« Hausbau-, Sanierung  |

·gelöst· Ringerder/Fundamenterder - Ausführung mangelhaft?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5. - 19.5.2022
13 Antworten | 6 Autoren 13
13
Ich hab gerade ein Thema das ungut sein könnte.

Mit dem Thema Erdung wollte ich mich nicht auseinandersetzen,  also haben Elektriker und Baumeister das direkt miteinander gemacht... Ringerder mit Anschlussfahnen wurden direkt in die Erde eingelegt incl. einer Anschlussfahne die ins Haus gelegt wurde.

Dabei ist meiner Meinung nach der erste Fehler passiert, es ist nur ein Ring gelegt worden rundherum (Fundamentplatte ca 8c16m incl Nebengebäude).
Der Querschlag ca in der Mitte wurde dann auf der Sauberkeitsschicht gemacht,  somit ohne Kontakt zum eigentlichen Erdreich.
Von diesem Querschlag wurde dann ein 10mm Edelstahldraht zum Standort des Hauptverteilers gelegt, und das war es!
Innerhalb des Fundamentes ist somit kein dezidierter Runddraht drinnen für die "Fundamenterdung" an sich und schon garnict ist der ganze Spaß an allen Ecken mit dem Ringerder verbunden. Ich hab nur 2mal beim Querschlag die Verbindung zwischen Ringerder und der Anschlussfahne die zum Hauptverteiler geht.

Ich habe darauf vertraut dass die Ausführung natürlich sachgerecht erfolgt... Der Elektriker war auch einmal vor Ort, hat aber vor dem betonieren meines Wissens nach nicht noch einmal kontrolliert. 

Ist das jetzt so dass diese Ausführung eh "völlig ausreichend" ist und ich mach mir umsonst Sorgen, oder muss ich morgen den Bau einstellen lassen, alle zusammentrommeln und wir reißen die Bodenplatte wieder ab samt den Aussenmauern vom EG die bereits stehen?

Danke für eure Rückmeldung!

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#1)
Der Anschluss zum Hauptverteiler ist natürlich schon an die Bewehrung gedrahltelt worden aber soweit ich mitbekommen hab ohne Klemmen oder ähnliches. 
Zurück bleibt gerade das Gefühl dass da einfach Bullshit gemacht wurde. Will aber nicht wissen wie viele Baustellen so halbgar abgewickelt werden... Draht verschwindet in der Fundamentplatte,  kommt irgendwie zum Ringerder und damit hat es sich...

Reicht das letztlich auch oder gibt es da irgendwelche Themen wie induktionsströme bei Blitzschlag oder ähnlichen Scheiss?

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#2)
Funktionspotentialausgleichsleiter

Das Stichwort habe ich gefunden,  und das fehlt dann bei mir wohl... 😬😬😬

Werd auf jeden Fall morgen mal telefonieren mit dem Elektriker und Baumeister. Aber das Kind ist definitiv in den Brunnen gefallen.

Über Einschätzungen,  wie tragisch das jetzt ist, wäre ich dankbar.
Zwischen Fundamentplatte und Erdreich sind 30cm Rollierung und 60cm Glasschaumschotter. 

1
  •  ap99
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#3)
So sollte es gemacht werden ... https://www.dehn.at/de-at/basiswissen-erdung

1


  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#4)
Ja wir es gemacht werden SOLL weiss ich mittlerweile auch.
Wo liegen die Risiken bei unserer Variante?
Ich denke unsere Bodenplatte liegt ca 20cm unter Terrain. Ein direkter Blitzeinschlag in die Bodenplatte ist ja das einzige Szenario vor dem der Funktionspotentialausgleichleiter schützt?

1
  •  eXTrEm.aT
  •   Bronze-Award
18.5.2022  (#5)
Mir hat es der Elektriker damals irgendwie so erklärt (bin leider nicht vom Fach), dass es auch was mit Elektromagnetischen Störungen (also dass es weniger werden) oder so zu tun hat. Außerdem soll es wegen der hohen Spannungen beim Blitzschlag in den Blitzableiter am Dach besser sein. Weiß aber leider nicht genau warum, ist schon ein gutes Jahr her.. 
LG

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#6)
Wir besprechen es morgen vor Ort. 

Ich hab mich kurz mit einem Freund aus der Schweiz ausgetauscht,  der ist seit 30 Jahren Architekt und hat noch nie so einen Leiter verbaut im Fundament.  Ringerder am Eisen angeschlossen und fertig dürfte in der Schweiz Stand der Technik sein.

1
  •  tomsl
  •   Bronze-Award
18.5.2022  (#7)
Ich hab einen ähnlichen Beitrag gefunden: https://www.elektrikforen.de/threads/neubau-fundamenterder-vorhanden-und-funktionspotentialausgleichsleiter-fehlt.22364/

In D gibt es dafür eine Norm, an die sich scheinbar viele nicht halten. Scheinbar kann man einen Tiefenerder nachrüsten... Aber das ist halt alles gefährliches halbwissen...

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#8)
Es gibt auch in Österreich die OVE E 8014 mit sogar noch strengeren Anforderungen als in der DIN 18014.

1
  •  Guti
  •   Bronze-Award
18.5.2022  (#9)
Ich gehe davon aus das zumindest der Ringerder aus V4A ist. Ein Ring genügt. Weiters fehlt wie du sagst der Potentialausgleich in der Platte, welcher auch alle paar Meter mit der Bewehrung (per Klemme) verbunden werden sollte. Blitzschutz kannst du, falls Interesse besteht, nur noch sehr mühsam ausführen, da die Anschlussfahnen fehlen. Erdung vom Netzbetreiber muss seperiert ins Haus geführt werden. Wie sich eine schwache Erdung auswirkt ist denk ich schwierig zu pauschalisieren.

1
  •  tomsl
  •   Bronze-Award
18.5.2022  (#10)

zitat..
Guti schrieb: Blitzschutz kannst du, falls Interesse besteht, nur noch sehr mühsam ausführen, da die Anschlussfahnen fehlen

@­MalcolmX Anschlussfahnen gibt es auch keine?

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.5.2022  (#11)
Doch vom Ringerder hoch gibt's welche. Also äusserer Blitzschutz sollte sinnvoll herstellbar sein. Im inneren gibt's 2 Anschlussfahnen vom Ringerder beim Hausanschlusskasten und beim Technikraum (Wasserverteiler, PV).
Was halt wirklich fehlt ist dieser durchgängige Ring innerhalb vom Fundament. Alle vorhandenen Sachen wurden in V4A verlegt.

Theoretisch müsste man ja die Bewehrung von der Geschosse Geschossdecke EG und OG auch mit einem Potentialausgleichsleiter verbinden und dann runterführen.

1
  •  Avenger85
  •   Bronze-Award
18.5.2022  (#12)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Theoretisch müsste man ja die Bewehrung von der Geschosse Geschossdecke EG und OG auch mit einem Potentialausgleichsleiter verbinden und dann runterführen.

Das machen wir in den Umspannwerk, um die hohen Kurzschlussströme der gasisolierten Schaltanlage ableiten zu können. Aber im Haus hast eh kurze Wege und die Erdung überall im Haus auch mitgeführt.

Und zum anderen Thema: es wird sich bei der Messung sicher ausgehen 

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
19.5.2022  (#13)
Wir haben uns jetzt darauf geeinigt dass die Bodeplatte stirnseitig noch an 2 Stellen aufgestemmt wird. Dann wird dort jeweils ein Edelstahlerder an die Bewehrung geklemmt und nach aussen geführt zur vorhandenen Anschlussfahne vom Ringerder.
Somit haben wir dann 4 Verbindungen von der Bewehrung zum Ringerder und damit bin ich zuversichtlich dass wir das Thema abhaken können.
Und der Elektriker hat mir hoch und heilig versprochen dass er es nächstes Mal (bei der nächsten Baustelle) wirklich vor dem betonieren noch einmal eigenhändig kontrolliert.

Learning: wirklich niemandem vertrauen und lieber 10mal zu viel nerven und fragen.

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Estrich ausheizen und zusätzlich Bautrockner