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Passive Kühlung (FBH)-Einschränkungen

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  •  Rookie13
16.4. - 22.4.2017
17 Antworten | 10 Autoren 17
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Hallo! Hatte gestern einen Termin mit unserem Installateur und gingen sämtliche Installationspunkte durch. Wir bekommen Erdwärmesonden und wollen im Sommer damit passiv kühlen. Zum ersten Mal wurde mir gestern gesagt, dass man hier Möbel auf Füße stellen bzw. einen Luftschlitz anbringen muss damit es zu keiner Schimmelbildung kommt. Ebenso sollen wir uns schon Gedanken machen, ob das Bett bis zum Fussboden reicht oder auf Füßen steht. Als Abhilfe gegen Schimmelbildung würde er bei Verlegung der FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohre die Stellflächen (wie zB. bei der Küche) auslassen und hier keine Heizung verlegen.

Habt ihr Erfahrung damit bzw. muss ich mir wirklich kurz vor Baubeginn schon den Kopf hinsichtlich der Einrichtungsgegenstände machen?

Danke und LG

  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
16.4.2017  (#1)
Hallo
Ich denke das kann stimmen. Das Problem ist ja immer die Luftfeuchtigkeit, wenn man kühlt wird Kondensatwasser frei, das wird dann bei dir, nehme ich an, am Boden entstehen.
Aber vielleicht melden sich hier user, die so eine passive Kühlung haben und Erfahrungen gesammelt haben?
mfg
Sektionschef

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  •  rabaum
16.4.2017  (#2)
Wenn Kondensat entsteht ist bei der passiven Kühlung schon was schief gegangen. So weit runter soll man das gar nicht betreiben.

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  •  atma
  •   Gold-Award
16.4.2017  (#3)
Wir können mit der lwp kühlen. Wenn man es zu sehr übertreibt, braucht das wasser nachm aufwaschen etwas länger um zu verdunsten. Direkt wasser oder feuchtigkeit bildet sich nicht. Da musd und kann man das system ja entsprechend einstellen.

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  •  DITC101
16.4.2017  (#4)
Das klingt ja sehr abenteuerlich. Ich würde von dem Installateur die Finger lassen. Der Professionist dürfte dir sowas dann gar nicht einbauen wenn er eigentlich zu 100% von Schimmel ausgeht.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
16.4.2017  (#5)
Rein von Erfahrungsberichten ausgehend ist eine Kühlung mit Wand- oder Deckenheizung deutlich besser.
Der kalte Fußboden ist nämlich kaum zu ertragen

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  •  melly210
  •   Gold-Award
16.4.2017  (#6)
Wir haben eine Fußbodenkühlung. Wenn man die richtig verwendet und nicht auf abenteuerliche Temperaturen einstellt kondensiert da definitiv nichts !! Man muss sich darüber im Klaren sein, daß man mit einer Fußbodenkühlung den Raum vielleicht 2,3 Grad kühler bekommt. Mehr nicht. Eben weil dann 1. der Boden irgendwann unangenehm kalt wird und es 2. wenn man es auf die Spitze triebe irgendwann Kondensat entstünde. Wer 18 Grad Raumtemperatur bei 35 Grad Außentemperatur will muß sich schon wirklich eine klassische Klimaanlage einbauen

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  •  2moose
  •   Gold-Award
16.4.2017  (#7)
Wandheizung statt Fußbodenheizung noch eine Option? Da kühlst Du nicht die ohnehin schon kühlste Oberfläche.
Unter Möbeln bringt die Heizung ebenso wenig wie die Kühlung => weglassen statt Lüftungsschlitze. Bodentiefe, schlecht durchlüftete Betten hatte man in den 70ern => sollte heute auch kein Thema mehr sein.

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  •  klima2020
  •   Silber-Award
17.4.2017  (#8)
Bei Bausubstanzkühlungen ist die Oberflächentemperatur immer über die Taupunktgrenze
zu halten. Wenn den Installateure physikalischen Grundlagen dazu fehlen, so sollten sie solchen Anlagen auch nicht verkaufen. Für alle Bausubstanzkühlungen gelten die gleichen Beschränkungen für die Oberflächentemperaturen im Hinblick auf die Kühlung und des Taupunktes.
Im Realbetrieb sind daher keine FB- Oberflächentemperaturen bei Standardaufbauten im Kühlfall unter 20°C anwendbar. Für die Kühlung sind nur Kühlleistungen von 30-40 W/m²
umsetzbar. Werden höhere Leistungen benötigt sind zusätzliche Flächen für Kühlzwecke zu aktivieren zB. Decken oder Wände. Für sensiblere Einsatzbereiche können Taupunktprobleme auch mit Taupunktwächtern zusätzlich abgesichert werden.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
17.4.2017  (#9)

zitat..
klima2020 schrieb: Für die Kühlung sind nur Kühlleistungen von 30-40 W/m²
umsetzbar.


Wären bei angenommenen 140m² FBH eh satte 4-6kW => woher nehmen bei einer passiven Kühlung und wie einbringen bei einem delta_t (Raum-Boden) von 4-5K?

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  •  klima2020
  •   Silber-Award
18.4.2017  (#10)
Die passive Kühlung funktioniert nur bis ca. 16 -17°C Soletemperatur. Darüber beginnen erhebliche Leistungseinbußen. Die Ergiebigkeit von Flachkollektoren ist hier auch sehr von der Verlegetiefe und der mittleren Oberflächentemperatur abhängig.
Bei Standardflachkollektoren wird auch von einer Kühlung abgeraten. Bei RGK RGK [Ringgrabenkollektor] sollte die Nutzung besser sein, eine Berechnung wird es hier aber nicht geben. Wer dauerhaften Komfort im Kühlbereich wünscht und hohe Leistungen abzuführen hat, der sollte zu passiven Kühlung auch eine aktive Kühlung in Erwägung ziehen.
Die Temperaturspreizungen sollten 3-4°C im Kühlsystem betragen und die Rohrabstände sollten 10 cm nicht überschreiten. Das sind die ähnlichen Kriterien wie bei einer effizienten FBH FBH [Fußbodenheizung].

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  •  2moose
  •   Gold-Award
18.4.2017  (#11)

zitat..
klima2020 schrieb: Bei Standardflachkollektoren wird auch von einer Kühlung abgeraten.


Mit welcher Begründung?

... und was wurde aus der Frage mit den 30-40W/m² Kühlleistung?

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  •  mackica
  •   Gold-Award
19.4.2017  (#12)

zitat..
2moose schrieb: Bei Standardflachkollektoren wird auch von einer Kühlung abgeraten.


Daher Grabenkollektor?
oder was geht zur passiven Kühlung? Erdsonde natürlich

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  •  2moose
  •   Gold-Award
19.4.2017  (#13)
Völlig egal, welcher Kollektor - Hauptsache die Kühlerei bleibt passiv und ist keine Baumangelkaschierung. Was im Winter die Leistung bringt, bringts auch im Sommer. Am Ende der Sommersaison ist das Kühlpotential erschöpft und das Erdreich ordentlich vorgewärmt für den Winter.


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  •  Richard3007
19.4.2017  (#14)

zitat..
klima2020 schrieb: Bei Standardflachkollektoren wird auch von einer Kühlung abgeraten.


Ich denke, dass hat etwas mit der Tiefe der Standardverlegung zu tun. Der Grabenkollektor wird zumeist auf 1,5 - 2,0m tiefe gelegt. Wobei sich hier bereits 2m Tiefe als Standard raus kristallisiert. Beim Flachkollektor liegt am im Standard bei rund 1,2m Tiefe.
Letzten Sommer war mein höchste Sole ein 19° dies liegt wohl daran, das mein Kollektorende auf 2,6m Tiefe liegt. Und somit ist er gut zum passiven kühlen mit sehr geringen Stromaufwand geeignet.

Der Standard Kollektor würde hier ca. 21° haben.

21° reichen aber immer noch aus um das Haus 1-2° kühler zu bekommen. Es geht ja meiner Meinung nach um die gefühlte Temperatur. Wenn es draußen 35° hat, erfreue ich mich beim schlafen meiner 26° und bin glücklich. Das schaffe ich bei neu gebauten Häusern immer mit Beschattung und Kühlung 1-2° grad, welche die 21° VL noch schaffen.
Somit würde ich nicht behaupten, das ein Flachkollektor dazu nicht geeignet ist. Keine Frage um so kühler die Quelle desto besser zum kühlen. Aber auch mehr Gefahr für Kondensat.
Ich habe letzte Sommer meinen Wärmeträger sogar auf 21° begrenzt. Damit ich ja kein Kondensat im Estrich generiere.
Da mein Haus auch noch etwas zu feucht ist. Nach diesem Winter haben wir es endlich geschafft nicht mehr über 55% zu kommen in den Wohnräumen. Daher könnte ich mich heuer ruhig auf 19 - 21° runter kühlen lassen. Das will und brauche ich aber nicht.



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  •  klima2020
  •   Silber-Award
21.4.2017  (#15)
@2moose
höheren Kühlleistungen wie 40 W/m² erzielt man nur mit tieferen FB- Oberflächentemperaturen und somit kommt man dem Taupunkt näher und auch die Behaglichkeit auf Grund der niedrigen Temperaturen sinkt.
Flachkollektoren werden oft nur 1,2 m Tiefe verlegt und unterliegen daher auch sehr stark den Oberflächentemperatureinfluss und auch das gesamtaktivierte Erdreich mit niedrigen Temperaturen ist kleiner als bei den anderen Solelösungen. Speziell bei lehmigen Böden kann noch eine Verschlechterung des Wärmeüberganges auf das Solerohr erfolgen, wenn der angrenzenden Erdschichten durch höhere Temperaturen extrem austrocknen. Es weisen fast sämtliche Wärmepumpenhersteller darauf hin, mit Flachkollektoren nicht zu kühlen.


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  •  cc9966
  •   Gold-Award
21.4.2017  (#16)
das ist keine passive Kühlung...diese FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kühlung ist auf aktive Technik angewiesen (Wärmepumpe, Heizkreispumpe, Steuerung,...). Wenn du eine energiesparsame Kühlung haben willst, dann plane nur soviel Fensterflächen wie nötig und investier durch dieses gesparte Geld in eine gute Sonnenschutz-Steuerung und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit guter Steuerung. Mein Häusl (25cm Ziegel + 20cm EPS-Dämmung, Bungalow) wurde in den letzten fünf Jahren nie wärmer als 25°C. Mir reicht schon der kalte Fliesenboden (diele, gang, küche) in der Übergangszeit, das brauch ich nicht freiwillig auch im Sommer. Der Sonnenschutz wird wochentags tagsüber meist runtergefahren und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wird nachts auf eine höhere Luftwechselrate gestellt, der Ziegel liefert genug Speichermasse für die 20 bis 22°C kühle Nachtluft, damit das Haus tagsüber nicht auf über 25°C überhitzt.

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  •  klima2020
  •   Silber-Award
22.4.2017  (#17)
Eine freie Nachtkühlung funktioniert nur in Gegenden mit starker Abkühlung während der Nachtzeit. Bei nächtlichen Temperaturen über 25°C kann man das vergessen.
Wenn die Bausubstanz über 25°C ansteigt hilft nur ein Kühlsystem um behagliche Temperaturen sicher zu stellen.

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