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Regenwassernutzung bei Brunnen sinnvoll?

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  •  schwa226
12.3. - 19.3.2012
11 Antworten 11
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Hallo!

Wir sind gerade beim Planen und es stellt sich uns die Frage ob eine Regenwassernutzung (unterirdischer Tank) auszahlt.
Und zwar werden wir einen Gemeinschaftsbrunnen haben (für 3 EFH). Das ganze ist dann eine Wassergenossenschaft.
Da der Brunnen noch nicht hergestellt ist wissen wir noch nicht ob eine Förderung dafür beantragt wird. Ich habe gehört, wenn ein Brunnen mit Förderung errichtet wird, dass ein Grundpreis für den m³ Wasser auferlegt wird. Somit sind mehr Wasserkosten zu erwarten.

Uns stellt sich nun die Frage ob eine Regenwassernutzungsanlage Sinn macht. Von der Qualität des Wassers für den Garten/Autowaschen/WC sind wir überzeugt.
Es ist halt die Frage ob man Geld in einen Tank investieren soll oder lieber etwas mehr Geld in die Wasserrechnung.

Bei einer Erichtung des Brunnen ohne Förderung wird sich eine Regenwassernutzung wahrscheinlich nie positiv rechnen, oder?

  •  Benji
  •   Gold-Award
12.3.2012  (#1)
Brunnen - Zur RegenwasserNutzung kann ich jetzt wenig sagen, aber zum Brunnen.

Ich bin selbst bei einer privaten Wassergenossenschaft, die allerdings etwas größer ist (rd. 60 Häuser).

Von Gesetzes wegen "mag" man offensichtlich solche Genossenschaften nicht, deshalb wird einem das Leben ziemlich schwer gemacht mit Auflagen an regelmäßige Wasserkontrolle, Entkeimung etc. Das wird ziemlich teuer (regelmäßige Wasserkontrolle 200€, Strom für UV-Entkeimung, ...), und ist auch mit ein Grund warum unsere Genossenschaft aufhören wird und wir alle an die Gemeinde angeschlossen werden.

Meines Wissens nach gilt man sofort als "Wasserversorger" wenn mehr als ein EFH angeschlossen wird, und hat damit diese Auflagen.

Informier dich da genau was da auf euch zukommt! u.U. ist ein Anschluß an das öffentliche Netz billiger (wenn möglich), oder zumindest jedes Haus einen eigenen Brunnen?

Nachtrag: Du unterliegst der "Trinkwasserverordung", sobald du Trinkwasser "in Verkehr bringst". Unter „Inverkehrbringen“ von Trinkwasser wird jede Form der Weitergabe von Trinkwasser - ob entgeltlich oder nicht – verstanden. Außerdem gilt auch die Abgabe zum Zweck der Gemeinschaftsversorgung als Inverkehrbringen, sofern diese nicht im Rahmen des familiären Verbandes erfolgt (also wenn die drei Häuser nciht dir und deinen zwei geschwistern gehören, bist du trinkwasser-verordnet)


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  •  altenberg
  •   Gold-Award
12.3.2012  (#2)
wir hatten schon einen - Brunnen, wie wir das Grundstück gekauft haben. Fürs Trinkwasser im Haus hamma aber auch Ortswasserleitung. Das Brunnenwasser wird für WC und WAMA verwendet.

Zusätzlich haben wir noch eine Zisterne gemacht, da wir das Oberflächenwasser selbst entsorgen müssen. In unserem Garten geht zum Gießen ziemlich viel Wasser drauf, mit ca. 7000l kommen wir grad über die Runden.

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  •  schwa226
12.3.2012  (#3)
Danke - Naja, die Wassergenossenschaft ist bei den 3 EFH gefordert.
Der Brunnen befindet sich dann auch ausserhalb der 3 Parzellen.
Jedoch gibt es schon Probleme, da jedes Haus in der Siedlung einen eigenen Brunnen hat. Deswegen ist es von der Gemeinde Pflicht einen Gemeinschaftsbrunnen zu haben.
Kosten usw werden dann auch auf die 3 Teilnehmer aufgeteilt.
Ein Anschluss auf ein Versorgungsnetzes ist nicht möglich - da nicht vorhanden.

Die Entsorgung des Regenwassers ist kein Problem, da Kanal und Regenwasseranschluss am Grundstück vorhanden ist.

Und bei einem Verbrauch von ca. 40m³/Person/Jahr fällt die Trinkwasserverordnung nicht "so" schlimm aus:

zitat..
Der Betreiber einer Wasserversorgungsanlage hat:
- die Anlage ordnungsgemäß zu errichten und zu betreiben.
- Untersuchungen des Wassers durchführen zu lassen.
- die Gutachten und Befunde an die zuständige Behörde weiterzuleiten.
- bei mikrobiologischen und chemischen Verunreinigungen Maßnahmen zu ergreifen.

Untersuchungen des Wassers:
≤ 10m³/Tag
1 Mindestuntersuchung


Wobei ich jetzt nicht weis wer der Betreiber des Brunnen ist da es ja alle 3 EFH zu gleichen Teilen beteiligt sind.

Bei ca. 60 Häuser ist die Anlage sicher schon um einiges größer und sicher mit mehr Afwand verbunden.

Eine Untersuchung im Jahr ist ja nicht schlecht. Wir hatten es erst letztes Jahr, dass eine Kolibakterienverseuchung bei uns wahr. Nach 2 Wochen auf dem Topf wurde man dann auch benachrichtigt das da was nicht stimmt ;)

http://www.ooewasser.at/site/modules/downloads/mb_download_file.php?key=262

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  •  Benji
  •   Gold-Award
12.3.2012  (#4)
Trinkwasser - Wenn du dir eh schon Gedanken gemacht hast, ists eh gut.

Unsere Anlage mag zwar größer sein (was mehr Untersuchungen bedingt) die grenzwerte sind aber die Gleichen, und bei Überschreitung hast die gleichen Probleme. Wir mussten eine sündteure UV-Bestrahlungsanlage dazukaufen, die Unmengen an Strom verbraucht, und die Röhren oft gewechselt werden müssen, und diese Lampen sind ebenfalls sehr teuer.

Für den "Betreiber" werdets wahrscheinlich eine Genossenschaft oder Gemeinschaft gründen müssen, die dann als Betreiber auftritt.

Was vielleicht auch noch eine Rolle spielt: Brauchst du als "Wasserversorger" der du dann bist ein "Wasserschutzgebiet"?

Weiters hast natürlich auch ein gewisses juristisches Risiko: Was passiert wenn wirklich mal wer ernstere gesundheitliche Probleme kriegt? Wer ist verantwortlich?

Ich würde mich da jedenfalls umfassend (auch juristisch) informieren, und zwar definitiv NICHT (oder zumindest nicht nur) auf der Gemeinde, deren Interesse ist nur dass gebaut wird und damit Einnahmen fließen.



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  •  schwa226
12.3.2012  (#5)
Wasserschutzgebiet...wird nötig sein. Um die Genehmigungen wird sich aber die Gemeinde kümmern.

zitat..
Weiters hast natürlich auch ein gewisses juristisches Risiko: Was passiert wenn wirklich mal wer ernstere gesundheitliche Probleme kriegt? Wer ist verantwortlich?


Danke für den Hinweis! Wir haben im nächsten Monat einen Termin mit OÖ-Wasser. Da werde ich denjenigen danach fragen.

Denoch bleibt meine Frage zwecks dem Regenwasser noch ungeklärt...

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  •  jacki
15.3.2012  (#6)
wir haben so wohl einen Brunnen, nutzen aber auch das Regenwasser. Es spart wie ich finde ziemlich Geld, denn wenn man den Garten im Sommer öfter gießen muss, kommen das schnell ein paar Liter zusammen. Und das geht dann richtig ins Geld. Also ich finde die Anschaffung lohnt sich.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
16.3.2012  (#7)
Ich finde, dass sich die Regenwassernutzung überhaupt nicht rentiert.
Nutzung/
Woche Monat Jahr
Klospülung 5 350 1575 18900
Waschmaschine 20 60 270 3240
Autowaschen 100 100 450 5400
Summe
510 2295 27540

D.h. man spart ca. 27000 Liter oder 27 € pro Jahr, ein Regenwassertank (6000 Liter) kostet ca. 2000 €, dann muss der noch eingebuddelt werden, Pumpe, Leitungen, Überlauf usw, wird also ca. 3000 kosten.
Das ganze würde sich nach 111 Jahren rentieren emoji

Fürs Gartenbewässen sind die 6000 Liter ohnehin zu wenig, im Sommer regnets vielleicht alle paar Wochen mal, man muss aber entsprechend viel giessen, wenn man keine Steppe im Garten haben will. d.h. du kannst vielleicht 3 oder 4 mal giessen und musst dann erst recht fürs Wasser zahlen.

Ich würd mir da eher um das Geld einen kleinen Schlagbrunnen in den Garten machen, kostet ca. 2000 €.



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  •  altenberg
  •   Gold-Award
16.3.2012  (#8)
uns wiederstrebt es - Trinkwasser fürs Gartengießen zu verwenden, deshalb hamma eine Zisterne, auch wenn sichs nicht "rechnet".

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  •  Benji
  •   Gold-Award
17.3.2012  (#9)
man sollte auch berücksichtigen, dass zu den kosten fürs Trinkwasser auch die Kanalgebühren dazukommen, die sich oft nach dem Wasserverbrauch richten. Für jeden Kubik Trinkwasser mit dem du den Garten gießt, zahlst du Kanalgebühren.

Außerdem ist Regenwasser sehr gut zum Gießen geeignet, da weich.

Schlagbrunnen ist eine gute Idee (ich hab ja selber einen) aber leider nicht überall machbar, wenn das Grundwasser zu tief liegt.


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  •  gdfde
  •   Gold-Award
18.3.2012  (#10)
..Ich hab Bohrbrunnen mit den Kosten gemeint.
Ein Schlagbrunnen ist deutlich günstiger zu haben (vor allem, wenn man selber schlägt emoji )

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  •  schwa226
19.3.2012  (#11)
@gdfde - Vielen Dank für die Austellung.

Sowas habe ich mir fast gedacht (das es sich nie rentieren wird)

zitat..
Ich würd mir da eher um das Geld einen kleinen Schlagbrunnen in den Garten machen, kostet ca. 2000 €.


Das wird ein Problem, da durch die Hanglage das Grundwasser sehr tief unten ist. Laut Nachbarn ca. 40m - kann es aber nicht bestätigen.

zitat..
man sollte auch berücksichtigen, dass zu den kosten fürs Trinkwasser auch die Kanalgebühren dazukommen, die sich oft nach dem Wasserverbrauch richten. Für jeden Kubik Trinkwasser mit dem du den Garten gießt, zahlst du Kanalgebühren.


Bei uns werden die Kanalgebühren ein fixer monatlicher Betrag sein. D.h. es ist egal wieviel Wasser wir verbrauchen.

Der Wasserverbrauch schlägt also nur bei der Brunnenkostenabrechnung selber zu.

zitat..
uns wiederstrebt es
Trinkwasser fürs Gartengießen zu verwenden, deshalb hamma eine Zisterne, auch wenn sichs nicht "rechnet".


Sicher trägt da der Umweltgedanke mit bei, aber Photovoltaik kommt sowieso schon aufs Dach.

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