« Heizung, Lüftung, Klima  |

Sanierungsdilemma: Fußbodenheizung oder Pelletsheizung?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  alex1289
  •   Bronze-Award
5.9. - 7.9.2024
5 Antworten | 4 Autoren 5
5
Hallo,

Meine Eltern haben ein Haus aus den 1970er Jahren gekauft, einen Bungalow mit einer Wohnfläche von 200 m², davon sind ca. 100 m² unterkellert.

Sie sind derzeit mit der Sanierung beschäftigt. Neue Fenster und Türen sind bereits eingebaut, und die Fassade wird in den nächsten Wochen erneuert (zusätzlich wird eine 20 cm dicke Hanfdämmung auf die Ziegelmauer aufgebracht). Die oberste Geschossdecke wurde ebenfalls schon gedämmt.

Momentan suchen sie einen Installateur, der das Heizungsystem austauschen kann (aktuell: Ölkessel und Heizkörper).

Für den Fußbodenaufbau stehen ab Rohboden etwa 10 cm zur Verfügung. Mehr ist nicht möglich, da die Räume schon relativ niedrig sind und die Türen bereits eingebaut wurden.

Zwei Installateure haben sich die Situation angesehen und ihre Einschätzung zusammengefasst: Es sollte eine Pelletsheizung installiert werden, ergänzt durch neue Wandheizkörper (die alten können nicht weiterverwendet werden). Eine Fußbodenheizung sei aufgrund des begrenzten Platzes für die Isolierung nicht machbar. Sie argumentieren, dass durch den Wärmeverlust nach unten hohe Vorlauftemperaturen erforderlich wären, was zu hohen Stromkosten und unangenehmen Nebenwirkungen wie geschwollenen oder schweren Füßen führen könnte.
Bei etwa der Hälfte der Fläche wurde der Estrich noch nicht entfernt; das könnte man sich bei der Installation von Heizkörpern sparen.

Meiner Meinung nach könnte man die ersten 3 cm mit Schüttung ausgleichen, dann etwa 4 cm mit kaschierten PUR-Dämmplatten belegen und anschließend eine Trockenbau-Fußbodenheizung (z. B. Variotherm) verlegen. Anstelle der Pelletsheizung wäre eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eine Option. 

Zusätzliche Informationen: Im unterkellerten Bereich könnte die Situation durch eine Deckendämmung weiter verbessert werden. Bei meinen Eltern sollte die Temperatur im Winter zwischen 23-24°C liegen.

Ich bin kein Experte in der Auslegung, verfolge aber schon lange Diskussionen in Foren und halte die Entscheidung, eine Pelletsheizung mit Wandheizkörpern zu installieren, nicht für optimal und zeitgemäß. Allein die Kosten für die Wandheizkörper belaufen sich im ersten Angebot auf etwa 10.000 Euro.

Was meint ihr dazu? Würde wirklich so viel Wärme über den Fußboden verloren gehen? Wer könnte oder sollte so etwas berechnen? Der Installateur? Ein aktualisierter Energieausweis unter Berücksichtigung der Dämmmaßnahmen liegt noch nicht vor.

Ich danke für Voraus für Unterstützung und Kommentare!

Danke

  •  wuschi
5.9.2024  (#1)
Auf jedenfall flächenheizung, sonst muss beim nächsten heizungstausch in 30 Jahren wieder alles rausgerissen werden!
Wenn am boden kein platz ist, dann eben wandheizung oder deckenheizung.
Da das haus aber ohnehin gut gedämmt wird, kann man vermutlich mit einer suboptimalen FBH FBH [Fußbodenheizung] auch auskommen, da der bodenaufbau sowieso gemacht werden muss ist das wahrscheinlich am günstigsten. 
Wie du a schriebst kannst im keller die decke dämmen. Ausgleichsschüttung gibts auch mit guten dämmwerten, dann verschenkt man keine dämmung mit fließausgleichsmasse. Vorlauftemperatur durch verlegeabstände korrigieren. Am besten nach flow30 auslegen lassen und dafür selbst verlegen.
2024 in ein saniertes haus eine pelletsheizung zu klatschen wäre einverbrechen

1
  •  lewurm
  •   Bronze-Award
5.9.2024  (#2)

zitat..
wuschi schrieb: 2024 in ein saniertes haus eine pelletsheizung zu klatschen wäre einverbrechen

was wuschi sagt.

wenn Flächenheizung wirklich zu umständlich ist (was ich mir nicht vorstellen kann), möchte ich nur anmerken dass man Heizkörper auch mit einer Wärmepumpe befeuern kann. 

Du bist auf jeden Fall am richtigen Weg solche Aussagen in Frage zu stellen 👍

Kühlungskonzept sollte man sich auch Gedanken machen. Je nach Heizlast könnte man sich auch Heizen via Splitklima anschauen. Gibt es einen Energieausweis?

Ahja und nächstes Buzzword: Wohnraumlüftung einplanen!

1
  •  Akani
6.9.2024  (#3)
Flächenheizung funktioniert definitiv schon, auch wenn die Dämmung nicht optimal ist aber du wirst da auch keine Vl Temperatur groß erhöhen müssen.
Es sollten nur keine Leitungen am Boden liegen, alles über Decke und Wände fahren.
Würde Pir als Grunddämmung legen, 30mm, dann klettsystemmatten auslegen, FBh Rohr drauf. Dann hast du ganz normal den Bodenaufbau mit Estrich und Belag. 
Les dich noch ins Thema Flow30 ein, Hydraulik FBH FBH [Fußbodenheizung] und ne WPWP [Wärmepumpe] wäre definitiv locker drin

1


  •  alex1289
  •   Bronze-Award
6.9.2024  (#4)
Danke für die Antworten. Das stärkt meine Meinung.

zitat..
Akani schrieb: Es sollten nur keine Leitungen am Boden liegen, alles über Decke und Wände fahren

Der Plan wäre, dass der Putz bleibt, also die dünnen Elektroschläuche für die Zuleitung von Steckdosen und Schalter würden also am Boden bleiben.

Kann bei der Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] die suboptimale Dämmung mit berücksichtigt werden? Also gibt's das Installateure oder Planungsbüros welche prüfen können ob sich flow30 in dieser Situation überhaupt ausgeht? 

Ich denke das einfachste für die Installateure ist eine Pelletsheizung zu verkaufen, da diese nicht so einer umfassenden Planung unterliegt und es ohne Risiko schnell mal warm wird.



1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo alex1289,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Sanierungsdilemma: Fußbodenheizung oder Pelletsheizung?

  •  Akani
7.9.2024  (#5)
Klar ist es einfacher da ne Pelletheizung rein zu stellen.
Aber selbst wenn du die nehmen solltest würde ich dir trotzdem eine Flächenheizung empfehlen weil du damit einfach zukunftssichere bist.
Und auf jeden Fall flow 30 auslegen!!!!
Auch wenn da paar Kabel sind kann ja auch Flüssigdämmung oder ähnlich eingebracht werden. 
Ist zwar nicht optimal aber trotzdem sinnvoll auch wenns nur 3-4 cm Dämmung sind 

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Berechnung externer Druckverlust, welchen Wert für Ventile annehmen