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Heizlast 16 W/m2 bei 150 qm wie decken?

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  •  viraghg
1.4. - 10.4.2010
13 Antworten 13
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Hallo!

Wir sind an der Planung unseres EFH, und haben mal angefangen die Energiesituation anzuschauen. Ohne die finalen Daten zu haben, sind wir (konservativ gerechnet, mit 22° Innentemperatur)auf die obigen Werte gekommen - d.h. wir kratzen am Passivhausstandard. Welche Heizung würdet ihr empfehlen? Die Wärmepumpe/Solar/FBH vollflächig scheint überdimensioniert. Ich dachte an eine Wandheizung? Die Aerosmart Dinger sind mir zu teuer.
Danke

  •  g.o.j.
1.4.2010  (#1)
Hallo viraghg - Wahrscheinlich wird eine Luft/Wasserwärmepumpe in Splitbauweise mit invertergeregeltem Kompressor in monoenergetischer Betriebsweise die günstigste Form der Wärmeerzeugung sein.

Ob Du als Wärmespender Wand-oder Fußbodenheizung einbaust ist reine Geschmackssache. Bedenke, auch die Fußbodenheizung mußt Du nicht vollflächig auslegen. Wahrscheinlich wird eine Randzonenverlegung entlang den Außenwänden genügen.

Falls du eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einbaust, kannst Du auch überlegen die Transmissionswärmeverluste über diese Anlage zu decken. Zu diesem Zweck ist der Einbau éines Wärmetauschers in die Zuluftleitung zu tätigen. Wenn die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] eine Luftleistung von insgesamt ca. 300m3/h erbringt, dann wäre die Ausblastemperatur im Extremfall 46 Grad warm. Ein Wärmepumpenbetrieb wäre damit gerade noch denkbar. Diese Anlagenbauart gehört jedenfalls in die Hand eines erfahrenen Lüftungstechnikers.

Falls Du sonst noch Fragen hast, melde Dich.
mfg g.o.j.

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  •  viraghg
1.4.2010  (#2)
KWL gibts...ist klarerweise schon mit brücksichtigt - Heizung übel die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist mir auch nicht sehr sympathisch, genau aus den o.g. Gründen (Luftumsatz und hohe Einblastemperatur).
Ich habe auch an eine Mini Brennwerttherme mit Speicher und Solar gedacht, sodass der Hauptteil der Heizung über Solar erflogt - ich weiss aber nicht wie gross dann der Pufferspeicher sein müsste.

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  •  g.o.j.
1.4.2010  (#3)
Hallo viraghg - Die Brennwerttherme ist sicher eine gute Idee. Auch gegen eine Solaranlage für die Warmwasserheizung ist nichts einzuwenden,sofern Du in einem Bundesland wohnst,welches solche Anlagen großzügig fördert (zB.OOE). Du kannst dann mit einer Amortisationszeit von ca. 10 Jahren rechnen.

Seit ca.35 Jahren versuche ich mehr oder weniger den Nachweis zu erbringen,daß wirtschaftliches Heizen mit der Sonne möglich ist.Bis auf 2 Industrieanlagen,deren Anforderungen jedoch völlig anders sind (Prozeßwärme),ist mir das noch nie gelungen.

Ich gebe dir Komponentengrößen aus einem Forschungsprojekt aus dem Jahr 1977(veröffentlicht vom BM für Wissenschaft und Forschung)die ich auf deine Heizlast rückgerechnet habe.
Demnach benötigst Du ca. 18m2 Kollektorfläche, einen Kurzzeitspeicher mit 1000 liter, einen Langzeitspeicher mit 5000 Liter und jede Menge Elektronik.
Und selbst dann ist der Deckungsgrad nur ca.80%.
Das führt sich von selbst ad absurdum.
Vor allem dadurch,daß deine Heizkosten mit Gas kaum mehr als geschätzte €350 betragen werden.

Ich hoffe das mein Beitrag für Dich hilfreich war.
mfg g.o.j.


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  •  viraghg
1.4.2010  (#4)
Vielen Dank! - Ich hatte so eine Vermutung - Gas wird wohl am billigsten sein. Baue im Burgenland, da sind Förderungen eher naja.

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  •  hamster
  •   Silber-Award
2.4.2010  (#5)
Das ist leider kein Passivhaus - Um über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] heizen zu können muss die Heizlast unter 10W/m2 liegen. Davon bist du noch weit entfernt, aber das willst du ja ohnehin nicht.
Bei einer Wandheizung würde ich Kupferrohre verwenden, da diese sich mittels Detektoren einfach aufspüren lassen.

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
5.4.2010  (#6)
Vergiss die WP WP [Wärmepumpe] - in deinem Fall brauchst du mehr fürs WW WW [Warmwasser] als für die Heizung. Für hohe Temperaturen ist aber eine WP WP [Wärmepumpe] nicht geeignet. Mit Gas brauchst du wahrscheinlich 200 € zum Heizen und 300 € für WW WW [Warmwasser] (4 Personen).

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  •  flachdrucker
7.4.2010  (#7)
Billigste oder beste Variante@Patrick: Das ist Unsinn.
@viraghg: Ohne zu wissen in welchem Bundesland (Förderungen) du wohnst; Die Billigste Variante ist sicher die Gastherme solo, also ohne Solaranlage oder sonst etwas. Das bedingt aber, dass du nicht z.B. in NÖ Wohnbauförderung brauchst, denn da bekommst du ÜBERHAUPT KEINE Förderung wenn du eine Gastherme einbaust.
Die günstigere - aber eben leider nicht die billigere - Variante ist imoh eine Wärmepumpe wie sie g.o.j. beschrieben hat also z.B. eine Toshiba Estia.
Die würde ich aber (wenn es sein muss) nicht mit einer thermischen Solaranlage kombinieren sondern - je nach Finanzlage und Förderungsbedingungen - größeren oder kleineren Photovoltaikanlage. Denn z.B. in NÖ gibt es Mindestgrößen für die thermische Solaranlage in den Förderungsbedingungen aber keine Mindestgrößen für die PV.
Grüße!
Flachdrucker

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  •  viraghg
7.4.2010  (#8)
Danke! und ErgänzungWBF ist kein Thema, wenn überhaupt dann Förderung für Alternativenergien, und das rechnet sich eher nicht.
Bei 22° Innenraumtemperatur bin ich bei 16W/m2, bei 20° (standard Berechnung für Passivhaus) bei 14,5W/m2 und 14 kWh/(m2A) nach PHPP, damit Passivhaus. Meine Überlegung nun (wie es flachdrucker empfiehlt) eine Gastherme, Wandheizung und eine elektrische Heizmatte im EG vor Fensterfront (wegen Kaltluftsee)

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
9.4.2010  (#9)
@flachdrucker - sehr gute Argumente. Beschreib mal bitte, warum es für eine WP WP [Wärmepumpe] ideal ist Wasser auf 60 zu erheizen und wie sich diese hohen Temperaturen auf die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] im Vergleich zu einer Niedertemp FBH FBH [Fußbodenheizung] auswirken.

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  •  flachdrucker
9.4.2010  (#10)
@Patrick - Um es abzukürzen: Mach dich mal schlau was eine moderne Wärmepumpe macht und kann und dann liest du meinen Beitrag noch einmal durch. Unsere monovalente LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] macht auch das Warmwasser und hat eine - zugegeben berechnete - JAZ von 4,05.
Grüße!
Flachdrucker

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  •  TiM
  •   Gold-Award
9.4.2010  (#11)
@flachdrucker - ich verstehs auch noch nicht.
Die Solaranlage sorgt für eine doch Grunderwärmung, den Rest übernimmt die WP WP [Wärmepumpe]. In der Literatur (aber eh auch in der Wikipedia) kann man nachlesen, dass um eine möglichst hohe Leistungszahl (und somit eine hohe Energieeffizienz) zu erlangen, die Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur der Wärmesenke und der Nutztemperatur möglichst gering sein sollte. Mit geringer Spreizung ist die Effizienz also besser. Bei einer gegebenen Außenlufttemperatur ist also eine Erwärmung des Wassers auf zB. 40°C für den Wärmepumpenprozess deutlich besser als auf 60°C.
Nehme ich dann durch die Solaranlage der Wärmepumpe nicht genau die effizientesten Einsatzbedingungen weg und betreibe sie nur mehr in den Arbeitsbereichen, wo die Leistungszahl schlechter ist?
Vielleicht kann mich dazu jemand aufklären.


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  •  flachdrucker
10.4.2010  (#12)
@TiM - Eines gleich einmal zur Klarstellung: die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] bezieht sich auf die Heizung. Dort Baut man natürlich (so wie wir) eine Niedertemperaturanlage wie z.B. eine Fußbodenheizung, ausgelegt in unserem Falle für eine Vorlauftemperatur von 30 °C. Damit muss man, wie du richtig schreibst, mit der Wärmepumpe nicht so weit anheben, also x-Mal die Differenztemperatur nehmen zwischen Mediumein- und Ausgang (ob jetzt Erdwärme oder Wasser oder Luft das Medium ist sei vom Prinzip her wurscht). Nur ist ja heizen, an sich ein kontinuierlicher Prozess, zumindest bei einer Niedertemperaturheizung wird sehr viel (Zeit) durch die Leitungen gepumpt. Das Warmwasserbereiten aber ist ja eine reine Bedarfssache. Du lässt ja nicht den Warmwasserhahn den halben Tag laufen. Somit hast du zwar von der Wärmepumpe einen höheren Hebebedarf für das Warmwasser (das ja im Normalfall bei der Schaltung der Wärmepumpe Vorrang gegenüber der Heizung hat) aber erstens einen Wärmespeicher (nennen wir ihn Boiler) der das Warmwasser bereit hält für den Verbrauch und der WP WP [Wärmepumpe] Zeit verschafft nicht in kurzer Zeit mit hoher Leistung ad hoc Wärme für das Warmwasser nachzuproduzieren. Und zweitens die Möglichkeit auch hier die Wassertemperatur intelligent für die WP WP [Wärmepumpe] einzustellen: Ab 60 °C fällt das Wasser Kalk ab, warum also über 60 °C gehen bzw. brauche ich wirklich mehr als 45 °C Warmwasser? Bei kurzen Leitungen wahrscheinlich nicht einmal mehr als 40 °C. Außerdem: Rechnen wir einmal für die Warmwasserbereitung eine Arbeitszahl von 3 das heißt aus 1 kWh Strom machen wir ca. 3 kWh Wärme. Also 1 kWh Strom kostet etwa 18 Cent. Also pro kW Wärme ca. 6 Cent wenn wir eine realistische Arbeitszahl für die Warmwasserbereitung hernehmen. Gas kostet ca. 5,9 Cent pro kWh also quasi das gleiche.
Der Unterschied ist, dass die Investitionskosten für die Gasheizung geringer sind als für die Wärmepumpe. Daher ist Gas die billigste Heizung: bei etwa gleichen Betriebskosten aber die billigeren Anschaffungskosten.
So und nun noch zum Thema "Warum bin ich kein Fan von Luftwärmepumpe und thermischer Solaranlage": Bei der Verwendung einer thermischen Solaranlage benötige ich einen Speicher. Moderne LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] brauchen aber keinen Speicher - im Gegenteil - der haut einem die Effizienz zusammen, weil diese ihre Leistung weit herunger regeln können und somit direkt in den Heizkreislauf fahren können. Außerdem hat die thermische Solaranlage den höchsten Output im Sommer, die LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] auch. Im Winter muss ich dafür aber den Speicher heizen.
Für eine Pelletsheizung ist aber eine thermische Solaranlage sicher super: Da sollte man sowieso einen Speicher haben, der Kessel hat im Normalfall die höchste Effizienz bei Vollast und im Sommer und der Übergangszeit schafft man es sicher das Warmasser und teilweise oder ganz auch die Heizung mit der Solaranlage zu machen.

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  •  johro
10.4.2010  (#13)
hallo - warum willst du das Wasser 1:1 aus dem Boiler zum duschen nehmen? hast du keine Mischamatur?
lg
Johannes

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