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Frage zum Schneiden von Kirsch-/Zwetschkenbaum

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  •  killian
12.8. - 17.8.2020
8 Antworten | 5 Autoren 8
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Anbei 2 Fotos meines Kirsch- bzw. 1 Foto meines Zwetschkenbaums (beide 4 Jahre alt). 
Ich würde gerne beide Bäume schneiden. 
Beim Kirschbaum bin ich mir unsicher was ich mit den vielen Knospen (Foto 1) am Hauptstamm und Nebenstamm machen soll. Alle runterschneiden? Dann habe ich insgesamt ca. 30-40 Schnittstellen.... ist das egal? verkraftet das der Baum problemlos oder schneidet man diese Knospen erst wenn sie etwas in die Länge gewachsen sind? 
Lehrbuchmäßig müsste ich außerdem die Zweige die Richtung Boden wachsen (Foto 2) alle beseitigen. Allerdings hätte ich gerne dass meine beiden Kinder später mal Kirschen in Griffweite naschen können. Spricht etwas dagegeben, die nach unten wachsenden Zweige so zu belassen wie sie sind? 
Beim Zwetschkenbaum (Foto 3) habe ich überhaupt keinen Plan. Mir gefällt die Krone eigentlich überhaupt nicht. Alle Zweige wachsen in den Himmel. Wie würdet ihr hier schneiden? Alle senkrechten Zweige ca. 0,5 bis 1m einkürzen oder regt das erst recht das Holzwachstum an??   


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  •  Ghamor
  •   Bronze-Award
13.8.2020  (#1)
Da bräuchte man noch ein paar genauere Fotos vom inneren der Kronen und wie die Äste abzweigen. 

Diese Knospen an der Kirsche stören ja nicht, die würde ich nicht wegschneiden. Allerdings ist die Krone doch sehr dicht, schaut zwar schön aus ist aber nicht optimal für den Ertrag. Kommt drauf an was dir da wichtiger ist.

Wenn du einen Ast irgendwo in der Mitte kürzt, gibt der Baum an der Stelle erst richtig Gas, so schneidet man Sträucher, aber keine Bäume.
Wenn dir die Zwetschke zu sehr nach oben wächst, kannst du nur versuchen, diese Äste abzuleiten. Das würde ich auch bei der Kirsche machen, damit die Krone etwas heller wird.

Ansonsten gibt's auf Youtube sehr gute Videos von Profis, die den Schnitt unterschiedlicher Obstbäume super erklären. Oder man holt sich einmal einen Gärtner, der einem dann zeigt, wie der Baum die nächsten Jahre zu schneiden ist.

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  •  killian
15.8.2020  (#2)
@Ghamor: du hast schon recht, nur wenn ich mir einen gärtner hole, dann könnt ich mir um das gleiche geld die nächsten 10 jahre das entsprechende obst im bioladen kaufen... da bin ich zu wirtschaftlich eingestellt.

Wie schaff ich es, äste die in den himmel wachsen, abzuleiten ohne dass sie brechen?

Die knospen am stamm stören mich zwar nicht, allerdings glaube ich schon dass hier viel energie verloren geht, statt ins wachstum der früchte zu investieren? Wie bei wasserzweigen... Gibts da noch andere meinungen...?

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  •  purrtastic
15.8.2020  (#3)
Den Kirschbaum würde ich dieses Jahr nicht mehr schneiden, Kirschen schneidet man im Juni (nach der Ernte) damit der Baum noch genug Zeit hat, zu verheilen.

Ja es gibt auf YouTube viele Anleitungen. Tendenziell kann man sagen, meistens ist es besser man schneidet gar nicht und lässt den Baum machen, bevor man falsch schneidet.

Übrigens würde ich auch vor alten Lehrbuchmeinungen aufpassen, da steht auch viel drinnen was längst überholt ist, oder "man macht es halt so" Meinung war. Wenn du Äste auf Bodennähe lassen willst, spricht nichts dagegen (das ist ja sonst das, wo oft in die natürlichen Verlauf absichtlich eingegrifen wird, weil man drunter gehen, sitzen, mit dem Traktorfahren.. möchte, aber wenn man das nicht möchte spricht meines Wissens nach nichts dagegen, den Baum so zu lassen, in der Natur kommt er auch recht gut von selber zu recht).

Bin selbst aber kein Experte und habe mich auch nur mal wegen einem Baum wo einiges notwendig war ein paar Stunden lange Infos dazu zusammen gegoogelt. Würde auch vorschlagen, einfach da noch ein wenig selbst Infos zu sammeln. Aber was ich mitgenommen habe, schneiden ist eigentlich meist nur dann notwendig, wenn man den Baum anders möchte, als er in der Natur von selber würde, z.B. eben weniger Bodennahe äste, damit man eine Sitzgruppe drunter haben kann, oder durchgelichtet, damit man mehr Licht ins Fenster bekommt usw.) Ausgenommen, tote Äste entfernen. Damit macht man soviel ich verstehe dem Baum immer einen Gefallen, weil er ja schon beschlossen hat, diese nicht mehr zu wollen und nicht mehr zu versorgen.

Dein Kirschbaum sieht aber schon sehr dicht aus. (Wurde der mal vor 1-2 Jahren geköpft?). Wenn würde ich eher darauf achten, dass du einen Hauptast nach oben hast und konkurrierende schneidest. Aber du kannst es auch lassen. Aber dieses Jahr würde ich jedenfalls nicht mehr schneidet.

Zur Zwetschke kann ich gar nichts sagen, da kenn ich mich gar nicht aus.

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  •  taliesin
15.8.2020  (#4)
Ich schneide meine Bäume seit ca. 20 Jahren selbst und halte mich inzwischen auch sehr zurück. Grundsätzlich hängt der Schnitt am stärksten vom Alter des Baumes und natürlich der Sorte ab.
Deine Bäume sind jung und der eine oder andere Entwicklungsschnitt ist sicher sinnvoll.

Es gibt ein paar Regel, die man nicht ignorieren sollte:
1. Am Ende ist die Krone etwa gleich groß wie der Wurzelbereich, d.h. wenn du einen stark wachsenden Baum stark zurückschneidest, wird er wieder stark austreiben.
2. Der Baum wächst typisch oben und in der Mitte am stärksten, also unten und seitlich schneiden ist wenig zielführend.
3. An der Wunde entsteht ein Saftstau und führt zu vermehrtem Austrieb.

Aber konkret:

Die Zwetschge würde ich mal lassen, sieht nicht hübsch aus, aber Zwetschen muss man eigentlich nicht schneiden, die 'putzen' sich selbst. Ich schneide aus meiner Zwetschge nur Triebe die nahe am Stamm steil nach oben wachsen, sonst nichts.

Bei der Kirsche bräuchte man wirklich ein Foto der gesamten Krone. Bei Kirschen sollte man möglichst keine großen Äste schneiden, weil die empfindlich reagieren, vor allem ältere Bäume --> Pilze. Beim Ableiten bei der Kirsche sollte man auf Stummel schneiden, d.h. ca. 40cm vom aufrechten Ast stehen lassen, sonst richtet sich der flache Ast darunter auf.

Günstig bei Kirschbäumen ist eine zentrale Stammverlängerung, weil sie, wenn sie älter werden, zum 'Abschlitzen' neigen. Dabei bricht der Baum an der ersten Astreihe langsam auseinander. Bei dir sieht das so aus als wären es 2 konkurrierende Äste? Wenn dem so ist, dann kannst du über mehrere Jahre verteilt einen davon immer wieder einkürzen, damit schadest du dem Baum nicht und bekommst eine klar Pyramidenkrone.

Und wie schon gesagt wurde, die Kirsche im Juni schneiden, kleinere Äste (bis 2cm) gehen jetzt auch noch ... und sich darauf einstellen, dass das ein großer Baum wird emoji

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  •  Rapiatler
16.8.2020  (#5)
Ich halte mich größtenteils an die Tipps der Baum- u. Rebschule Schreiber. Die haben einen eigenen Youtube Kanal und erklären den Schnitt von unterschiedlichen Sorten sehr gut. (https://www.youtube.com/channel/UCwkIdkCOPBMSL_3vXDub-TA/videos)
Empfehlenswert ist auch die Serie über den Schnitt von alten Bäumen!

Sommerschnitt bei Kirschen ist jetzt auf jeden Fall möglich, manche bevorzugen sogar den August/September, da die Bäume dieses Jahr dann nicht mehr nachtreiben, was bei früh einsätzenden Winter zu Problemen führen könnte. (
und


Beim Ableiten würde ich keine Stummel stehen lassen, ansonsten ist der Ast ja eigentlich nicht abgeleitet und wird wieder im Stummel oder in den 40cm verstärkt austreiben.

Gar nicht schneiden empfehle ich für Obstbäume(!!) nicht, man sieht in vielen Gärten, wie die Bäume verkahlen, die Früchte nur noch sehr weit oben hängen (nämlich dort, wo sie Sonne bekommen). Also zumindest immer wieder einen Belichtungsschnitt durchführen und konkurierende Äste entfernen/ableiten.


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  •  taliesin
16.8.2020  (#6)

zitat..
Rapiatler schrieb: wird wieder im Stummel oder in den 40cm verstärkt austreiben.

Tun sie interessanter Weise bei Süßkirschen nicht, sie trocknen ein und werden irgenwann morsch. Hab das an 4 Bäumen probiert, aber vielleicht ist das auch sortenabhängig.

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  •  Rapiatler
17.8.2020  (#7)
Interssant 🤔
Sind die Äste, die du auf stummel schneidest, noch vom Anfang bis zum Ende gut bewachsen? Also sind auf den bspw. übriggebliebenen 40 cm auch noch Blätter oder ist der Ast bereits verkahlt?
Wo befinden sich die stummel? An gut belichteten Stellen eher außen am Baum oder innen?

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  •  taliesin
17.8.2020  (#8)
Die Äste, die ich ableite sind stark wachsende, rel. steile Äste außen am Baum. Verkahlt ist da nichts. Die sind dann ca. 2cm dick, bis 2m lang und haben auf den 40cm keinen abzweigenden Ast, weil sie eben stark gewachsen sind.
Der Ast, auf den abgeleitet wird, richtet sich trotz Stummel leicht auf und nimmt dem Stummel den Saft, ohne Stummel steht der im nächsten Jahr genauso steil wie der abgeschnittene Kollege.

Ich mach' eh schon immer von allem Fotos, nur leider davon wieder mal genau nicht emoji

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