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Kalkulation - Finazierung

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  •  coisarica
10.9. - 4.10.2010
52 Antworten 52
52
Hallo,
wir sind nun schon ewig auf der Suche nach einem Grundstück für unser Haus. Jetzt sind wir wohl endlich fündig geworden (aber net ganz billig) und haben unsere Kalkulation entsprechend aktualisiert.
Dabei komme ich auf Gesamtkosten von ca. 440.000 (inkl. Grundstück 117.000). Eigenmittel 173.000 + Förderungen 4.000 ergibt Finanzierungsbedarf von 263.000 aufgeteilt in 64.000 Wohnbauförderung und 199.000 Bankdarlehen. Bei ca. 6% Zinsen ergibt sich eine Gesamtrate von 1.370 anfänglich.
Unser frei verfügbares Einkommen beträgt 2.000 bei einem Ganztags- + einem Halbtagsgehalt.
Als Rechnungmäßig scheint mir das so zu passen. Nachdem ich mich mit der Materie aber schon nunmehr über 1 Jahr beschäftige, weiß ich nicht ob ich dadurch schon einen Tunnelblich bekommen hab.
Kann mir bitte jemand sagen ob das Konstrukt so realistisch ist bzw. ob man hier Bedenken haben sollte. Vorallem der hohe Kreditbetrag stimmt mich ein bischen unbehaglich. Wir hatten uns eigentlich bereits entschieden die Sache anzugehen und das Grundstück zu kaufen, wollen aber nochmals weitere Meinungen (wie zb. hier) dazu einholen.

Einige weitere Daten:
Wir sind 2 Personen ca. 30J. + ein kleines Monster 1,5J.
Standord OÖ. Niedrigstenergiehaus ca. 150m² auf leichtem Südhang. Planung und Ausschreibungen durch Architekt. Heizung mittels Erdwärme.


lg

  •  gdfde
  •   Gold-Award
29.9.2010  (#41)
@spidey - Ich finds nicht so schlimm, er hat die Zinsen mit einem guten Sicherheitspolster gerechnet (momentan sind Kredite weit unter 6 % zu haben) und kann sich jetzt einen guten Teil seines Einkommens schon mal wegsparen.

Falls man dann wirklich mal arbeitslos wird, bekommt man dank Sozialstaat Arbeitslosengeld und man kann sich auch einen neuen Job suchen (auch mit finanz. Abstrichen), die Frau kann ganztags arbeiten gehen usw.

Gegen andere Risken kann man sich mit Versicherungen gut absichern.

Der Fall, dass beide gleich gut verdienen und auch einer alleine locker die Raten und den Lebensunterhalt bestreiten kann, wird wohl eher selten sein...

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  •  spidey666
29.9.2010  (#42)
@gdfe:
1) Ok, mit dem Sicherheitspolster gehe ich mit dir konform. Ich kann dir nur soviel verraten, dass die 6% Höchstzinssatz für ein Bauspardarlehen im schlimmsten Fall "leicht" auszuhebeln sind.

2)@Arbeitslos und Sozialstaat: Ist die Frage, wie lange der jetzige Sozialstaat so bestehen bleibt. Wer sich immer auf den Staat verlässt, ist auf lange Sicht verlassen.
Beispiel Deutschland: Die fahren grad die Förderungen für Solarstrom massiv zurück.
Beispiel Spanien: Dort werden Solarförderungen schon zurückgefordert.

Meine Devise ist, dass es sich jeder gut überlegen sollte in die Schuldsklaverei einzutreten. Der heutige Bau eines EFH ist per se absolute Liebhaberei und hat mit einer rationalen, ökonomischen Entscheidung nichts zu tun. Ich kalkuliere sehr wohl so, dass sich die Kreditrate auch ein Alleinverdiener leisten können muss. Das wiederum setzt natürlich schon einige Ersparnisse + Grundstück voraus. Wenn man dies nicht hat, bleibt der Traum halt ein Traum. Dieses unbedarfte mit Kredit arbeiten, hat uns leider genau in die wirtschaftliche Misere geführt, in der wir uns jetzt alle befinden. Es macht mich auch zutiefst betroffen, wenn ich hier in den diversen Foren lese, wie die Leute den CHF-Krediten auf den Leim gegangen sind. Das Interesse für den Finanzierungsvertrag sollte schon beim Abschluss vorhanden sein, nicht erst wenn die sprichwörtliche Kacke am dampfen ist.



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  •  coisarica
29.9.2010  (#43)
sicherlich wird immer ein gewisses risiko bestehen. wenn ein gehalt auf dauer wegfällt wirds nicht funktionieren. dieses risiko besteht aber auch ohne kredit (man muss ja trotzdem wo wohnen und von was leben).

es ist doch so, dass man irgendwo einen optimalen kompromiss zw. risiko und lebensqualität finden will und dazu muss man eben den finanziellen spielraum nutzen (und das versteh ich unter rationell). natürlich wär ohne kredit eine billige eigentumswohnung zu haben, sicherlich aber kein optimum (also bezogen auf unser verhältnisse).

also da bin ich mir jetzt net ganz sicher obs mit unserer wirtschaft besser aussehen würde wenns keine kredite gäbe;)

wir haben uns nunmehr entschieden das grundstück endlich zu kaufen (geht ja erstmal eh ohne kredit).


lg



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  •  spidey666
30.9.2010  (#44)
"also da bin ich mir jetzt net ganz sicher obs mit unserer wirtschaft besser aussehen würde wenns keine kredite gäbe;)"

Du missverstehst mich, wenn du glaubst, dass ich Kredit per se als Teufelszeug sehe. Kredit macht schon für gute Investitionen Sinn, genauso wie eine Aktie keine schlechte Anlageform ist. Nur müssen viele leidvoll erfahren, dass hier etwas beträchtlich in die falsche Richtung gelaufen ist.

1) Kredit wird heutzutage als etwas völlig Natürliches angesehen. Es wird eine Schönrederei betrieben indem man z.B. sagt:"Finanzierung von...". Ich sehe einen Kredit immer noch als das an, was er auch ist --> Schulden gegenüber einem anderen und das ist meines Erachtens von Natur aus nicht erstrebenswert. Aber gut, wir leben in Zeiten (oder haben gelebt :O)) wo der Urlaub, Auto, Fernsehapparat usw. auf Pump finanziert wird. Super Sache für die Wirtschaft, aber in Wirklichkeit nur für eine kurze Zeit. Die Zeche kommt schon noch.

2) Das man ein Haus ohne Fremdkapital aufbauen kann, ist für den Normalmenschen eine Utopie. Wenn ich mir aber nur die Kalkulationen hier im Forum ansehe, bekomme ich doch schon ein mulmiges Gefühl. Die sind jenseits von Gut und Böse und viele sogenannte Berater agieren hier fast fahrlässig. Ein Schelm wer dabei denkt, dass die Banken "gerne" Kredit an Häuslbauer vergeben, weil sie daran etwas zukünftig verdienen. Investitionen in Grund und Boden können schon sinnvoll sein. Hoffen wir halt nur, dass der Staat in Richtung Besteuerung des selbigen brav bleibt :O)


Mein Credo beim Hausbau:"Wenn du dich hierbei z.B. bei der Finanzierung auf jemand anderen verlässt, bist du schon verlassen." Ein gesundes Misstrauen ist immer angesagt.

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  •  viraghg
30.9.2010  (#45)
Wenn wir schon ins philosophische abgleiten.. - ..das Problem der Konsumgesellschaft ist, dass Kredite für Konsumgüter (für Sachen die wir durch Konsum vernichten) genommen werden. Am Ende des Tages hat man einen Kredit, aber keinen Wert dagegen.
Wenn man sich eine den normalen Ansprüchen gerechte Hütte (150 qm für 4 pax) in einer Gegend baut, die gute Wachstumsaussichten hat, und die berühmten 35%+ Eigenkapital hat, dann sollte der Business case alleine durch die Wertsteigerung positiv sein. Wenn man das Geld für eine (anderweitige) Miete gegenrechnet (wobei die Miete auch eine Konsumausgabe ist), ist der Businesscase noch positiver. Beispiel; die Grundstücke neben unserem sind seit letztem Jahr (als wir gekauft haben) um 20% teurer geworden.



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  •  coisarica
30.9.2010  (#46)
ich nehme schon an, dass banken bei hausbaukrediten verdienen, sonst würden die ja nicht angeboten werden.
man darf ja nicht nur sein geld und dessen wachstum sehen, sondern muss andererseits auch seine lebensqualität berücksichtigen. die frage ist eben wo die optimalen lebensqualität liegt, sonst kommt man schnell von der kreditskalverei in die kapitalismussklaverei. eher ist es aber keine optimierung der lebensqualität ween jemand Fernseher, Urlaube, autos, usw. mit krediten bezahlt.
selbst mietwohnungen sind ja letztlich auch nichts anderes als leben auf kredit. hier werden eben ua. nur die zinsen (mietzins) bezahlt.

und hier begann auch unser weg nach dem wunsch eines angemessenen eigenheimes.

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  •  creator
  •   Gold-Award
1.10.2010  (#47)
im normalfall wird kein kein kreditfinanziertes haus die - notwendigen wertsteigerungen bringen, die den "businesscase" positiv werden lassen - da sollte man sich besser keine illusionen machen.
ein haus ist etwas anderes als ein unbebautes grundstück, wo der käufer sich besser selbst verwirklichen kann - und auch da muss man schauen, dass einem wer das, was man verlangt, auch real zahlt.

im besten fall kriegt man ein haus zu den entstehhungskosten wieder an - im durchschnitt sind es bei häusern, die mängelfrei und max. 5 jahre alt sind, 80-90%, je nach lage, stil, materialien, ausstattung, etc.. je näher man an den kundenbedürfnissen in der zukunft dran ist, desto besser. blöd nur, dass man die jetzt nicht so sicher kennt... abschreibung ist da nicht wirklich hilfreich, besser sind da schon maklerumfragen wie z.b. :
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20091006_OTS0041/aktuelle-makler-umfrage-zum-thema-wiederverkaufswert-von-gebaeuden-investment-favorit-massivhaus-bild


ceterum censeo, dass es der größte sündenfall bei juden hochverschuldeter adeliger war, das zinsnahmeverbot - das lustigerweise in allen religionen in unterschiedlicher ausprägung existiert - fallen zu lassen.
die welt/natur wird nicht automatisch mehr, nur weil rohstoffe mehr wert werden... und genau diesen teufelskreis setzen zinsen in gang. das haben alle religionen erkannt - und zinsnahme verboten bzw. nur für naturaldarlehen wie saatgut (wo der verleiher nach der ernte nur das doppelte zurückfordern durfte - und so dem darlehensnehmer das überleben sicherte) gestattet.
auch die al quaida rechtfertigt ihre aktionen mit diesem argument... spätestens seit der finanzkrise hat 9/11 einen anderen drive bekommen...

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  •  spidey666
2.10.2010  (#48)
@Creator
"im normalfall wird kein kein kreditfinanziertes haus die
notwendigen wertsteigerungen bringen, die den "businesscase" positiv werden lassen - da sollte man sich besser keine illusionen machen.
ein haus ist etwas anderes als ein unbebautes grundstück, wo der käufer sich besser selbst verwirklichen kann - und auch da muss man schauen, dass einem wer das, was man verlangt, auch real zahlt."

Bei einem Fertigteilhaus ist es noch ärger. Diese Holzriegelhäuser sind mit einem Neuwagen zu vergleichen. Sukzessive eine Wertminderung, die sich wahrlich gewaschen hat.

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  •  viraghg
2.10.2010  (#49)
Der BC sollte so ausschauen: - Grundstück EK
Wohnhaus Kredit (Kreditkosten pro Monat ähnlich Miete eines vergleichbaren Objekts), zahlbar 25a
Nach 25 a Renovierungskosten
Benutzung weitere 25a, dann Übersiedlung auf Friedhof
Wenn jetzt das alte Haus abgerissen wird,
bleibt als Wert das Grundstück mit entsprechender Wertsteigerung,
sowie die Tatsache dass die TCO von 50 Jahre im Haus Wohnen geringer/gleich waren als Mietkosten

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  •  creator
  •   Gold-Award
3.10.2010  (#50)
wenn sich jeder seinen bc selber positiv strickt, ist ja - leicht alles gut - etwas realistischer betrachtet und gerechnet, schaut's schon nimmer so gut aus. z.b. kann ich bei miete das unnötige grundstück sparen/versilbern und mir ein paar hübsche momente mehr im leben gönnen... und sei es nur, um im altersheim die bessere pflege zu kriegen.
das geht dann bei "pendeln zum arbeitsplatz vs. stadtwohnung", 2 autos, etc. weiter und hört bei grundsteuer, renovierungs- und höherer erhaltungskosten bei abwasser, müll, etc. in verschuldeten gemeinden und arbeiten wie rasenmähen, holz streichen, etc. auf -von der flexibilität bei mietwohnungen ganz zu schweigen. beim haus bin ich für die zeit des bc gebunden. das führt dann zum den land-stadt-lebensqualität-diskussionen... und ob ein altes haus wegen geänderter bauvorschriften und entsorgungskosten so leicht abzureißen ist, wage ich in 50 jahren auch noch zu bezweifeln...

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
4.10.2010  (#51)
BCDer BC geht bei einem Haus rel. selten auf und die wenigsten bauen ein Haus, um damit Geld zu verdienen (wenn man ned schon im vorhinein plant, weiter zu vermieten).
Creator hat eh schon einige Sachen aufgezählt, die ein Haus teurer machen.
Alleine schon die Betriebskosten (Strom, Heizung, Müll, Wasser, etc.) sind höher als bei einer Wohnung.

Hausbau ist Luxus und Komfortgewinn und das kostet eben.

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  •  viraghg
4.10.2010  (#52)
BC sollte 0.- sein, dann ists gut...in unserer Situation schauts auch so aus. Firmenkarre, etwas Kohle auf der Seite, Spassauto gekauft & vor der Tür, Miete in der Stadt hoch, relativ viel home office und nach Umzug kürzerer Weg (Zeit & km) zum Flughafen. In anderen Worten die persönlichen Lebensumstände beeinflussen den BC sehr wohl stark.

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