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Luftzirkulation Flachdach

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  •  Informatiker
  •   Bronze-Award
9.10. - 15.10.2025
5 Antworten | 3 Autoren 5
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Hallo zusammen,
langsam arbeite ich mich bis aufs Dach hinauf … und brauche euren Rat
Kurzbeschreibung der Konstruktion
  • Flachdach / Kaltdach mit 3 % Gefälle.
  • Unterdach mit Konterlattung 8 × 8 cm (also Belüftungshöhe in der Ebene ≈ 8 cm).
  • Längster Sparren / Trauf-Entfernung ca. 7 m.
  • Dachvorsprung 40 cm breit; dort soll ein Lochblech (perforiertes Band) mit sichtbarer Breite 6,5 cm rund um das Haus eingebaut werden als Zuluft/Abluft.
  • Abdichtung: EPDM-Folie ist bereits verlegt.
  • Ziel: Sicherstellen, dass die Hinterlüftung der Belüftungsebene ausreichend ist, damit Feuchte (Sekundärtau, Diffusion) abtransportiert wird.
Mein Problem / Unsicherheit
  • Meine ÖBA sagt: das ist nicht ÖNORM-konform; sein Bauchgefühl: „könnte klappen“, aber nicht 100 % sicher.
  • Der Holzbauer sagt: macht er seit 15 Jahren so, keine Probleme.

  • Möchte ungern die bereits verlegte EPDM Folie aufschneiden lassen und einen Lüftungspilz einbauen lassen, wobei da auch die Frage ist ob das viel bringt...

  • Plane eine professionelle Inspektion durch einen Dachdecker ca. 1x im Jahr.


Konkrete Frage:
Wäre es sinnvoll  das Lochblech beim Dachvorsprung breiter auszuführen um die Lüftungssituation sicherzustellen? 

Übersehe ich etwas?

Witz von der KI:
Warum heißen Flachdächer eigentlich Flach-dächer?
Weil die Hoffnung auf absolute Dichtheit genauso flach ist.

  •  TobiK
  •   Silber-Award
10.10.2025  (#1)
Was sagt denn Ubakus zu deinem Aufbau?

zitat..
Informatiker schrieb: Witz von der KI:
Warum heißen Flachdächer eigentlich Flach-dächer?
Weil die Hoffnung auf absolute Dichtheit genauso flach ist.

Der war flach...


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  •  Informatiker
  •   Bronze-Award
10.10.2025  (#2)
Habe ich mal probiert: vielleicht ist die Zellulose Ebene auch teilweise dicker, hoffe ich habe keinen Fehler gemacht: 

_aktuell/20251010939544.png
Ich sehe aber keine Möglichkeit es als Dach einzutragen und das Gefälle von 3% einzutragen, macht das einen großen Unterschied?

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  •  Informatiker
  •   Bronze-Award
10.10.2025  (#3)
So jetzt habe ich ein besonntes Flachdach mit meinem Aufbau ausgewählt: 


_aktuell/20251010176922.png

Natürlich ist mir bewusst, dass die Windverhältnisse variieren – mal stärker, mal schwächer – aber das lässt sich im Detail mit dem verwendeten Tool leider nicht exakt abbilden. Auch die Lage des Hauses ist da von Bedeutung, etc...  btw. Luftzirkulation ist eine eigene Wissenschaft...

Falls euch etwas auffällt oder ihr einen möglichen Fehler seht, gebt mir bitte Bescheid.

Danke im Voraus!

PS:
Habe auch die Temperatur Werte auf Jänner Wien eingestellt und ca. "realistische" Werte für den Innenbereich erstellt.... nach dem Duschen muss ich schnell lüften, sonst könnts im Dach feucht werden...

Eine interessante Info ist noch immer folgender Link (Jenseits der Norm):
https://www.wko.at/ooe/gewerbe-handwerk/holzbau/broschu-re-flachdach--online.pdf
https://widab.gerichts-sv.at/website2016/wp-content/uploads/2021/10/sach-2021-4-8-spiessberger.pdf
https://ibts.at/wp-content/uploads/2023/02/Forschung-2020_05_-_Belueftetes__Holz-__Flachdach_-_kann_das_in_der_Praxis_funktionieren_-_Spiessberger.pdf

Fazit:
Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Aufbauten, die von der gültigen ÖN B 4119 hinsichtlich Dachneigung und Lüftungsquerschnitt abweichen, nicht zwangsläufig zu Schäden führen müssen. Die errechneten Kanalgeschwindigkeiten und daraus folgenden Luftvolumenströme lassen auf ein entsprechendes Rücktrocknungspotenzial hinterlüfteter Konstruktionen schließen.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung hat jedoch noch keine Auswirkung auf die aktuelle ÖN B 4119...

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  •  Informatiker
  •   Bronze-Award
14.10.2025 14:23  (#4)
Ich habe mich inzwischen noch tiefer in das Thema eingearbeitet und meine Daten im WUFI-Tool eingetragen(hoffentlich korrekt), um eine eigene Berechnung durchzuführen. Der Vorteil dabei: Man kann Parameter wie die Dachneigung (z. B. 3 %), den Standort und die Ausrichtung des Hauses angeben und die Feuchte- und Temperaturentwicklung über einen längeren Zeitraum(z.b. 5 Jahre) simulieren.
Das Ergebnis zeigt, dass die Konstruktion grundsätzlich funktioniert und dauerhaft stabil bleibt – entscheidend ist aber eine regelmäßige Lüftung (quasi die "Bedienung" des Hauses), sonst kann sich trotz korrektem Aufbau Schimmel bilden.

Hier ein Fazit aus dem Report:
Der neue WUFI-Report zeigt, dass deine Flachdach-Konstruktion bauphysikalisch trocken und sicher ist. Die Berechnung ist stabil gelaufen – keine Rechenfehler, keine Unstimmigkeiten. Das heißt: die Zahlen sind verlässlich.
Gesamtfeuchte: Zu Beginn enthielt der Aufbau rund 5,9 kg/m² Wasser, am Ende nach mehreren Jahren Simulation nur noch 4,0 kg/m². Das bedeutet: das Dach trocknet mit der Zeit, statt Feuchtigkeit anzusammeln.
Holzschichten (OSB, AGEPAN): Der Wassergehalt sank von rund 90 kg/m³ auf 45–55 kg/m³, mit kurzzeitigen Spitzen bis etwa 90 kg/m³. Bei einer Dichte von 600 kg/m³ entspricht das 7–15 % Holzfeuchte – weit unter den kritischen 20 %, bei denen Schimmel entstehen kann.
Zellulosedämmung: Sehr niedrige Werte zwischen 5 und 8 kg/m³, also 10–15 % Feuchtegehalt. Auch das ist völlig unbedenklich.
Wärmedämmung: Der berechnete Wärmedurchgangswert (U-Wert) liegt bei etwa 0,13 W/m²K – das entspricht einem guten Niedrigenergie-Standard.
Fazit in Klartext:
Das Dach bleibt laut Simulation trocken, die Materialien liegen weit unter Schimmel- oder Verrottungsgefahr, und der Aufbau hat ein gutes Trocknungsverhalten. Wenn die Abdichtung (EPDM) dicht bleibt und die Lüftungsschicht funktioniert, ist die Konstruktion dauerhaft sicher.

Ubakus-Berechnung ist weiter oben... (Ubakus Berechnung ist halt mit bestimmten statischen Werten (Temp + rel. Luftfeuchtigkeit), WUFI kann über einen Zeitraum simulieren und das mit den Standort Daten (Temp. u. rel. Luftfeuchtigkeit übers Jahr z.b. in Wien), Dachneigung und Ausrichtung des Hauses, einfach das Video ansehen und die Daten der Wand/Dach etc. eintragen und die Simulation durchführen.... und ja Daten sind nur die halbe Wahrheit ;) )

Info zum WUFI-Tool:


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  •  LeFalcon
  •   Silber-Award
15.10.2025 9:53  (#5)
Die gleiche Frage habe ich mir ebenso gestellt als mein Haus vor einigen Jahren fertig gestellt wurde. Da ich rein auf die Hinterlüftung (durch die Hauswand nach oben und dann durchs Dach/ohne Lüftungsschlitze) nicht vertraue, habe ich den Schotter am Dach weg gelassen und nur mit einzelnen Betonplatten beschwert.
Ich sehe daher (theoretisch) wenn ich einen Schaden am Dach habe und durch die Sonneneinstrahlung heizt es mir die Hinterlüftung trocken.
Ziel erreicht.
Aber Achtung: Nach nun etwa 5 Jahren kann ich dir sagen, dass ich jedes Jahr die Folie an Stellen reparieren muss. Hauptsächlich sind Vögel die Übeltäter, welche mir Löcher in die Seitenwände der Folie hacken (da hilft auch kein Kies). Aber auch um die Abflussrohre kommt es immer wieder zu Schäden.
Ob dies mit den Temperaturschwankungen der Folie an den Klebestellen zu tun hat kann ich dir nicht sagen. Mit Kies am Dach würde ich diese Stellen nicht finden, ohne Kies habe ich aber natürlich mehr thermische Belastung.
So oder so, das Flachdach war der eine große "Baufehler" den ich mir selbst zuzuschreiben habe..

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