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RAL Einbau Fenster

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  •  thomyorke1
10.6. - 5.11.2012
13 Antworten 13
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Vielleicht kann uns jemand bei folgender Frage helfen: Wie sinnvoll ist ein RAL-Einbau von Fenstern bei einem neuen Einfamilienhaus? In unserem Fall wird dieser optional für einen Aufpreis von ca.2000 € angeboten. Nun wollen wir nicht am falschen Eck sparen, fragen uns aber, ob diese Mehrkosten tatsächlich sinnvoll investiert und notwendig sind. Laut unserem Bauleiter reiche zwar auch der herkömmliche Einbau der Fenster für gute Dämmwerte, der RAL-Einbau sei nach seinen Aussagen aber mittlerweile fast "Standard"... Hat er recht oder kann man auch ohne auf Dauer gut leben?

  •  mark1928
  •   Gold-Award
11.6.2012  (#1)
Drei Punkte:
1) RAL Einbau bzw. ÖNORM Einbau nach B5320 ist nicht nur fast Standard, es IST STANDARD und absolut unverzichtbar! Das hat auch nichts mit Dämmung zu tun sondern damit, dass Fenster a) innen diffussiondicht und b) außen diffusionsoffen und schlagregendicht sind (http://www.energiesparhaus.at/gebaeudehuelle/fenstereinbau_ral.htm). Ansonsten sind Undichtheiten, Zugerscheinungen und Schimmel die Folge. Also: RAL-Einbau ist Pflicht!
2) Ich würde dringend den Bauleiter ins Gebet nehmen! Über RAL-Einbau kann es keine Debatte geben! Wenn er ein vernünftiger, zeitgemäßer Handwerker ist, dann ist dieser Punkt nicht diskutierbar.
3) Ob jetzt €2k für RAL-Einbau angemessen ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Hängt von Anzahl der Fensterelement, verwendetem Material, ... ab.


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  •  bautech
11.6.2012  (#2)
Find die 2k Aufpreis auf die RAL-Montage / Ö-Norm-Montage auch nicht so übertrieben... musst ja auch die Arbeit und das Material sehen, welches man für den Einbau mehr braucht.

Mein Fenstermonteur hat für 15 Elemente (darunter HS-Türe, Eingangstüre) fast 3(!) Tage benötigt. Von den Kilometern Bänder und Tonnen von Nahtdichtpaste ganz abgesehen ;)

ng

bautech

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  •  schaushauns
11.6.2012  (#3)
Selbst durchführen? - Preis könnte io sein - je nach LM.
Es kostet bereits das material je nach LM einiges, bei uns bei ca. 20 fenster mehr als 1000 EUR... Innen Nahtpaste seitlich zwischen APU Leiste und Glattstrich. Unten am FB Anschluss eine "dichte" 3KS Folie (rot). Aussen würth diff.offenes Bandl ca. 12 cm breit mit klebestreifen am fensterrahmen und der Nahtpaste am ziegel verklebt. Jeden Tag ein paar fenster. Schafft jeder, der das will.
Ohne würd ichs nicht machen - das kannst du schwer nachbesern...

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
12.6.2012  (#4)
Es passiert nach wie vor noch das Fenster nicht Ö-Norm gerecht eingebaut werden, obwohl das seinen guten Grund hat und quasi Pflicht ist.

Da ich auch desöfteren Gegenangebote unter die Nase gerieben bekomme "der andere ist bei der Montage 1000 Euro billiger als Sie!", und nach der Erklärung dann nicht selten der Zusatz kommt "dann bieten Sie mir das auch ohne Ö-Norm Montage an, wenn Sie wollen dass ich bei Ihnen kaufe!", ist meistens der gleiche Schmäh versucht worden:

1.) Mal gar nix von der Ö-Norm Montage erwähnen, nachträglich kann man immer noch sagen "wurden eh richtig montiert" (weis das dann mal nach dem Verputzen nach) oder "so haben Sie das ja nicht bestellt!" (und auch nicht bezahlt).

2.) Auch nicht ganz selten: "Naja, muss eh der Fassader den Anschluss machen und innen kann ja der Verputzer eine Dichtleiste montieren."
Naja, können schon. Aber dann musst es eben dem nächsten Gewerk zahlen, gratis wird die Montage dann nicht Ö-Norm gerecht.
Und optimal auch nicht, wenn dazwischen viel Zeit vergeht und die Anschlussfuge der Witterung (Regen, Sonne, etc.) ausgesetzt ist.

Ich mach das jedenfalls immer so: Ich erklär dem Kunden schon während der Beratung wie die Montage funktioniert, und was die Ö-Norm bedeutet.
Dann kann ich ihm im Angebot ja immer noch extra hinschreiben, was kostet die Montage nach Ö-Norm und was kostet sie ohne diese Abdichtung. Wenn einer wirklich handwerklich geschickt ist, und Interesse hat, sich über Eigenleistung was einzusparen, dann kann man sich auch noch drauf einigen, dass er zumindest von mir das geeignete Material bekommt (Dichtbänder, Nahtpaste, etc.) und wir ihm das dann beispielhaft bei einem Fenster vorzeigen.
Natürlich muss er dann bei mir seperat unterschreiben, dass ich ihn auf alles hingewiesen hat, und er die Abdichtung (ausdrücklich) bauseits macht.
Es ist ja keine extrem komplizierte Arbeit, sondern eher ein Zeitfaktor. Unser Monteur verursacht fürs Bandl-picken eben gewisse Kosten, weil er einige Stunden dafür braucht.

In Summe wird sowas aber in der Regel eher abgelehnt, weil die meisten Kunden dann schon der Meinung sind, dass das "gescheit gemacht gehört".
Diejenigen die das selber machen, sind dann schon wirklich handwerklich geschickt und machen auch noch wesentlich mehr selbst am Bau als der Standard-Kunde.

Wichtig ist nur dass man im Vorfeld darüber spricht, und erklärt worauf es ankommt. Dann verstehts zumindest jeder, und es gibt im Nachhinein keine Missverständnisse.

Aber prinzipiell anbieten muss man den Einbau nach der Ö-Norm.

Dein Bauleiter müsste sich - sofern er seine Aussage wirklich ernst gemeint hat - auch mal genauer mit diesem Detailanschluss beschäftigen. Weil beim Fenstereinbau gehts schon lange nicht mehr bloß um die Dämmwerte!
Je nach Maueraufbau wirkt sich diese fehlende Adichtung dann unter Umständen erst Jahre später aus, und dann aber ordentlich!
Bestes Beispiel ist immer der dünne Ziegel mit dem dicken WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ...



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  •  coisarica
  •   Bronze-Award
12.6.2012  (#5)
@ romeo: der letzte satz - interessiert mich.
welche konsequenzen sind bei dünnem ziegel mit dicker Dämmung zu befürchten? Ich dachte immer umgekehrt ists problematisch!?

coisa

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
12.6.2012  (#6)
kurze Zwischenfrage an die "Fugen"profis - Bei mir wurden die Fenster nicht nach RAL Methode eingebaut, sondern nur geschäumt (Habe mich damals noch nicht ausreichend informiert und ALLE Mitarbeiter eines bekannten Fensterbauers haben NICHTS gesagt....soviel zum Thema Fachkompetenz).
Der Innenputzer hat innen Anputzleisten angebracht und zusätzlich mit Acryl den Anschluß hergestellt.
Jetzt soll das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] außen angebracht werden und ich Frage mich, ob es sinnvoll ist zumindest außen die diffusionsoffene Schlagregendichtungsfolie anzubringen oder ist das eher kontraproduktiv !

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
12.6.2012  (#7)
auf die ral montage..kannst du nicht verzichten, aber ganz sicher auf deinen bauleiter! die ral montage verlangt das baugesetz!wenn du diese ral montage nicht ausdrücklich beim fensterbauer (gegen minderpreis)abbestellst, ist der fensterbauer verpflichtet diese auch auszuführen! ich würde den bauleiter wechseln, wer weiss wo er sonst noch überall "abkürzt"


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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
13.6.2012  (#8)
@ coisarica - Damit meine ich folgendes: Beim dünnen Ziegel wird das Fenster mit der Außenkante des Ziegels bündig versetzt, darüber kommt dann ein relativ dickes WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem].
Wenn das Fenster schlecht montiert ist (im speziellen der untere Anschluss beim Fensterbankprofil), dann kommt die Feuchtigkeit genau zwischen Wand und WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem].
Das ist insofern problematisch, weils die Bausubstanz beschädigt und, und es schon sehr fortgeschritten ist, bis du es selber siehst.

Umgekehrt könnte man einen Mangel gleich sehen ("da stimmt was nicht!" und darauf reagieren.
Ist ja bei jedem Wasserschaden so: Der "bessere" Mangel ist immer der, den man sofort sieht, und nicht derjenige der im Hintergrund was beschädigt, ohne dass du es mitbekommst.

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  •  jungatirola
13.6.2012  (#9)
hi
zur RAL montage hätt ich folgende frage:

hab mir bei youtube 2 videos zum korrekten einbau nach RAL angeschaut,

d.h. zuerst band für innen am fensterrahmen verkleben usw., fenster einsetzen, fenster schäumen zwecks wärmedämmung, dann fensterband aussen montieren ...

meiner meinung nach ist dies zwar relativ viel arbeit, jedoch nicht unbedingt sehr kompliziert - wie seht ihr das? wenn man halbwegs handwerklich begabt ist kann man sich das doch selbst machen?

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
14.6.2012  (#10)
Da hast du Recht - Wirklich kompliziert ist das nicht.

Es geht aber darum: Viele Kunden wollen da nicht wirklich was angreifen, weil sie sich nicht damit auskennen.
Man sagt ja auch nicht zum Fliesenleger: "Ich mach die Fugen dann selber" oder zur Fassadenfirma "die Fensterbänke mach ich schon alleine, danke".

Das teure an der Sache ist ja eigentlich die Arbeitszeit.
Ein Monteur oder Montagehelfer kostet eben gewisse Euros pro Stunde.

Der Materialpreis ist nicht arg!
Habe heute erst so einen Fall gehabt, wo der Kunde die Abdichtung selber vornmehmen will.
Normaler Neubau von der Größe her, 120 lfm. Fenster.

Das sind dann 2,5 Rollen Dichtbänder (á 50 lfm.) und ca. 12 Beutel Nahtpaste (ca. 10 lfm. schafft man mit einem Beutel).
Insgesamt ca. 300 Euro fürs Material (inkl. MWSt.)

Da pickt er halt 6 Stunden dabei, wenn er die Zeit hat.

Wenn ich aber einen Monteur hinschicke (+ An- und Abfahrt), dann ist das eine Tagesbaustelle, und anhand seines Stundensatzes + eventuelles Kilometergeld (jenachdem wie weit die Baustelle weg ist) könnte ich das inkl. Material und MWSt. wirtschaftlich rentabel nicht unter 1000 Euro verkaufen.
Es ginge noch nicht einmal "schwarz", weil der bei mir angestellt ist, und xx Euro pro Stunde während seiner Arbeitszeit an Lohnkosten verursacht.

Anhand dieses Beispiels wären das an die 70% Preisersparnis für dich, wenn du es selber machst.

Wie gesagt wollen das viele nicht selber machen. Ein großer Teil der Häuslbauer besteht aus 2 berufstätigen Menschen, eventuelle noch mit Kind (oder Kind unterwegs), und daher haben sie weder die Zeit noch die Nerven für sowas.

Aber wenn du es schon selber machen willst, folgender Tipp: Lass dir 1 Fenster vom Monteur abdichten, das zweite probierst du, und er soll dir zusehen (+ Tipps geben).
Dann kann das schon klappen.

"Haken" an der Sache ist, dass du jeder Firma schriftlich bestätigen müssen wirst, dass sie die Fenster nicht nach Ö-Norm eingebaut haben, sondern du als Kunde/Laie die Abdichtung selbst vorgenommen hast.
Wenns da im Zuge einer Luftdichtheitsprüfung nicht passt, oder anderwärtig Mängel auftreten, wird das natürlich auf deine Kappe gehen.


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Hallo Romeo Toscani, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  fensterln
14.6.2012  (#11)
hab jetzt einige Fensterbauer die einen ÖNORM Einbau nach B5320 anbieten, aber nur innen und außen dann durch den Fassader wenn das Gerüst steht. Das mit dem Gerüst kann ich in der Tat nchvollziehen, aber ist so ein Angebot dann seriös, oder versucht sich der Anbieter nur Kosten zu sparen?

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  •  virus1976
3.11.2012  (#12)
Kostenabschätzung? - Die materialkosten, die du anführst romeo, beinhalten die alles was zum einabau nach önorm notwendig ist? Das wäre dann ja ca. 3€ pro lfm...
Wieviel kommt dann für die arbeitszeit dazu pro lfm? In meinem fall 50 er ziegel holz-alu 174lfm + 53lfm kunststoff-alu?

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  •  virus1976
5.11.2012  (#13)
sorry, bin lästig ich weiß emoji - hat niemand einen target-preis für RAL Einbau Fenster pro lfm?

Wäre gut zu wissen...

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