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Hausbauen als Frau - Erfahrungen?

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  •  MissT
29.3.2017 - 15.12.2018
32 Antworten | 27 Autoren 32
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Hallo!

Aus aktuellem Anlass möchte ich mal in die Runde fragen:
Gibt es hier Frauen, die ohne Mann an ihrer Seite das Projekt Hausbau in Angriff genommen haben? Wie ist es Euch dabei in dieser sehr männerdominierten Branche ergangen, insbesondere im Kontakt mit den Firmen?

Ich hatte heute nämlich ein interessantes Gespräch mit einem Bekannten, der selber in der Baubranche tätig ist, und der prophezeihte mir: Das größte Problem beim Vergeben der einzelnen Gewerke und Einholen von Kostenvoranschläge wird der Umstand sein, dass Männer es nicht gewöhnt sind, bei diesem Thema eine Frau als Gegenüber zu haben - und schon gar nicht, wenn diese bereits einiges weiß, konkrete Vorstellungen hat und sich nicht mehr alles erzählen lässt. Meine Firmenkontakte in den letzten Wochen und Monaten bestätigen diese Hypothese zu einem gewissen Maß. Meine Gegenüber reagierten insbesondere in der Anfangsphase auf mich teils überrascht, teils irritiert - aber auch teils etwas gereizt.

Eure Erfahrungen oder Meinungen zum Thema Hausbauen als Frau?

LG, Miss T

  •  roro
30.3.2017  (#21)
Bei uns is es auch so, dass ich alles plane, recherchiere und sage, wie gebaut wird. Mein Mann erzählt dann in der Firma alle Details seinen Kollegen und die glauben, er kennt sich super aus. Da sagt er selber, dort ist er der Einäugige unter den Blinden.

Wir stehen noch am ziemlich am Anfang, aber bislang waren die meisten Baumeister positiv überrascht, dass ich mich so gut auskenne und weiß, was ich will. Mal sehen, wie das mit den einzelnen Gewerken weitergeht.

Nur mein Schwiegervater, der GF von einem großen Installateurunternehmen ist, wollte mich nicht ernst nehmen, als ich statt der LWP LWP [Luftwärmepumpe] einen Ringgrabenkollektor wollte. Das kannte er noch nicht, weshalb er es gleich mal als Blödsinn abgestempelt hat. Mittlerweile habe ich ihn aber, glaub ich, überzeugt :D

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  •  utes
  •   Gold-Award
30.3.2017  (#22)
Männer haben leider noch immer oft Angst vor starken, selbstbewussten und von etwas Ahnung habenden Frauen- und regieren dann öfter mal mit einem Beissreflex um nicht völlig unterzugehen.
macht aber nichts- freundlich aber bestimmt bleiben und wenns sein muss kann ich auch ganz freundlich ganz böse werden- Rhetoriktrainerausbildung sei Dank




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  •  elanor
  •   Gold-Award
30.3.2017  (#23)
Bei uns war es eigentlich nur bei einem Bankgespräch richtig spürbar, daß der Herr mit mir als fragenstellende Frau keine Freude hatte.
Sonst hatte ich derartige "Probleme" mit den diversen Professionisten nicht, bei den Gesprächsterminen waren wir eigtl. immer zu zweit, es wurde vom Gegenüber mit uns BEIDEN gesprochen, bei manchen Terminen hatte mein Mann mehr zu sagen - eher so Bank, Elektrikerzeugs - bei manchen ich - Fenster, Installateur. Manches hat mein Mann auch allein ausgemacht, einfach weil ich das Telefonieren überhaupt ned mag und er beruflich 50% seiner Arbeitszeit am Telefon hängt, also die Telefoniererei hab ich großteils ihm überlassen, ich bin eher die (Mail)Schreiberin (deswegen bin auch ich im Forum und ned er emoji ).

Die Leute auf der Baustelle selbst waren alle durchwegs freundlich, wenns was gab, habens mich gefragt, auch ausländische Arbeiter, wo man evtl. das Vorurteil haben könnte, daß die keine Freude mit Damen auf der Baustelle haben - war überhaupt kein Problem. Blumenstrauß gabs bei uns keinen, aber Wein für uns und Süßes für die Kinder von unseren slowakischen Maurern emoji

Es hat eigentlich nur eine Firma gegeben, wo der Chef nichts mit uns gesprochen hat - grüßen war das höchste der Gefühle - das war der Estrichmann, der wollte nur mit unserer Baufirma kommunizieren.

Was ich noch anmerken möchte, vielleicht hat der problemlose Umgang auch was mit unserem Alter zu tun, wir sind sicher etwas älter als der durchschnittliche Häuslbauer (ich bin gerade 40 geworden emoji , mein Mann ist vier Jahre älter), vielleicht wirken wir dadurch etwas erfahrener oder evtl. machts auch die Berufserfahrung meines Mannes, der hat da und dort auch mal die "richtigen" Fragen stellen können.

Wünsch Dir alles Gute MissT!!

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  •  utes
  •   Gold-Award
30.3.2017  (#24)

zitat..
elanor schrieb: vielleicht hat der problemlose Umgang auch was mit unserem Alter zu tun,

bestimmt- wir haben ja noch ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel.
Vielleicht haben meine Handwerker schon Respekt vor dem Alter LOL

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
30.3.2017  (#25)
Die Erfahrung haben wir nicht gemacht...bez. Geschlecht wurde bei uns kein Unterschied gemacht.
Entweder die Firma verarscht einen oder eben nicht...das hatte zumindest bei uns unterschiedliche Gründe.
Gerade am Land verstehens die Handwerker manchmal nicht oder belächeln einen, wenn man zb. im Büro arbeitet, ein Hemd trägt, nach der Schrift redet, erst um 9 ins Büro fährt, aus der Stadt kommt, mitn Flugzeug in den Urlaub fliegt, eine Putzfrau hat, das Kind in die Kindergrippe gibt, die Frau arbeiten geht und wahrscheinlich noch hundert andere Sachen macht...und auch wenn die Frau sagt, wie sie manche Dinge auf der Baustelle gerne hätte.
Das hat aber nix mit Mann oder Frau zu tun und tut nix zur Sache.

Meistens hilfts dann, wenn man dann auch etwas bestimmter sagt, was man möchte und klarstellt, wer Kunde und wer Lieferant ist...unabhängig ob man Männlein oder Weiblein ist. emoji

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  •  teslason
  •   Silber-Award
31.3.2017  (#26)

zitat..
gdfde schrieb: Gerade am Land verstehens die Handwerker manchmal nicht oder belächeln einen, wenn man zb


zitat..
gdfde schrieb: ein Hemd trägt


zitat..
gdfde schrieb: mitn Flugzeug in den Urlaub fliegt


zitat..
gdfde schrieb: die Frau arbeiten geht


ernsthaft?? Glauben das die Stadtmenschen wirklich? emoji

bei uns liegt das meist nur an einem

zitat..
gdfde schrieb: wenn man nach der Schrift redet


zitat..
gdfde schrieb: Meistens hilfts dann, wenn man dann auch etwas bestimmter sagt, was man möchte und klarstellt, wer Kunde und wer Lieferant ist...unabhängig ob man Männlein oder Weiblein ist.


Da stimm ich voll und ganz zu...

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  •  anko2124
31.3.2017  (#27)
Wir bauen zwar zu zweit. Aber ich ("weiblich") bin der Organisator. Ich habe mit allen Gewerken gesprochen, Angebote eingeholt und dann auf der Baustelle mitgearbeitet. Und ich habe bei keinem Gewerk einen Nachteil gespürt weil ich eine Frau bin.
Trotzdem würde ich DAS alleine nicht machen. Wir haben mit Ziegel gebaut und ohne Mann, Papa und Brüder wäre ich aufgeschmissen gewesen. Ein Fertigteilhaus alleine könnte ich mir vorstellen - schlüsselfertig. emoji

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  •  wolfi69
  •   Silber-Award
31.3.2017  (#28)
Ich glaube, dass es nicht wirklich eine Rolle spielt, ob man Mann oder Frau ist. Meine Mutter hat immer den Hausbau meiner Eltern organisiert und es hat nie gröbere Probleme gegeben. Für manche Handwerker, vorallem die moslemisch stämmigen, mag es gewöhnungsbedürftig sein, von einer Frau eingewiesen zu werden. Entscheidend ist aber, dass man den Eindruck vermittelt, dass man sich für die Materie interessiert und alles unter Kontrolle hat. Wer wie ein Seicherl auftritt, wird schneller über den Tisch gezogen und bedackelt; egal welches Geschlecht er hat.

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  •  MissT
31.3.2017  (#29)
Sehr interessant zu lesen, danke für Eure Erfahrungsberichte und Meinungen zu diesem Thema! Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass sich in diesem Forum so viel Frauenpower tummelt. emoji
LG, Miss T

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.3.2017  (#30)

zitat..
roro schrieb: als ich statt der LWP LWP [Luftwärmepumpe] einen Ringgrabenkollektor wollte. Das kannte er noch nicht, weshalb er es gleich mal als Blödsinn abgestempelt hat...

emoji emoji emoji
bei uns sind die kompetenzen relativ klar verteilt, ich bin der spinner/planer/tüftler, meine frau die organisatorin, mit struktur und glücklicherweise dem richtigen fachlichen background als hochbauerin...

die steht beruflich als bauleiterin auf großprojekten, viele handwerksbetriebe bei unserer eigenen baustelle sind aus diesen kontakten hervorgekommen, da war natürlich schon eine (gute) basis da...

recht lustig wars jedoch bei unserem betonveredler, ein betrieb aus dem ort der die bopla der garage flügelglätten sollte. er - respektive seine leute - hats verbockt.

2 tage nach vollbrachtem 'werk' kam er angetanzt, sprach meine frau als erstes an 'ist der chef zuhause?' und meinte dann aus ca. 15m entfernung von der bopla zu ihr: 'ist eh super geworden'

die bopla war zu dem zeitpunkt noch zum nachbehandeln mit folie abgedeckt... emoji

er hat sich selber an dem tag keine freude gemacht ... emoji

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  •  Betty32
15.12.2018  (#31)
Hallo MissT. Bin gerade am Anfang meines Wohntraums. Darf ich fragen wie weit du bist? Bin etwas frustriert, aber eher aus dem Grund weil nichts meinen Vorstellungen entspricht. Die Preise sind ein Wahnsinn und ich finde es total die Frechheit was oft BM verlangen für ein 120m2 Haus. Zum Glück habe ich schon meinen Grund. Sonst würde ich es lassen zu bauen. Was waren so deine Erfahrungen? 

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  •  MissT
  •   Gold-Award
15.12.2018  (#32)
Wir sind nach 9 Monaten Bauzeit eingezogen und jetzt seit 8 Monaten im Haus. In der Bauphase ist eigentlich alles sehr glatt gelaufen, es war aber von der Belastung her ein Grenzgang: Voll berufstätig mit "saisonalen Spitzen", daneben alles was geht auf der Baustelle arbeiten und sehr viel Zeitbedarf für diverse Recherchen, Sachen ansehen und aussuchen, die von belagsfertig bis Einzug benötigt werden. Es sind auch jetzt noch gefühlte tausend Handgriffe im und ums Haus zu machen: Um mich da ordentlich reinzuhängen, dafür fehlen mir aber einfach Zeit und Kraft - mir hängt die Bauphase schon noch nach.

Meine größten Sorgenkinder sind leider der Installateur und der Tischler. Auch mit dem Elektriker bin ich in ein paar Bereichen nicht zufrieden.

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