausexperten, bzw. Bauphysiker ihre Meinungen oder Erfahrungen mitteilen würden.

Besten Dank für jede Entscheidungshilfe!

Liebe Grüße
Explorer

  •  MASTAofDISASTA
5.11.2007  (#1)
Pu Schaum Unbedenklich - mein Nachbar hat ebenfalls gerade mit 30 cm Pu-Schaum eine Zwischensparrendämmung ausgeführt.
gleichzustellen mit 40cm Styropor.
Der hat beruflich damit zu tun uns meint dass es unbedenklich ist.

Aber kommt es dir wirklich auf 20cm (2 x 10cm) an?!?

mfg

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  •  nik7
6.11.2007  (#2)
zu gesetzlicher AbstandSchon bei der Gemeinde geklärt ob du diese Abstände wirklich einhalten musst? Es gibt da auch einige gesetzliche Ausnahmen.

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  •  RobRob
23.11.2007  (#3)
PU-Schaum - ist zwar durchaus anzuwenden, doch kann man mit der Wand alleine kein Passiv-Haus machen. Den Fenstern, dem Anschluß der Fenster kommt erhebliche Bedeutung zu und da habe ich beim PU-Paneel so meine Bedenken. Natürlich auch der Lüftungsanlage.
Ich würde Dir empfehlen im jetzigen Stadium einen Passiv-Haus-Planer zu besuchen (auch wenn die Beratung Geld kostet, aber glaube mir das wäre gut angelegt, denn Fehler kosten oft mehr als Geld, wenn das Ganze nicht funktioniert). Falls Du Planer suchst - IGpassivhaus oder mail mir was, ich kann eventuell in deiner Umgebeung wen empfehlen.

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  •  RobRob
23.11.2007  (#4)
hab da noch ein wenig - herumprobiert: Wanddicke ca. 36 cm, U-Wert 0,098, Fenstermontage recht gut möglich, Kosten wahrscheinlich nicht viel höher als herkömmlich. Das teure ist dabei der Fenstereinbau, aber der ist immer teurer als 08/15-Einbau.

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  •  MASTAofDISASTA
25.11.2007  (#5)
Vakuumpanele....sind nach 30 Jahren auszutauschen und deshalb sehr bedenlich.

mfg

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  •  RobRob
26.11.2007  (#6)
an mastaof dingsda - Wer hat was von Vakuumpaneelen geschrieben. Hab ich wohl überlesen.

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  •  gurki
26.11.2007  (#7)
holzriegel? - und warum verschwendest dann 10 cm für das magnum-board? ginge es nicht mit holzriegel noch dünner?

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  •  RobRob
1.12.2007  (#8)
an gurki - bei Holzriegel geht einem die speicherwirksame Masse ab, und viel dünner wird es auch nicht.

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  •  hbbh
7.12.2007  (#9)
Passivhaus in Holzrahmenbauweise - schlanke Wandkonstruktion Passivhaus?
hallo explorer,
nicht nur aus gründen einer schlanken wandkonstruktion kann ich den einsatz einer holzrahmenbauweise empfehlen, die eine sinnvolle synthese von ökologie und wirtschaftlichkeit darstellt. bei einem wandaufbau von ca. 40 cm erreicht man einen U-wert von 0,125 W/m²K (berechnet nach PHPP). einige beispiele für passivhäuser mit einer diffusionsoffenen holzkonstuktion kann ich auf unserer homepage bieten:
http://www.bucher-huettinger.de/passivhaus-kfw40.html

wenns noch dünner werden soll, können vakuumgedämmte isolationspaneele (VIP`s) zum einsatz kommen. nachteil: für grosse flächen zu teuer und kein diffusionsoffener wandaufbau.
am besten einen geeigneten architekten einschalten!


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  •  RobRob
8.12.2007  (#10)
mann kann auch - mit nur 36 cm 0,097 erreichen, ohne Holzrahmenkonstruktion, und dabei geht einem die speicherwirksame masse auch nicht ab. Und vakuumgedämmte isolationspaneele - siehe oben - sind eigentlich für andere Zwecke vorgesehen und sehr anfällig.
Wieso versuchen hier immer wieder Firmen für irgendwelche Aufbauten und Teilleistungen Werbung zu machen?
Passivhaus ist doch nicht nur einen guten U-Wert für die Wand!

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  •  explorer
9.12.2007  (#11)
Massivholzwände - Massivholzwände aus OSB4 bzw. Holzschichten (kein Holzblockhaus) haben meiner Ansicht nach die Vorteile, daß die Konstruktion (d=ca.10cm)auch als Wärmedämmung gewertet werden kann, die Element in Gebaudebreite und Raumhöhe vorgefertigt werden können,und was mir besonders wichtg ist-die Luftdichtheitsschicht darstellen.Was Folien und Klebebänder, wie im Rahmenbau verwendet betrifft bin ich nähmlich sehr skeptisch.
Motto: je einfacher umso weniger Fehlerquellen.

@RobRob: würde mich interessieren an welches Dämmmaterial bzw. Wandaufbau du bei deiner Berechnung (nur 36 cm 0,097) gedacht hast.
An objektive Informationen zu kommen ist in Salzburg +Umgebung nicht so einfach, da Passivhausbau und alternative Energien sehr schlecht bis garnicht gefördert werden.igpassivhaus hat zwar am 1.Okt. in Salzburg ein erstes Lebenszeichen abgegeben - ist aber sehr auf Holzrahmenbau konzentriert.


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  •  RobRob
9.12.2007  (#12)
@explorer - Bin gerade dabei Passivhaus für Verkauf zu konzipieren. Da aber noch nicht alle Komponenten beisammen (Wandaufbau schon) kann ich erst im Jänner Bescheid geben.
Bei Interesse bitte kurzes mail an mich.

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  •  Josef
9.12.2007  (#13)
Holzbau Salzburg - .. schau mal auf www.holzbau-salzburg.at ; da sind einige Betriebe dabei, die durchaus mit Massivholzwänden Passivhäuser bauen können ..

Eine Massivholzwand hat normal lambda 0,14 (meist besser, weil Holz quer zur Faserrichung besser dämmt als längs..), aber Dämmstoffwerte sind das halt nicht; Binder (Santner) ist da zwar mit den Thermo-Elementen etwas besser und Thoma hat da auch was neues; trotzdem: Dämmstoff muss reichlich außen drauf (am besten Holz-Weichfaser, werden dann halt ein paar cm Wandstärke mehr...)

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  •  wietol
18.2.2008  (#14)
@RobRob - Könntest Du mir bitte Dein Konzept zusenden?
wietol@gmx.net


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  •  RobRob
20.2.2008  (#15)
@explorer und @wietol - Das tragende Element ist KLH, der Dämmstoff ist Polyurethan. Wie man das Ganze zu einem funktionierenden Wandaufbau zusammenfügt und wie die Anschlussdetails auszuführen sind, das bedarf dann einigen Know-hows. (Nicht nur von mir als Planer, ich habe auch die geeignete Ausführungsfirmen, die das dann wirklich so verarbeiten an der Hand)

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  •  hudriwusch
5.4.2008  (#16)
hudriwusch - lasse gerade ein Passivhaus mit einer breite von 6.50m errichten,optimaler grundriss für vier persohnen (135m²).
ausführende firma in: 2013 göllersdorf nö.

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  •  Bugs
8.4.2008  (#17)
@explorer und @hudriwusch - @explorer: Ich habe bei mir eine ähnliche Situation, und habe das Problem mit der Breite insofern gelöst als das ich eine Seite Fensterlos geplant habe und somit bis zur Grundstücksgrenze rutschen darf.

@Hudriwusch: Ich baue mein PH ebenfalls mit einer Firma aus 2013. Da es hierzulande aber wenige Passivhausbauer gibt wäre es nett wenn du mir zwecks Erfahrungsaustausch eine Email zukommen lassen könntest: WSB (ät) gmx (Punkt) at

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