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Kaufen oder nicht?

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  •  lui
8.10. - 10.10.2012
35 Antworten 35
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Hallo liebe Finanzierungsfachleute und Hobbyfachleute,
sehe langsam den Wald vor Bäumen nicht mehr und die Entscheidung fällt schwer...
Wir überlegen (40 und 45 J), eine geförderte Whg zu kaufen, die als Familienwohnung besser geeignet wäre - und sozusagen auch als Investition fürs Alter - als die derzeitige Mietwohnung.Andererseits weiss ich nicht, ob wir uns da nur Stress antun und einfach das Geld in den Sparstrumpf stecken...

Kosten:
300.000
davon rückzahlbare WBF 50.000
EM

50.000 (leider leider nicht mehr)
erf. Kredit:
200.000

Angebot Bank: Fixzins auf 10 Jahre, 3,6% eff. Jahreszins. In dieser Zeit keine Sondertilgung möglich. Nach 10 Jahren 1,625% Aufschlag auf 3M Euribor (1M Euribor kostet 1/8 mehr Aufschlag)
Bank will mit 130% ins GB.
Nach diesen 10 Fixzinsjahren stünde man dann bei einem Saldo von noch 150.000 zu tilgenden Euro; man müsste also in 10 Jahren ordentlich sparen und eine Sondertilgung hinlegen, ansonsten wird ja unüberschaubar.

Würde irgendjemand an unserer Stelle auf so eine Finanzierung eingehen? Ich bin komplett unentschieden...

Familieneinkommen 5.000 netto. (2 Kids)

Für Hinweise und Ratschläge extrem empfänglich!

LG lui

  •  gdfde
  •   Gold-Award
9.10.2012  (#21)
@minmax -

zitat..
So ist es nun mal in der Finanzwelt oder hast Du eine Glaskugel und weisst, wie es morgen sein wird?


ja, ich weiss, dass morgen mein euriborgestützter Kredit sicher ned auf 3,6 % klettern wird...und übermorgen auch nicht.
Und mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch länger ned über die 3,6 % (die von den Banken auch ned ausm Finger gesaugt wurden sondern ziemlich sicher irgendwie berechnet wurde...mit einem entsprechenden Gewinnpolster).

Jetzt müssens erstmal die ESM Sache auf die Reihe bekommen und auch beweisen, dass das erfolgreich wird...das dauert sicher noch ein Zeitl...

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  •  MinMax
9.10.2012  (#22)
@creator: finde ein Chart das das Gegenteil beweist - ... dann erst können wir über Schwachsinn und was eigentlich Verwirrungstatktik ist, reden.
@gdfde: mit "morgen" ist die Zukunft gemeint, im mittel- bis langfristigen Zeitrahmen... aber wenn schon Metapher erklärt werden müssen...

Jungs, nichts für ungut, ich denke es gibt nicht DIE beste Lösung, abgerechnet wird eben erst am Ende der Laufzeit und dann sieht man welches Modell am erfolgreichsten war (siehe Währungskredite). Ich glaube (!) im moment an das Festzinsmodel. Der nächste Beitrag kommt von mir diesbezüglich spätestens in 9,5 Jahren :)



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  •  chris23
9.10.2012  (#23)
Fixzinskredit ist wenn Dir die Bank zum Kredit auch noch eine Versicherung dazuverkauft.
Nicht mehr und nicht weniger. Da die Bank/Versicherungsgesellschaft auch Gewinn erwirtschaften muss ist die Chance, dass die Bank die Wette (=Versicherung) gewinnt größer als andersrum. Wie stark das Ungleichgewicht ist hängt von den Konditionen ab, aber da ein Laie das Risiko schwer bewerten kann ist es auch leicht eine Fette Gewinnspanne reinzurechnen. Fixzinsangebote sind ja auch nicht leicht zu vergleichen weil oft unterschiedliche Laufzeiten angeboten werden.
Du erkaufst Dir also die Sicherheit des Fixzinses zu höheren Kosten als diese Sicherheit objektiv wert ist da Du in jedem Fall die Gewinnspanne der Bank zahlst.
lg, chris23

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  •  creator
  •   Gold-Award
10.10.2012  (#24)
wennst einen chart haben willst, kann ich gerne mal den der - strafzahlungen für libor-manipulationen anbieten - die zeitreihe ist gaaanz überraschend jene, wo es höhere zinsen gab:
http://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article108288798/Hohe-Strafen-fuer-Libor-Betrug.html

jeder weiß mittlerweile aus dem skandal, dass das reale kreditgeschäft nur max. 10% dessen bringt, was spekulationen auf indizes bringen... und wie in griechenland war die wahre lage lange bekannt: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/zinssatz-in-grossbritannien-libor-betrug-haette-gestoppt-werden-koennen-11821167.html

conclusio: da sich niemand mehr hohe zinsen leisten kann und selbst die korruptesten politiker und bankendiener a la draghi keinen spielraum mehr für hohe zinsen haben, wird's die längere zeit ned geben. griechenlands öl-deal mit den amis ist auch bekannt, da schaut auch niemand mehr zu...

selbst wenn in fünf bis zehn jahren das zinsniveau nach währungsreformen inflationsangepasst mal wieder höher wird - hat man bis dahin mit variablen verzinsungen genug gespart.

hier mal ein imho cooler link zur wertigkeit der inflations-theorien: http://faz-community.faz.net/blogs/fazit/archive/2012/10/08/droht-uns-inflation.aspx

weil wir bei beweisen sind: zeig' mir eine bank, die heute noch für sie schlecht (und damit kundenfreundlich) kalkulierte fixzinsangebote anbietet und sowas in ihrer bilanz basel-III-konform darstellen kann... würde wohl ned nur mich interessierenemoji


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  •  lui
10.10.2012  (#25)
danke, es reicht.... bin jetzt vollends verwirrt emoji
das die bank mit den fixzinsen ein geschäft machen will, ist mir schon klar - andererseits frage ich mich, weshalb zB hunderttausende deutsche diese fixzinskredite über die ganze laufzeit abschliessen - die müssten ja auch die absicht der bank erkennen können?

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
10.10.2012  (#26)
@lui - Weil sich viele ned auskennen, informieren, interessieren, hinterfragen und tlw. nedmal 1+1 zusammenzählen können (logisch denken, Hausverstand usw.), geschweige denn die Kreditkosten wirklich mal komplett durchrechnen.

Und weil es findige "Berater" gibt, die mit Angstmache und 10 oder 15 % Zinsniveaus aus den 70er oder 80er Jahren die armen Leute verunsichern und ihnen dann diese teuren Fixzinssachen ala Bausparkredit usw. verschachern.

Da kommen dann so Argumente wie die von minmax...leider rechnen aber die tollen Berater nicht die Unterschiede in die andere Richtung vor...z.b. aktuell Euribor bei ca. 0.2, mit angenommen Durschnittsaufschlag von 1.5 % wären wir bei 1.7 %.
D.h. man zahlt weniger als die Hälfte an Zinsen als bei dem TE angebotenen...
Und genau um diese Differenz inkl. Zinseszins kann man schon einige Zeit einen auch unwahrscheinlich hohen Zinssatz verkraften.

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  •  Nase
10.10.2012  (#27)
Fixzinsen sind ein gutes Geschäft für die Banken. (Worte meines Bank betreuers)
Man zahlt einen hohen Betrag damit man diesen Fixzinssatz bekommt. (In meinem Fall knapp €17.000 für Zinscap 4%)

Wenn man davon ausgeht, dass der Euibor noch ein paar Jahre niedrig bleibt(so wie die Wirtschaft kracht sogar sicherlich), dann verdient die Bank doppelt. Denn man zahlt für die nächsten Jahre höhere Zinsen auf den hohen Kreditbetrag.
Wenn später die Zinsen wirklich wieder mal steigen, dann ist der Kreditbetrag schon viel kleiner, somit kann der Zinssatz auch problemlos steigen, da die Rückzahlrate nicht mehr vorrangig die Zinsen abdeckt.
Ausserdem muß man erst die höheren Kosten für den Fixzinsvertrag erwirtschaften.

Ich habe einen variablen Kredit abgeschlossen und bin aktuell auf ~1,3% Zinssatz. Somit spare ich im Vergleich zu 3,6% jedes Monat fast €300,-- und kann diese als Sondertilgung verwenden. Das sind knapp 25% mehr Tilgung bzw. knapp € 9.000 Zusatztilgung in 5 Jahren.
Wenn ich ca €17.000 noch für den Zinscap rechne, müsste ich € 26.000 durch den Zinscap einsparen, damit ich kein Minus mache.

WICHTIG:
Zusätzlich zahlt man beim Zinscap ab Inkrafttretung der Fixzinsschwelle 25% Steuer für Zinseinsparungen. -->Steigt der Zinssatz also auf 10%, dann ist der Effektivzinssatz beim 3,6% Zinscap auch bei 5,2%.
.
So long
die Nase

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  •  Nase
10.10.2012  (#28)
Nachtrag
Habs mal konkret ausgerechnet für meinen Kredit:
(€240.000 auf 20 Jahre - 3M Euribor + 1,125%)

Wert1:Fixzins
10 Jahre Fixzinsen(3,6%) bei €240.000 + €17.000,-- (für Zinscap)

Wert 2:Variabler Zinssatz
0-5 Jahre Zinssatz 2%(0,7% höher als im Moment)
5-10 Jahre: Wo müsste Zinsen sein um nach 10 Jahre gleich viel Restkredit zu haben:

Laut meiner Rechnung müsste nach 5 Jahren der variable Zinsatz bis zum 10ten Jahr auf 12% ansteigen, damit beide Modelle mit dem selben Kreditbetrag(~156.000) die restliche Kreditlaufzeit von weiteren 10 Jahren laufen.(Ab hier greift der Zinscap ja nicht mehr)
.
12% scheinen mir eher unwahrscheinlich, aber jeder muß selbst wissen was er für sein Sicherheitsgefühl will.



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  •  chris23
10.10.2012  (#29)
@nase: Ist das mit der Steuer wirklich schon so klar? So weit ich weiß ist das eher ungewiss ob der Zinscap steuerrechtlich als zum Kreditgeschäft gehörend oder extra betrachtet wird was ja die 25% Kest auslösen würde.

Prinzipiell: (faire) Fixzinsen über die gesamte Laufzeit lass ich mir ja noch einreden, aber wo reduziert sich denn ein Risiko bei diesen 10-jahres oder noch kürzeren Fixzinsen? Wenn die Zinsen so stark steigen und das für längere Zeit (was absolut unwahrscheinlich ist) sind die 10 Jahre auch bald aus und die Rate steigt erst ins unermessliche. Und dann? Sich die hohen Zinsen durch ein weiteres tolles Fixzinsangebot sichern emoji

Da leg ich mir lieber einen Puffer für kurze (viel wahrscheinlichere) Hochzinsphasen bereit und tilge am Anfang so viel wie möglich. Die Tilgungen reduzieren meinen aushaftenden Kredit und damit auch das Risiko Monat für Monat. Klar sieht das die Bank nicht gerne, weil dann reduziert sich auch deren Zinsgewinn Monat für Monat.

lg, chris23

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  •  chris23
10.10.2012  (#30)
Äpfel mit Birnen? - @Nase: Wieso brauchst Du bei Deiner Rechnung bei einem Fixzinskredit noch einen Zinscap? Hast Du die Kosten da nicht doppelt gerechnet?

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  •  creator
  •   Gold-Award
10.10.2012  (#31)

zitat..
weshalb zB hunderttausende deutsche diese fixzinskredite über die ganze laufzeit abschliessen - die müssten ja auch die absicht der bank erkennen können?


das ist historisch gewachsen und psychologisch bedingt: deutsche mögen fix kalkulierbare raten, wird dort als "planungssicherheit" verkauft. da das dort auch viele kommunen machen, ist das billiger als bei uns und wird auch über viel längere zeiträume (teils die gesamte finanzierung) angeboten. war in d in zeiten des wirtschaftswachstums mit viel mehr inflation und viel höheren lohnabschlüssen durchaus ok, generell haben banken in d viel geringere spesen, vgl. http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:grundsatzurteil-bgh-verbietet-kontofuehrungsgebuehren-bei-krediten/60062255.html da haben die banken bei uns ziemlich gewinselt... und sind brav beruhigt und gerettet worden.
übrigens: schaut euch mal an, was dort gewerkschaften an lohnerhöhungen fordern und durchsetzen - und bei uns. da sind selbst fixzinsen leistbar...

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Hallo creator, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  Nase
10.10.2012  (#32)
@ Chris23
Fixzins ist bei mir der Zinscap. Somit ist der Cap nur einmal mit 17.000 bewertet.

Es sei den der Fixzins ist ohne Sonderkosten zu betrachten, dann müsste man das Konzept neu rechnen.
Jedoch würde ich dann sicherlich auch keine EPU EPU [eintragungsfähige Pfandurkunde] bekommen und müsste diese als Zusatzkosten einfliesen lassen.

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  •  chris23
10.10.2012  (#33)
@nase: Ja aber dann musst Du für die ersten 5 Jahre auch beim Zinscap Kredit natürlich mit den 2% rechnen. Ich hoffe doch stark Du hast nicht 17000 gezahlt damit Du für 10 Jahre 3,6% zahlen darfst. Das ist beim Zinscap ja nur der Maximalzinssatz.

Über die Sinnhaftigkeit von Zinscaps gibts eh schon einige Beiträge hier. Inkl. Rechnungen

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  •  Nase
10.10.2012  (#34)
Jep rechenfehler. Man sollte nicht so schnell schießen, vor allem als Laie, der beruflich kein Bänker ist

Also der Zinssatz müsste beim variablem Kredit für die Jahre 5-10 auf 6% steigen.
Wenn ich Grundbucheintrag und andere Kosten beim Fixkredit noch einrechnen würde, wären es ~7%. (EPU wird nicht möglich sein bei Fixzins)

Da stellt sich für mich die Frage, warum nicht gleich ein Bauspardarlehen nehmen? Da ist man nach 10 Jahren auch noch mit 6% abgesichert.

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  •  creator
  •   Gold-Award
10.10.2012  (#35)
das mit der besteuerung der zinscaps ist nach wie vor - unklar bzw. intransparent, vgl. seite 5 http://www.capitalbank.at/uploads/media/201204_besteuerung_kapitalvermoegen_02.pdf , da es auf die art des den zinscap abbildenden derivat-geschäfts abstellt. alle zinscaps. die nicht in form eines wertpapiers verbrieft sind, sind zum normalsteuersatz zu versteuern.

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