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Kondensat im Wandaufbau - wie kritisch?

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  •  tomarse
28.8. - 5.9.2025
34 Antworten | 8 Autoren 34
34
Hallo zusammen,

wir waren heute bei einer Zimmerei für unseren EFH-Bau nächstes Jahr. Der Gesamteindruck war sehr gut. Sie haben einen Standard-Wandaufbau, der komplett ohne Dampfbremse aufgebaut ist.

Ich hab den jetzt im u-wert Rechner nachgebaut und sehe, dass sich da an kalten Tagen Kondensat in der Wand bildet. Wie kritisch sind diese Mengen wirklich?


_aktuell/20250828884190.png

Ich weiß, die Werte sind extrem und 50% innen bei so kalter Außentemperatur sind eher ungewöhnlich, aber selbst bei 30% Luftfeuchtigkeit innen fällt laut dem Rechner bei -10 Grad noch Kondensat an.

  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
29.8.2025  (#1)
Sagt Ubakus dir unten drunter auch: alles im grünen Bereich.

Dampfbremse hat du natürlich auch in Form der OSB Platte. Hinter der Installationsebene werden da die Stöße dann verklebt.

Damit hättest du einen super Wandaufbau.

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  •  tomarse
29.8.2025  (#2)
Danke für deine Antwort!

Mir gefällt der Wandaufbau prinzipiell auch sehr gut. Ich finde es nur etwas seltsam, dass ich ab ca. 0 Grad Außentemperatur mit einer feuchten Dämmung rechnen darf/muss (die dann vermutlich dadurch auch an Dämmwert einbüßt). Klar, lange Phasen unter 0 Grad sind mittlerweile sehr selten bei uns, aber wenns dann doch mal eintritt, sollte das ganze auch noch funktionieren.

Und wann trocknet das auf? Im Ubakus wird erklärt, dass die berechnete Trocknungsdauer auf den Sommer bezogen ist. Wenns jetzt schon im November kalt ist, hab ich dann den ganzen Winter über eine feuchte Dämmung?

Dass OSB als (schwache) Dampfbremse funktioniert, ist mir bewusst. Ich bin nur nicht sicher, ob die Verklebung der "starren" OSB-Platten so dauerhaft ist, das Haus arbeitet, bei einem Sturm wird sich da sicher was bewegen. Ob da Verklebungen über die Jahre nicht reißen können (verglichen mit den doch etwas flexibleren Dampfbremsfolien und -klebebändern) und mehr Feuchte von innen in die Dämmung bringen können, als die reine Berechnung suggeriert?
Ein Baumeister (Massivbau) hat vor etwa einem Monat, als wir über den Dachaufbau geredet haben, auf meine Frage, ob sie eine dedizierte Dampfbremse einsetzen oder nur OSB, geantwortet, dass sie auf jeden Fall eine Dampfbremsfolie einsetzen, genau aus diesen Gründen. 

Ob diese Bedenken fundiert sind, weiß ich nicht - ich gehe bei diesem Anbieter schon davon aus, dass die Wand funktioniert, aber irgendwie trotzdem ein komisches Gefühl.

Hier noch ein Foto davon, links ist außen, rechts ist innen. 


_aktuell/20250829314766.jpg

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  •  christoph1703
29.8.2025  (#3)

zitat..
tomarse schrieb: bei einem Sturm wird sich da sicher was bewegen

Na hoffentlich nicht 😱
Diese Dampfbremsenklebebänder picken aber wie Sau, da löst sich garantiert nichts. Ich würde trotzdem eine definierte Dampfbremse einbauen. Dann bist du sicher.


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  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
29.8.2025  (#4)

zitat..
tomarse schrieb: Ich bin nur nicht sicher, ob die Verklebung der "starren" OSB-Platten so dauerhaft ist

Wie @­christoph1703 schon schrieb, werden die OSB Platten mit elastischem Klebeband verklebt, also kein Problem. Eine weitere Folie würde ich mir sparen.


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  •  tomarse
29.8.2025  (#5)
Alles klar, danke euch! Ich ging davon aus, die Nut/Feder Stöße werden mit Klebstoff verbunden.

Was denkt ihr über meine Gedanken bzgl. Durchfeuchtung? Ein halber Liter Wasser pro m2 Wand ist nicht gerade wenig, und wenn das erst bei wärmeren Temperaturen auftrocknet...

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
29.8.2025  (#6)
Da mir der Aufbau bekannt vorkommt, interessiert mich das. 

Ubakus schreibt [https://www.ubakus.de/berechnung-des-feuchteschutzes/]:

"
Tauperiode (Dezember bis Februar)
In der Tauperiode wird das Bauteil 90 Tage lang folgenden konstanten Bedingungen ausgesetzt: Außenluft: -5°C und 80% Luftfeuchtigkeit, Raumluft: 20°C und 50% Luftfeuchtigkeit. Die dabei anfallende Tauwassermenge darf keinesfalls 1,0 kg/m² übersteigen. Für Holz und nicht kapillar leitfähige Baustoffe gibt es noch weitere, strengere Grenzen.
"

Wenn ich das recht verstehe wird also angenommen, dass diese Bedingungen für 3 Monate durchgehend gelten und die berechnete Wassermenge über diese 3 Monate kumuliert. Die 0,46 kg/m2 sind dann deutlich unter dem kritischen Wert von 1kg/m2, das zeigt die Berechnung ja auch an. So wie ich das verstehe, ist das dann schon noch ok?

Was ich noch sagen kann ist, dass diese Firma (bin zu 99% sicher welche es ist) bekannt ist für die Luftdichtheit (mein BD Test war 0,15 bei Bekannten sogar 0,08). 

Aber wie gesagt, das würde mich auch interessieren...

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
29.8.2025  (#7)
die folie, die du außen brauchst ist eine Winddichtung, Bsp in ubakus habe ich gefunden: omega wd winddichtung, die hat dann einen sd-wert von 0,02 ist also deutlich wasserdampfdurchlässiger und dann sieht das auch gleich viel freundlicher aus. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Das passt und nein das ist nicht feucht in der Dämmung und hat im Winter keine schlechtere Dämmleistung.

Top u-Wert hast du und eine vorgehangene Fassade ist auch top.
Was mir an deinem aufbau jetzt nicht gefällt sind innen zwei OSB-Platten.
Die tragende Konstrukiton hat innen eine OSB (ist gleich Luftdichtigkeitsebene, und verklebt mit Klebeband passt schon, haben wir bei mir akribisch gemacht. ich denke, dass es auch reichen würde die Platten in den Stößen zu verleimen, aber dann hat man in den Ecken immer Probleme) und außen die gut wasserdampfdurchlässige DWD Platte.
Die Installationsebene mit einer zweiten undurchlässigen Ebene zu versehen find ich jetzt bauphysikalisch unsexy. Gipskarton ist einfach "Müllentsorgung" und OSB gibt die Stabilität. Schöner und auch günstig fände ich eine starke Gipsfaserplatte. Die könnte man spachteln aber feiner mit nem Lehmputz versehen und ja gleich ne richtige Lehmbauplatte. Je dicker und schwerer innen, desto mehr Speichermasse.


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  •  tomarse
30.8.2025  (#8)

zitat..
PhilippG schrieb: Da mir der Aufbau bekannt vorkommt, interessiert mich das. 

Zurecht kommt dir der bekannt vor :)

zitat..
PhilippG schrieb: Wenn ich das recht verstehe wird also angenommen, dass diese Bedingungen für 3 Monate durchgehend gelten und die berechnete Wassermenge über diese 3 Monate kumuliert. Die 0,46 kg/m2 sind dann deutlich unter dem kritischen Wert von 1kg/m2, das zeigt die Berechnung ja auch an. So wie ich das verstehe, ist das dann schon noch ok?

Danke für die Erläuterung!

zitat..
PhilippG schrieb: Was ich noch sagen kann ist, dass diese Firma (bin zu 99% sicher welche es ist) bekannt ist für die Luftdichtheit (mein BD Test war 0,15 bei Bekannten sogar 0,08). 

Ist zwar jetzt ein anderes Thema natürlich, aber gut zu wissen. Grundsätzlich hatte ich auch den Eindruck, dass sie sehr gut wissen, was sie tun, denn sie haben auch alle Anschlussdetails m.E. sehr gut durchdacht.

zitat..
alpenzell schrieb: Was mir an deinem aufbau jetzt nicht gefällt sind innen zwei OSB-Platten.

zitat..
alpenzell schrieb: Die Installationsebene mit einer zweiten undurchlässigen Ebene zu versehen find ich jetzt bauphysikalisch unsexy.

Unsexy oder bedenklich? Ich finde die doppelte Beplankung innen nicht schlecht, schon allein für die Stabiltät/Montage von Möbeln. Verputzen innen möchten wir eigentlich nicht, ist aber sicher auch eine Kostenfrage. Hab ich das richtig im Kopf, dass du mit Pöll gebaut hast? Dort sind wir nächste Woche.


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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
30.8.2025  (#9)
Willst du eigentlich eine offene Holzfassade? Weil bei einer geschlossenen kann man sich die Folie aussen sparen.

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  •  tomarse
30.8.2025  (#10)

zitat..
PhilippG schrieb:

Willst du eigentlich eine offene Holzfassade? Weil bei einer geschlossenen kann man sich die Folie aussen sparen.

Offen, daher die Folie. Deine ist auch offen, oder? Wir werden allerdings vermutlich gleich breite Latten machen. Stand jetzt zumindest, solche Dinge ändern sich ständig bei uns ;)


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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
30.8.2025  (#11)
Meine ist geschlossen (und 4 verschiedene Breiten - "Chaoslattung"). War auch lang hin und her. Für mich passt es geschlossen besser - ist aber Geschmacksache. 

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  •  tomarse
30.8.2025  (#12)

zitat..
PhilippG schrieb:

Meine ist geschlossen (und 4 verschiedene Breiten - "Chaoslattung"). War auch lang hin und her. Für mich passt es geschlossen besser - ist aber Geschmacksache.

Tatsächlich. Ich hatte deine offen im Kopf - hab wohl nicht so genau geschaut.

Hat beides Vor- und Nachteile sicher, ich finde offen hat mehr "Tiefe" - dafür kriegt man vielleicht Insekten rein.


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
1.9.2025  (#13)

zitat..
tomarse schrieb: Unsexy oder bedenklich? Ich finde die doppelte Beplankung innen nicht schlecht, schon allein für die Stabiltät/Montage von Möbeln. Verputzen innen möchten wir eigentlich nicht, ist aber sicher auch eine Kostenfrage. Hab ich das richtig im Kopf, dass du mit Pöll gebaut hast? Dort sind wir nächste Woche.

ja, Pöll
mein Problem mit zwei OSB Platten ist, dass, falls in die Ebene irgendwie Feuchtigkeit kommt, die Feuchtigkeit nicht weg kann und das ist eher bedenklich als unsexy. Der ganze Wandaufbau lebt ja grundsätzlich von der Diffussionsoffenheit. Da würde ich nicht auf die Idee kommen, das so zu machen. Frag mal den Pöll, wie er es findet. Grunsätzlich wird es sicher häufiger gemacht. 


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
1.9.2025  (#14)
doppelt Fermacell oder Knauf Diamant wäre da ideal als Abschluss

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  •  tomarse
2.9.2025  (#15)
Gut, das ist klar. Von dem her ist es sicher diffusionsoffen besser. Die Gefahr von Feuchte sehe ich halt eher außen in der Wand, wo sich Kondensat bilden könnte. Drinnen, wenn, bei einem Wasserschaden, aber ja, liegt natürlich im Bereich des Möglichen.
Mal sehen, was Pöll dazu sagt, aber die haben mir für morgen gerade abgesagt. Mal sehen, wann ich jetzt dort bin.

1
  •  Akani
2.9.2025  (#16)
Ich bon zwar nicht so versiert mit solchen Aufbauten, wollte nur ein Beispier geben wie es ein Zimmerer bei seinem Haus gebaut hat.
Der Aufbau ist ähnlich, auch mit Einblasdämmung. Bei seinem Wandaufbau sind die beiden Tragschichten aus Sägerauhen Brettern 30mm Innen und außen, Außen dann noch 60mm Holzfaßerdämmplatten
Innen dann die instalkationsebene. 
Ich kann den genauen Wandaufbau erfragen wenns interessant wäre

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  •  tomarse
2.9.2025  (#17)

zitat..
alpenzell schrieb: Schöner und auch günstig fände ich eine starke Gipsfaserplatte.

zitat..
Pedaaa schrieb: doppelt Fermacell oder Knauf Diamant wäre da ideal als Abschluss


OSB innen fand ich eigentlich ganz gut wegen dem Gedanken, schwere Lasten daran aufhängen zu können. Mit Gipsfaserplatten habe ich keine Erfahrung, wie sieht das da aus? Ich denke z.B. an eine ausziehbare Wandhalterung für einen großen, schweren Fernseher?


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  •  tomarse
2.9.2025  (#18)

zitat..
Akani schrieb:

Ich kann den genauen Wandaufbau erfragen wenns interessant wäre

Gerne! Ganz klar war mir der Aufbau jetzt nicht :)


1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.9.2025  (#19)

zitat..
tomarse schrieb:

──────..
alpenzell schrieb: Schöner und auch günstig fände ich eine starke Gipsfaserplatte.
───────────────

──────..
Pedaaa schrieb: doppelt Fermacell oder Knauf Diamant wäre da ideal als Abschluss
───────────────

OSB innen fand ich eigentlich ganz gut wegen dem Gedanken, schwere Lasten daran aufhängen zu können. Mit Gipsfaserplatten habe ich keine Erfahrung, wie sieht das da aus? Ich denke z.B. an eine ausziehbare Wandhalterung für einen großen, schweren Fernseher?

Für sowas würde ich immer eine ordentliche UK machen an der Stelle.


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  •  tomarse
4.9.2025 6:08  (#20)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Für sowas würde ich immer eine ordentliche UK machen an der Stelle.

Das ist sicher richtig - sofern man das schon beim Bauen weiß. Bei Küche und Fernseher wohl kein Thema.

Wenn aber das Haus mal fertig und die Wände schon zu sind, und man dann noch etwas Schwereres aufhängen möchte, wäre das aber ein Riesenaufwand. Mit OSB und Rigips würd ich mir da jetzt nicht so große Gedanken machen, solangs keine Ultraschwerlast ist. 


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
4.9.2025 6:32  (#21)
solange es kein Elefant ist, den du aufhängen willst, geht das mit Doppelt Fermacell od. Diamant immer gut.  
da kannst auch Schrauben ohne Dübel reindrehen für leichtere Sachen. Nicht vergleichbar mit einer "normalen" Gipskartonwand


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