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Passivhaus auf Grundstück ohne Sonne für ca. 2 Monate

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  •  Muaha202
29.7. - 25.8.2019
16 Antworten | 8 Autoren 16
16
Hallo ich bin neu hier und beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Hausbauen, da wir vorhaben in den nächsten 2 Jahren ein Haus zu bauen.
Fest steht, dass es ein Niederenergiehaus, bzw. ein Passivhaus werden soll.
Eine Wohnraumlüftung soll bei uns sowieso rein, deshalb tendiere ich eher direkt zu einem Passivhaus.
Ich wohne in Tirol am Nordhang eines Berges und hab deshalb im Winter für etwa 2 Monate keine Sonne.
Nach einigen Recherchen konnte ich keine mir verständlichen Informationen finden, ob denn ein Passivhaus in dieser Lage realisierbar ist.
Ich hoffe hier im Forum jemanden zu finden, der hilfreiche Infos zu diesem Thema hat.
Meine Hoffnung liegt darin, dass bei einem Passivhaus die max. Heizlast auf 10W/m² beschränkt ist und so kaum Heizbedarf vorhanden ist. Bei uns kostet aktuell die kWh 0,14€.
Je nach Auslegung könnte ich mir vorstellen, dass Infrarotheizpanele ausreichend sind.
Grundriss kann ich bei Bedarf nachreichen, allerdings ist er zur Zeit nur als unverständliche Handskizze vorhanden.

Noch ein paar Eckdaten:
- ca. 150m² Wohnfläche
- exkl.  Keller, dieser aber beheizt wenn möglich
- Außenmaße bei ca. 6mx13m -> Kubus Form ohne Hinterschneidungen oder Einbuchtungen jeglicher Art
- ausgelegt auf 4 Personen
- vormittags keiner Zuhause
- nachmittags 2-3 Personen
- ab 18Uhr full house
- PV-Anlage zwischen 5-10kWp
- Vorbereitung für Stromspeicher
- KWL mit Wärmerückgewinnung
- Warmwasser über Wärmepumpe (eventuell kombiniert mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])
- Infrarotheizungen nach Bedarf im Wohnbereich und den Bädern (Schlafzimmer ohne Zusatzheizung)
- Hausautomatisierung soll einen hohen Anteil an Eigenverbrauch der PV gewährleisten und zusätzlich im Winter durch intelligente Steuerung wie beispielsweiße Wäschetrockner die Heizung unterstützen, und zwar zu den Zeiten, wo gewünscht.

Im Anhang noch ein Bild der Sonnenstunden laut einer Studie.



 

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
29.7.2019  (#1)

zitat..
Muaha202 schrieb: Nach einigen Recherchen konnte ich keine mir verständlichen Informationen finden, ob denn ein Passivhaus in dieser Lage realisierbar ist.

Worum geht es dir denn im Kern? Passivhaus ist doch "nur" eine Definition. Wenn es dir vor allem um die Heizung geht, muss man das genau rechnen lassen. Dafür gibt es ja dann die phpp Software.
Was ist denn im Sommer, benötigst du da Kühlung?

zitat..
Muaha202 schrieb: im Winter für etwa 2 Monate keine Sonne.

<-->

zitat..
Muaha202 schrieb: Hausautomatisierung soll einen hohen Anteil an Eigenverbrauch der PV gewährleisten und zusätzlich im Winter durch intelligente Steuerung wie beispielsweiße Wäschetrockner die Heizung unterstützen, und zwar zu den Zeiten, wo gewünscht.


Grundsätzlich geht so ein System mit Infrarotheizung schon auf. Darfst eben nicht davon ausgehen, dass du in der kalten Zeit viel Strom selbst produzieren kannst. Wenn der Wärmebedarf über phpp gerechnet ist, dann kannst du natürlich auch gut hochrechnen, welche Kosten im Betrieb entstehen. 

zitat..
Muaha202 schrieb: Bei uns kostet aktuell die kWh 0,14€.


Das kann ja fast nur sein, wenn ihr derzeit einen sehr hohen Verbrauch habt.  Die Kosten drehen sich bei eigener PV-Anlage. Ich liege jetzt eher bei 20Cent/kWh, weil die Grundgebühren stärker zuschlagen.

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  •  Muaha202
29.7.2019  (#2)

zitat..
alpenzell schrieb:
__________________
Worum geht es dir denn im Kern? Passivhaus ist doch "nur" eine Definition. Wenn es dir vor allem um die Heizung geht, muss man das genau rechnen lassen. Dafür gibt es ja dann die phpp Software.
Was ist denn im Sommer, benötigst du da Kühlung?
__________________

Also ich bin nur ein Laie also korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege aber ein Passivhaus hat 15kWh pro m2 und Jahr Heizwärmebedarf maximal.
Soweit ich das verstehe ist die passiv solare Energie ein wesentlicher Grund warum so wenig Heizenergie benötigt wird. Wenn wir jetzt von mitte November bis mitte Jänner keine Sonne am Grundstück haben, haben wir auch keine passiv solare Energie.
Ist es denn möglich Passivhausstandart zu erreichen ohne diese passiv solare Energie?
Das ist mal die Kernfrage :)


zitat..
Das kann ja fast nur sein, wenn ihr derzeit einen sehr hohen Verbrauch habt.  Die Kosten drehen sich bei eigener PV-Anlage. Ich liege jetzt eher bei 20Cent/kWh, weil die Grundgebühren stärker zuschlagen.


Die 14 Cent sind der Arbeitspreis pro kWh. Grundgebühren sind nicht eingerechnet, da ich die ja ohne hin bezahlen muss, unabhängig ob und viel Strom für das Heizen benötigt wird.
Auf der Rechnung stehts natürlich und bezahlen muss ich es auch :)


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
29.7.2019  (#3)

zitat..
Muaha202 schrieb: - Warmwasser über Wärmepumpe (eventuell kombiniert mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])
- Infrarotheizungen nach Bedarf im Wohnbereich und den Bädern (Schlafzimmer ohne Zusatzheizung)


Da würde ich lieber eine FBH FBH [Fußbodenheizung] oder Wandheizung verbauen und die Wärmepumpe für's Heizen nutzen, als Infrarotpanele zu verwenden. Egal wie hoch der Heizbedarf dann im Endeffekt ist, die WP WP [Wärmepumpe] heizt das Haus immer effizienter als die Infrarotheizung.

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  •  Muaha202
30.7.2019  (#4)

zitat..
chrismo schrieb:

Da würde ich lieber eine FBH FBH [Fußbodenheizung] oder Wandheizung verbauen und die Wärmepumpe für's Heizen nutzen, als Infrarotpanele zu verwenden. Egal wie hoch der Heizbedarf dann im Endeffekt ist, die WP WP [Wärmepumpe] heizt das Haus immer effizienter als die Infrarotheizung.

Da hast du natürlich vollkommen recht. Eine Infrarotheizung ist nicht so effizient wie eine Wärmepumpe.
Beide Systeme besitzen Vor- und Nachteile, und bestimmt gibt es auch von Gebäude zu Gebäude unterschiedliche Auswirkungen. In unserem Fall waren die Kosten ein Punkt der die Überlegung in Richtung Elektroheizung gelenkt hat. FBH mit Wärmepumpe kostet eben mehr als Infrarot. Infos die man online findet empfehlen bei einem Passivhaus oft eine elektrische Heizung im Luftkreislauf. Luft ist aber ein schlechter Wärmeträger, weshalb mir die Idee mit den Infrarotpanels kam. Zudem hat Infrarot zu der Lufterwärmung noch einige andere Eigenschaften die wir als Vorteile sehen.
Und bei einem Arbeitsstrompreis von 0,14€/kWh kostet mich Infrarot vermutlich weniger wie FBH FBH [Fußbodenheizung], auf die Lebensdauer der Heizgeräte und den Passivhauswärmebedarf gerechnet.
Risiko besteht natürlich immer bei Rechnungen über Jahrzehnte.


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  •  Muaha202
30.7.2019  (#5)

zitat..
alpenzell schrieb:

Was ist denn im Sommer, benötigst du da Kühlung?

Tut mir leid hab ich zuvor vergessen.
Automatische Beschattung und Kühlung ist gewünscht.
Geplant ist eine Kühlung über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Luft-Erdwärmetauscher.


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  •  MissT
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#6)

zitat..
Muaha202 schrieb:

Geplant ist eine Kühlung über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Luft-Erdwärmetauscher.

Wirklich Kühlen kannst Du so nicht - höchstens einen Teil der Wärmeeinträge durch E-Geräte, Personen, Kochen u. dgl. egalisieren. Die Temperaturen erreichen hier nicht annähernd jene einer Klimaanlage. Luft-EW-Tauscher werden außerdem (meines Wissens) heutzutage kaum mehr gemacht, weil es mit Kondensatausfall in den Tauscher-Rohren schnell hygienische Probleme gibt. Was diese Themen betrifft, empfehle ich Dir ein genaues Studium der Beiträge und/oder Kontaktaufnahme mit dem User @leitwolf, er ist Lüftungsfachmann. Davon abgesehen: Da Du in Tirol in Höhenlage und noch dazu an einem Nordhang bauen möchtest, stellt sich für mich die Frage, ob Du tatsächlich eine Klimaanlage brauchst. Bei sinnvoller Planung, konsequenter Beschattung, ggf. nächtlicher Fensterlüftung etc. sollte das eigentlich absolut nicht notwendig sein.

Zu Deiner Ausgangsfrage: Ich habe kein Passivhaus und bin hierfür kein Fachmann. Bekannt ist aber, dass ein Passivhaus im Winter die Sonne zum Heizen mittels solarer Einträge braucht. Wenn Du diese im Winter aber 2 Monate nicht hast ...


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  •  coisarica
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#7)
man wird die fensterflächen aufgrund der fehlenden sonneneinstrahlung (neg. bilanz) minimieren müssen -> es wird im haus ziemlich finster werden. tatsächlich sollten aber am nordhang die fensterflächen entsprechend groß sein um den lichtmangel zu kompensieren.

das passivhaus wird man schaffen, die wohnqualität wird hier aber sicherlich leiden.
nordhang ist interessant, wenn man das nötige kleingeld hat - da spielen dann auch die energiekosten keine rolle mehr.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#8)

zitat..
Muaha202 schrieb: Tut mir leid hab ich zuvor vergessen.
Automatische Beschattung und Kühlung ist gewünscht.

ich hab gezielt nachgefragt, weil es bei der Planung ja Sinn macht ganzheitlich drüber nachzudenken. Warm bekommst die Hütte immer, wenn du auch kühlen möchtest, wäre es ja evtl gut, wenn du mit einem System Heizen und Kühlen könntest.
Muss das Passivhaus denn sein? Geht es dir da um Förderungen?

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#9)
https://passivhaus-austria.org/content/kleines-passivhaus-1%C3%971

zitat..
Muaha202 schrieb: Also ich bin nur ein Laie also korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege aber ein Passivhaus hat 15kWh pro m2 und Jahr Heizwärmebedarf maximal.

das stimmt schon und wenn du das nach phpp rechnen lässt wird es ohne solare Gewinne schwer und coisarica schreibt ja schon oben, dass du dann den Wärmeverlust weiter minimieren musst und das läuft über Fenster und Türen, die klassisch am schlechtesten dämmen.

Ich hab z.B. passivhaustaugliche Bauteile, aber bin von einem Passivhaus weit entfernt, weil ich bewusst viel Fensterflächen auch in Richtung Norden habe (super Aussicht). Und auf die solaren Gewinne im Winter bin ich auch nicht so scharf, die bedeuten ja tatsächlich, dass bei Sonne die Innentemperaturen mal schnell um 3 bis 4K steigen. Sprich 25°C in der Hütte und ich schwitz im Winter.

Wichtig war mir Sommers wie Winters ähnliche Innentemperaturen und vor allem im Sommer angenehme Innentemperaturen (<24°C) auch wenn wir es mal wieder um die 40°C draußen haben. Wichtig war mir auch, dass ich das Ganze nachhaltig errreiche und die Kühlung weder zu hören, noch zu spüren ist. 

Da muss jeder im Vorfeld genau überlegen, was ihm wichtig ist und dann kann man dementsprechend die Haustechnik auswählen.



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  •  Beachflyer77
30.7.2019  (#10)

zitat..
alpenzell schrieb: Wichtig war mir auch, dass ich das Ganze nachhaltig errreiche und die Kühlung weder zu hören, noch zu spüren ist. 

Das mit dem nicht hörenist mir klar aber warum nicht spüren?

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  •  Muaha202
30.7.2019  (#11)

zitat..
MissT schrieb:

Wirklich Kühlen kannst Du so nicht - höchstens einen Teil der Wärmeeinträge durch E-Geräte, Personen, Kochen u. dgl. egalisieren. Die Temperaturen erreichen hier nicht annähernd jene einer Klimaanlage. 

Ein richtiges "kühlen" wie eine Klimaanlage sollte glaub ich nicht nötig sein. Eine automatische Beaschattung welche Sensorgestützt arbeitet sorgt dafür, dass nur dann Sonne ins Haus kommt wenn auch erwünscht :)
Durch die Kühlung erhoffe ich mir, dass die Temperatur im Wohnbereich nicht über 24°C steigt auch wenn es außen über 30°C sind. Bedenken habe ich, dass ohne Erd-Wärmetauscher die Temperatur am Abend im Haus unangenehm hoch ist, da die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja ständig Luft von außen ins Haus pumpt (natürlich nicht 1:1 wegen Wärmetauscher).


zitat..
MissT schrieb:

Luft-EW-Tauscher werden außerdem (meines Wissens) heutzutage kaum mehr gemacht, weil es mit Kondensatausfall in den Tauscher-Rohren schnell hygienische Probleme gibt. Was diese Themen betrifft, empfehle ich Dir ein genaues Studium der Beiträge und/oder Kontaktaufnahme mit dem User @leitwolf, er ist Lüftungsfachmann.

Danke für den Hinweiß. Die Problematik ist sicher zu bedenken!


zitat..
MissT schrieb:

Davon abgesehen: Da Du in Tirol in Höhenlage und noch dazu an einem Nordhang bauen möchtest, stellt sich für mich die Frage, ob Du tatsächlich eine Klimaanlage brauchst. Bei sinnvoller Planung, konsequenter Beschattung, ggf. nächtlicher Fensterlüftung etc. sollte das eigentlich absolut nicht notwendig sein.

Also wir erreichen in unserer gegend regelmäßig über 30°C, vorallem in den letzten Jahren. In meinem Elternhaus, Baujahr um 1990, nachträglich Isoliert, hat es nach längerer Hizeperiode regelmäßig 28°C - 30°C. Soetwas wollen wir in unserem Haus definitiv vermeiden.
 

zitat..
coisarica schrieb: man wird die fensterflächen aufgrund der fehlenden sonneneinstrahlung (neg. bilanz) minimieren müssen -> es wird im haus ziemlich finster werden. tatsächlich sollten aber am nordhang die fensterflächen entsprechend groß sein um den lichtmangel zu kompensieren.

das passivhaus wird man schaffen, die wohnqualität wird hier aber sicherlich leiden.
nordhang ist interessant, wenn man das nötige kleingeld hat - da spielen dann auch die energiekosten keine rolle mehr.

Sehr gute Info. Danke.
Das Grundstück am Nordhang ist ja bereits vorhanden. Zudem ist die Straße bei diesem Grundstück auch Nordseitig. Daraus ergeben sich tolle Möglichkeiten wie z.B eine große Terrasse auf dem Garagendach/Tiefgarage. Viel Licht im Keller da Nordseitig nicht in der Erde usw.


 

zitat..
alpenzell schrieb:

ich hab gezielt nachgefragt, weil es bei der Planung ja Sinn macht ganzheitlich drüber nachzudenken. Warm bekommst die Hütte immer, wenn du auch kühlen möchtest, wäre es ja evtl gut, wenn du mit einem System Heizen und Kühlen könntest.
Muss das Passivhaus denn sein? Geht es dir da um Förderungen?

Verstehe ich! Macht Sinn!
Eigentlich gehört das Heizen ja nicht hier hin, da ja eigentlich die Frage der möglichen Passivhausgestaltung bei 2 Monaten ohne Sonne im vordergrund steht.
Aber sollte jemanden einen Vorschlag haben... In der jetzigen Planungsphase sind wir offen für alle Ideen :)
Passivhaus muss nicht unbedingt! Ein Niedrigenergiehaus würde auch reichen - bzw. wird es vermutlich auch werden, da die 2 Monate ohne Sonne ja nicht gerade hilfreich sind :)

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  •  Muaha202
30.7.2019  (#12)

zitat..
alpenzell schrieb:

das stimmt schon und wenn du das nach phpp rechnen lässt wird es ohne solare Gewinne schwer und coisarica schreibt ja schon oben, dass du dann den Wärmeverlust weiter minimieren musst und das läuft über Fenster und Türen, die klassisch am schlechtesten dämmen.

Ich hab z.B. passivhaustaugliche Bauteile, aber bin von einem Passivhaus weit entfernt, weil ich bewusst viel Fensterflächen auch in Richtung Norden habe (super Aussicht). Und auf die solaren Gewinne im Winter bin ich auch nicht so scharf, die bedeuten ja tatsächlich, dass bei Sonne die Innentemperaturen mal schnell um 3 bis 4K steigen. Sprich 25°C in der Hütte und ich schwitz im Winter.

Wichtig war mir Sommers wie Winters ähnliche Innentemperaturen und vor allem im Sommer angenehme Innentemperaturen (<24°C) auch wenn wir es mal wieder um die 40°C draußen haben. Wichtig war mir auch, dass ich das Ganze nachhaltig errreiche und die Kühlung weder zu hören, noch zu spüren ist. 

Da muss jeder im Vorfeld genau überlegen, was ihm wichtig ist und dann kann man dementsprechend die Haustechnik auswählen.

Es wird bei uns auch in deine Richtung gehen.


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#13)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Das mit dem nicht hörenist mir klar aber warum nicht spüren?

Da dachte ich an einen Luftzug durch eine Klimaanlage, die mich persönlich stört.

zitat..
Muaha202 schrieb: Temperatur am Abend im Haus unangenehm hoch ist, da die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja ständig Luft von außen ins Haus pumpt (natürlich nicht 1:1 wegen Wärmetauscher).

Genau die Überlegug hatte ich auch und wurde vom Leitwolf gleich darauf hingewiesen, dass das keinen echten Einfluss hat. (Eben wegen dem Wärmetauscher liegt die Zuluft ca. 1K über Innentemperatur) in Kombination mit der geringen Luftwechselrate passiert da nicht viel. Kühlen und Heizen nicht wirklich möglich. Hab mir trotzdem einen SEWT nach der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in die Zuluft eingebaut und ihn dieses Jahr noch nicht in Betrieb gehabt (fehlt noch die Steuerung und ich dafür noch keine Zeit/Lust, weil es schon kühl genug ist). Dafür aber Wand- und Deckenheizung (-kühlung). Und genau jetzt fängt es an interessant zu werden. Wenn du mit Infrarot heizt, wie möchtest du dann kühlen? Klimasplitgerät? Dann kannst du dir aber die Infrarotheizung sparen und und gleich mit der Klimasplit heizen. Möchte man das? Oder doch lieber passiv kühlen? Wenn ja wie?
Wie wichtig ist mir die Auswahl der Baumaterialien...und...und...und
viel Spaß beim Planen, für mich die schönste Zeit dabei (habe aber auch erst ein zweites Bauen müssen, um mir darüber klar zu werden)

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  •  MissT
  •   Gold-Award
30.7.2019  (#14)
Nur zum Vergleich: Wir haben ein südseitig ausgerichtetes Niedrigenergiehaus mit viel Glas. Die Beschattung wird smart gesteuert, auch sonst halten wir im Sommer alles geschlossen, wenn es draußen wärmer ist als herinnen. Wir haben eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], die über einen Kiesspeicher-Luftbrunnen die Luft ansaugt. Die Temperatur der angesaugten Außenluft hat jetzt, nach der letzten Hitzewelle (bei uns bis knapp über 35°C) ca. 19°C. Trotzdem können wir die Temperatur im Haus nur bei 24°C halten, wenn wir nachts über die Fenster lüften. Also: Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann unter keinen Umständen eine Klimaanlage ersetzen.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
3.8.2019  (#15)
Ich baue auch ein Passivhaus, aber mit Südhang 😁. Infrarotpanel würde ich nicht empfehlen, alleine schon wegen Warmwasser. Für Massivhäuser mit Stahlbetondecke gibt's eine kostengünstige Lösung, die Betonkernaktivierung. Damit könntest du dir die FBH FBH [Fußbodenheizung] sparen. Im Bad würde ich sie noch mit einer Wandheizung kombinieren.

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  •  Vardi17
25.8.2019  (#16)
Hallo Muaha, hier ein kleiner Beitrag aus Tirol.

Wir kennen jemanden, der sich viel mit Energie-Dingen auseinandersetzt, uns der sich – ebenfalls in Tirol – ein Passivhaus gebaut hat. Kein Nordhang, dennoch hat er gut zwei sonnenlose Monate.

Funktioniert sein Haus wie ein Passivhaus? Nein, das tut es nicht. Dazu fehlen einfach die solaren Einträge.
Braucht das Haus ein konventionelles Heizsystem? Ja, das tut es. Aber es verbraucht, verglichen mit anderen Häusern in der selben Lage, wenig Heizenergie. Und das ist vielleicht der erste entscheidende Punkt. Unser Bekannter würde genau aus diesem Grund wieder ein Passivhaus bauen, obwohl es nur von den Bau- und Materialstandards her ein Passivhaus ist.
Auch muss sein Haus im Sommer nicht aktiv gekühlt werden. Das ist für ihn der zweite Grund, froh zu sein über sein "Passivhaus".

Also bautechnisch ein Passivhaus, de facto funktioniert es nicht als solches, sondern lediglich als sehr sparsames Niedrigenergiehaus.

Vielleicht kannst du in deiner Gegend einen guten Energieberater anzapfen. Die Tiroler kennen solche Situationen, wie du sie schilderst, zu Hauf, und können dich vielleicht dementsprechend beraten.

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