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Sanierung von bluefox - Vom 1970er Haus zum Niedrigstenergiehaus

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
22.3. - 5.4.2023
7 Antworten | 5 Autoren 7
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Hallo!

Nach einigen Detail-Fragen und viel Lesen im Forum möchte ich euch um Feedback zu unseren Grundrissen bzw. zum Sanierungskonzept bitten. Grundsätzlich handelt es sich um eine Generalsanierung eines Gebäudes aus Ende 1970 und bis auf die Garage (aktuell optional geplant), den Liftschacht und die Dachgauben im OG wird die Kubatur des Gebäudes nicht verändert.

Grundsätzliche Anforderungen an die Planung sind zwei getrennte Wohnungen und ein Büro, dass ohne eine Wohnung zu betreten erreicht werden kann. Toilette für das Büro ist im Keller angedacht, da dort erstens sowieso eine Toilette geplant ist und zweitens im Büro kaum Kundenverkehr stattfinden wird. Und für die drei mal im Jahr wird auch das WC im Keller reichen.

Ein weiterer Punkt für das Sanierungskonzept ist unser Ziel, hier so energieeffizient wie möglich zu sein. Es werden daher z.B. im Dach 40cm Zellulose und in der Fassade 24cm Zellulose verbaut werden. Der Keller wird nicht permanent beheizt, aber trotzdem vollständig isoliert, da sowieso auch die Abdichtung erneuert werden wird. Der Innenausbau wird in Holzständer-Bauweise und Lehmputz / Fermacell umgesetzt werden.

Je nach Fußbodenaufbau im EG/KG wäre hier noch etwas mehr Dämmung entweder im Fußboden EG oder an der Decke KG möglch. Das sehen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch an. Damit könnte der Transmissionswärmeverlust noch weiter gesenkt werden. KWL sowie RGK RGK [Ringgrabenkollektor] sind fix. Wärmepumpe sollte die 6er-NIBE werden, sofern ich noch einen Installateur finde der unsere ambitionierten Dämmziele glaubt und eine Verlegung nach flow30 nicht als sinnlos ansieht. Aber das ist noch ein anderes Thema ... 

Abweichend zu den hier gezeigten Plänen werden die Fensterflächen auf der Nordseite noch verkleinert sowie das Stiegenhausfenster auf die Ostseite verlegt. Weiters werden wir im EG Wohnzimmer und Büro das Fenster noch etwas vergrößern um auch hier im Winter die solaren Gewinne besser nutzen zu können. Weiters wird der Vorratsraum im Keller zum Technikraum und der Wäscheraum zugunsten der Technik etwas verkleinert. Die langen Leitungswege zur Küche sind uns bewusst und ein Kompromiss den wir eingehen möchten, da auf dieser Seite auch der Garten sowie die Haupt-Aussicht liegt. Auf der Ost-Seite ist eine vielbefahrene Straße.

Was meint ihr dazu? Gibt es eventuell noch ein paar weitere Stellschrauben die wir uns ansehen sollten oder fällt euch am Grundriss etwas auf, das so nicht funktioniert?

Danke für eure kritischen Anmerkungen!


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
22.3.2023  (#1)
Gratuliere zum Mut bzw. zur Ambition für so ein Vorhaben! Das erinnert mich an mein eigenes Zweifamilienhaus-Projekt vor 20 Jahren, das ebenfalls mit Zellulose an Fassade und Dach saniert wurde. Habe den HWB von geschätzten 250 auf 40-50kWh/m².a reduziert.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
23.3.2023  (#2)
super projekt!
freu mich schon darauf mehr davon zu lesen.
sanierung auf neubaustandard ist möglich, wichtig, richtig & ökologisch sinnvoll...
wir brauchen hier noch ein paar leuchtturmprojkete dazu ... emoji

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
26.3.2023  (#3)
Danke für euer Feedback! Ich habe auf jeden Fall vor, von Zeit zu Zeit zu berichten und unsere Erfahrungen zu teilen.

@leitwolf Vielen Dank bisher für die geduldige Beratung bei den KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Themen!

@dyarne Ich habe dir eine Anfrage an office@ringgr...... gesendet

Hat sonst eventuell noch jemand kritisches Feedback oder Verbesserungsvorschläge zum Grundriss bzw. zum Konzept? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier echt alles aus aktueller Sicht perfekt geplant haben ;)

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  •  lewurm
26.3.2023  (#4)
Hallo Sanierungsnachbar 😉  Ich habe mein Projekt hier vorgestellt: https://www.energiesparhaus.at/forum-tb-oder-rgk-bei-sanierungsprojekt-was-ist-das-speicherpotential/71146
 
Ein paar Fragen bzw. Anmerkungen meinerseits (aber Warnung, meine Erfahrung ist sehr laienhaft 🙂):


Warum Zellulose auf der Fassade? Ist das baulich nicht mühsamer? Wir wollten anfangs die Hanfplatten von Capatect drauf machen, jetzt werdens aber wohl eher die Dalmatiner EPS-F Platten werden, primär um mit dem vorhandenen Platz auf erwünschte Dämmung zu kommen. Zellulose in der Fassade in der Sanierung ist mir nicht mal in den Sinn gekommen, übersehe ich da etwas?
 
Zur Süd-Seite im OG eine Terrasse: Ist dessen Bodenplatte thermisch vom Gebäude getrennt?  Wir haben so eine Fall mit einem Balkon, der wird weggeschnitten und mit einer Holzkonstruktion ersetzt um die Wärmebrücke los zu werden.

Was mir besonders weitergeholfen hat ist das Herumspielen mit der Energieausweissoftware GEQ. Mein Energieberater der EVN war sogar so freundlich und hat mir die Datei der Planung zukommen lassen. Dann kann man sich z.B. auch die solaren Gewinnen plotten lassen.
 
Wegen der Leitungslänge: Solange die lange Leitung regelmäßig genutzt wird, würde ich mir weniger Sorgen machen. Totleitungen zu vermeiden.


Viel Erfolg bei der Suche nach einem Installateur 😬 Wir hatten jetzt insgesamt 7 Installateure da, nur einer davon war bereit die 6er-NIBE zu installieren... und ja, dieser Kandidat war ein Geheimtipp hier aus dem Forum 😅 In welcher Ecke von NÖ bist du zirka zu Hause?


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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
27.3.2023  (#5)
Zellulose deshalb, da wir kein Styropor auf der Fassade haben möchten. Wir sind neben einer stark befahrenen Straße und hier zählt für den Schallschutz auch eine möglichst hohe Masse der Dämmung. Weiters wollen wir aus brandschutz- und ökologischen Gründen kein Styropor auf der Fassade haben. Weiterer Vorteil ist die diy-Tauglichkeit.

Zur Zellulosefassade gibt es hier im Forum von mir einen Einstiegs-Thread (https://www.energiesparhaus.at/forum-zellulose-unterkonstruktion/71071) mit Weiterverlinkungen. Platz ist bei uns überhaupt kein Thema - daher ist die Dicke der Fassade eigentlich egal. Außerdem ergibt die Dicke der Dämmung, dass wir die Raffstorekästen nicht einstemmen müssen sondern inkl. Dämmung an der Rückseite diese direkt an der Fassade befestigen können.

Ja - die bestehenden Balkone werden deswegen weggeschnitten und dann als Vorsatz-Balkon neu aufgebaut. Somit haben wir auch das Thema der thermischen Entkopplung gelöst.

GEQ + Excel waren meine bisherigen Lieblings-Tools für die Planung der Dämmung und vom Energiebedarf. Solare Gewinne im GEQ habe ich noch nicht probiert - danke für den Tipp!

Bei der Leitungslänge geht es mir hauptsächlich um die Ausstoß-Zeiten. Dazu gibt es aber hier im Forum ein paar interessante Threads und ich muss die Leitung erst noch nachrechnen.

Deinen Thread habe ich natürlich bereits verfolgt und auch den Geheimtipp kontaktiert - bin aus OÖ - im Mühlviertel also hoffentlich noch in seinem Radius ;) 

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
3.4.2023  (#6)
Weiter geht es in der Planung mit dem Konzept für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Wir haben anschließend an das Bauland auch 1000m² Grünland. Diese Fläche werden wir für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nutzen und müssen daher den bestehenden Garten nicht umgraben und schränken uns nicht in der zukünftigen Bebaubarkeit des Baulandes ein. Das Grünland wird später mal ein Obst-/Gemüsegarten bzw. Wiese werden.

Boden ist irgendetwas zwischen lehmiger Sand und sandiger Lehm und grundsätzlich eher feucht. Das ganze Grundstück ist Hanglage und fällt etwas 4m von oben nach unten ab.

Wärmepumpe wird voraussichtlich die S1155-06 PC oder der Nachfolger werden. Als Kollektor hätte ich an 1x400 DN 40 gedacht.

Trenchplaner: https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=MtBeD54Y6K2gBH5TwuHP


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Würdet ihr noch ein paar Baggerstunden mehr nehmen um auch die Mitte des Grundstückes noch mit einem U zu belegen und so den Kollektor noch weiter überzudimensionieren? Im aktuellen Entwurf wären bei lehmigem Sand mitrund 350m³  ca. 9500W zu erwarten. Mit U würde man bei ca 12500 Watt landen - hätte aber auch rund 100m³ Aushub mehr. Oder doch lieber einen senkrechten Kollektor und massig an Aushub sparen - sofern das die Standfestigkeit des Bodens hergibt? Das wären bei der Ring-Variante dann bie 3m Verlegetiefe ca. 11000 Watt bei ca. 170m³ 

Danke für euer Feedback!

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  •  helyx
  •   Gold-Award
5.4.2023  (#7)
Hängt halt von der Standfestigkeit ab - würd dann eher gegen Ende noch schauen dass du in die Tiefe kommst. Kühlung wird immer mehr ein Thema und da hilft dir ein tieferer Kollektor bis in den Herbst eher.
Auch ist teilweise der Kühllastfall bei modernen verglasten Gebäuden schon kritischer als der Heizlastfall (so mein Halbwissen ;)).

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