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Fixzins Rate erhöhen möglich?

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  •  TheDom
7.6. - 8.6.2023
9 Antworten | 9 Autoren 9
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Ich habe eine möglicherweise unüblich Frage (in der aktuellen Zeit), nämlich ist es grundsätzlich möglich, bei einem Fixzinskredit die Rate nachträglich zu erhöhen (mit dem Hintergedanken, dass es für die Bank unvorteilhaft ist)? 
Ich habe im Dez 2021 einen Fixzins von 1.65%(effektiv) auf 25Jahre abgeschlossen (330k kredit jedoch auch 35j mit anschließend 1% auf 3m(oder 6m ist nicht so wichtig) euribor.
Meine aktuelle Rate liegt bei ,~1050€ im Monat
Ich könnte mittlerweile problemlos 1.2k, 1,3, oder auch 1,5k im Monat zurück zahlen. Kurzfristig erscheint das nicht viel zu sein, langfristig wäre ich jedoch innerhalb der Fixzinsperiode fertig (bei 1.5k +). 
Ich weiß, dass es aktuell Tagesgeld gibt wo +2.5% bezahlt wird und da habe ich auch mein Geld drinnen. Deswegen habe ich bisher keine Sondertilgung (max 10k/Jahr ohne Pönale) gemacht, da zinsen<gezahlte Zinsen sind?
Wie sind denn hier die Erfahrungen der Profis zahlt sich das aus? Oder lieber 25 Jahre einen Sparplan durchziehen und dann sondertilgen? Mir ist bewusst, keiner hat eine Glaskugel aber irgendwie wäre es mir lieber mehr im Monat zu tilgen und langfristig eine Ruhe zu haben. 

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
7.6.2023  (#1)
Du kannst ja beides machen: Sparplan behalten und höhere Tilgung in den Kredit einbringen.

Die meisten Banken machen' s halt so, dass sie eine einmalige Sondertilgung jährlich bevorzugen, um nicht ständig die Tilgungspäne neu zu rechnen.

Wie wäre es, z.B. 500 € im Monat auf ein täglich fälliges Sparbuch zu legen und nach einem Jahr die 6K als SoTi in den Kredit einzubringen?
Da nimmst sogar noch ein paar Zinsen vom Sparbuch mit und bist, falls das Geld doch mal anderweitig gebraucht wird, auch noch maximal flexibel.

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
7.6.2023  (#2)
Versteh nicht wieso du dann nicht einfach 500 Euro pro Monat mehr überweist und gut ist es. Da bist eh noch deutlich unter den möglichen 10k pro Jahr. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
7.6.2023  (#3)

zitat..
TheDom schrieb: Ich habe eine möglicherweise unüblich Frage (in der aktuellen Zeit), nämlich ist es grundsätzlich möglich, bei einem Fixzinskredit die Rate nachträglich zu erhöhen (mit dem Hintergedanken, dass es für die Bank unvorteilhaft ist)?

Ein wichtiger Punkt dabei ist folgender: eine Reduktion der Gesamtkreditlaufzeit bedarf einer neuerlichen Bonitätsprüfung, da die Leistbarkeit der neuen (höheren) Rate dokumentiert werden muss und mittlerweile auch die regulatorische Vorgabe hinsichtlich Schuldendienstquote (40%) dabei zu berücksichtigen ist.

Wenn das alles kein Problem ist, dann gibt es bankseitig keinen Grund, die bestehende Vereinbarung zu "verwehren". Ich persönlich würde die geltende Vereinbarung allerdings beibehalten - damit hast du weiterhin die Flexibilität zwar mehr zahlen zu können, nicht jedoch zu müssen.

zitat..
TheDom schrieb: Ich weiß, dass es aktuell Tagesgeld gibt wo +2.5% bezahlt wird und da habe ich auch mein Geld drinnen. Deswegen habe ich bisher keine Sondertilgung (max 10k/Jahr ohne Pönale) gemacht, da zinsen

das ist der Punkt - die 2,5% gibt es aktuell allerdings nur für eine begrenzte Veranlagungsfristigkeit, die weit kürzer als die Fixzinsperiode ist. Für einen dauerhaften Effekt, müsstest du dich laufend mit dem "Zinsdifferenzmanagement" auseinandersetzen und beschäftigen und diese müsste dann entsprechend dauerhaften Bestand haben. Bei dem aktuell relativ "marginalen" Unterschied wäre das mir persönlich zu mühsam.

zitat..
TheDom schrieb: zahlt sich das aus?

Jede Maßnahme, die die Gesamtkreditlaufzeit reduziert, reduziert auch die Gesamtkapitalkosten (= Zinslast) - insofern: ja

zitat..
TheDom schrieb: Oder lieber 25 Jahre einen Sparplan durchziehen und dann sondertilgen?

laufende Sondertilgungen gerade zu Beginn der Laufzeit haben finanzmathematisch (weil zu Beginn noch viel Kapital offen ist) einen deutlich stärkeren Effekt als eine Sondertilgung am Ende der Kreditlaufzeit.

zitat..
TheDom schrieb: irgendwie wäre es mir lieber mehr im Monat zu tilgen und langfristig eine Ruhe zu haben

mir auch

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
7.6.2023  (#4)
Der Effektivzinssatz ist der falsche Benchmark, relevant ist der Sollzinssatz. Da bist Du (egal wie hoch der exakt ist) derzeit mit Festgeld auch nach KESt besser gestellt wie mit einer Sondertilgung oder Ratenerhöhung. Sobald sich das ändert (und Festgeld ausläuft) kann man das dann über Sondertilgungen lösen, Intervall wie es beliebt bzw. vereinbart und wenn möglich natürlich Laufzeitverkürzend. Bei einer so langen Fixzinsbindung zu günstigen Konditionen hat man derzeit keine Eile. 

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  •  TheDom
7.6.2023  (#5)
Danke für die schnellen Rückmeldungen. 
Meine einzige Überlegung ist, wäre es nicht finanziell "besser/intelligenter", das Geld in ein typisches 70/30 Portfolio(MSCI World/Em) zu legen, dort im schlimmsten Fall "nur" 2-3% auf durchschnittlich 25J zu erhalten, am Ende der Fixzins Phase alles Sonder zu tilgen + noch etwas für die Pension (oder etwaige andere Ausgaben) übrig zu haben? 
Insbesondere, da vor kurzem eine Abschaffung der KEst bei Anlagen > 10J (für die Verwendung der Vorsorgung) im Gespräch war. 
Rein mathematisch müsste man so besser aussteigen (Annahme dass der Aktienmarkt auf 25J tatsächlich >2% p.a Rendite bringt, welche nicht ausgezahlt (steuerpflichtig) wird) oder habe ich einen Denkfehler? 
Ich frage, da ich mot 29J doch noch (hoffentlich) eine lange Zeit vor mir habe und ich mir sowohl bezüglich der  Altersvorsorgung als auch die Rückzahlung gedanken mache.

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  •  andi102
  •   Bronze-Award
7.6.2023  (#6)

zitat..
TheDom schrieb:

Danke für die schnellen Rückmeldungen. 
Meine einzige Überlegung ist, wäre es nicht finanziell "besser/intelligenter", das Geld in ein typisches 70/30 Portfolio(MSCI World/Em) zu legen, dort im schlimmsten Fall "nur" 2-3% auf durchschnittlich 25J zu erhalten, am Ende der Fixzins Phase alles Sonder zu tilgen + noch etwas für die Pension (oder etwaige andere Ausgaben) übrig zu haben? 
Insbesondere, da vor kurzem eine Abschaffung der KEst bei Anlagen > 10J (für die Verwendung der Vorsorgung) im Gespräch war. 
Rein mathematisch müsste man so besser aussteigen (Annahme dass der Aktienmarkt auf 25J tatsächlich >2% p.a Rendite bringt, welche nicht ausgezahlt (steuerpflichtig) wird) oder habe ich einen Denkfehler? 
Ich frage, da ich mot 29J doch noch (hoffentlich) eine lange Zeit vor mir habe und ich mir sowohl bezüglich der  Altersvorsorgung als auch die Rückzahlung gedanken mache.

Nicht dass dein projekt so endet, wie die chf kredite...


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  •  Herbert_21
7.6.2023  (#7)

zitat..
TheDom schrieb:

Danke für die schnellen Rückmeldungen. 
Meine einzige Überlegung ist, wäre es nicht finanziell "besser/intelligenter", das Geld in ein typisches 70/30 Portfolio(MSCI World/Em) zu legen, dort im schlimmsten Fall "nur" 2-3% auf durchschnittlich 25J zu erhalten, am Ende der Fixzins Phase alles Sonder zu tilgen + noch etwas für die Pension (oder etwaige andere Ausgaben) übrig zu haben? 

Insbesondere, da vor kurzem eine Abschaffung der KEst bei Anlagen > 10J (für die Verwendung der Vorsorgung) im Gespräch war. 

Rein mathematisch müsste man so besser aussteigen (Annahme dass der Aktienmarkt auf 25J tatsächlich >2% p.a Rendite bringt, welche nicht ausgezahlt (steuerpflichtig) wird) oder habe ich einen Denkfehler? 
Ich frage, da ich mot 29J doch noch (hoffentlich) eine lange Zeit vor mir habe und ich mir sowohl bezüglich der  Altersvorsorgung als auch die Rückzahlung gedanken mache.

Ein Weltportfolio mit ETFs ist, was es ist: es besteht zu 100% aus Aktien und finanztheoretisch gehört es zum risikobehafteten Portfolio-Anteil.

Die Tilgung von Schulden hingegen ist finanzmathematisch risikolos.

"Reine Mathematik" ist gut, Rendite auch, aber Äpfel mit Birnen zu vergleichen bringt nichts. Zwar wird bei einem längeren Anlagehorizont die erwartete Rendite immer "sicherer", historisch war es tatsächlich bei ab 20 Jahren immer positiv,  aber verwechseln sollte man es trotzdem nicht. Außerdem kennst du Deine eigene Risikotragfähigkeit nicht, und wenn du genau dann verkaufen musst, wenn der Markt gegen Süden geht wie Ende letzten Jahres? Geld dass du irgendwann brauchst würde ich nicht am Aktienmarkt investieren, sondern nur jenes, was nach der Tilgung noch übrig ist. Und das ist nicht nur das, was ich dir theoretisch, sondern auch praktisch raten würde. Kein Geld veranlagen, was für irgendwas benötigt wird.
 
"müsste man so besser aussteigen"
Meines Erachtens ist ein solcher Einstieg das Rezept für ein Disaster. Niemand kann mir erklären, dass sich bei -50% Drawdown an der vermeintlichen eigenen Überzeugung an den langen Anlagehorizont etwas ändert.

Lass es bleiben und investiere tatsächlich nur das, was nach Tilgung der Schulden überbleibt. 

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  •  derstandard
8.6.2023  (#8)
Zusätzlich würde ich bedenken, dass wir aktuell in einer Inflationsphase sind. D.h. deine Kreditrate bleibt gleich, du bekommst bei deinem Gehalt aber wahrscheinlich trotzdem jedes Jahr eine Inflationsanpassung oder sogar mehr als das. Das heißt der Anteil deines gehalts den du für die Tilgung aufwenden musst wird jedes jahr kleiner. In 10-15 Jahren müsstest du eventuell nur noch 50% deiner aktuellen prozentualen Aufwendung stemmen.
Wir bekommen aktuell Netto unsere Kreditrate durch KV Erhöhung und Gehaltssteigerungen fast vollständig abgegolten. Kommt natürlich auf die Kreditrate bzw die Gehälter an.

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  •  paso
  •   Silber-Award
8.6.2023  (#9)
Ich habe einen Dauerauftrag für Kreditkonto mit einer bestimmten Summe gemacht, die dann monatlich einbezahlt wird. Ich mache das seit ca. einem Jahr und es funktioniert prima...

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