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Heizlast PH - Welches Gerät?

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  •  Häusl_Bauer
16.10. - 25.11.2012
12 Antworten 12
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Hallo Leute,

unser Passivhaus (Massivholz) nimmt bereits Gestalt an. Als Kompaktgerät haben wir uns für Stiebel-Eltrons aktuelle LWZ-Linie entschieden. Die Frage ist nur: 304 (4,3 kW) oder 404 (6,19 kW - jeweils Wärmeleistung bei A2/W35 (EN 14511))?

Prinzipiell wird das Haus ein A/V-mäßig günstiger Quader, 11x9x6 Meter, kein Keller, sonnige Lage, südlich ausgerichtet.
Etwa 150 m2 WFL. EKZ 9,8.

Die ÖNORM EN 12831 Heizlastberechnung ergibt eine Norm-Gebäudeheizlast von 5115 Watt.

In den technischen Daten der Stiebel-Eltron Geräte steht dabei, dass das 4,3-kW-Gerät bis zu einer max. Norm-Heizlast von 7,5 kW empfohlen wird (!), das große Gerät bis zu 9 kW.

Der Punkt ist, dass der Heizungsberechner das größere Gerät empfiehlt und meint, mit dem kleineren geht es sich nicht aus. (Weitergeleitete Info der Baufirma, habe selber noch nicht mit ihm gesprochen). Der hat wohl einfach gesehen: Aha, Heizlast 5,1 kW, Gerät hat 4,3 -> zuwenig. SE selbst empfiehlt das kleinere Gerät wie gesagt bis zu 7,5 kW Heizlast.

Abgesehen davon:
Nach all dem, was ich in den letzten 18 Monaten über Passivhäuser gelesen und erfahren habe, kann ich nicht glauben, dass an kalten Tagen, wenn der Kübel auf Volldampf rennt, unser Haus abkühlen wird. Im Gegenteil - man liest doch allerorten von Leuten, die meinen, dass so ein Heizungssystem im PH überdimensioniert sei und eine fette Wärmepumpe meist auf Teillast vor sich hin brummelt.
Ab einer gewissen WFL (120-130) wird allerdings mittlerweile schon ein wassergeführtes Heizsystem empfohlen, wollen wir aus Wohlfühlgründen auch haben. Unten FBH FBH [Fußbodenheizung], oben Wandheizung. Haben schon kalte Winter, Haus steht recht frei. 5 Personen-Haushalt, viel Warmwasserbedarf...

Und wenn die kleinere WP WP [Wärmepumpe] stärker gefordert wird - umso besser, dann taktet sie nicht so stark.

Liege ich richtig oder sollte man doch zur stärkeren greifen? Unterm Strich sind die beiden Geräte ansonsten eh identisch, der Preisunterschied sind 600,- € netto - aber ist auch Geld, außerdem taktet dann die Maschine öfters, wenn sie wirklich unterfordert wäre.

Danke im voraus...
HB

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
16.10.2012  (#1)

zitat..
Die ÖNORM EN 12831 Heizlastberechnung ergibt eine Norm-Gebäudeheizlast von 5115 Watt.


sind die 5,1KW Ptot? wenn ja, wundert mich die PH-definition:

zitat..
Etwa 150 m2 WFL. EKZ 9,8


ich hab als vergleichbare hütte mit ebenfalls 150m², quader ohne keller, eine heizlastPtot von 4,3 KW.
jedoch mit EKZ ~18.....



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  •  Häusl_Bauer
16.10.2012  (#2)
Nein, Ptot laut Energieausweis sind 2,82 kW (Luftwechsel 0,10 1/h)
bzw. drunter steht noch kleiner:
Gebäude-Heizlast P tot (EN12831 vereinfacht) Luftwechsel = 0,50 1/h: 4,89 kW

Jo, irgendwie mehrere unterschiedliche Werte - wer kann einem helfen, die zu interpretieren??

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  •  Häusl_Bauer
16.10.2012  (#3)
Hier der entsprechende Passus im Energieausweis:


2012/20121016359371.PNG

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
16.10.2012  (#4)
nun gut, reden wir über die PHPP-berechnung, die du ja haben musst, wenns´d passiv bist.

bei mir heizlast nach EN12831: 3771 watt (PHPP)

im einsatz ist das X² mit 3,7 kw leistung, welches lt. berechnung rund 95% des wärmebedarfes deckt. spitzenheizlast wird mit kleinem kamineinsatz (~5kW) abgedeckt.

funktioniert problemlos für heizen und warmwasser, imho für dich das kleinere kompaktgerät ausreichend.

gruß, alex

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  •  Häusl_Bauer
16.10.2012  (#5)
PHPP ist nicht Pflicht...man braucht PHPP ODER Heizmengenberechnung nach 12831.
(Auskunft unseres Donau-Uni-Krems-Beraters, der unser Passivhausprojekt begleitet, uns berät und der uns dann die PH-Förderung freischaltet.)

Nicht mal Einzelraumberechnung ist Pflicht, haben wir aber. PHPP haben wir aber nicht - würde nochmal einiges kosten. Aber da wir ja einen absoluten PH-Standard-Fall haben, denke ich mir, wir müssten auch ohne auskommen. Ist ja nicht so, dass wir einen wahnsinnig abartigen Grundriss haben o.ä.

Komisch nur, dass wir eine höhere Ptot haben als Du - obwohl bessere EKZ. Wie kann das sein? Oder was stehen im Energieausweis bei euch für Ptot-Werte?



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
16.10.2012  (#6)
Leistung nach dem Warmwasserbedarf auslegen. - Meine Empfehlung ist, die Leistung nach dem Warmasserwärmebedarf auszulegen. Der Heizung tut es keinen Abbruch, wenn sie statt 3 mal 7 mal am Tag taktet. Takten werden beide, das gebe ich dir schriftlich.

Auf Deutsch: wenn ihr oft verteilt am Tag Warmwasser in größeren Mengen entnehmen wollt ist eine hohe Leistung vorteilhaft, weil das Warmwasser einerseits schneller erwärmt wird und andererseits daraus resultierend nicht die volle Wassermenge ständig im Puffer auf Bereitschaft gehalten werden muss. Ein z.B. 300l Puffer, der ständig auf Bereitschaft "dahinvegetiert", hat deutlich mehr Verluste als ein größeres Gerät bei mehreren Takten erzeugt.

PS: Die Heizlast nach PHPP ist meist genauer und auch meist geringer. Mach dir aber keinen zu großen Kopf darüber, die Auslegung der Heizung ist, sofern die Leistung des Gerätes die Heizlast nicht unterschreitet und sofern die Heizung nicht ein hohes Vielfaches der Heizlast ist, eine akademische Diskussion. Beide Geräte werden funktionieren, beide Geräte werden passen. Mein Hinweis nur: Warmwasser beachten.

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  •  Häusl_Bauer
16.10.2012  (#7)
Danke, dandjo. So sehe ich das auch. Klar werden sie takten, es gibt halt meines Wissens keine vergleichbaren All-In-One-Geräte, die modulieren.
Wir haben jetzt einen 120 l-Speicher, den wir auch selten leerduschen. Klar, da hängt jetzt eine Gastherme dran, die schnell nachheizen kann, aber auch das dauert ein bisschen, ich erinnere mich an nur eine Handvoll Gelegenheiten in den letzten 10 Jahren, wo das Wasser kühler geworden ist.
Stiebel-Eltron verbaut einen 235 l-Speicher, dafür ist die Vorlauftemperatur geringer. Sollte auf unser Verhalten also weiterhin gut passen.

Akademische Diskussion - allerdings: Man liest in X Foren, redet mit Experten, liest Ratgeber - ich denke mir mittlerweile eben auch: Heast, unser Haus wird fett gedämmt sein, wir sind zu 5., es laufen die Computer, es wird gekocht, gebadet und gefönt, da kann ich mir nicht vorstellen, dass trotz 4.2 kW die Hütte irgendwann kühler wird. Und falls doch, hau ich halt Holz in den Ofen und wir reißen vermutlich umgehend die Fenster auf. emoji

Auch der DonauUniKrems-Experte meint, dass man hier den Angaben von StiebelEltron vertrauen kann und das kleine Gerät bestimmt ausreichen wird.

Mich wundert nur, wieso die Heizungsfirma in der 12831-Heizlastberechnung die Wärmerückgewinnung nicht berücksichtigt hat.


2012/20121016799342.PNG

Sollte hier nicht z.B. 0,87 stehen? (SE gibt 87 % Wirkungsgrad für die WRG der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] an...)


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  •  tüftler_1a
22.10.2012  (#8)
noch etwas, die Norm Heizlast beinhaltet auch eine Reserve für Aufheizzeit die man im Passivhaus vernachlässigen kann also auch von meiner Seite eher das kleinere Gerät.

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  •  Hausbaukarli75
7.11.2012  (#9)
@ Häusl_Bauer: Wieviel wird auch ungefähr dieses Gerät kosten? Heizt es über die Luft oder über Fußbodenheizung?

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  •  Häusl_Bauer
7.11.2012  (#10)
Das LWZ 304...kostet uns etwa 1000 Aufpreis gegenüber dem Standardgerät, das eigentlich verbaut würde. Ich glaube, das war ein alpha innotec Kompaktgerät.
Das kleine ist bestellt und reicht sicherlich locker aus.
Verbaut wird Fußbodenheizung im EG und Wandheizung im OG.


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  •  dima09
23.11.2012  (#11)
@Häusl_Bauer Wirkungsgrad des Wärmetauschers muss berücksichtigt werden, sonnst ist die gesamte Heizlastberechnung falsch.

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  •  dima09
25.11.2012  (#12)
Im PH wird üblicherweise 303/304 verbaut. Die 403/404 ist Überdimensioniert. Überdimensionierte Anlage arbeitet ineffizient, Taktet oft und hat große Leistungsaufnahme.

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