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Letzte Fragen vor Baumeister-Entscheid.

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  •  MissT
21.5. - 23.5.2017
10 Antworten | 7 Autoren 10
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Hallo!

Wir stehen kurz vor der Entscheidung, an welchen Baumeister wir den Auftrag für unser EFH (Niedrig(st)energie, ziegelmassiv) vergeben. Beim Durchgehen der Anbote und Gesprächsnotizen haben sich noch folgende Fragen aufgetan - vielleicht kann mir bei diesen jemand hier weiterhelfen:

1. Wie oft kommt fällt normalerweise die An- und Abfahrtspauschale für einen Bagger an? In einem Anbot sind es 4x, für mich ergeben aber nur 3x Sinn: 1x 20t-Bagger für Bauzufahrt, Wohnhaus-Aushub (Keller), 1x 8t-Bagger für Nebengebäude-Aushub plus Arbeitsgraben am WH WH [Wandheizung] hinterfüllen, 1x 8t-Bagger für Kanal, Terrassenfundament, Außenstiegen & Traufe

2. In einem Anbot wird der Kanalanschluss gleich zu Beginn mitgemacht, im anderen als separater Arbeitsschritt, wenn der Rohbau bereits steht. Was ist davon zu halten? Beides okay?

3. In einem Anbot werden zwei Blowerdoor-Tests angeboten: 1x nach Innenputz, 1x nach Einzug. Kann mir jemand erklären, wozu der zweite Test gut sein soll?

4. Wir haben einen sehr lehmigen Boden. Der eine Baumeister hat mir erklärt, dass dieser Boden eigentlich sehr gut zum Hinterfüllen geeignet ist und eine Drainage damit nicht notwendig ist bzw. sogar kontraproduktiv sein kann. Der andere Baumeister sieht das ganz anders, weil der Boden rund um das Wohnhaus wegen des Arbeitsgrabens und der darin stehenden Fundamentsäulen für die Traufe nicht mehr so verdichtet ist und Wasser durchlässt, dass dann auf Höhe der Fundamentplatte nicht mehr weiter kann. Was stimmt?

5. Würdet ihr Euch die Lichtschacht-Fenster (2 Stk. á 240-280 € exkl. Mwst.) direkt vom Baumeister in der Keller-Außenwand-Schalung versetzen lassen, oder diese vom Fensterbauer (weil vielleicht hochwertiger) oder vom Hor....h (weil billiger) nehmen und im nachhinein einbauen lassen? Was spricht dafür, was dagegen?

Vielen Dank & LG, Miss T

  •  Schelm
22.5.2017  (#1)
1.theoretisch hast du recht. Hausbau ist aber nicht theorie. ich kenne einfamilienhäuser, da wurde 10x ein bagger gebraucht.
2.egal, je nach situation
3.wenn der 1. passt brauchst keinen zweiten. zeitpunkt nach einzug ist nicht ideal.
4.eben muss der arbeitsgraben richtig verdichtet sein (setzung terrasse vermeiden)
(keine Drainage machen)
5.Baumeister lässt man in der regel die aussparung schalen, fenster sind nicht gerade
sein metier.

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
22.5.2017  (#2)
1 wenn du 2-3 tage nix tust hohlen die den bagger wieder, und liefern dann wieder an. also 4 mal macht sinn, dazu damper, verdichter etc.
2 würd ich gleich machen, wegen punkt 1


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  •  Warrender
  •   Bronze-Award
22.5.2017  (#3)

zitat..
Schelm schrieb: 4.eben muss der arbeitsgraben richtig verdichtet sein (setzung terrasse vermeiden)
(keine Drainage machen)


Würdest du mir das bitte erklären? Ich habe auch einen lehmigen Boden und die Bauaufsicht bestand auf die Drainage. In der Nachbarschaft hat das jeder so gemacht.

2. Den Kanal habe ich vor dem Rohbau gelegt, weil sich der Baggerfahrer ohne Haus sicher leichter tut.

5. Ich habe das Fenster für den Lichtschacht vom Fensterbauer machen lassen. Es war günstiger und außerdem önorm gerecht eingebaut. Der Baumeister hätte es nur eingeschäumt.

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  •  STP123
  •   Gold-Award
22.5.2017  (#4)
Pkt 1) der Bagger wird den Aushub irgendwo am Grundstück lagern. Wenn das Haus fertig ist, kommt der Bagger wieder und verteilt die Erde!
Vl versteckt sich hier die zusätzliche Anfahrt!

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
22.5.2017  (#5)
ad 3) Mir wurde mitgeteilt, dass der Test nach dem Innenputz nicht für den Energieausweis verwendet werden darf, da noch nicht alle Gewerke fertig sind und noch Löcher entstehen können die vorher noch nicht waren. Daher nach dem Einzug.

Nach dem Innenputz macht aber Sinn, weil dort kann man noch Schwachstellen von Boden zur Wand abdichten, wo man nach dem Estrich nicht mehr ran kommt.


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  •  MissT
22.5.2017  (#6)
Danke schon mal für Eure Antworten bis hierher!

@Warrender: Betreffend Lehm im Arbeitsgraben: Die Problematik ist, dass zwar gewachsener Boden "quasi kein" Wasser durchlässt. Der Aushub ist aber aufgelockert und lässt jede Menge Wasser durch, es sei denn er wird gründlichst wieder verdichtet. Ob das an gewachsenen Boden herankommt, wage ich nicht zu beurteilen. Das maschinelle Verdichten ist aber wegen der Schalsteinsäulen für die Traufen schon mal nicht so einfach möglich. Und dass der Boden so gut verdicht werden kann, dass die Säulen gestrichen werden können, ist mir zu riskant - da reichen ein paar Zentimeter, und die Traufe reißt ab, Regensinkkästen sitzen nicht mehr richtig etc.
@STP123: Bei uns wird nichts zu verteilen sein, im Gegenteil: Es geht dann um den Abtransport von allem, was nicht zum Hinterfüllen genutzt werden konnte plus zusätzliches Material, das bei der (im Anbot nicht enthaltenen) Terrassierung des Grundstücks (Hanglage) noch anfällt.

@wolfgangpue: Die Argumentation bezüglich Blowerdoortest nach Einzug ist nachvollziehbar, ergibt aber m. M. n. trotzdem keinen Sinn. Die Außenhaut ist nach Innenputz geschlossen und fertig gestellt, also inklusive der Haustechnik-Installationen. Ein Loch durch die Außenwand kann ich auch sonst noch jederzeit bohren, und da bin ich auch selber (bzw. der ausführende Handwerker) dafür verantwortlich, dass die Abdichtung den Erfordernissen entsprechend ausgeführt wird.

LG, MissT

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  •  Schelm
22.5.2017  (#7)
@Warrender
die Frage ist halt immer wohin führt die Drainage. Ist da dann das Wasser endgültig weg?? Zudem "saugt" so eine Drainage halt meist mehr Wasser an als ohne sie da wäre. Wenn alle in der Siedlung eine haben wird wohl der Herdentrieb auch eine Rolle spielen und die Bauaufsicht lässt sich ohnehin auf nichts ein, die gehen streng nach Lehrbuch vor. Ich würde behaupten, dass so eine Drainage viel Geld kostet, ständig gewartet werden muss und in seiner Funktion sogar kontraproduktiv ist (siehe Baumeisteraussage). Zudem muss der Keller eh dicht ausgeführt sein, somit gibt wohl keinen Grund für derartige Investitionen.

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  •  altenberg
  •   Gold-Award
23.5.2017  (#8)
Wir haben auch kompakten Lehmboden und keine Drainage. Beim Zuschütten wurde lagenweise verdichet. Die oberste Schicht neigt sich vom Haus weg und dort wurde ein Drainagerohr verlegt. Darauf ist dann grober Schotter gekommen.

Allerdings haben wir auch einen Dachvorsprung von ca. 80cm.

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
23.5.2017  (#9)

zitat..
MissT schrieb: Die Außenhaut ist nach Innenputz geschlossen und fertig gestellt, also inklusive der Haustechnik-Installationen.


Oft nicht. Bei mir wurde die Elektrik erst nach dem Innenputz verlegt und alle luftdichten Dosen/Dichtstopfen durchgestochen. Auch kommt für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] noch die Zuluft und Abluft durch die Wand. Auch ein Trockensiphon wird erst nach dem Innenputz installiert, der kann auch eine mögliche Fehlerquelle sein. Auch die erste abgehängte Decke im OG wurde noch nicht verspachtelt um Platten noch zu entfernen und vorhandene Löcher abzukleben. Sobald die zweite abhgehängte Decke mit der Installationszone darunter kommt, gibt es dort auch keine Möglichkeit mehr die Fehler in der Dampfbremse auszubessern. Der Außenputz sollte nochmal etwaige Fehler ausbessern.

Ein paar Sachen ließen sich auch nicht in Minuten beheben um direkt darauf eine zweite Messung zu machen. Habe beim ersten Test 0,3 erreicht und erwarte nach dem Einzug noch eine Verbesserung, sollte keine neuen Fehler dazu gekommen sein.

Jeder Handwerker ist natürlich dafür verantwortlich sein Gewerk luftdicht zu machen. Leider passieren dort auch Fehler oder Pfusch :)

Nimm mal an aus diesem Grund gibt es auch die Anforderungen den BDT nach dem Einzug zu machen und nur von dort die Werte für den EA EA [Energieausweis] zu nehmen.

Der BDT kostet um die 400€. Bei dir wäre wichtiger anstatt eines zweiten BDT lieber eine Höchstwert festzulegen der bei max. 0,6 (Passivhaus) liegt. Was hilft dir eine zweiter BDT wenn der Baumeister nur 1,6 erreichen muss und sobald der Wert erreicht ist aufhört nach Leckagen zu suchen weil die Anforderung erfüllt ist.




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  •  STP123
  •   Gold-Award
23.5.2017  (#10)

zitat..
MissT schrieb: STP123: Bei uns wird nichts zu verteilen sein, im Gegenteil: Es geht dann um den Abtransport von allem, was nicht zum Hinterfüllen genutzt werden konnte plus zusätzliches Material, das bei der (im Anbot nicht enthaltenen) Terrassierung des Grundstücks (Hanglage) noch anfällt.


Der Bagger zieht du Beginn die Humusschicht ab, die wird am Grund gesondert von dem restlichen Aushub gelagert. Den Humus verteilt der Bagger, wenn du mit dem Haus fertig bist wieder am Grundstück. Auch wenn bei dir durch die Terrassierung viel Aushub entsteht, sollte die gute Erde gesondert gelagert werden!

Ansonsten wirst du zuerst teuer entsorgen um dann erst wieder teure Erde zukaufen! Auf dem durch Baumaschinen stark verdichteten Boden wirst mit 100%iger Sicherheit gute Erde verteilen müssen um Mal einen Rasen zu haben.

Unseren Bekannten würden 5000 eur abgenommen weil sie zuerst alles entsorgt haben und dann wieder Erde zugekauft haben!


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