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Kreditänderung wegen Einkommensverminderung?

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  •  ebiker
29.10. - 1.11.2021
7 Antworten | 6 Autoren 7
7
HALLO FORUM!

Wir haben vor 5 Jahren Haus gekauft und saniert, Gesamtausgaben ca. 450 bis 500k Euro. Irgendwann hört man auf mitzurechnen emoji

Dafür wurde ein VARIABLER Kredit mit 25 Jahre Laufzeit aufgenommen.
Inklusive Nebenkosten rund 300k, monatliche Rückzahlung ca. 1.100 Euro.

Mein Unternehmen lief viele Jahre bestens. Ich hatte ca. 2 Tausender mehr Einkommen als benötigt. Das ging in Sondertilgung, einen Notgroschen und ein wenig Luxus.
Leider kam vor ein paar Monaten ein dramatischer Umsatz- und Gewinneinbruch!

Einerseits kann ich mir die ‚unnötigen‘ 2k nicht mehr auszahlen, und mir fehlen auch weitere 2k um unseren Ausgaben (Haushalt, Kredit, Fixkosten, Investitionen…) zu bestreiten.
Wir geben als Familie daher um 2k zu viel aus. Ich rechne damit die unternehmerische Situation mittelfristig zu verbessern, aber jetzt muss ich mit dem Worst-Case kalkulieren.

Wir gingen unsere Ausgaben durch und konnten schnell unwichtige Positionen streichen, auch geht meine Frau nun ein paar Stunden arbeiten. Damit konnte der Fehlbetrag von 2k auf 1k vermindert werden.
Bei der Einsparung des 2. Tausender wird es schwieriger. Wir stellen nun komplexere Posten (Verträge, Versicherungen…) auf den Prüfstand, um den Fehlbetrag zu vermindern.

Ein großer Ausgabeposten ist auch die Kreditrückzahlung, diese möchte ich prüfen.
In den letzten Jahren habe ich grob geschätzt 60k sondergetilgt, der Kredit wäre daher rund 5 Jahre früher als vereinbart ausgezahlt.
Daher meine Frage (da ich lese, dass hier einige User aus dem Bank-Umfeld kommen):

Kann ich mit den bereits sondergetilgten 60k die monatliche Rate senken?
Also den Kredit wieder auf die ursprüngliche Laufzeit strecken?
Grob überschlagen müsste ich die monatliche Rate so um ca. 250 Euro senken können.
Oder evtl. sogar das ein oder andere Jahr anhängen (es wäre noch Luft zum Pensionsalter hin)?

Die Frage wäre aber auch, was eine Bank an Kosten für solche Eingriffe in Rechnung stellen würde/sollte/dürfte.

Ich möchte jetzt absichtlich nicht unvorbereitet bei der Bank deswegen anfragen, nicht dass die wegen meiner Finanzbeichte sofort den Kredit fällig stellen.

  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
29.10.2021  (#1)
hi ebiker,
auf die ursprüngliche laufzeit strecken und dafür geringere rate sollte möglich sein. verlängern wird nur bei einer neubewertung der einkommens- und risikosituation möglich sein, wobei erstere deinen angaben zufolge aktuell schlecht ausschaut.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.10.2021  (#2)

zitat..
ebiker schrieb: Kann ich mit den bereits sondergetilgten 60k die monatliche Rate senken?
Also den Kredit wieder auf die ursprüngliche Laufzeit strecken?

Unbedingt Kontakt mit der Bank aufnehmen und die aktuelle Sachlage erklären.

Zur Linderung des aktuellen Engpasses wäre zum einen die Neuvereinbarung des Tilgungsplanes (unter der Berücksichtigung der Ausschöpfung der vollen Restlaufzeit bzw. Erweiterung derselben und einer neuen - naturgemäß tieferen Rate) eine Lösungsmöglichkeit.

Zum anderen könntest du eine zwischenzeitige Freistellung von der Tilgung ansprechen - für eine Periode, die dir entsprechend weiterhilft. Die hätte dann ebenfalls eine Verlängerung der ursprünglichen Kreditlaufzeit zur Folge.

Beides setzt die Einwilligung der finanzierenden Bank voraus. Wichtig ist jedenfalls die baldige Kommunikationsaufnahme - idealerweise unter Aufbereitung der unternehmerseitigen Unterlagen und der Darstellung, wie der einkommenseitige Forecast dieses und kommendes Jahr aussieht.

zitat..
ebiker schrieb: Die Frage wäre aber auch, was eine Bank an Kosten für solche Eingriffe in Rechnung stellen würde/sollte/dürfte.

Das ist kein großer Punkt - je nach Institut bis zu "ein paar" Hunderter - schätze 200-300.

zitat..
ebiker schrieb: Ich möchte jetzt absichtlich nicht unvorbereitet bei der Bank deswegen anfragen, nicht dass die wegen meiner Finanzbeichte sofort den Kredit fällig stellen.

Nachdem es sich vermutlich um einen Verbraucherkredit handelt, erfolgt eine Kündigung und Fälligstellung erst nach der Geltendmachung von Terminsverlust und schrittweiser (erfolgloser) Verwertung der Sicherheiten. Dazu müssten Raten nicht (oder nicht zur Gänze) bezahlt werden, Mahnungen unbeantwortet bleiben und generell die Kommunikation kundenseitig eingestellt werden.

Insofern ist in der aktuellen Situation das aktive Zugehen auf den Kreditgeber sicher der richtige Weg.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
29.10.2021  (#3)
Schließe mich LiConsult an, Kontakt aufnehmen und die Möglichkeiten abstecken.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
30.10.2021  (#4)
Warum arbeitet nicht einfach deine Frau mehr als "ein paar Stunden"? Das käme mir als die naheliegendste Lösung vor...

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  •  ebiker
1.11.2021  (#5)
Vielen Dank für eure Anregungen.

Komplette Aussetzung der Tilgung: Das scheint mir nicht das richtige zu sein.
Nicht zuletzt aufgrund meiner finanziellen Rücklagen habe ich mittelfristig keinen Liquiditätsengpass, kann daher meinen Verpflichtungen noch eine ganze Weile nachkommen.
Es wäre dann sinnvoll wenn man kurzfristig pleite ist, aber weiß dass mittelfristig wieder genug Geld reinkommt.

Neuvereinbarung des Tilgungsplanes: Hört sich brauchbar an!

zitat..
LiConsult schrieb: Das ist kein großer Punkt - je nach Institut bis zu "ein paar" Hunderter - schätze 200-300.


Danke für diese grobe Schätzung. Falls die Bank deutlich mehr verlangen sollte, wird man also darüber sprechen müssen.
Und ja, es ist ein Verbraucherkredit bei dem kein Terminverlust o.ä. eintrat.

zitat..
supernova schrieb: Warum arbeitet nicht einfach deine Frau mehr als "ein paar Stunden"? Das käme mir als die naheliegendste Lösung vor...

Wir haben noch ein schulpflichtiges Kind. Da wäre es ideal wenn eine Person komplett zu Hause ist und sich um Haushalt etc. kümmern kann.
Daher jetzt mal eine geringfügige Anstellung.

Es gäbe auch noch andere Denkvarianten:
Die Hütte verkaufen. 450k dafür bekommen, Damit 200k Restkredit ausbezahlen und um 200k eine Wohnung kaufen.
Die 1.000 Euro monatliche Kreditzahlung wären weg und es bleiben sogar noch 50.000 Euro  übrig.
Aber das ist ein Szenario welches hoffentlich nie nötig wird.


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  •  supernova
  •   Silber-Award
1.11.2021  (#6)
Nur so als Nebenbemerkung: Ich finde es alles andere als "ideal" wenn Haushalt und Kinderbetreuung einem Elternteil zugeschoben wird und die Person 10, 15, 20 Jahre beruflich weg vom Fenster ist...

Wenn das Kind eh schon in der Schule ist, dann wäre Teilzeit drinnen. Du müsstest halt im Gegenzug im Haushalt mehr anpacken... 
 

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  •  paso
  •   Silber-Award
1.11.2021  (#7)
Ich finde auch am sinnvollsten, wenn die Frau mehr arbeiten geht. Was sind die Alternativen, das Haus zu verkaufen, dem Kind ev.bekannter Ungebur/Schulfreunde/Gartenspaß etc.zu nehmen, oder mehr arbeiten zu gehen?
Es gibt genug Familien, wo beide Eltern Vollzeit arbeiten. Das bedeutet auf gar keinen Fall, dass sie schlechtere Eltern sind, als wie die, die zu Hause sind. Und genausk umgekehrt. Nur weil sie weniger arbeiten, sind nicht alle Eltern, gute Eltern..

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