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PH Konzept veraltet

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  •  heinbloed
6.5. - 15.5.2009
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Das EU Parlament hat einer Vorlage der EU Kommission zugestimmt in der das Nullenergiehaus beim Neubau spaetestens 2019 zur Pflicht wird. Siehe http://www.europarl.europa.eu/news/expert/infopress_page/051-54164-111-04-17-909-20090422IPR54163-21-04-2009-2009-false/default_de.htm

Gibt es bereits ein zertifiziertes PH mit netto Null-Energieverbrauch? Und warum nicht?

Ich habe zwar schon einige Null-Energiehaeuser gesehen aber das PH Konzept (PHPP)wurde bei diesen nicht angewandt, es lohnte sich nicht, gab keine qualifizierten Loesungs-/Bauvorschlaege.
Um den elektr. Energiebedarf eines 100m2 PH zu decken(ca.15kWhm2a) muesste man 10-15m2 PV Kollektoren installieren, bei optimaler Ausrichtung.
Hinzu kommt noch einmal der Waermebedarf von max. 15kWh/m2a.
Wie laesst sich das realisieren?
PV Module sind teuer und werden am effizientesten auf der Suedseite im 30 Grad Winkel angebracht, dass verursacht aber Verschattung und steigert dadurch wiederum den Heizenergiebedarf....
Wenn dann noch genug Energie fuer Buero und Elektrofahrzeug bereitgestellt werden soll (der intelligente Stromzaehler luegt nicht!)scheint mir das PH Konzept doch arg veraltet zu sein....
Irgendwelche Vorschlaege?

  •  Noldman
6.5.2009  (#1)
Ich habs dir schon an anderer Stelle geschrieben, aber halt noch mal:
Du verstehst das Passivhaus grundlegend falsch. Der derzeitige Passivhausstandard reduziert den Heizwärmebedarf auf ein Minimum. Noch weiter zu reduzieren bringt nichts, da man sonst die eingesparte Energie im Sommer wieder für die Kühlung verbraucht.

Beim Passivhaus geht es um Energieeinsparung! Beim Null-energiehaus geht es um die Energieerzeugung/bereitstellung. Was man einspart =Passivhaus, braucht man nicht mehr erzeugen (daher ist das Passivhaus auch die ideale Grundlage eines jeden Nullenergiehauses). Nimmt man kein Passivhaus als Grundlage des Nullenergiehauses dann muss man halt mehr Energie an Ort und Stelle erzeugen um auf Null zu gelangen (Kein Passivhaus bedeutet höherer Heizbedarf oder höherer Kühlbedarf)!
Reduziert man den Heizwärmebedarf weiter als beim Passivhaus, dann steigt der Energiebedarf für Kühlung (weiter zu dämmen bringt nichts) >> das Passivhaus ist nach derzeitigem Wissenstand einfach die beste Grundlage und wird deswegen von der EU auch als Basis für das später verpflichtende Null-energiehaus angesehen. Und die meißten heutzutage gebauten Nullenergiehäuser haben tatsächlich als Grundlage ein Passivhaus.

Dein Denkfehler: Beim Passivhaus geht es um den Heizwärmebedarf nicht um die Erzeugung der Energie. Du musst die verschiedenen Ebenen gedanklich und funktionell voneinander trennen.

Zum Nachdenken: Es gibt nicht nur die aktive Sonne (sondern zb. passive Sonnenheizung über das Prinzip der Solararchitektur wenden viele Passivhäuser bereits an, aber leider nicht alle), sondern auch noch Wasser, Wind, Erdwärme, ....
Und bis 2019 ist noch lange hin. Die Forschungsausgaben Weltweit wurden doch nicht zum Spass in all diese Technologien erst kürzlich trotz Krise erhöht. Warten wir doch erst mal ab, wie sich diese ganzen Technologien noch entwickeln. Die Strukturkrise in der wir stecken wird das ganze drastisch beschleunigen. Wir stehen derzeit bei vielem erst am Anfang des Möglichen.

Und zu deinem E-Fahrzeug: Die Kommission spricht von "Gebäude"effizienz nicht von Fahrzeugen. Das ist wieder eine andere Baustelle.

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  •  heinbloed
7.5.2009  (#2)
re. - Ich denke da haben Sie etwas falsch verstanden. Nicht von der '"Gebaeude"'effizienz ist die Rede sondern wortwoertlich vom "Netto-Nullenergiegebäude". Das beinhaltelt ALLE Verbraeuche, nicht nur den unmittelbaren bedarf der Bewohner zom Wohnen sondern den gesammten Energiebedarf der mittels des Gebaeudes abgedeckt werden soll. Den elektrischen Rasenmaeher ebenso wie die Wasserpumpe oder das Elektrofahrzeug oder das Aufladegeraet fuer's Handy.Gemessen wird der Verbrauch am Zaehler.

Aus der englischen Version/Uebersetzung der Nachricht:
" Smart meters
MEPs want "smart" meters to be installed in all new buildings and all buildings undergoing a major renovation. Smart meters measure both how much and at what time of day energy is consumed - a system which could, for example, allow customers to benefit from lower night-time tariffs "
Quelle, dito: http://www.europarl.europa.eu/news/expert/infopress_page/051-54164-111-04-17-909-20090422IPR54163-21-04-2009-2009-false/default_en.htm

Vielleicht sollten wir aber erst einmal die juristisch klare Fassung des eigentlichen Gesetzes der Kommission abwarten. Von den "Smart meters" ist in der deutschen Nachrichtenfassung (noch) nicht die Rede.Das Energie-plushaus ist aber die urspruengliche Forderung de Komission, das Elektrofahrzeug ist darin erwaehnt genauso wie der Gesamtenergieverbrauch (also ausdruecklich nicht die "Gebaeudeenergieeffizienz"), die Gebaeudeeffizienz alleine gesehen spielt ueberhaupt keine Rolle, wird auch mit keinem Wort erwaehnt.
Ausdrueccklich wird auf die "...novellierte Richtlinie für Energieeffizienz in Gebäuden verabschiedet" hingewiesen. Also noveliert wird der Gedanke von der Energieffizienz hin zu (Zitat:)" ... die Sicherheit der Energieversorgung."
Also mein Verstaendniss beruht auf das was ich da lese.
Dort ist keine Rede vom Gebaeudeergieverbrauch a la PHPP !!
"Sicherheit der Energieversorgung" als auch "Netto-Nullenergieverbrauch". Sonst wird nichts verlangt,keine Beschraenkung wie das erreicht wird.Ausser das Erneuerbare energien dazu dienen sollen, vor Ort und nicht importiert aus z.B.Nordafrika um die Waermepumpe oder die Belueftung zu betreiben.
Um auf das derzeit gueltige PH-Konzept (PHPP2007) zurueck zu kommen: wie kann mann sowohl nach Sueden ausgerichtete Fenster haben und gleichzeitig einen Gesammtenergiebedarf an Primearenergie von jaehrlich 120kwh/m2a abdecken und dabei gleichzeitig 'Netto-Null' wirtschaften? Das ist naemlich der im PHPP vorgegebene Grenzwert. Ich sehe da leider keine Moeglichkeit und bezeichne daher das PHPP - das PH Konzept als solches - als veraltet.

Das Sonnenenhausinstitut hat bereits bewiesen das mit weniger Isolierung mehr Energie gespart werden kann als mit den U-Werten welche im PH Konzept gelten. Manuell belueftet, ohne Waermerueckgewinnung.
Weniger laufende Kosten=weniger Energieverbrauch.Siehe http://www.sonnenhaus-institut.de/index.html
sowie detailiert PH versus Sonnenhaus
http://www.sonnenhaus-institut.de/sonnenhaus_passivhaus.html

Bitte sagen Sie mir wo die Kommission von "Gebaeude"effizienz spricht. Ich kann das nirgendwo finden.Vielleicht in einer anderen Uebersetzung?


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  •  JoJo80
7.5.2009  (#3)
Sonnenhaus - ist ein interessantes Konzept.
Auf die kontrollierte Wohnraumlüftung will ich aber nicht verzichten. Steht sogar auf der Homepage daß eine WRL sinnvoll ist.
Dämmstandard ist KfW 40, also vom PH Standard auch nicht mehr weit entfernt.
Und dann erst die Technik, dießer rießige Pufferspeicher. Was mach ich wenn der mal flöten geht und ich das Ding austauschen muß???
Mir gefällt der Gedanke beim PH Haus auf die wassergeführte Heizung verzichten zu können.
Warmwasser mit Solar bereitet. Für die Spitzenzenlastabdeckung einen gemütlichen Kaminofen...und wenn Photovoltaik mal leistbar ist: nachrüsten.
Für mich persönlich das bessere Konzept. Die Energie, welche ich nicht verbrauch muß ich auch nicht erzeugen.

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  •  Noldman
7.5.2009  (#4)
Mann oh Mann!?! - Gut sie haben es immer noch nicht verstanden.
Das Sonnenhaus ist meißt ein schlecht gedämmtes Haus dessen Heizwärmebedarf eben über Solaranlagen gedeckt wird (braucht dazu viel mehr Flächen für ST als es das Passivhaus brauchen würde, da höherer Heizwärmebedarf).
Sehen sie sich bitte mal ihre Links genau an! Die zeigen schön dass man alles so hindrehen kann wie man es gerne hätte. Dort wird ein Sonnenhaus (=Niedrigstenergiehaus mir Solar und Holzheizung!) mit einem Passivhaus das mit einer Luft/Luft Wärmepumpe beheizt wird verglichen. Dass dabei die Luftwärmepumpenheizung bei den berechneten Primärenergiefaktoren (Sonne 0, Brennholz 1.01, Strommix 2,97) schlechter abschneidet ist doch klar.
Nochmal: beim Passivhaus geht es um Energieeinsparung. Beim Nullenergiehaus, Sonnenhaus ect. um die Energiebereitstellung.

Um wirklich fair zu vergleichen, wer besser abschneidet Passivhaus oder Sonnenhaus, hätte man das Sonnenhaus mit einem Passivhaus das die gleiche Heizung wie das Sonnenhaus hat vergleichen müssen. Das Ergebnis steht eigentlich eh in ihrem Link: Heizwärmebedarf 8493 SH vs. 2214 PH >>> Nimmt man bei beiden die gleiche "Energiebereitstellung" so gewinnt wenig überraschend natürlich das Passivhaus klar (da dann der Primärenergiebedarf bei beiden anhand derselben Primärenergiefaktoren berechnet wird).

Und genau deswegen: Das Passivhaus ist die Grundlage (denn was ich an Energie nicht brauche muss ich auch nicht herstellen) und genau deswegen kommt vor dem Nullenergiehaaus verpflichtend europaweit das Passivhaus, damit mal flächendeckend ein geringer Mindestheizwärmbedarf gegeben ist (ich habe bewusst nicht von möglichst geringen U-Werten geschrieben, da dies beim Passivhaus nur eine Schraube ist an der gedreht wird und vor allem auch da zb. eine Transparente Wärmedämmung TWD meißt einen miesen U-Wert hat aber trotzdem hervorragend dämmt). Wie dann die niedrige Energie bereitgestellt wird kommt dann unter dem Arbeitstitel Nullenergiehaus-Plusenergiehaus (derzeit angepeilt 2019).
Das interessante ist die Broschüre auf deren Homepage, denn dort steht Heizwärmebedarf 15-45kwh/m²a. 15 das wäre dann ein Passivhaus (als Grundlage auf der aufgebaut wird) bei der die Energie mit einer Solar-Holzheizung zur Verfügung gestellt wird. Das nennen die dann Sonnenhaus (Feist würde es Passivhaus nennen).

Trampeln sie doch bitte nicht auf dem PHPP herum. Feist rechnet damit, in Öst. rechnen die meißten Bundesländer das Passivhaus mit einem anderen Programm, detto die Schweiz. Das PHPP ist ein Rechenmethode nicht mehr und nicht weniger. Man kommt aber auch mit anderen Rechenmethoden zum Ziel. Wozu sollte also die EU eine Rechenmethode vorgeben?
Der EU geht es vor allem um "Nachhaltigkeit". Ein schlecht gedämmtes Haus das seine Heizwärme mit einer Solarheizung zur Verfügung stellt ist aber nicht unbedingt nachhaltig. Hinweis: Irgendwann wird auch die ST Anlage defekt oder die Kinder/Käufer übernehmen das Haus und wollen sie aus irgendwelchen Gründen nicht, und bauen stattdessen zb. eine Luft/Luftwärmepumpe ein?!? Oder es werden Technologien entwickelt die viel besser funktionieren oder ein neu gebautes Nachbarhaus verschattet teilweise die ST Anlage, was dann (im Leben kann sich vieles ändern, daher braucht es eine starke Basis = Passivhaus) >>> Daher das Passivhaus spielt für die EU die Grundlage (wird daher auch vor dem Nullenergiestandard verpflichtend) auf der alles aufbaut. Und das auch völlig zu Recht.



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  •  Noldman
7.5.2009  (#5)
Da hat mir doch JoJo80 dazwischen gefunkt. - Meinte mit Mann oh Mann natürlich heinbloed.
JoJo80 hats verstanden: "Die Energie, welche ich nicht verbrauch, muss ich auch nicht erzeugen".
Und wie JoJo80 so nett geschrieben hat, der Name Sonnenhaus ist nichts anderes als in Öst. ein gewöhnliches Niedrigstenergiehaus mit einer speziellen Heizung. @heinbloed: Jetzt die verschiedenen funktionellen und definitionsbedingten Ebenen zw. Niedriegstenergiehaus, Passivhaus und Sonnenhaus, Nullenergiehaus etc. verstanden?

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  •  heinbloed
7.5.2009  (#6)
re. - Also hier nochmal ganz kurz meine 2 Fragen:
Wie wird im PH der Primaerenergiebedarf abgedeckt UND gleichzeitig der EU Gesetzgebung (Nullenergiehaus/Plusenergiehaus, Gesammtenergie im Gebaeude erzeugt) genuege getan?

Die Antwort steht nach wie vor aus.
Welche funktionierenden Beispiele gibt's?

Ich bin da nicht der Einzige der seine Zweifel hat, das geht bereits durch die Medien: http://www.heise.de/tp/blogs/2/137329

Vom PH Institut kommt dazu gar nichts, die haben die Entwicklung schlichtweg verschlafen.



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  •  heinbloed
7.5.2009  (#7)
Sonnenhaus versus PH - Um die beiden Baumethoden in der Diskussion gegenueber zu stellen und zu vergleichen ist nicht der jeweilige Energiebedarf entscheidend.
Sondern die Frage : wird die benoetigte Energie im Abhaengigkeitsverhaeltniss eingekauft?
Also muss die Gebaeudeversorgung militaerisch abgesichert werden? ( (Zitat:)" ... die Sicherheit der Energieversorgung." )
Muss die EU Kolonialtruppen losschicken um u.a.das PH zu versorgen? Im Tschad der darbende Bevoelkerung verklickern dass die gierigen Chinesen Schuld am Unglueck sind und die Europaer die besseren Ausbeuter?
Weil die bemuehen sich ehrlich zu sparen....wohnen im PH und fahren Elektroauto (smiley).
Nochmal: es geht bei der Novellierung der Gebauderichtlinie NICHT um das Energiesparen SONDERN um die Energieautonomie.

Energiesparen war ein mal, 2002 in der alten Verordnung. Die jetzt anliegende Novellierung hat das nicht mehr im Sinn, davon steht im Text nichts.
Daher hinkt der Vergleich PH-Solarhaus. Er ist irrelevant, das PH ist ja nicht auf Selbstversorgung ausgelegt.
Und die Selbstversorgung ist wohl Vorschrift ab 2019.
Wartet nicht darauf das euch Soldaten Kohlen schenken....

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  •  JoJo80
7.5.2009  (#8)
?Wo bitte versorgt sich das Sonnenhaus momentan selbst?
Beim Heizenergiebedarf: teilweise, Rest über Biomasse, das kann das PH auch.
Und beim Gesamtenergiebedarf.
Da komm ich dann wieder auf Photovoltaik, und die kann ich mir auf mein PH genauso drauf schrauben...und hab obendrein noch den geringeren Bedarf...
...versteh die Diskussion nicht ganz
Bei geringerem Energiebedarf fällt es mir ja leichter mich autonom zu versorgen.

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  •  heinbloed
7.5.2009  (#9)
re. - @jojo:
Sie wollen auch nicht auf die Frage eingehen?
Noch einmal: wie wird das PH der neuen Anforderung gerecht? Gibt es Beispiele?

Auf dem durchschnittlichen PH gibt es nicht genug Flaeche um den Energiebedarf komplett mit PV abzudecken.
ALLE existierenden PH kaufen Energie dazu, netto.
Sind also (noch) nicht zukunftsfaehig.

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  •  Noldman
7.5.2009  (#10)
@heinbloed - Tschuldigung aber sind das Troll-Postings von Ihnen?
Jojo und ich haben ihnen bereits die Antworten gegeben und sie sich doch selbst auch. Das Problem ist dass sie anscheinend die Begriffe nicht richtig zu ordnen.
Das Sonnenhaus ist nur ein Werbename für ein Niedrigstenergiehaus das im Sommer Warmwasser mit Solarkollektoren macht (das geht beim Passivhaus auch) und der Rest im Winter zum heizen mit Holz. Nur dass das Passivhaus weniger Energie zum heizen benötigt.

Mal eine Frage die ich gerne von ihnen beantwortet hätte: Verstehen sie die Aussage: Energie die ich nicht benötige/verbrauche muss ich auch nicht herstellen?


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  •  Josef
7.5.2009  (#11)
veraltet? - also mein Passivhäuschen nähert sich der Autonomie schon recht schön;

Stückholzofen, KWL (die müsste man dann per PV betreiben ..), wenn sie nicht läuft; dann muss halt die Komfortzone verlassen und etwas mehr gelüftet und Holz nachgelegt werden; Warmwasser im Sommer Solar; letzte Lücke: Warmwasser in sonnenlosen Zeiten per Strom, müsste dann per wasserführendem Stückholzofen bereitet werden (braucht dann aber wieder Pumpenstrom); ist ja schon mal was ..

und den Strom, den ich für die Lüfter in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] brauche, braucht das Sonnenhauskonzept allemal für die Pumpen .. was ist daran veraltet? Ach ja, es gibt auch Lagen (Nebel .. Schatten) in denen es an Sonne mangelt; da hilft die Minimierung der Wärmeverluste beim Passivhauskonzept auch ..

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  •  heinbloed
7.5.2009  (#12)
re. - @Noldman:
Sicher verstehe ich Ihre Ausage. Aber verstehen Sie meine Frage?
Wie wird das PH den neuen Anforderungen gerecht?

Eine Naeherung an Null-Verbrauch ist eben nicht gleich Netto-Null-Verbrauch.
Oder um es mit einer Schulnote auszudruecken: Ungenuegend.Hat sich Muehe gegeben....

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  •  twinpapa69
8.5.2009  (#13)
@heinbloed - Wir haben das gleiche Konzept wie Josef beschrieben hat (KWL-Kompaktgerät + Solar + Stückholzofen) und haben uns letztes Jahr den Luxus einer PV-Anlage geleistet (hab' dafür meine Pensionsvorsorge "geopfert"). Du schreibst ganz am Anfang von Verschattung? Unsere Module befinden sich auf dem Flachdach unseres PH - da gibt's nix mit Verschattung und höherem Heizenergiebedarf.
Da wir vorhaben, uns auch ein E-Mobil anzuschaffen, haben wir unsere Anlage auch bewußt so ausgewählt, dass die Leistung noch um 50 % erhöht werden kann - sprich bessere Module und dadurch weniger Flächenverbrauch am Dach (derzeit 5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]-Anlage bei 30 m2 Kollektorfläche). Mit dieser Anlage können wir schon jetzt um 50 % mehr Strom erzeugen als wir verbrauchen (> 5.000 kWh vs. Verbrauch von 3.400 kWh). Wenn ich dann noch unseren Heizwärmebedarf (2.500 kWh) und den solaren Deckungsbeitrag der Solaranlage (60 %) berücksichtige, fehlt nicht mehr viel zu einem PlusEnergieHaus ....

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  •  heinbloed
8.5.2009  (#14)
PV+PH - Danke , Twinpapa!
Endlich jemand der weiss um was es geht!
50% mehr Strom eingespeist als verbraucht ist schon ein sehr ordentliches Ergebniss, mein Lob.
Mit "Verschattung" wie o.a. meinte ich die Verschattungen welche durch die Kollektoren selbst verursacht werden. Also in der Waerme-Deckungsberechnung fallen dann passive Ertraege weg da die suedlich ausgerichteten Fenster nach Anbringen einer PV Anlage (auf der Suedseite!) nicht mehr den selben passiven Ertrag bringen als vor der Anbringung bei der Energiedeckungsberechnung berechnet wurde. Die Einstrahlung kann eben nur einmal genutzt werden, da wo sie auftrifft.
Wenn natuerlich das Dach zur Verfuegung steht-prima. Leider sind viele PH mit Pultdach, mit Gefaelle nach Norden errichtet.Vom PHPP her gilt dies als die optimale Bauweise, spart Material und vergroessert die suedliche Oberflaeche, steigert den passiven Ertrag. Hier PV zu nutzen wird schwierig, die Aufstaenderung, die Verankerung, Schnee-und Windfangeffekt auf dem Dach, oder eben die Verschattung an der Suedseite in Kauf nehmen....
Hier muss die PH Planung umdenken.Hin zum Solar-Aktiv Haus sozusagen, so wie Ihr Beispiel es ja schon vorgibt.
Nochmals Danke fuer Ihre Antwort!

PS
PV Modulpreise sind am sinken, bis zum Jahresende werden allg. erwartet noch mal 20% drin sein.


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  •  Josef
8.5.2009  (#15)
Verschattung auf der Südseite .. - sehe ich nicht als Problem; eine "passive" Beschattung südseitiger Fenster richtig angebracht verschattet im Sommer (wenn man die Wärme nicht haben will) und lässt im Winter bei tieferstehender Sonne die Wärme ins Haus. Diese Elemente könnten ohne weiteres auch PV-Module tragen; ich sehe da keinen Widerspruch zu guten Passivhauskonzepten ..

@twinpapa: den per PV aufgeladenen Plug-In-Hybriden (oder E-Fahrzeug mit Range-Extender) .. den will ich auch einmal haben .. dauert nimmer lang; dann gibt´s das ..



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  •  heinbloed
8.5.2009  (#16)
VerschattungselementeDas herkoemmliche Verfahren zur Verschattung(Streifen ueber den Fenstern) ist nicht gross genug um ausreichend m2 von Modulen zu intergrieren. Sicher sollte man diese Oberflaeche sinnvoll nutzen, aber alleine dabei kann es zur Erreichung der 100% Abdeckung nicht bleiben.
Wie gesagt, soll noch die thermische WW WW [Warmwasser]-Versorgung plus Fahrzeug

abgedeckt werden wird es sehr knapp, soweit ich das sehe reicht die Oberflaeche an der Fassade nicht aus.
Und beim Pultdach mit noerdlichem Gefaelle hat man wieder das Problem mit der Verankerung, Schnee-und Windlast sowie, tja, mit der Verschattung: die erste Reihe verschattet die zweite.Anders als beim normalen Giebeldach kann man da eben nicht mehrere Ebenen von Kollektoren uebereinander montieren. Oder nur mit grossem Abstand hintereinander, je nach Dachneigung.


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  •  Noldman
9.5.2009  (#17)
@heinbloed - Sie haben sinngemäß gefragt "Wie wird das PH den neuen Anforderungen im Vergleich zum Nullenergiehaus gerecht?"
Antwort, weil das Passivhaus (wie schon geschrieben ist das nur ein Schlagwort dafür von Feist; in der Schweiz heißt es zum Bsp. Minergie-P Haus oder so ähnlich) von allen derzeit am Markt erhältlichen Haustypen den geringsten Heizwärmebedarf/Kühlbedarf hat! Thats it!

Nun zu ihrem Gedankenfehler: Zuerst senkt man den Energiebedarf des Gebäudes soweit wie möglich = Passivhaus (höhere Dämmung erhöht im Sommer den Kühlbedarf und mach damit die Einsparung bei Wärmebedarf wieder zu nicht; geringere Dämmung bedeutet ich muss sinnlos Energie erst erzeugen). Das ist der erste Schritt der EU, geplant ab 2013.
Dann kommt der nächste Schritt, nämlich wie erzeuge ich den benötigten Restbedarf des "Hauses". Nirgends schreibt die EU etwas von Autos >>> andere Baustelle; und vergessen sie in dem Zusammenhang ihren intelligenten Stromzähler, dessen Einsatz ist nämlich nicht so geplant wie sie das hier verstehen. Laut EU werden (wenn das Passivhaus verwendet wird) noch 15kwh/m²a für den Heizwärmebedarf benötigt (Kühlbedarf darf keiner anfallen) und nochmal exakt soviel für den Rest. Damit der Rest auch tatsächlich so niedrig liegt, kommen noch Verordnungen und Richtlinien ala Glühbirnenverbot und Dinge wie die Standby-Vorschriften der E-Geräte (da geht es darum wie viel sie höchstens verbrauchen dürfen) ect. dazu. Die EU arbeitet also hier gleichzeitig an verschiedenen Fronten.
Nächstes Ziel und damit Ende der Bestrebungen der EU: Nullenergiehaus ab 2019.

Mir kommt vor sie sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Man kann Dinge nicht radikal von heute auf morgen ändern. Schließlich geht es hier um Menschen und auch um die Wirtschaft (die ausführenden Handwerker und Hersteller von Geräten müssen erstmal ihre Arbeitsabläufe ändern, Mitarbeiter müssen umgeschul werden, und und. Die EU verfolgt ihr Ziel die Kyoto Ziele und Energie Unabhängigkeit zu erreichen zielstrebig und mit Nachdruck. Nachdem das aber viele Bereiche betrifft wird an vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet >> ihre E-Auto Phobie kommt schon noch. Nur Geduld. Die Entwicklung der Akkus ist noch nicht weit genug und der Preis sowieso noch lange nicht. Außerdem können wir bei unseren Häusern jetzt und rasch einschränken und was noch wichtig ist, ohne dass wir unseren Lebensstil ändern müssen.

Warum sieht die EU das Passivhaus als Grundlage? Ganz einfach weil es das einzig vernünftige ist. Und nicht dieser Werbename Sonnenhäuser für ganz normale Niedrigstenergiehäuser mit spezieller Heizform. Warum noch? Weil es das einzige Krisensichere Haus ist. Bricht die Energieversorgung zusammen, die Sonnenkollektoren werden defekt (zum Nachdenken: es ist Krieg; die Leute haben kein Geld für die Reparatur; wer sorgt dann dafür dass diese Bewohner nicht erfrieren >>> Richtig das Passivhaus. Denn dessen Temperatur sinkt nun mal im Winter nicht in gefährliche Temperaturen >> beim Sonnenhaus erfrieren sie dann).........

Und jetzt zu dem was sie eigentlich für eine Antwort wollen. Man muss einfach sagen sie stellen nach wie vor die falsche Frage und verwechseln die verschiedenen Ebenen und sehen das ganze nicht. Energieunabhängigkeit ist ein Sicherheitsinteresse. Oder haben sie die Gaskrise schon vergessen? Den exorbitanten Ölpreis? Die Energiekriege in Schwarzafrika, Irak I&II, Georgien, .... Sollen wir noch mehr Truppen schicken um weiterhin Energie zu kriegen (manche EU Länder machen das aber stille als die Amis)? ... Um Energie wird Krieg geführt, daher spricht hier auch das Militär zu Recht m

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  •  Noldman
9.5.2009  (#18)
Noch was: - Viele Forschungen in der EU (zb. auch bei Haus der Zukunft) gehen mittlerweile in Richtung low tec Häuser. Da die ganze moderne Technik so weit vereinfacht werden muss, dass sie auch nachhaltig funktioniert und repariert werden kann.

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  •  heinbloed
9.5.2009  (#19)
???? - Entschuldigung, Noldman, was wollen Sie sagen?

Der vom EU Parlament ausgehende WUNSCH (es ist kein Gesetz, lediglich ausgedrueckter Wille, irrelevant, nicht bindend...)2013 das PH einzufuehren greift zu kurz.Das hat die Komission erkannt.Daher wurde von ihr der erweiterte Entwurf Nullenergiehaus vorgeschlagen und auch angenommen(nicht aber der PH-Standard! ), als MINDESTSTANDARD. Mindeststandard bedeutet das weniger illegal ist, also auch das PH in seiner jetzigen Ausfuehrung.
Das Schweizer Minergiehaus kommt da nicht mit, 30kWh Strom/m2a Nettokonsum sind unter aller Sau.
Gestern (8.5.2009)wurden in Irland die noetigen legalen Schritte veranlasst das Nullenergiehaus ab 2020 zur einzigen erlaubten Bauform zu machen.
Die Oposition noelt herum, 2018 waere doch besser, wahrscheinlich wird man sich auf 2019 einigen.Wie von der EU Komission vogesehen, politische Schattenspielereien lassen den parlamentarischen Konsens als hart erarbeitet erscheinen.

Sicher kann man von heute auf morgen Vegetarier oder Nichtraucher werden, was juckt uns der Metzger oder der Tabakhaendler?
Was brauchen wir dumme Handwerker wenn Netto-Nullenergiehaeuser bereits von der Stange erhaeltlich sind?

Wer heute noch eine Hypothek aufnimmt um ein PH zu bauen hat seine Zukunft b.z.w. sein Kapital einem unnoetigen Risiko ausgesetzt.Wenn die Energieversorgung nicht gegen Null geht, also wie in Twinpapa's Beispiel auf Netto-Plus hinauslaeuft...

Die Krise als Ursache eines kalten Gebaeudes hinzustellen wie Sie o.a heisst das Pferd von hinten aufzaeumen:
Es ist das warme aber nicht zukunftsfaehige Gebaeude welches zum Krieg fuehrt. Die sog. Weltwirtschaftskrise wurde durch den Haeuslebauer hervorgerufen der billige Kredite fuer billigen Konsum wollte. Welche durch eine Regierung auf Raubzug als 'gedeckt' den Banken garantiert wurde. Welche im Gegenzug wiederum die Kriegskosten als 'gedeckt'verbuchten .....Krieg schafft Arbeitsplaetze, garantiert den Konsum ohne nach Zukunftsfaehigkeit zu fragen. Die Pappkartons in den USA waeren in Europa nicht zu finanzieren gewesen, es sei denn man waere offen zum Kolonialsystem verkommen.

Und um die von Ihnen angefuehrte elektr.Versorgungskrise (Solarthermie im Kriegsfall) anzusprechen:
Eine gute thermische Solaranlage funktioniert netzunabhaengig, ein PV Modul sorgt fuer die Zirkulation.Man nennt solch eine Steuerung allg. Globalstrahlungssteuerung.
Wird in der Schweiz seit Jahren verkauft (AMK). Ebenso in Deutschland. Entwickelt von EU21 , siehe www..
Man kann auch ganz auf stromabhaengige Steuerung verzichten, siehe Schwerkraft.
Vielleicht sollten Sie mal eine Solarmesse besuchen und schauen was es Neues gibt, Stillstand (wie z.Z.beim PH Standard) fuehrt zur Marktverdraengung.Wer zu spaet kommt....

Low-tech ist das Solarhaus, das Nullenergiehaus. Keine WP WP [Wärmepumpe], keine elektr. Lueftung, das bisschen Strom macht man selbst. Kabel nach Nordafrika oder Norwegen-warum?
Zur Tankstelle fahren-wieso?

Das Forschungsprojekt "Haus der Zukunft" hat bereits Fruechte getragen. Diese sind reif. Weitere Forschung ist ueberfluessig. Siehe Plusenergiehaus : http://www.bmvbs.de/Bauwesen/Klimaschutz-und-Energiesparen-,3128/Plus-Energie-Haus.htm

Seit einem Jahr koennen Sie das besichtigen, Noldman, und Sie denken das muesste man noch erforschen?
Uebrigens geht das Solardecathlonhaus auf Tournee, sammt Elektromobil. Drehen Sie eine Runde und lernen Sie die Zukunft schnell kennen.


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  •  Baxter
9.5.2009  (#20)
wo ist ihr problem hainblöd?

Sie fragen ob es ein zertifiziertes PH mit Null-Energieverbrauch gibt?

Antwort: Wurscht, weil PH nur ein Begriff ist. Wenn sie wollen können sie einen Bauernhof aus 1900 zum Null-Energiehaus machen.
Die EU spricht ja nur von "Die EU-Mitgliedsstaaten müssen nach der neuen Verordnung bis zum 31. Dezember 2018 sicherstellen, dass alle neu gebauten Gebäude so viel Energie erzeugen wie sie gleichzeitig verbrauchen, etwa mittels Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen." Wie SIe das erreich ist im Prinzip nicht definiert. Sie können es mit eine PH versuchen, aber auch mit nem Wiener GEmeindebau.
Sie sehen, die dafür notwendige Energie um die Null-Energie zu erreichen wird unterschiedlich sein, der EU haben sie aber genüge getan.

Und sehe sie es locker, den Weltfrieden wird dieser Vorschlag auch net bringen!

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  •  Gast Karl
10.5.2009  (#21)
Alles nur Werbegags - Das von Heinbloed oben verlinkte "Plusenergiehaus" ist auch nur ein Projekt mit dem man dem Staat wieder mal ein paar Fördermillionen entrissen hat.
Die hier verwendeten "Supertechnologien" - wie Vakuumdämmung und Latentspeicher sind schon seit langem bekannt, haben sich aber wegen der immensen Kosten nicht durchgesetzt. Das gleiche Ergebnis kann man konventionell viel billiger erreichen.
Im Prinzip sind diese Häuser nur Bauten, die völlig mit Photovoltaik zugepflastert sind (obiges Haus hat 12,5 kW Peak, kann aber das Elektroauto auch nur teilweise mit Strom versorgen).

Das gleiche Ergebnis kann auch jeder Passivhausbesitzer erreichen, wenn er sein Dach und den Gartenzaun o.ä. nachträglich "solarisiert".
Also keine Panik. Und wenn man ein bißchen weniger das Auto verwendet, ist echte Plusenergie kein Problem (ich fahre z.B. im Jahr 5000km mit dem Elektrofahrrad - hält fit, und kostet nur 1 kWh auf 100km)....

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