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Schimmel Dachboden Rauhschalung

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  •  derGelernte
3.1. - 20.2.2019
16 Antworten | 10 Autoren 16
16
Hallo,

ich glaub zur Zeit hau ich wöchentlich was raus... emoji  naja

Nachdem ich ein paar Threads von vor ein paar Jahren gelesen habe, stehe ich vor einem ähnlichen Problem samt Schimmel am Dachboden.

Hab heute an der Rauhschalung an diversen Stellen (vorzugsweise Nordseitig) Schimmel feststellen können.

Dachaufbau laut Plan wäre:

Kaltdach
20 cm Betondecke
ytong
auf ytong die Mauerbank
dazwischen mit 20cm Mineralwolle gedämmt
auf der Mineralwolle Rauschalung damit begehbar

Mauerwerk: 20erZiegel mit 20cm Steinwolledämmung


2019/20190103104425.png



Die Dachbodendämmung wurde nun so ausgeführt, dass seitlich auf die Mauerbank noch vertikale Bretter geschraubt wurden, damit der Dachraum quasi "zu" ist.

Jetzt hat aber scheinbar die Baufirma auf diese Bretter rangearbeitet und eine Stryroporplatte draufgeklebt bis an die Rauhschalung oben ran, um bündig mit dem ytong abzuschließen.
Auf das Styropor kam dann außen die Steinwolle drauf als WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem].


2019/20190103373861.png
Ich fürchte, dass die folgenden Punkte mir das Genick brechen:

1) durch diese Konstruktion wurde ein feiner Hohlraum geschaffen, in dem sich warm aufsteigende Luft zwischen WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] und Mauerwerk sammelt und nicht mehr entweichen konnte und somit Schimmel bildet.
2) WDVS ist nicht bis unters Erdreich gezogen und somit kann da quasi ein "Kamineffekt" stattfinden, wie schon in anderen Threads geschrieben wurde von anderen Usern
3) Dichtheitsproblem an Lehrverrohrungen die in den Dachboden führen.

Ich hab jetzt in meiner Not den Baumeister und Zimmerer für morgen bestellt und schon mal alle Bretter abmontiert um das Ausmaß zu erkennen - gsd hält sichs noch im Rahmen, da wir erst seit November eingezogen sind / heizen.

Aus meiner Sicht müsste die Baufirma da nun die Styroporplatten runterreissen und somit quasi eine Möglichkeit schaffen, dass die Luft entweichen kann.

Dachboden selbst ist querentlüftet über kleine Öffnungen im Giebel.

Nachfolgend noch Fotos der Situation - vielleicht hat ja jemand andere Meinungen/Ideen


2019/20190103742253.jpg


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  •  koeni62
  •   Silber-Award
3.1.2019  (#1)
Hello!
Sieht tatsächlich so aus, als ob warme Luft hinter dem WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] aufsteigt und an der kalten Schalung kondensiert.
Interessant wäre wo die Luft herkommt, wurden die Mineralwollplatten mit Rand-Wulst verarbeitet? Dann könnte zumindest der Kamineffekt weitgehend ausgeschlossen werden.
Dann wären die E-Leitungen welche durch die Wand gehen ein heißer Tipp.
Anschlüsse des WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] bei Fenstern und Türen wären auch eine Möglichkeit.

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  •  Kleinermuk
  •   Silber-Award
3.1.2019  (#2)

zitat..
derGelernte schrieb: Aus meiner Sicht müsste die Baufirma da nun die Styroporplatten runterreissen und somit quasi eine Möglichkeit schaffen, dass die Luft entweichen kann.


 ja du siehst es genau richtig, aber anscheinend ist diese Ausführung groß in Mode.
Viele sehen das Problem erst, wenn der Pilz/Schimmel aus allen Ritzen und Ecken hervorkriecht, bzw. wenn das Holz zerstört ist und der Dachstuhl "einknickt". Ich hab es bei meiner Hütte so gelöst. Ich bin da noch einenSchritt weiter gegangen, dass ich beim Dachbodenausbau diesen Spalt mitgezogen habe. Somit habe ich eine hinterlüftete Dämmung. War heuer auf der Tullner Messe, da wurde dieses System als Innovation vorgestellt.
Meine Meinung: Styroporzeug und PU-Schaum  haben beim Holz überhaupt nichts verloren.



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  •  HGOTT
4.1.2019  (#3)
Guten Morgen, in der Skizze ist ein kalter Dachstuhl dargestellt d.h. der Dachraum ist nicht beheizt. Meiner Ansicht muss der Dachraum belüftet werden, bei der Außenwanddämmung muss ein Lüftungsprofil eingesetzt werden.Feuchtigkeit wird immer vorhanden sein sie muss abgelüftet werden.Gruß OTT

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  •  Centrix
4.1.2019  (#4)
weil ich das bild von deinen fassadenplatten gerade sehe- wurden die mineralwollplatten bei dir verdübelt oder is das nicht mehr notwendig ? 

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  •  derGelernte
4.1.2019  (#5)
Kurzes Update von mir:

Heute Besprechung vor Ort mit Baufirma und Zimmerer. Beide wissen nicht worans liegen könnte bzw. teilt die Baufirma meine Bedenken, dass es mit der Fassade zu tun hat nicht.

Kurzfristige Lösung war/ist jetzt mal, die Platten horizontal abzuschneiden, damit dort das Styropor wegkommt und nicht mehr an der Rauhschalung anliegt und dann mit Schimmelmittel zu behandeln, da dieser offenbar nur oberflächlich vorhanden ist.
Wir haben das mal beispielhaft an ein paar Stellen gemacht und man sieht dort schön, wie sich genau in dem Bereich der Schimmel festgesetzt hat.


2019/20190104260813.jpg


Das Problem bei der ganzen Sache: wir haben rundherum generell mal grob alles aufgemacht und es zeigt sich fast an allen Ecken und Enden Schimmelbildung in dieser Zone, was mich sehr verunsichert bzw. betrübt klarerweise, sowie einige Spalte zwischen den Dämmplatten, sowie Kondenswasser beim Styropor.
Wir sind jetzt hart am überlegen einen Experten zu Rate zu ziehen, wobei das mit den Kosten wieder so eine Sache ist bzw. ob das Gutachten von Seiten der Baufirma anerkannt würde...
Am Montag kommt jedenfalls in aller Früh mal die Baufirma und dann sehen wir weiter.

Inzwischen ist mir auch aufgefallen, dass die Deckendurchbrüche nicht wirklich abgedichtet wurden - da unten schon verputzt ist, hat jemand eine Idee, wie man das von oben her noch lösen kann? Eventuell ausschäumen (aber welches Mittel genau?)


zitat..
Centrix schrieb: weil ich das bild von deinen fassadenplatten gerade sehe- wurden die mineralwollplatten bei dir verdübelt oder is das nicht mehr notwendig ? 


doch doch, sind danach auch noch verdübelt worden - Foto zeigt einen Zwischenstand bei den Fassadearbeiten.
 
Fassade wurde verklebt und dann verdübelt.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
4.1.2019  (#6)
nur gut daß du das problem so schnell bemerkt hast...

es muß nicht unbedingt von der hinterlüfteten dämmung kommen. es kann auch durch den kamineffekt im mauerwerk selber stammen...

so sieht das bei meinem nachbarn mit naturthermografie aus...


2019/2019010434797.jpg
ungedämmtes unverputzes mauerwerk, warme luft strömt nach oben und kondensiert unterm dach. dach ist innen gedämmt.

ist die mauerbank oben gedeckelt, also luftdicht verschlossen?

jeder schlitz den du im haus innen in der außenwand hast bietet die möglichkeit daß feuchtwarme raumluft in der wand nach oben steigt...

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
4.1.2019  (#7)

zitat..
dyarne schrieb: es kann auch durch den kamineffekt im mauerwerk selber stammen...


 Wie? Das Mauerwerk wird ja durch die Betondecke unterbrochen --> kein Kamineffekt. 


Bei mir sieht das Detail genauso aus wie bei dir, nur das ich eine EPS Fassade hab und das für das vertikale Brett über der Mauerbank nicht das gleiche Holz wie für die Rauhschalung verwendet wurde - eventuell macht das den Unterschied? 

Mich wunderts aber auch wo in dem Bereich die warmfeuchte Luft her kommen soll. Beim WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] darf kein Kamineffekt entstehen (Rand/Wulst Verklebung) und bei den Ziegeln mit Betondecke ebenfalls nicht.


2019/20190104908265.jpg

Ich hab bis jetzt noch kein Haus gesehen wo oben als Abschluss im WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ein Belüftungsgitter wie auf der Skizze von "HGOTT" eingearbeitet wurde. In dem Bereich seh ich ich bei den Häusern immer nur leichte Risse zwischen Rauhschalung und WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem], und diese Häuser wurden von sehr guten Firmen errichtet (ich weiß...). 

Ich werde auch bei mir den Dachboden im Auge behalten.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
4.1.2019  (#8)
das auflager betondecke ist ja schmäler als der ziegel (rostabschalung) damit die betondecke außen nicht aufschnabelt...

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  •  derGelernte
4.1.2019  (#9)

zitat..
Casemodder schrieb: Bei mir sieht das Detail genauso aus wie bei dir, nur das ich eine EPS Fassade hab und das für das vertikale Brett über der Mauerbank nicht das gleiche Holz wie für die Rauhschalung verwendet wurde - eventuell macht das den Unterschied?


 na, das kann ich mir gar net vorstellen. Holz ist laut Zimmerer außerdem kammergetrocknet.

Wir haben auch einen Bereich am Dachstuhl, der gar net schimmelt. Bei diesem wurde kein Styropor angeklebt sonder nur die Steinwolle hochgezogen. Allerdings ist dahinter außen der Anschluss ein anderer, da das Flachdach daran grenzt und hier die Abdichtung und Verblechung enstprechend hochgezogen wurden...


2019/20190104529591.jpg

Für mich siehts klar nach dem beschriebenen Problem aus. Ich hab auch teilweise Kondensat zwischen den Styroporplatten gefunden bzw. zentimeterbreite Streifen zwischen den dahinter liegenden Steinwolleplatten. Also so sauber haben sie dann auch net gearbeitet...




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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
4.1.2019  (#10)
es kann natürlich auch sein, dass dein unterdach ein problem hat. vielleicht ist in dem bereich genau die überlappung - die zieht sich ja in der höhe rundherum

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  •  derGelernte
4.1.2019  (#11)
hm. Guter Punkt. Werde ich morgen mal prüfen.  - wobei mit Blick auf meine Fotos kann ich das fast ausschließen, da die letzte überlappung ca. einen Meter darüber liegt.

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  •  derGelernte
7.1.2019  (#12)
so, weiteres Update von mir heute.
Baufirma schneidet grad die Styropor- und Steinwolleplatten ab.
Nachdem ich urgiert habe, ob die Schimmelbildung net bis weiter unten (hinter der Steinwolle) geht, haben wir nachgeschaut und dort auch nasse Stellen gesehen. Jetzt werden die Platten nicht nur horizontal sondern auch noch schräg angeschnitten, damit zwischen Dämmung und Rauhschalung ca. 2cm Luft bleiben.
Eigentlich wie in der Skizze von HGOT, mit dem Unterschied, dass ich eine verputzte Untersicht habe, somit wäre das streng genommen so auszuführen eigentlich:


2019/20190107479578.jpg


Was mich ein bisl stört: Die Bauleut meinen, sie haben das nach Norm so verarbeitet gehabt, als sie das komplett nach oben durchgezogen haben. Auf meinen Hinweis hin, dass das im Plan eigentlich anders drinnen war (Steinwolle gerade hochziehen, sodass diese nur mit der hinteren Kante an die Rauhschalung anstößt), meinten sie, das dürfe man so eigentlich gar net mehr machen?!?!

Weiß wer mehr dazu?

Nächstes Problem is, dass die Baufirma selbst net für die Schimmelentfernung aufkommen möcht, da net klar ist woher die warme Luft kommt. Sprich ich muss jetzt einen Sachverständigen und professionelle Reinigung engagieren.

Sollte das Abschrägen und Schimmelentfernen langfristig hinhauen, würd ich denke ich eine Art Insektenschutzgitter oben im Dachboden reingeben anstelle der Styroporplatten und gut ist. Dann ist dieser Bereich immer hinterlüftet.

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  •  Vardi17
7.1.2019  (#13)

zitat..
derGelernte schrieb:
Nächstes Problem is, dass die Baufirma selbst net für die Schimmelentfernung aufkommen möcht, da net klar ist woher die warme Luft kommt.


Der Argumentation der Baufirma kann ich nicht folgen. Wenn alles von ein- und derselben Firma gemacht wurde, liegt es doch auch an ihnen, wenn warme Luft kondensiert, wo sie es nicht soll, egal "woher die warme Luft kommt". Bin ich da zu begriffstützig?

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  •  derGelernte
8.1.2019  (#14)
Nein. Dachstuhl kommt von einer anderen Firma bzw. haben wir die vertikalen holzbretter montiert an die die Firma dann rangearbeitet hat. Das ist jetzt a bisl die fadenscheinige Ausrede dass die Bretter schuld sind.  Eigentlich sollte laut Argumentationskette klar sein dass die Baufirma übernimmt...
find halt aber auch so aussagen bedenklich a la. „ Gehst in den Supermarkt und holst dir was zum draufsprühen“. 

Sicher net. Spezialist wird beauftragt der das sauber und nachhaltig erledigt. 

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  •  AnTeMa
8.1.2019  (#15)
Wenn die EPS-Platten fachgerecht verarbeitet wurden und die Mauer gegen vertikale Durchströmung abgedeckt wurde kann zumindest keine warme Luft aufsteigen.

Der Schimmel läßt sich kostengünstig und zuverlässig selbst entfernen mit Wasserstoff-Peroxid oder Isopropanol bzw. Isopropylalkohol, mit Schwamm auftragen und dabei nicht rauchen!
Günstiger als in Apotheken im www. zu besorgen
Spezialisten machen prinzipiell auch nichts anderes.

Wenn die Ursache zweifelsfrei feststeht sollte das natürlich der Verursacher bezahlen,  oder zB die Baufirma kostenfrei Zusatzarbeiten durchführen.
Schimmelsporen sind überall in der Luft und nicht per se negativ
(im Gegenteil- ohne diese wäre Leben gar nicht möglich).
Bei entsprechenden Bedingungen fangen die wieder an zu wachsen....

Andreas Teich

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  •  derGelernte
20.2.2019  (#16)


Guten Tag zusammen, ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dieses Thema nochmal nach oben hole.

Der Schimmel hat sich durch die bisherige Maßnahme nicht ausgebreitet - professionelle Reinigung der Baufirma wird übernommen, allerdings erst bei konstant höheren Temperaturen.

Meine Frage betrifft jetzt, wie ich langfristig mit diesem Anschluss umgehe.
Wie erwähnt, wurde ja der Anschluss von oben her schräg angeschnitten. Sieht dann im Bild wie folgt aus (hoff man erkennt das einigermaßen):

2019/20190220438424.jpg

Frage in die Runde: Meine Steinwolldämmung liegt jetzt von oben her quasi "offen" - müsst ich mir da Sorgen betreffend Ungeziefer machen, dass mir da an die Fassade geht?
Steinwolle ist ja angeblich ungezieferresistent. Allerdings mach ich mir auch ein bisl sorgen, da ja dahinter das horizontale Untersichtbrett ist, also quasi ein schöner Nistplatz vorhanden ist.

Zu viel der Sorge und so lassen wies jetzt ist? Oder besser im Frühjahr, sobald der Schimmel beseitigt ist, vertikal wieder ein Insektenschutzgitter drüber, wo vorher meine Sichtbretter waren? Würde dann halt preislich vermutlich einen "Klescher" machen bei meiner großen Dachbodenfläche...

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