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Generalunternehmer Holzriegel - Tipps Preisverhandlung

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  •  hueslebauer
28.12.2019 - 6.1.2020
8 Antworten | 7 Autoren 8
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Hallo zusammen,

für ein Kleingartenwohnhaus in Wien (2 Stockwerke 50m2 + Keller 83m2) haben wir von mehreren Zimmereien Angebote bis zur Ausführung schlüsselfertig. Es haben sich 2 Anbieter herauskristallisiert und wir haben die einzelnen Positionen gut aufgeschlüsselt und somit auch vergleichbar. Unser persönlicher Favorit ist durchgehend der Günstigste und daher können wir ihn schwer mit den Vergleichsangeboten drücken - was sind da so eure Empfehlungen?

Die folgenden Bereich wollten wir unbedingt vom GU durchführen lassen:
- Planung
- Holzriegelbau + Spengler + Fassade + Beplankung Innenwände mit Lehmputzplatten
- Fußbodenaufbau mit Estrich
- Fenster inkl. Raffstores und Hebeschiebetür im hochwertigen Preissegment
- Haustür

Der Preis hierfür ist derzeit rund 170k€.

Die folgenden Gewerke überlegen wir gerade extern zu vergeben:
- Spachteln & Malen
- Inntentüren
- Bodenbeläge (Parkett & Fliesen): Material + Verlegen
- Terrassenbeläge + Geländer
- 2 Stiegen: Vollholz für Keller/EG sowie EG/DG

Kostenschätzung hierfür rund 60k€, da der Keller gleich mitgemacht werden sollen. Der Kellerbau selbst wird nicht über den GU durchgeführt.

Jetzt die Frage:
Wie würdet ihr in die finale Verhandlung reingehen? Sollen wir dem GU sagen, dass wir gewisse Gewerke selbst organisieren werden oder mal seine ernstes "Angebot" hinsichtlich Nachlass abwarten? Macht doch sicher einen Unterschied für den GU ob das Gesamtauftragsvolumen 170k oder doch gesamt 230k sind.

Wir denken, dass sicher noch einige Prozente drinnen sind (vor allem bei den Fenstern...) und gefühlsmäßig sind einige Gewerke doch sehr teuer angeboten sind und entsprechend die Margen für den GU dadurch da sind. Wie sind da so eure Erfahrungen?

Vielen Dank für eure Tipps :)

LG, Hüslebauer

  •  MissT
  •   Gold-Award
28.12.2019  (#1)
Warum wollt ihr Fenster, Beschattung und Haustür unbedingt über den GU? Würde ich nicht machen, da ist sicher auch Einsparungspotenzial gegeben. 

Was ist mit Elektriker und Installateur?

Weiß Euer Favorit, von wem ihr sonst noch Angebote eingeholt habt? Wenn nicht, dann kann man - mit Bedacht - bei den Ergebnissen des Preisvergleichs durchaus auch ein wenig bluffen. Ansonsten wäre auch noch eine Strategie, in den Endsumme zum Schluss noch das eine odere hineinzuverhandeln ohne Aufpreis.

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  •  hueslebauer
28.12.2019  (#2)
Elektro & Installateur werden wir selbst vergeben.

Solange wir in Verhandlung mit dem GU sind, macht uns das gewünschte Fensterunternehmen keine Angebote. Außerdem sind die Fenster für uns sehr kritisch (hinsichtlich Dichtheit + Gewerkeloch, aber auch wegen der Ablaufplanung mit den anderen Gewerken und somit 1 Ansprechpartner für uns bevorzugt)

Unser Favorit weiß nichts von seinen Mitkonkurrenten und wir haben ihm auch bisher nicht das Gefühl gegeben, dass wir unbedingt mit ihm bauen wollen. Er hat mal angedeutet, dass es am Ende einen Nachlass geben wird, aber diesen (noch) nicht näher konkretisiert.

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  •  Florian93
29.12.2019  (#3)
Falls noch nicht enthalten im Angebot ist meisten ein Skonto von 2-4% üblich.
Mit einem fairen Gesamtrabatt von 2-3%, wenn ihr dafür das eine oder andere Gewerk noch dazunehmt sollte man im Normalfall rechnen können. Es sei denn das 1. Angebot ist schon extrem eng kalkuliert worden.

Ich denke Gesamtrabatt wird sich zwischen 4-7% bewegen, je nachdem wie gut ihr verhandelt.

Das war auch unsere Range bei 3 unterschiedlichen GUs am Ende.

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  •  baumaxhaus
  •   Silber-Award
29.12.2019  (#4)
@haueslebauer: Grundsätzliche Frage,wieso überhaupt einen GU?Ich verstehe schon das ihr jetzt natürlich voll "drinnen hängt" und nich mehr so leicht aus der Sache raus kommt. Aus meiner Sicht ist es am besten, wenn man sich einen guten Planer sucht und dann alle Gewerke selbst aussschreibt.
Ich gehe dann davon aus das die Einsparung sicher bei 10-20% liegt.

lg

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#5)
Hat jede Etage 50 qm?
Der Keller ist dabei größer als das darauf stehende Gebäude?

Welches und ob/wieviel Sparpotential möglich ist hängt sicher von der Qualität ab und mit welchen Handwerkern der GU arbeitet-
ich würde vor der Vergabe andere seiner in Bau befindlichen Projekte ansehen.
Statt Kostenreduzierung kann u.U. Qualitätsverbesserung,
bessere Dämmung, Verwendung höherwertigerer Materialien etc sinnvoller sein.
Bei einem sehr überschaubarem Bau würde ich eher zur Einzelvergabe raten
- Planung vom Holzbauer
- bei Holzbau zu CLT, was viel schneller geht und viel präziser ist,
- Fenstereinbau vom Holzbaubetrieb oder Fensterkauf und Montage trennen
- statt Estrich mit Feuchtigkeitseintrag zu Holzdielenboden ohne Estrich etc.
- Lehmbauplatten und Lehmputz evt von spezialisiertem Lehmbaubetrieb montieren lassen

Andreas Teich

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  •  hueslebauer
30.12.2019  (#6)
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Es sind 2 Etagen zu je 50m2 und der Keller darunter hat 83m2. Der "Überstand" vom Keller wird als Terrasse genutzt. Gesamt haben wir ein Netto-Nutzfläche von rund 140m2.

Eigentlich sprechen für uns die folgenden Argumente für einen GU:
- 1 Ansprechpartner
- Koordinationsfunktion vom GU zwischen den einzelnen (vor allem kritischen) Gewerken

Wir werden regelmäßig auf Baustelle sein (bzw. wer von der Familie), jedoch haben wir arbeitsbedingt nicht wirklich die Zeit, aber auch nicht das Know-How, um die einzelnen Gewerke auszuschreiben/vergleichen/verhandeln und anschließend auch noch zu koordinieren. Dies möchten wir erst ab der Ausbaustufe "Belagsfertig" machen. Wir haben sonst die Befürchtung, dass es terminlich zu einem Chaos kommen könnten und dann im Stress die Qualität leidet bzw. einzelne wichtige technischen Details (z.B. Abdichtungen beim Fenstereinbau) darunter leiden.

Deswegen ist jetzt unsere Hoffnung, dass bei den Verhandlungen noch etwas drinnen ist, nur leider ist unsere Verhandlungsposition bei der derzeitigen Auftragslage nicht gerade die beste.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.12.2019  (#7)

zitat..
AnTeMa schrieb: bei Holzbau zu CLT, was viel schneller geht und viel präziser ist,


zitat..
hueslebauer schrieb: Kleingartenwohnhaus in Wien

 Da geht es ja um jeden cm und deshalb ist aus meiner Sicht eine Holzriegelkonstruktion klar im Vorteil. Da würde ich eher drauf achten, dass Stegträger verarbeitet werden um bei gleichem U-wert die Wandstärke weiter zu minimieren.

Beim Verhandeln würde ich immer mit offenen Karten und fair spielen. Unser Holzbauer hat neben dem Holzbau auch Dach- und Spenglerarbeiten gemacht. Wenn ihr Zeit habt und euch auch mit der Materie auseinandersetzen wollt, würde ich alles Weitere selbst vergeben.  


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  •  xilinx
6.1.2020  (#8)
Hallo. Kurze Frage: Wir planen auch gerade ein Kleingartenwohnhaus in Holzriegel - kannst du vielleicht ein paar Firmen / Kontakte empfehlen, wo ich Angebote einholen kann. danke

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