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·gelöst· Gutes Finanzierungs-Angebot?

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  •  ajlee
2.3. - 6.3.2021
17 Antworten | 6 Autoren 17
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Hallo, wir wollen eine Eigentumswohnung kaufen und sind mit einem durchblicker.at-Vergleich zur Hausbank gegangen. Die haben basierend darauf ein meiner Meinung nach sehr gutes Angebot gemacht (leider bereits vor 3 Wochen). Morgen gehts zur neuerlichen Besprechung - daher bitte ich um eine Meinung zum Angebot:
Kaufpreis: 195.000€ (zzgl. Nebenkosten)
Eigenmittel: 30.000€ (mittlerweile 40.000€)
--> Kreditbetrag etwa 180.000€
Laufzeit: 25 Jahre
Sollzins fix 15 Jahre: 0,9%
Effektiv: 1,3%
Anschlussmarge: 0,87% ü. 3ME
über eine unbegrenzte pönalefreie vorzeitige Tilgung müssen wir morgen noch reden
(gesetzlich wäre ja nur 10.000€ frei, ab dann bis zu 1%)
etwa 60€ Kontoführung/Lustrierungs-Gebühren im Quartal

Kann man hier noch viel verhandeln? Die Gebühren beispielsweise?
Gibt es von den Experten hier noch Ideen/bessere Angebote?

  •  MarleneKarls
2.3.2021  (#1)
Hallo,

ich denke, dass noch viele Faktoren mit einbezogen werden müssen wir Alter und Gehalt etc. 
Durchblicker hat aufgrund von unserer Kurzarbeit gemeint, dass wir gar kein Angebot bekommen würden und wenn nur mit sehr hohen Zinsen. Wir haben dann die Banken direkt kontaktiert und ein sogar sehr gutes Angebot erhalten: einen Fixzins über 25 Jahre von 1,2 % bei einem Kreditbetrag von 330.000 Euro (Laufzeit 29 Jahre). Wir waren bei den "typischen" Banken und haben uns dann für die Raiffeisen entschieden. Wir konnten leider nicht mehr verhandeln, aber habe von vielen gehört, dass die Reifeisen wohl generell gute Konditionen vergibt. 

Wünsche dir viel Erfolg :) 


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    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo MarleneKarls, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  ajlee
2.3.2021  (#2)
MarleneKarls  - Danke für deinen Einblick!

zitat..
Alter und Gehalt etc.

beide 21, nettoeinkommen gemeinsam 3800, ein auto, noch keine Kinder

zitat..
Fixzins über 25 Jahre von 1,2 %

Das hört sich für mich nach einem sehr guten Deal an.
Also lohnt es sich vermutlich, noch einwenig zu schauen.. Das Angebot der Hausbank (Sparkasse) möchte ich dennoch nicht verlieren in der Zwischenzeit, also müssen wir wohl schnell sein.

Herzlichen Dank für die Glückwünsche, kann ich nur erwidern :)

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.3.2021  (#3)
An der Zinskondition ist nicht viel auszusetzen. Diese ist jedoch teuer erkauft

zitat..
ajlee schrieb: etwa 60€ Kontoführung/Lustrierungs-Gebühren im Quartal

als Ersatz für die einmalige Bearbeitungsgebühr macht für 25 Jahre Laufzeit EUR 6.000 bzw. 3% aus.

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  •  ajlee
2.3.2021  (#4)

zitat..
LiConsult schrieb: als Ersatz für die einmalige Bearbeitungsgebühr macht für 25 Jahre Laufzeit EUR 6.000 bzw. 3% aus.


So hab ich mir das noch garnicht ausgerechnet, 3% vom Kreditbetrag klingt gleich viel mehr als hier und dort einpaar Gebührchen im Jahr...
Das wird morgen noch ausdiskutiert. Wenn sie davon nicht runtergehen wollen, hättest du das Gefühl du könntest irgendwo ein besseres Angebot für uns aushandeln?
Danke im Voraus für die schnellen Antworten :) Das ist ja super hier.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.3.2021  (#5)

zitat..
ajlee schrieb: Das wird morgen noch ausdiskutiert. Wenn sie davon nicht runtergehen wollen, hättest du das Gefühl du könntest irgendwo ein besseres Angebot für uns aushandeln?

Also ich denke, dass sich z.B. die Bank Austria zinskonditionsseitig ebenfalls in diese Region bewegen lässt - möglicherweise (in Abhängigkeit der Immobilienbewertung) sogar noch etwas besser.
Schau mal, was bei deinen Verhandlungen herauskommt.


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  •  Equity
2.3.2021  (#6)

zitat..
ajlee schrieb:

So hab ich mir das noch garnicht ausgerechnet, 3% vom Kreditbetrag klingt gleich viel mehr als hier und dort einpaar Gebührchen im Jahr...

Deshalb immer auch auf den Effektivzinssatz achten bzw. auf den Abstand zwischen Sollzinsen und Effektivzinsen. Alles was über 0,3% Abstand ist, ist bei normalen Immobilienfinanzierungen (im Sinne von Laufzeit und Volumen die nicht extrem niedrig sind) ein Warnzeichen für zu hohe Nebenkosten (egal wo sie gerade verpackt werden). Das Gesamtpaket kann dann zwar immer noch gut sein (oder andersrum, geringe Nebenkosten sind auch kein Selbstzweck wenn auf der Zinsseite das Angebot nicht passt), aber ein zweiter Blick auf die Gebühren lohnt dann fix.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
2.3.2021  (#7)
Effektiv sollte das um die 1,1% ausmachen.

60 € im Quartal ist wahrlich frech (hochgerechnet 3% BAG)  - ich möchte nicht wissen, wie viele auf diesen BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]-Umgehungsschmäh reinfallen. Da haben die Kosumentenschützer mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Umsonst hab ich den Gewinn nicht abbestellt.

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  •  ajlee
4.3.2021  (#8)
Ergebnis der gestrigen Verhandlung:

Von den Gebühren 60€ p.Q. gehen sie nicht runter.
Man kann das doppelte der monatlichen Rate nochmal zusätzllich pönalefrei zurückzahlen und wenn man 6 Monate im Voraus Bescheid gibt, darf man so viel man will vorzeitig tilgen.

Aber die 3% BAG machen schon Kopfschmerzen...


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.3.2021  (#9)

zitat..
ajlee schrieb: Von den Gebühren 60€ p.Q. gehen sie nicht runter.

wundert mich nicht wirklich.
Für die interne Bankertragsrechnung einer Finanzierung ist der Barwert aus Zinsbeitrag und Gebühren ein gewichtiger Punkt. Und der ist bei der Verrechnung einer anfänglichen Bearbeitungsgebühr natürlich bedeutend höher, als bei der stückweisen Verrechnung über die kommenden Quartale.

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  •  IrinaT
4.3.2021  (#10)

zitat..
Equity schrieb:

Deshalb immer auch auf den Effektivzinssatz achten bzw. auf den Abstand zwischen Sollzinsen und Effektivzinsen. Alles was über 0,3% Abstand ist, ist bei normalen Immobilienfinanzierungen (im Sinne von Laufzeit und Volumen die nicht extrem niedrig sind) ein Warnzeichen für zu hohe Nebenkosten (egal wo sie gerade verpackt werden). 

Heißt das, dass Kontoführungsgebühren im Effektivzinssatz enthalten sind?

Oder wie kann ich am besten 2 Angebote vergleichen; in einem gibt es Bearbeitungsgebühr (die auch übrigens die Maklerprovision enthält - diese Maklerin hat die 2 Beträge nicht getrennt ausgeschrieben) und in einem anderen getrennt Provision, keine Bearbeitungsgebühr, dafür aber Kontoführungskosten?

Ist der effektiver Jahreszins ein universelles Tool um Kreditkosten zu vergleichen? Oder gibt es Komponenten die er nicht enthält? 
 


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.3.2021  (#11)

zitat..
IrinaT schrieb: Heißt das, dass Kontoführungsgebühren im Effektivzinssatz enthalten sind?

korrekt

zitat..
IrinaT schrieb: Oder wie kann ich am besten 2 Angebote vergleichen

Der Formel für die Berechnung des Effektivzinssatzes ist zwar im Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz hinterlegt. Dennoch kommt es vor, dass bei identen Rahmenbedingungen (Kreditbetrag, Laufzeit, Zinsbindung, etc.) bei unterschiedlichen Banken auch unterschiedliche Ergebnisse herauskommen.

Sympathischer ist mir persönlich der "Gesamtbetrag" (= Summe des Gesamtkreditbetrags und der Gesamtkosten des Kredits) über die komplette Laufzeit. Selbst wenn die Anfangskredithöhen unterschiedlich sind, kann ich diese mit den Gesamtbeträgen bei Ausschöpfung der kompletten Laufzeit vergleichen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.3.2021  (#12)
Mir auch, das poste ich seit Jahren.
Das was unterm Strich rauskommt, ist schlussendlich der Betrag, den DU bezahlen musst.
Da kann weder eine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr], noch Kontoführung, noch Vermittlungsprovision hinwegtäuschen.

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  •  ajlee
4.3.2021  (#13)

zitat..
LiConsult schrieb:
Die Formel für die Berechnung des Effektivzinssatzes ist zwar im Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz hinterlegt. Dennoch kommt es vor, dass bei identen Rahmenbedingungen (Kreditbetrag, Laufzeit, Zinsbindung, etc.) bei unterschiedlichen Banken auch unterschiedliche Ergebnisse herauskommen.

Wie kann das sein? Das dürfte ja nicht legal möglich sein oder?
Bis auf die kaufmännische Rundung auf 1/8 % können ja da keine Kosten verschwinden oder entstehen??


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.3.2021  (#14)
Hier geht es um kleine Unterschiede in der zweiten, vielleicht auch ersten Nachkommastelle - nicht gravierend, aber für viele, die ausschließlich den Effektivzinssatz als einzigen Entscheidungsparameter vergleichen, dann doch ausschlaggebend bei ihrer Finanzierungswahl.

Wer sich in das Thema vertiefen möchten, dem wird nach dem eingehenden Studium des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz Anhang 1

Punkt I.
Grundgleichung zur Darstellung der Gleichheit zwischen Kredit-Auszahlungsbeträgen einerseits und Rückzahlungen (Tilgung und Kreditkosten) andererseits

bzw. Punkt 2.
Zusätzliche Annahmen für die Berechnung des effektiven Jahreszinses

vielleicht klar sein, warum nicht jede Bank zum exakt gleichen Ergebnis kommt.

Anbei auch noch die Formel für Berechnung des Effektivzinssatzes


https://www.ris.bka.gv.at/~/Dokumente/Bundesnormen/NOR40176303/image001.pngBildquelle: https://www.ris.bka.gv.at/~/Dokumente/Bundesnormen/NOR40176303/image001.png

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  •  IrinaT
6.3.2021  (#15)

zitat..
LiConsult schrieb:
__________________

Sympathischer ist mir persönlich der "Gesamtbetrag" (= Summe des Gesamtkreditbetrags und der Gesamtkosten des Kredits) über die komplette Laufzeit. Selbst wenn die Anfangskredithöhen unterschiedlich sind, kann ich diese mit den Gesamtbeträgen bei Ausschöpfung der kompletten Laufzeit vergleichen.

Richtig, ABER: 

der Gesamtbetrag hängt doch von dem Aufschlag nach der Fixzinsphase ab, z.B. 1,375 % auf den 3-Monats-Euribor oder "EZB Leitzins +1%".

Wenn meine Fixzinsphase 20 Jahre ist und die Gesamtlazfzeit 25 Jahre, eine Maklering mir 1% Aufschlag und die andere 1,375% Aufschlag nach der Fixzinsphase anbietet, dann kann ich nach dem Gesamtbetrag nicht entscheiden, weil der Aufschlag einerseits den Gesamtbetrag stark beeinflusst, andererseits absolut nicht verbindlich ist, weil ich sowieso nach 20 Jahren sehr wahrscheinlich bei einer anderen Bank den Restschuld finanziere (korrigiert mich bitte wenn ich das falsch sehe). 

Der Absatz oben gilt natürlich auch für den Effektivjahreszins, der hängt auch von den Anschlusskonditionen ab.

Also um wirklich 2 Angebote zu vergleichen bräuchte ich eigentlich die Restschuldsumme nach 20 Jahren, und dann würde ich das Angebot mit der kleineren Restschuldsumme annehmen. Diese ist aber in keinem der Angebote vorhanden.

Kann ich die Restschuldsumme nach 20 Jahren von einem Makler verlangen? 

(Ich könnte sie eventuell auch selbst berechnen, wäre aber nie sicher, ob ich dabei alles berücksichtig hatte).


 


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.3.2021  (#16)

zitat..
IrinaT schrieb: der Gesamtbetrag hängt doch von dem Aufschlag nach der Fixzinsphase ab

korrekt.
Und was man im Endeffekt nach der gesamten Kreditlaufzeit in Summe an Zinsen zurückgezahlt hat, hängt zusätzlich von der Entwicklung des 3M EURIBOR (bzw. eines alternativen Geldmarktindikators) ab.
Die jetzige Berechnung des Gesamtbetrages geht vom aktuellen EURIBOR aus.

zitat..
IrinaT schrieb: weil ich sowieso nach 20 Jahren sehr wahrscheinlich bei einer anderen Bank den Restschuld finanziere

kann sein - muss aber nicht sein. Keiner kennt die Refinanzierungsbedingungen von Banken in 20 Jahren. Diese sind aber mit ausschlaggebend für den Aufschlag. Wenn der Aufschlag höher sein sollte als heute vereinbart, wäre eine Umschuldung nicht sinnvoll.

Zusätzlich kennt auch keiner die Zinsstrukturkurve in 20 Jahren. Möglicherweise ist diese invers, sodass die kurzfristigen Zinsen etwa gleich hoch oder höher sind, als die langfristigen Zinsen. In diesem Fall würde sich vielleicht sogar die Vereinbarung einer weiteren Zinsbindung auszahlen.

zitat..
IrinaT schrieb: Also um wirklich 2 Angebote zu vergleichen bräuchte ich eigentlich die Restschuldsumme nach 20 Jahren, und dann würde ich das Angebot mit der kleineren Restschuldsumme annehmen.

wie gesagt - ist Geschmacksache. Beide Banken kalkulieren den Gesamtbetrag unter Berücksichtigung der mit dem Kreditvertrag entstehenden Kosten und des aktuellen EURIBOR nach der Fixzinsphase.

zitat..
IrinaT schrieb: Diese ist aber in keinem der Angebote vorhanden.

könnte man jedoch eigens anfordern.

zitat..
IrinaT schrieb: Kann ich die Restschuldsumme nach 20 Jahren von einem Makler verlangen?

eher von der Bank. Freilich kann man sich mit den x Kreditrechnern im Netz ein eigenes Bild machen. Der Bankrechner ist halt genauer.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
6.3.2021  (#17)
Du brauchst den Tilgungsplan, da steht es genau drin.

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