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Mit Architekten Entwurf zum Baumeister??

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  •  KM1988
4.7. - 21.7.2021
26 Antworten | 10 Autoren 26
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Wir befinden uns derzeit (noch?) in Zusammenarbeit mit einem Architekten und haben bisher die ersten Entwürfe erhalten wo wir auf einem Stand sind bei dem wir sagen "so könnten wir uns das Haus vorstellen". 
Der Architekt hat uns nun allerdings einen Preis für Belags- bzw. Schlüsselfertig vorgelegt, der uns deutlich zu hochgegriffen erscheint. Der Preis ist nicht annähernd aufgeschlüsselt und er will dies auch nicht tun. Wir würden daher gerne ein Gefühl für den tatsächlichen Preis bekommen und möchten die Gewerke für Rohbau, Fenster usw. getrennt anfragen.

Mit dem Architekten gibt es bisher keinen Vertrag sondern alles lief auf "machen wir mal" - im Nachhinein nicht so schlau, aber er ist eben ein Bekannter der Familie und bisher hat das auch noch alles so halbwegs gepasst. 

Frage daher... dürfen wir, ohne vorher mit dem Architekten das finanzielle für den Entwurf erledigt zu haben, bereits mit dem Plan zu einem Baumeister gehen? Oder muss ich erst den Plan selbst in ein CAD Programm klopfen um hier nicht in Schwierigkeiten zu kommen?

  •  tomsl
  •   Bronze-Award
16.7.2021  (#21)
Frag ihn doch einfach mal, ob es für ihn OK ist, wenn du auf Basis dieses Planes mal selbst unverbindlich Angebote einholst.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
16.7.2021  (#22)
Ich würd ihm auch sagen, dass du dir Alternativen anschaust und dafür die Entwurfpläne verwenden möchtest.
Ist ja bei einer 700k€ Investion nachvollziehbar, dass man sich nicht auf das erstbeste Angebot (das noch dazu sehr unvollständig ist) festlegt.

Ich geb dir noch den Tip, zukünftig gegenüber den Firmen klar zu äussern, was du möchtest und was nicht.
Schlechtes Gewissen ist am Bau fehl am Platz.

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  •  Shan
  •   Gold-Award
18.7.2021  (#23)
Offen ansprechen. Unser Planer wusste von Beginn an, dass wir nur die Einreichplanung und den Energieausweis in Auftrag geben. Wahrscheinlich war der Plan so ein wenig teurer, wäre uns aber nicht eingefallen da herumzutun. Gespräche und Planungen brauchen Zeit und verdienen meiner Meinung nach abgegolten zu werden. Wenn man alles über den Architekten macht, wird das sicher genau so abgegolten, vielleicht nicht als Einreichplanung aufgeschlüsselt aber auch der Planer muss seine Kosten decken und Angestellten zahlen. Vergessen sollte man nicht, dass 210 m² Wohnfläche nicht grade klein sind und da schon Kosten entstehen, wenn man nicht selbst mitarbeitet. Bei 210 m² nehme ich an, dass eure Anforderungen der Größe entsprechen.

Wenn ihr nicht weiter mit Architekt plant und alles selbst vergebt, solltet ihr darauf achten nichts zu vergessen oder zu übersehen. Falls ihr niemanden mit Fachkenntnissen an der Hand habt, solltet ihr die Planung und Auftragsvergabe nicht unterschätzen. Mit einer Einreichplanung allein ohne genaue Spezifizierungen eurerseits werdet ihr kaum vergleichbare Kostenvoranschläge zusammenbekommen. Wenn ihr selbst mitarbeiten könnt, Erfahrungen habt (oder jemanden mit solchen stellen könnt) und kein Zeitdruck besteht, wäre ich für die Selbstvergabe. Falls ihr gar keine Erfahrungen habt und keinen Baumeister im guten Bekannten- oder Verwandtenkreis, tendierte ich zum Architekten (falls ihr von seinem Können überzeugt wärt, aber das hört sich nach den Posts nicht so an).

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  •  herbiw
20.7.2021  (#24)
Was du mit den Plänen machen darfst oder nicht kann dir niemand außer einem Richter sagen.
Warum? Ihr habt nix vereinbart. Unser Baumeister hat uns ofiziell einen Rohplan sowie eine detailierte Kostenaufstellung in gebunderner Form in die Hand gedrückt und wir hätten zu dem Zeitpunkt "nein" sagen und die Mappe behalten können.
Woanders zahlt man jeden Handgriff und die dritten machen es auch kostenlos - aber nur wenn du dort auch baust sonst kostet es was.
Auch mündliche Vereinbarungen zählen, somit kannst du vor Gericht streiten wenn du wisse willst was du tun darfst. Das hilft dir aber nicht.

Was kannst du tun?

a) Du kannst zu ihm hin gehen und sagen, dass du das logischerweise auch durch andere durchgerechnet haben willst. Andere vergleichen ein halbes Jahr Preise bei einem Handy welches 800€ kostet, da wird er doch hoffentlich nicht erwarten, dass du bei einem Haus um 700.000€ (!!!) (wohl die größte Investition in deinem Leben) beim erstbesten Angeboten - und da noch ohne Details - unterschreibst. => Ja es gibt solche Leute, die gehören aber bezüglich deren Finanzen besachwaltet. Er wird dir eine mehr oder weniger freundliche Antwort geben und du weißt woran du bist. 

b) Du redest nicht mit ihm sondern gehst mit den Plänen zu Baumeistern/Gewerken. Kannst du machen. Wer soll dich dran hindern. Problem dabei ist, dass es dir nur dann etwas bringt, wenn dir jemand sagt, dass er es genauso so und in bester Qualität um 500.000 hinstellen kann. Wird aber wahrscheinlich nicht passieren. Warum? Selbst bei fertigen Plänen und exakten Anforderungen z.B. an einen Keller kannst du von 2 Anbietern Angebote erhalten die bei dem jeweils anderen Fragezeichen auftauchen lassen. Da ist nix vergleichbar... Und du hast nicht mal ein gescheites Angebot und nur eine Zahl. Außerdem schreibst du von Architekt und ersten Entwürfen. Soweit ich das kenne hast du damit ein paar Bleistiftzeichnungen. Da sind sicher viele Gedanken und viel Zeit riengefloßen, für einen Baumeister ist das mit ein bissal Pech nix Wert. Der muss daraus ein "echtes Haus" planen um es kalkulieren zu können und ggf. Ideen oder Ausführungen des Architekten nicht kennen, nicht verstehen, für nicht möglich halten,...

Du bist ganz am Anfang der Planungsphase. Für den nächsten Architekten/Baumeister weißt du, dass man zuerst darüber redet. Das ist das wichtigste. Blind mit diesem Architekten bauen ist sicher nicht die beste Lösung. Egal ob du am Ende mit ihm baust oder nicht. Aber ein Gefühl für die größte Investition in seinem Leben ist wohl das mindeste.
   

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  •  KM1988
21.7.2021  (#25)

zitat..
herbiw schrieb:

Was du mit den Plänen machen darfst oder nicht kann dir niemand außer einem Richter sagen.
Warum? Ihr habt nix vereinbart. Unser Baumeister hat uns ofiziell einen Rohplan sowie eine detailierte Kostenaufstellung in gebunderner Form in die Hand gedrückt und wir hätten zu dem Zeitpunkt "nein" sagen und die Mappe behalten können.
Woanders zahlt man jeden Handgriff und die dritten machen es auch kostenlos - aber nur wenn du dort auch baust sonst kostet es was.
Auch mündliche Vereinbarungen zählen, somit kannst du vor Gericht streiten wenn du wisse willst was du tun darfst. Das hilft dir aber nicht.

Was kannst du tun?

a) Du kannst zu ihm hin gehen und sagen, dass du das logischerweise auch durch andere durchgerechnet haben willst. Andere vergleichen ein halbes Jahr Preise bei einem Handy welches 800€ kostet, da wird er doch hoffentlich nicht erwarten, dass du bei einem Haus um 700.000€ (!!!) (wohl die größte Investition in deinem Leben) beim erstbesten Angeboten - und da noch ohne Details - unterschreibst. => Ja es gibt solche Leute, die gehören aber bezüglich deren Finanzen besachwaltet. Er wird dir eine mehr oder weniger freundliche Antwort geben und du weißt woran du bist. 

b) Du redest nicht mit ihm sondern gehst mit den Plänen zu Baumeistern/Gewerken. Kannst du machen. Wer soll dich dran hindern. Problem dabei ist, dass es dir nur dann etwas bringt, wenn dir jemand sagt, dass er es genauso so und in bester Qualität um 500.000 hinstellen kann. Wird aber wahrscheinlich nicht passieren. Warum? Selbst bei fertigen Plänen und exakten Anforderungen z.B. an einen Keller kannst du von 2 Anbietern Angebote erhalten die bei dem jeweils anderen Fragezeichen auftauchen lassen. Da ist nix vergleichbar... Und du hast nicht mal ein gescheites Angebot und nur eine Zahl. Außerdem schreibst du von Architekt und ersten Entwürfen. Soweit ich das kenne hast du damit ein paar Bleistiftzeichnungen. Da sind sicher viele Gedanken und viel Zeit riengefloßen, für einen Baumeister ist das mit ein bissal Pech nix Wert. Der muss daraus ein "echtes Haus" planen um es kalkulieren zu können und ggf. Ideen oder Ausführungen des Architekten nicht kennen, nicht verstehen, für nicht möglich halten,...

Du bist ganz am Anfang der Planungsphase. Für den nächsten Architekten/Baumeister weißt du, dass man zuerst darüber redet. Das ist das wichtigste. Blind mit diesem Architekten bauen ist sicher nicht die beste Lösung. Egal ob du am Ende mit ihm baust oder nicht. Aber ein Gefühl für die größte Investition in seinem Leben ist wohl das mindeste.

Danke für deine Einschätzung. Sehe alles mittlerweile sehr oder quasi genau wie du. Werde in erster Linie Weg A beschreiten, wobei ich allerdings parallel bereits sämtliche Pläne selbst eingepflegt habe und somit auch selbst in 3D und 2D vorliegen habe, sollte es hier Schwierigkeiten geben. Seine erbrachte Leistung hat aber natürlich so und so einen Gegenwert und der Aufwand wird auch entsprechend bezahlt werden. 

Wie du schon richtig sagst, es zahlt sich beim Bau und gerade bei solche Summen sicher aus viele Schleifen zu drehen und im Extremfall eben anstatt 1 Jahr Planungszeit (Start war bei uns Winter 2020, anvisierter Baubeginn Frühling 2022) lieber noch ein weiteres dranzuhängen und dafür alles auf Schiene zu haben.

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  •  herbiw
21.7.2021  (#26)
Freut mich wenn ich helfen konnte.

Aus heutiger Sicht würde ich den Frühling 2022 nicht ausschließen.
Es muss einfach passen und da gehört viel Bauchgefühl dazu bei einem so großen Projekt.
Ich kenne alle Variationen. Es gibt auch Menschen die ein Haus auf Basis von 3 hangeschriebenen Collage-Block Seiten bauen. Alles kann gut oder schief geben. Für mich wäre das nix - da hätte ich jeden Tag Bauchweh.
Ich muss es zumindest oberflächlich nachvollziehen können, es muss Hand und Fuss haben und gewisse Freiheiten (Gewerke selber ausführen, direkt Vergabe,...) müssen möglich sein. Aber da ist jeder anders.
Für die meisten ist es aber wichtig, 2-3 Angebote zu haben, da man bei einem Thema in dem man nicht drinnen ist sonst ganz schwer einschätzen kann.   

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