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Grundstück aufschütten- ab wann sinnvoll?

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  •  engelmaier
10.5. - 22.5.2014
11 Antworten 11
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Hallo,
ich habe einen Baugrund auf einem relativ ebenen Feld. Die Straße liegt etwas höher, so ca 50cm, was bedeutet, dass es am Anfang halt ein wenig schräg runtergeht, was mich jetzt weiter nicht stört.

Meine Nachbarn wollen zu Baubeginn jetzt das Niveau des Grundstücks anheben und zwar so, dass sie dann 10cm über der Straße sind (also werden ca. 60cm aufgeschüttet).
Ich beobachte das häufiger bei Grundstücken und Gärten, dass hier das Niveau angehoben wurde um auf Straßenhöhe zu sein.
Meine Frage ist, ob die Anhebung prinzipiell sinnvoll und ratsam ist (um sich vom Feld zu "entkoppeln" oder um Regenwasseransammlung zu vermeiden)?
Oder macht man das eher aus optischen Gründen, damit man auf "Augenhöhe" mit der Straße ist oder wenn man nicht weiß wohin mit dem Aushub?

Mich interessiert es nur, ob ich dann bei meinem Bau später mal auch die 60cm aufschütten müsste/sollte, weil ich schon Bäume und eine Einzäunung habe, welche ja dann praktisch ein bisschen "untergehen" würden.

  •  jupiter
  •   Silber-Award
10.5.2014  (#1)
Würde ich machen - Meine Eltern hatten die gleiche Situation. Bei jedem stärkeren Regen kam das Wasser vom Nachbargrundstück rüber. Durch den Gartenzaun, also durch die Mauer.


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  •  atma
  •   Gold-Award
11.5.2014  (#2)
bei den nachbarn meiner eltern sinds nur so 20-30 cm... aber genau vor der einfahrt in die garage bleibt das ganze wasser der umliegenden 4 grundstücke stehn und bildet einen see...

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  •  cloudy33
11.5.2014  (#3)
Das mit dem Anheben ist Geschmacksache, hängt von deinem Planer ab (Barrierefreiheit, Gefällesituation usw...)
Ausführungstechnisch ist das Anheben nicht ganz so ohne, da die Fundamente von deinem Bauwerk auf "gewachsenem" Boden sein sollten (Setzungen). Bedeutet für dich, entweder einen Keller zu konzipieren, oder aber "Wände" in der Erde "versenken", hin und wieder wird mit Glasschaumschotter aufgefüllt, ist allerdings nicht ganz billig.
Es gibt sicher auch Baumeister die schütten einfach auf, walzen kurz und wundern sich dann warum die Bude in allen Ecken und Enden reißt... und das obwohl eine Bodenplatte mit zwei Lagen AQ60 betoniert wurde.. wow..
Aber jeder wie er will..außerdem es hängt natürlich auch sehr stark vom Grundriss (Lastverteilung) ab...


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  •  Superbunny
11.5.2014  (#4)
Bei unserem Hausprojekt ergibt sich die selbe Situation, das Grundstück ist ca. 50cm unter Straßenniveau und "fällt" bis zur Grunstücksgrenze auf ca. 100cm.
Da wir keinen Keller möchten, doch trotzdem leicht über Straßenniveau, errichten wir ein Streifenfundament das auf dem gewachsenen Boden steht. Das wird ca. 1,5 Meter hoch. Aufgefüllt mit Schotter, da drauf kommen dann XPS-Platten zur Isolation, darauf dann die Bodenplatte für das Haus.
Es gefiele mir optisch nicht, in der "Senke" zu stehen, wir wollen auch die Einfahrt asphaltieren und hätten dann immer das Wasser von der Straße, das reinfließt. Leicht drüber ist besseraber auch viel aufwändiger.
ca. 15.000 Euro kostet der Spaß, aber noch immer günstiger als ein Keller. (der auch wegen des hohen Grundwasserspiegels sehr teuer ausfallen würde)

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  •  XandL
12.5.2014  (#5)
Grundsätzlich hängt die Notwendigkeit der Aufschüttung von der Baugrundbeschaffenheit und den angrenzenden Flächen bzw. Sickermöglichkeiten ab. Wie wird die Strasse entwässert? Natürlich ins Bankett? Welche Sickermöglichkeiten bietet der Grund? Grundwasserstand?

Wir haben ein ähnliches "Problem". Bei uns wird die Strasse natürlich in Richtung Baugrund über das Bankett entwässert, dazu ein Grundwasserspiegel von 1,5 bis 2,0 m unter Niveau. Unser Grund liegt derzeit ebenfalls rund 50 cm unter Strassenniveau. Falls wir es hinbekommen werden wir mit dem Aushubmaterial aufschütten, die Einfahrt mit Rasensteinen als Sickerfläche ausbilden. Rest wird mit zugeholten Aushubmaterial aufgeschüttet. Viele Bauherren wissen ja ohnehin nicht wohin damit :)

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  •  cloudy33
13.5.2014  (#6)
Xandl, lass dich aber nicht erwischen, denn "Aushubmaterial" ist nach dem "Entfernen" aus der Baugrube "Abfall" und den kannst du nicht so einfach deponieren, klingt unglaublich ist aber so... aus diesem Grund muss das Aushubmaterial zuerst auf seine Deponierfähigkeit untersucht werden, und dann erst geht es weiter - und Achtung - die Leute vom ehemaligen Zoll sind jetzt dafür verantwortlich - also nicht übertreiben.

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  •  XandL
14.5.2014  (#7)

zitat..
cloudy33 schrieb: Xandl, lass dich aber nicht erwischen, denn "Aushubmaterial" ist nach dem "Entfernen" aus der Baugrube "Abfall" und den kannst du nicht so einfach deponieren, klingt unglaublich ist aber so... aus diesem Grund muss das Aushubmaterial zuerst auf seine Deponierfähigkeit untersucht werden, und dann erst geht es weiter - und Achtung - die Leute vom ehemaligen Zoll sind jetzt dafür verantwortlich - also nicht übertreiben.


?!?!?
Mein Aushubmaterial der Bodenklasse I und II soll Abfall sein?! Das hör ich zum ersten mal... Wo kommt so ein Blödsinn her? Ich kenne keine gestzliche Grundlage die mir vorschreibt meinen Humus nach dem Abtrag untersuchen zu lassen.

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  •  bautech
14.5.2014  (#8)

zitat..
XandL schrieb: Mein Aushubmaterial der Bodenklasse I und II soll Abfall sein?! Das hör ich zum ersten mal...


Hier wird ein bissl was vermischt - bei großen Baulosen (die Grenze nach unten war mWn mal 3000 m³ Aushub...) muß eine Prüfung und eine Entsorgung nach Einstufung (Bodenaushub-, Baurestmassen- oder Inertdeponie) erfolgen.

Fürn EFH-Bauer ists das imho noch nicht gültig...

edit: Hier die momentan gültige ALSAG-Verordnung...

https://www.wko.at/Content.Node/branchen/oe/Geschaeftsstelle-Bau/ALSAG-Merkblatt_2012_.pdf

ng

bautech

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  •  XandL
14.5.2014  (#9)
ALSAG Verordnung war mir bekannt, die Schwellenwerte die eine Prüfung vorschreiben nicht... Habe das bisher immer nur mit dem Verführen auf Deponien in Verbindung gebracht.

Aber der Hausverstand sagt mir, dass ich als Häuslbauer bei Verwertung von Erdaushub auf Eigengrund wohl nichts zu befürchten habe - :) vorausgesetzt die Bauordnung in Bezug auf Geländemodellierung wird eingehalten und ich habe einen lastenfreien Baugrund erworben.

um zum Thema zurückzukommen: empfehle weiterhin das Gelände mit dem anfallenden Aushub zu heben.

;)

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  •  bautech
15.5.2014  (#10)
Noch mal kurz OTDie neue AlSAG hat einen Schwellenwert von "nur mehr" 2000 to Aushubmaterial, also >1000 m³...
Muß ein Riesenkeller werden, wenn dich das treffen soll emoji

ng

bautech

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  •  Wolfgang39
22.5.2014  (#11)
Wir haben unseres nach 8 Jahren aufgeschüttelt, weil wir komplett neues Gras und mehrere neue Bäume verpflanzt haben.

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