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Regenwassernutzung / Zisterne bei extensiv begrüntem Flachdach

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  •  ijjiij
25.5. - 24.8.2020
13 Antworten | 8 Autoren 13
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Hallo miteinander,

wir haben völlig unvermittelt vom Installateur ein Angebot für eine Zisterne (6000l) und Regenwassernutzungsanlage bekommen, das preislich ganz ok klingt.

Wir haben allerdings "nur" ca 75m² Dachfläche (exklusive Carport, Terasse etc.) mit der wir Regen sammeln könnten. Dieses Flachdach möchten wir extensiv begrünen. Vom Baumeister haben wir jetzt gehört, dass Zisternen nach Flachdächern, insbesondere bei bekiesten / begrünten Dächern sehr viel schneller mit Schmutz zusetzen und daher deutlich öfter gereinigt werden müssen als "normal".
Außerdem kam noch der Hinweis, dass die Zisterne bei einem begrünten Dach nur sehr wenig Wasser aufnehmen wird, da das meiste davon ohnehin am Dach gespeichert und verbraucht wird.

Hat dazu jemand Erfahrungen damit?
Macht es in unserem Fall überhaupt Sinn so eine Zisterne / Regenwassernutzung vorzusehen, oder ist das nur rausgeschmissenes Geld nie genug Wasser für eine sinnvolle Nutzung vorhanden sein wird.

Grundsätzlich wäre es für die Gemeinde OK in diesem Fall dann sogar den Sickerschacht einzusparen und über Drainage über dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] versickern zu lassen, sofern wir eine entsprechende Berechnung haben dass dies ausreicht. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, da wir jetzt grundsätzlich erst einmal über die Sinnhalftigkeit der Zisterne verunsichert sind...

Ich bitte um eure Meinungen und Erfahrungen!

Liebe Grüße,
Georg

  •  Stoffal02
25.5.2020  (#1)
Wenn du das hochrechnest, müsste 80mm Regnen, bis die Zisterne voll ist. 
In wirklich trockenen Jahren, wirst du die Zisterne kaum voll bekommen und diese Menge wird dann kaum reichen um ordentlich zu Bewässern. In feuchten Jahren kann es vorkommen, dass sie übergeht, da benötigst du aber auch kaum Wasser...

Für mich persönlich ist eine Regenwasserzisterne nie wirklich sinnvoll, da Investiere ich lieber in einen Brunnen.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#2)

zitat..
ijjiij schrieb: Dieses Flachdach möchten wir extensiv begrünen

Eine gute Wahl emoji

Hier ein Link zu meinem Dachaufbau:
https://www.energiesparhaus.at/forum-dachbegruenung-extensiv/41584_4#424948


zitat..
ijjiij schrieb: Hat dazu jemand Erfahrungen damit?

Ja, wir haben bei uns in der Gemeinde die Auflage einer Retention, aus der wir in den Mischwasserkanal einleiten dürfen. Ein Retentionsbehälter fließt halt immer gedrosselt ab, wodurch nichts für die Bewässerung über bleibt. Eine Retentionszisterne hat einen Speicheranteil und einen Retentionsanteil, je nachdem wie man die Abläufe setzt. 

Ein Gründach erlaubt dir, das Retentionsvolumen der Zisterne zu reduzieren, da das Gründach ja selbst einen Teil speichert und auch verzögert wieder abgibt. Stichwort Abflussbeiwert. Dadurch bleibt dir bei gleicher Größe mehr für die Bewässerung übrig.


zitat..
ijjiij schrieb: Außerdem kam noch der Hinweis, dass die Zisterne bei einem begrünten Dach nur sehr wenig Wasser aufnehmen wird, da das meiste davon ohnehin am Dach gespeichert und verbraucht wird.

Das kann man global überhaupt nicht beantworten. Natürlich geht nicht 100% vom Regen in die Zisterne, aber genau deswegen macht man ja ein Gründach, sonst würds ja auch eine Schotterwüste am Dach tun. 

Wir haben von den 7,5 m³ gesamt um die 4 m³ nutzbares Volumen. Aus dem Winter heraus war der Tank voll, dann im sehr trockenen April trotz Sträucher und kleinerer Rasenneuanlage Bewässerung ist er nicht leer geworden. Der Mai gibt mehr Regen her und der Speicher ist immer gut gefüllt.

Ob er sich jetzt voll amortisiert oder nicht kann ich nicht sagen, aber die Retention war sowieso Pflicht. Der Aufpreis mit Pumpe usw. war in Ordnung. Mit Trinkwasser im Garten herumzupritscheln halte ich persönlich für nicht nachhaltig, wenn man eine Alternative hat.

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  •  ijjiij
25.5.2020  (#3)

zitat..
Stoffal02 schrieb:  Für mich persönlich ist eine Regenwasserzisterne nie wirklich sinnvoll, da Investiere ich lieber in einen Brunnen.

 Brunnen wäre leider nur sehr schwer möglich, da das Grundwasser (laut Gemeinde) auf etwa 17m liegt. Sonst wäre das auch unser Favorit aber ist wohl nicht kosteneffizient bei uns.


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  •  ijjiij
25.5.2020  (#4)

zitat..
rabaum schrieb:  
Ja, wir haben bei uns in der Gemeinde die Auflage einer Retention, aus der wir in den Mischwasserkanal einleiten dürfen. Ein Retentionsbehälter fließt halt immer gedrosselt ab, wodurch nichts für die Bewässerung über bleibt. Eine Retentionszisterne hat einen Speicheranteil und einen Retentionsanteil, je nachdem wie man die Abläufe setzt.

Ein Gründach erlaubt dir, das Retentionsvolumen der Zisterne zu reduzieren, da das Gründach ja selbst einen Teil speichert und auch verzögert wieder abgibt. Stichwort Abflussbeiwert. Dadurch bleibt dir bei gleicher Größe mehr für die Bewässerung übrig. 

Wir haben keine Auflage in diese Richtung, da wir das gesamte Regenwasser auf Eigengrund versickern müssen --> kein Regenwasserkanal

Sehe ich das aber richtig, dass dann die Versickerung über die Drainage einfach so groß ausgelegt werden muss, dass das gesamte Regenwasser üebr die Drainage versickert werden kann? Weil von dem Fall ausgegangen werden muss, dass das Dach nichts aufnimmt (weil voll) und zusätzlich die Zisterne auch nichts aufnehmen kann weil sie komplett gefüllt ist?

Unser Grundstück ist tendenziell eher sehr trocken, da Regenwasser sehr schnell versickern kann. Daher gehe ich von einem eher höheren Wasserbedarf fürs gießen aus.




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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#5)
Hallo @ijjiij 
Hast Du schon mal die Variante "Retention auf dem Flachdach" angeschaut. Kostet eigentlich nichts und ist eine saubere Lösung. Das Regenwasser wird auf dem Dach aufgestaut und "verzögert" in die Mischwasserkanalisation abgeleitet.
Beispiel:
https://images.app.goo.gl/2aEcH87oa3FvCCkT9
Ob jetzt eine Zisterne vergraben oder einfach ein "Regenfass" an den Meteorwasserablauf hinzustellen ist eine Frage des Bedarfes. Für das wenige Regenwasser wird sich ein grosser Aufwand eher nicht lohnen.
Gruss HDE

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  •  ijjiij
25.5.2020  (#6)
Retention auf dem Flachdach bewirkt dann aber eigentlich nur, dass das Wasser mehr Zeit zum Versickern bekommt. Richtig?

Mein Ziel wäre - vorausgesetzt es ist sinnvoll und halbwegs kosteneffizient machbar - möglichst viel vom Regenwasser für eine spätere Nutzung zu speichern. Da bringt mir dann Retention aber relativ wenig oder?

Vielleicht steh ich jetzt auch einfach gerade auf der Leitung...

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  •  helyx
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#7)
Ja aber wie schon alle bemerkt haben wird der Ertrag deines Daches in keiner Relation zum nutzbaren Wasser stehen (entweder es regnet dauernd und du brauchst kein Wasser oder es kommt vielzu wenig nach in einer Trockenperiode)....

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  •  nOerkH
  •   Bronze-Award
25.5.2020  (#8)
Wir spielen auch gerade mit dem Gedanken (eigentlich haben wir den Beschluss schon gefasst) uns im Zuge der Grabarbeiten für RGK RGK [Ringgrabenkollektor], Bopla & Co. noch ein Löchlein für eine Zisterne buddeln zu lassen.

Das günstigste was ich finden konnte war die T4000 von Wassernator (scheint zu Geoplast zu gehören). Eine Pumpe werd ich mir wohl gebraucht besorgen - eigentlich müsste es ein Hauswasserwerk doch auch tun?

Meine Bedenken gelten allerdings der Reinigung - über's Dach (Flachdach ohne Bekiesung/Begrünung in unserem Fall) werden ja auch ein Haufen Blütenpollen rein gespült, die der Filter nicht raus bekommt.

Die Hersteller stellen sich vor, dass die Pollen über den Überlauf (Skimmereffekt) ausgespült werden - dazu muss die Zisterne halt auch randvoll sein - wie oft ist das bei meinen 4200L wohl schon der Fall - haben recht viel Garten zu bewässern, glaub da wird sich selten so viel ansammeln, dass der Dreck gleich wieder raus gespült wird - wie sind da so eure Erfahrungen?

Wie hoch sind denn eure Wasserkosten pro m3 denn? In der Wohnung bekommen wir keine Wasserrechnungen, keine Ahnung was da so als Richtwert pro verbrauchten m3 hinkommt.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#9)

zitat..
nOerkH schrieb: Wasserkosten pro m3

In unserer Gemeinde wird Wasser+Kanal über die Wasseruhr berechnet, in Summe sind das knappe 5 EUR pro m³.


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#10)

zitat..
ijjiij schrieb: Vielleicht steh ich jetzt auch einfach gerade auf der Leitung...

Du hast recht. Ich habe das falsch verstanden.
Wenn Du keine Retention vorgeschrieben hast bleibt nur die Überlegung ob sich der Aufwand für eine Zisterne lohnt oder nicht.
Also Regenwasserfass oder Zisterne.
Gruss und viel Freude am neuen Haus

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  •  odyssee80
26.5.2020  (#11)
hallo zusammen,

eine extensive begrünung und eine regenwasserzisterne zusammen ist doch eine sehr gute entscheidung. durch das gründach wird das regenwasser perfekt gefiltert.
wir haben das so gebaut und nutzen das regenwasser für den garten, die waschmaschine und die klospülung.
eine einmalige investition, die sich die letzten 10jahre bewährt hat.
dass dieser mai jetzt zum glück viel regen gebracht hat (oberösterreich) und das gartengießen auch mal weggefallen ist, ist ein segen.
nur es gibt auch die sommergewitter, die vielzuviel wasser bringen und dann wieder tagelang nichts außer sonne. wenn das wasser verspätet durch die filterwirkung im tank ankommt - gut so.
ich bin jedesmal so froh, diese einmalinvestition gemacht zu haben. wenn schon gegraben wird im garten/ums haus dann ist der aufwand doch überschaubar.
unsere zisterne 10m3 war in einem nachmittag verbuddelt, samt leitungen.
ein einfaches hauswasserwerk hat jetzt all die jahre sehr gute dienste geleistet und wurde dieses jahr durch ein neues getauscht.
wir haben auch noch einen brunnen aus der zeit von vor der ortswasserleitung und uns dennoch für das sammeln von regenwasser entschieden. blumen und gemüse lieben das regenwasser.
liebe grüße
helgA

1
  •  PhDe
24.8.2020  (#12)

zitat..
odyssee80 schrieb: hallo zusammen,

eine extensive begrünung und eine regenwasserzisterne zusammen ist doch eine sehr gute entscheidung. durch das gründach wird das regenwasser perfekt gefiltert.
wir haben das so gebaut und nutzen das regenwasser für den garten, die waschmaschine und die klospülung.
eine einmalige investition, die sich die letzten 10jahre bewährt hat.
dass dieser mai jetzt zum glück viel regen gebracht hat (oberösterreich) und das gartengießen auch mal weggefallen ist, ist ein segen.
nur es gibt auch die sommergewitter, die vielzuviel wasser bringen und dann wieder tagelang nichts außer sonne. wenn das wasser verspätet durch die filterwirkung im tank ankommt - gut so.
ich bin jedesmal so froh, diese einmalinvestition gemacht zu haben. wenn schon gegraben wird im garten/ums haus dann ist der aufwand doch überschaubar.
unsere zisterne 10m3 war in einem nachmittag verbuddelt, samt leitungen.
ein einfaches hauswasserwerk hat jetzt all die jahre sehr gute dienste geleistet und wurde dieses jahr durch ein neues getauscht.
wir haben auch noch einen brunnen aus der zeit von vor der ortswasserleitung und uns dennoch für das sammeln von regenwasser entschieden. blumen und gemüse lieben das regenwasser.
liebe grüße
helgA

Woher hast du den die Zisterne?

Danke und lG

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  •  odyssee80
24.8.2020  (#13)

zitat..
PhDe schrieb: Woher hast du den die Zisterne?

 wir haben die Zisterne von SW-Umwelttechnik (Monolith), Zisternenfilter, schwimmende Entnahme, beruhigter Zulauf, Skimmer Überlauf) waren schon eingebaut.

Liebe Grüße
helgA

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