« Hausbau-, Sanierung  |

Sanierung eines 1978er MFH - Nachträgliche Dämmung, WP statt Ölheizung

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Ninurta
4.1.2018 1
1
Liebe Leute,

da ich beim Hausbau von mehreren Personen und Firmen betrogen wurde, habe ich mich dazu entschlossen ein Haus zu kaufen. Dabei stießen wir auf ein interessantes Mehrfamilienhaus, welches sich in einem Dorf mit top Infrastruktur befindet und noch dazu leistbar war. Obwohl wir bereits einen BSV vor Ort hatten (man kennt ihn ;)), der aber trotz eines hohen Preises nicht wirklich hilfreich war, würde ich gerne offen gebliebene Fragen hier posten:

1. Frisch- und Abwasserverrohrung
Die Leitungen sind bereits recht alt und v.a. jene des Frischwassers aus Kupfer. Es gab bereits zwei Rohrbrüche (eingefroren - man dachte bei 8°C Außentemperatur braucht man keine Beheizung des Hauses; wusste ich auch nicht), welche von Fachfirmen ausgebessert wurden. Nun würde mich interessieren, ob es sich lohnt einen SV für Sanitäranlagen und Verrohrungen kommen zu lassen oder ob ich einfach warten sollte? Da ich mit dem BSV recht schlechte Erfahrungen gemacht hatte, bin ich SV gegenüber recht skeptisch geworden. Werden von ihnen die Rohre mit Kameras überprüft oder wie vom BSV nur oberflächlich betrachtet? Vielleicht weiß hier jemand was genaueres :)

Verteilleitungen gedämmt 2/3 - 18,96m - konditioniert 0%
Steigleitungen gedämmt 2/3 - 23,88m - konditioniert 50%
Anbindeleitungen ungedämmt - 83,58m

2. Fußbodenheizung
Bereits in jedem Raum befindet sich eine FBH FBH [Fußbodenheizung] mit einer Systemtemperatur von 40° / 30°, doch ohne Regelung. Die Verteilung sieht folgendermaßen aus:



2018/20180104329936.jpg

Dürfte gemäß eines Installateurs bereits recht alt sein. Könnte man hierbei eine rücklaufbasierte Regelung einbauen oder muss ich's in dieser Form belassen? Darf man über dieses Rohrsystem soetwas wie eine "Bank" mit einer seitlichen Klappe bauen, um das System noch betrachten zu können?

Eine weitere Frage: Das gesamte FBH FBH [Fußbodenheizung]-System wird gespült, gereinigt (?) und neu befüllt. Sollte doch reichen oder muss man die gesamte Heizung rausreißen und neu einbauen? Hoffe ich doch nicht emoji Weiß leider auch nicht, welche Rohre verlegt wurden - was wurde in dieser Zeit verwendet?

3. Wärmebereitstellung
Nun würde ich gerne die FBH FBH [Fußbodenheizung] zum Heizen und zum Kühlen verwenden. Verbaut ist bisweilen eine Ölheizung für extra-leichtes Heizöl. Die Nennwärmeleistung liegt bei 30kW und ein Speicher ist nicht vorhanden. Nach der Wärmedämmung möchte ich eine WP WP [Wärmepumpe] verbauen lassen, um einerseits unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden und andererseits kein Öl mehr im Haus zu haben. Eine Gasleitung wurde auch nur bis zum Grundstück verlegt, wodurch auch dieser "Gefahrenpol" nicht beachtet werden muss.

Ist solch eine Umrüstung "einfach" möglich? Also Ölheizung, Öltanks etc. raus und WP WP [Wärmepumpe] rein? Oder sind da größere Änderungen von Nöten (FBH z.B.?). Ich würde auch gerne gleich einen Hygienespeicher einbauen lassen.

4. Elektroinstallation
Dabei muss ich vor allem die alten FI-Schalter austauschen (Fehlestrom 0,1A sind nicht mehr ganz zeitgemäß, schätze ich :) ). Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auch gleich die Kabel tauschen muss? Die sind in Flexrohren verlegt und sollten somit relativ einfach ausgetauscht werden können. Dabei habe ich jedoch noch nicht die genaue Bezeichnung; werde ich erst bei Durchsicht der Rechnungen in Erfahrung bringen können. Sollten aber bereits alle 3-adrig sein und sollten sich nicht allzuschnell abnutzen, oder?

Ein weitere Punkt sind die verbauten Sicherungen. Haben sich diese (außer vom Design her) auch sicherheitstechnisch groß verändert oder kann ich sie verbaut lassen? Zusätzlich würde ich gerne die Verteilung etwas ändern, die mehrere Räume an einer Sicherung hängen und ich sie gerne zumindest raumweise abschalten möchte - wenn schon nicht Licht und Steckdosen getrennt :) Noch dazu möchte ich einen zweiten Stromkreis in die Küche legen, da sich seit dem Erbau des Hauses die Ansprüche doch stark geändert haben :)

Text geht gleich weiter emoji

  •  Ninurta
4.1.2018  (#1)
5. Nachträgliche Dämmung
Ein meines Erachtens nach wichtiger Punkt ist die Dämmung des Hauses. Derzeit besitzt das Haus nur einen 30er Hochlochziegel mit einem Innen- und Dämmputz. Die sichtbare Kellerwand besteht aus 30cm Betonhohlsteinen aus Normalbeton. Der nicht-sichtbare Bereich der Kellerwand besteht aus:

Stege mit Kiesbeton 3cm
Magerbeton 24cm
Stege mit Kiesbeton 3cm
Bitumen 0,5cm

Nun meine Frage: Da die Feuchteisolierung des Kellers bereits recht alt ist, soll ich sie erneuern? Denn in diesem Falle würde ich auch gleich eine Dämmung an der Kellerwand mit XPS 20cm anbringen und somit den Gesamtkeller isolieren. Falls dies nicht nötig ist, würde ich einfach die Kellerdecke dämmen und somit Kosten sparen.

Meine Frage zur Fassadendämmung: Da ich gerne etwas ökologischer unterwegs sein möchte, würde ich gerne 22cm Steinwolle verwenden. Kann dies bei solch einem Haus verwendet werden bzw. ist etwas bei den Fenstern zu beachten? Sieht das dann nicht "blöd" aus, wenn plötzlich 22cm rausstehen?

Zusätzlich zu der Fassadendämmung möchte ich Aufsatzrollläden verbauen. Ist hierbei irgendetwas zu beachten oder reichen 22cm Dämmung, um eine plane Außenhaut zu bekommen?

6. Fenstersanierung
Beim Bestand handelt es sich um Lärchenfenster mit einer Einfachverglasung, die von einem Glaserer auf eine Zweifachverglasung upgegraded wurde. Folgende Werte wurden beim 2016 erstellten Energieausweis angegeben:

Fenster (doppelflügelig) und Terrassentüren
Ug = 1,3
Uf = 1,9

Fenster (einflügelig)
Ug = 1,3
Uf = 1,9

Dachflächenfenster
Ug = 2,8
Uf = 1,55

Kellerfenster
Ug = 3,2
Uf = 2,0

Fensterfront (eine Wand des Obergeschoßes ist nur aus Glas)
Ug = 2,8
Uf = 1,9

Sind die noch zeitgemäß oder sollten die Fenster auf eine Dreifachverglasung aufgerüstet werden? Die Fenster an sich würde ich nur sehr ungerne tauschen, da ich Holzfenster einfach top finde :)

7. Lüftungsanlage
Das Haus ist dem Alter entsprechend undicht. Ist es trotzdem möglich eine Lüftungsanlage einbauen? Ich bin eigentlich ein Freund dieses Systems, bin mir aber deren Nützlichkeit bei undichten Häusern nicht im Klaren?

8. Allgemein Fragen zur Sanierungen
Ein Problem, welches ich noch habe, ist der Fußbodenaufbau des Kellers. Denn dieser wurde nirgends so richtig niedergeschrieben. Zwar wurde im Einreichplan hinterlegt, dass es sich um einen Standardaufbau handelt (Rollschotter, dünne Betonschicht, Streifenfundamente), doch wurde mir von der Verkäuferin versichert (sogar vertraglich hinterlegt), dass eine durchgehende Betonplatte verbaut wurde. Sie war noch selbst beim Bau dabei und meinte, dass mindestens 20cm Stahlbeton gegossen wurden. Ist es möglich den Aufbau noch irgendwie zu analysieren? Vielleicht indem man bis zum Kellerboden gräbt? Bin da leider nicht so im Bilde :)

Ein weiteres Problem ist der Türstock der Terrassentüre: Dieser wurde auf den nackten Beton der Terrasse gesetzt. Somit entsteht dort eine Wärmebrücke, die ich auf alle Fälle irgendwie ausbessern möchte. Wegstemmen und eine Dämmung einsetzen?

Das bringt mich auch gleich zu Punkt 3. Die Feuchteisolierung der Terrasse ist bereits komplett hinüber und die Feuchte dringt bis zum darunter befindlichen Kellerteil ein (ist zum Glück nur der unbeheizte Raum des Kellers, aber trotzdem wahrscheinlich nicht so förderlich für die Bausubstanz). Was ist die beste Methode die Terrasse zu isolieren? Sollte ich dann gleich mehr machen lassen oder reicht eine einfache Isolierung?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten :)

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Kosten für Pflaster und Terrasse