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Leitfaden - Gebäudebestandsaufnahme und Gebäudesanierung

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  •  hcsopznarf
2.4.2024
4 Antworten | 4 Autoren 4
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Hallo,
ich saniere gerade ein Gebäude und vermisse eine Art Leitfaden für die Bestandsaufnahme und die spätere Sanierung des Gebäudes. Leitfäden für die Gebäudesanierung, die ich gefunden habe, sind meist unvollständig oder haben den Fokus nur auf bestimmte Teilbereiche. Deshalb habe ich mir selbst etwas zusammengeschrieben. Es wäre toll, wenn die ESH ESH [Energiesparhaus]-Mitglieder diesen Leitfaden ausbessern oder ergänzen würden. Diese Auflistung könnte es auch vereinfachen einen neuen Beitrag für eine Gebäudesanierung im ESH ESH [Energiesparhaus]-Forum zu erstellen.
Wenn es so etwas ähnliches schon gibt, kann dieser Beitrag natürlich wieder gelöscht werden.
LG
 
Hier meine Auflistung:


Leitfaden - Gebäudesanierung
 
A – Bestandaufnahme des zu sanierenden Objektes:
  • Größe des Gebäudes: Brutto-Grundfläche
  • Grundstück: Grundstücksfläche, Bodenaufbau (sandig, lehmig, felsig etc.) Standort und Klimaregion, Besonderheiten (Hanglage, Bach in der Nähe, am Waldrand, etc.)
  • Gebäude-Bauweise: gemauert, Holzständer, Fachwerk, …
  • Gebäudealter: Wann wurde das Haus gebaut? Wurden größere Sanierungen durchgeführt? Wenn ja: Wann?
  • Nutzung des Gebäudes: Anzahl der Personen im Haushalt, Mehrfamilienhaus, Zimmervermietung, Ferienhaus etc. Ändert sich etwas an der Nutzung des Gebäudes?
  • Keller: Zustand (ist der Keller trocken?), Kellerdeckendämmung, Radonkonzentration,
  • Garage: Befindet sich die Garage innerhalb der Gebäudehülle? Carport? etc.
  • Raumhöhen: Die Raumhöhe ist oft entscheidend für den späteren Einbau von Fußbodenheizungen. Besteht die Möglichkeit eine zweite Decke einzuziehen? (Erneuerung Elektrik, Lüftung etc.)
  • Altlasten: problematische Materialien (Asbest, Eternit, alte Steinwolle etc.), Öltanks, Gastanks,
  • Gebäudeunterlagen: Gebäudepläne vorhanden? Energieausweis vorhanden? Sonstige Unterlagen (Statik, Blowerdoor-Test, neue Pläne etc.) vorhanden?
  • Tatsächlicher Heizwärmebedarf: alte Rechnungen, Erfahrungen
  • Fassade: Fassadenart (verputzt, Holz und hinterlüftet, etc.) Ist die Winddichtebene in Takt?, Dämmung (Materialien), Gebäudeabdichtungen, Putz (Risse?),
  • Dach: Konstruktion und Bauweise, Dämmung, Dampf-bremsen oder -sperren, Dachabdeckung, Dachfenster, Zustieg für Kaminkehrer,
  • Fenster und Türen: Verglasung, Alter, Position (Gebäudehülle), Zustand der Haustür etc.
  • Bekannte Wärmebrücken (Kamine, schlecht gedämmte Teilbereiche, Garage in der Gebäudehülle)
  • Kamine: Alter, Zustand, Nutzung,
  • Position des Bades (nordseitig? Wie viele Außenwände?)
  • Bekannte Schäden: Wasserschäden, Schimmel, Ungeziefer, Baumängel etc.
  • Heizung: Heizungstyp, Heizungsalter, Warmwasseraufbereitung, Puffer, Boiler, Solarthermie, Anzahl der Heizkreise, Heizkörper, Fußbodenheizung, Vorlauftemperaturen bekannt? Einzelraumregelung? etc.
  • Installationen: Material und Dimensionierung der Wasserleitungen, Abwasserleitungen, Verstopfungen, Strangentlüftungen, Zirkulationspumpen
  • Elektrik: Alter, Fehlerstrom-Schutzschalter (Erdungskabel?), Anzahl und Positionierung der Steckdosen, Gibt es eine Photovoltaikanlage?
  • Lüftung: Fensterlüftung, Wohnraumlüftung, etc.
  • Zustand der Räumlichkeiten: Innenputz: Material und Schäden, Bodenbelag, Estrich, Fliesen, Zustand der Innentüren, Zustand der Sanitäranlagen, etc.
  • Balkon: Material, Zustand, etc.
  • Außenanlagen: Terrasse, Garten, Pool,
 
 
B – Vorgehensweise bei Sanierung:
  • Planungsphase:
  • Festlegung der Sanierungsziele:
    • Energieeinsparung (Wie kann ich mit meinem zu sanierendes Objekt preisgünstig in Zukunft CO2-Neutralität erreichen?)
    • Komfortsteigerung
    Erstellung eines Sanierungskonzepts:
    • Priorisierung der Sanierungsmaßnahmen
    • Einholung von Angeboten von Fachfirmen
    • Beantragung von Fördermitteln
    Finanzierung:
    • Kalkulation der Kosten
    • Finanzierungsmöglichkeiten prüfen (Fördermittel, Kredite etc.)
  • Ausführungsphase:
  • Bauphase:
    • Welche Arbeiten kann ich selbst durchführen?
    • Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen durch Fachfirmen
    • Bauaufsicht durch einen Sachverständigen notwendig?
    Qualitätskontrolle:
    • Sicherstellen der Einhaltung der Qualitätsstandards
    • Abnahme der Arbeiten
  • Nachsorge:
  • Monitoring des Energieverbrauchs:
    • Kontrolle des Erfolgs der Sanierungsmaßnahmen
    • Optimierung der Einstellungen der Heizungsanlage etc.
    Wartung:
    • Regelmäßige Wartung der sanierten Gebäudeteile

    Fördermittel:

    Es gibt die unterschiedlichsten Förderprogramme für Gebäudesanierungen. Es gibt Bundes- und Landesförderungen, die man beide beantragen kann. Informationen zu den Förderprogrammen gibt`s auf den Websites der Bundesländer und des Bundes.
    Online-Tools:
    • ubakus.de
    Nützliche Links:
    https://www.energiesparhaus.at/
    https://www.klimafonds.gv.at/
    https://www.e-control.at/
    https://www.klimaaktiv.at/


    Hinweis:
    Dieser Leitfaden ist eine allgemeine Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Google Gemini hat bei der Erstellung dieses Leitfadens mitgeholfen.

     

    •  rocko567
    2.4.2024  (#1)
    auf die schnelle als ergänzung:

    schmutzwasser und regenwasser ableitung - prüfen und ggf. erneuern?

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    •  thohem
    2.4.2024  (#2)
    Kanal Gutachten war bei uns grad Thema, das ist immens wichtig bei bestehenden Gebäuden.
    Und: Kamin in Ordnung? Erhöhung nötig? Gemauerter Kamin noch OK? 

    1
    •  MinMax
    •   Gold-Award
    2.4.2024  (#3)

    zitat..
    hcsopznarf schrieb: Leitfäden für die Gebäudesanierung, die ich gefunden habe, sind meist unvollständig oder haben den Fokus nur auf bestimmte Teilbereiche.

    schaustu:
    https://nachhaltigwirtschaften.at/de/hdz/publikationen/biblio/sanierungsleitfaden-neue-standards-fuer-alte-haeuser.php


    1


    •  hcsopznarf
    2.4.2024  (#4)
    Danke, das sind gute Tipps:
    • Schmutzwasser und Regenwasser Ableitung
    • Kanal Gutachten
    • Kaminerhöhung nötig? Kann man den gemauerten Kamin nutzen?

    Danke für den link zur Publikation "Neue Standards für alte Häuser" aus dem Jahr 2007 (3. Auflage). Diese beschäftigt sich mit dem Sanieren von Häusern, die zwischen 1935 und 1965 gebaut wurden und geht sehr ins Detail. Vorallem die Checklisten sehen auf den ersten Blick sehr hilfreich aus.

    Kann man die Gebäude-Bestandsaufnahme vielleicht mit Hilfe von ein paar Schlüsselfragen vereinfachen?

    Eine reine KI-Antwort ist hier:
    Die wichtigsten Fragen zur Bestandsaufnahme eines alten Gebäudes:
    Baujahr und Baugeschichte:
    Wann wurde das Gebäude errichtet?
    Gab es Umbauten oder Erweiterungen?
    Welche historischen Besonderheiten gibt es?
    Liegen Baupläne oder Unterlagen zur Baugeschichte vor?
    Grundstück und Umgebung:
    Größe und Beschaffenheit des Grundstücks?
    Lage des Gebäudes auf dem Grundstück?
    Ausrichtung des Gebäudes (Sonneneinstrahlung)?
    Beschaffenheit der Umgebung (Bebauung, Lärm, etc.)?
    Gebäudestruktur und -nutzung:
    Anzahl der Geschosse und Nutzfläche?
    Aufteilung der Räume (Grundrisse)?
    Art der Nutzung (Wohnen, Gewerbe, etc.)?
    Bestehende Nutzungsverträge oder Mietverhältnisse?
    Baustoffe und Konstruktion:
    Aus welchen Materialien besteht das Gebäude (Mauerwerk, Dach, etc.)?
    Welche Konstruktionsweise wurde verwendet (Holz, Stahlbeton, etc.)?
    Zustand der Bausubstanz (Risse, Feuchtigkeit, etc.)?
    Technische Ausstattung:
    Art der Heizung und Warmwasserbereitung?
    Zustand der Elektrik und Sanitärinstallation?
    Vorhandensein von Lüftungsanlagen, Alarmanlagen, etc.?
    Energieausweis und Energieverbrauch?
    Fragen zu einzelnen Gebäudeteilen:
    Fassade:
    Zustand der Fassade (Putz, Verkleidung, etc.)?
    Vorhandensein von Rissen, Abplatzungen oder Feuchtigkeit?
    Art und Zustand der Fenster und Türen?
    Dämmung der Fassade?
    Dach:
    Art und Zustand der Dacheindeckung?
    Zustand der Dachkonstruktion (Holzbalken, etc.)?
    Dämmung des Daches?
    Vorhandensein von Dachfenstern, Schornsteinen oder Solaranlagen?
    Keller:
    Zustand des Kellers (Feuchtigkeit, Schimmel, etc.)?
    Abdichtung des Kellers gegen Feuchtigkeit?
    Nutzbarkeit des Kellers (Lagerung, Wohnraum, etc.)?
    Innenräume:
    Zustand der Wände, Böden und Decken?
    Art und Zustand der Wand- und Bodenbeläge?
    Vorhandensein von Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel?
    Zustand der Türen, Fenster und Heizkörper?
    Raumaufteilung und Größe der Räume?
    Technische Anlagen:
    Zustand der Heizungsanlage und Warmwasserbereitung?
    Art der Energieversorgung (Gas, Öl, Strom, etc.)?
    Zustand der Elektrik und Sanitärinstallation?
    Vorhandensein von Lüftungsanlagen, Alarmanlagen, etc.?
    Fragen zu Sanierung und Kosten:
    Welche Sanierungsmaßnahmen sind erforderlich?
    Welche Kosten sind für die Sanierung zu erwarten?
    Fördermöglichkeiten für die Sanierung?
    Zeitplan für die Sanierung?
    Einfluss der Sanierung auf die Nutzung des Gebäudes?
    Zusätzliche Fragen:
    Bestehen Auflagen oder Denkmalschutzbestimmungen?
    Gibt es baurechtliche Genehmigungen für die Sanierung?
    Welche Fachleute müssen bei der Sanierung hinzugezogen werden?
    Welche Auswirkungen hat die Sanierung auf die Umwelt?
     


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