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FI Schutzschalter für LWP IDM AERO ILM 4-13 notwendig?

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  •  Mike123
28.12. - 29.12.2021
9 Antworten | 5 Autoren 9
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Hallo liebe Elektro-Experten,

Bin gerade am Überlegen ob ich für meine Luftwärmepumpe überhaupt einen FI-Schutzschalter brauche.

Im Datenblatt des Herstellerst steht folgendes geschrieben:
Ein Fehlerstromschutzschalter ist für die Wärmepumpe nicht zwingend erforderlich. Der Anschluss an die Schutzmaßnahme „Nullung“ ist ausreichend. Wird 
vom ausführenden Elektrounternehmen trotzdem 
die Schutzmaßnahme „Fehlerstromschutzschaltung“ 
eingeplant, wird ein eigener Fehlerstromschutzschalter für die Wärmepumpe empfohlen.
Dieser muss dann als allstromsensitiver Typ B zeitverzögert (IΔN ≥ 300mA) ausgeführt werden.

Anleitung:
ma_de_812183_AERO ILM 2-13 - 2.0_Buch.indb (siblik.com)

Die LWP LWP [Luftwärmepumpe] wird mit einem 20A Typ C LS (Hauptstrom) und 13A Typ B (Steuerstrom) nach der Nachzählersicherung 35A abgesichert. Das Kabel geht vom LS direkt in die Wärmepumpe auf Klemmen, d.h. nicht über eine Steckdose.

Der empfohlene Typ B FI kostet lt. Elektriker 900€ d.h. wir sind am überlegen ob dieser wirklich gebraucht wird wenn die Gehäuseteile der LWP LWP [Luftwärmepumpe] gemäß "Nullung" am Schutzleitersystem angeschlossen sind.

Freue mich über eure Antworten!

LG
Mike

  •  uzi10
  •   Gold-Award
28.12.2021  (#1)
Normalerweise reicht die Nullung aus, wenn die Maschine direkt angeschlossen wird.
Dein Eli ist ganz schön happig. Der kostet ihm im Ek ohne mwst wahrscheinlich 400-450euro. Da reibt er ganz schön auf. Ausser er kauft beim Hornbach ein :)

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  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
28.12.2021  (#2)
1) Wenn die Anforderungen an den FI so drinnen stehen, dann muss man diese hinnehmen oder eine andere WP WP [Wärmepumpe] kaufen😀.
2) Ich würde schon einen FI einbauen, aber sicher nicht den vom Elektriker um 900€.
3) Ich bin von keinem Elektriker abhängig, und  wenn, dann hätte ich drei Möglichkeiten:

    -   ich kaufe mir einen Europäischen, z.B. den "Eaton FRCDM-63/4/03-G/B" um 490€ inkl.
Versand nach Österreich.  Dieser hat schon eine optische  3-Bereichsanzeige für den Leck-
strom. Lt. Bild ist das sogar ein B+ (Wechselfehlerströme bis 20kHz). Den drücke ich den Elektriker zum Einbauen in die Hand.
     -  die Chinesen bauen viele FI-Schalter für den europäischen Markt, die auch die  Anforderungen erfüllen.  Die kosten mit Versand von DE ca. 185€.
     -  Ich kaufe gleich den FI von China über aliexpress.  Den gibt es dann noch mit der Zusatzfunktion der automatischen Wiedereinschaltfunktion.  Einen kleinen Nachteil hat dieser FI-Schalter. Der N-Anschluß ist links, und nicht rechts wie bei der europäischen Version.  Der kostet dann inkl. Zoll um die 120-130€.
Und es macht schon einen Unterschied, ob ich 185€  oder 900€ für einen FI ausgebe. 

Ich habe den 185€-Typ bei mir verbaut, jedoch mit 30mA Auslösestrom.  Da hat das Stück 
bei aliexpress so um die 85€ gekostet und sogar mit  N-Anschluss rechts. 


2021/20211228919441.jpg

2021/20211228424486.jpg

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  •  Mike123
29.12.2021  (#3)
Danke für das Feedback!

zitat..
uzi10 schrieb: Normalerweise reicht die Nullung aus, wenn die Maschine direkt angeschlossen wird.

kann man das in einer Norm oder Richtlinie nachlesen? Würde das gerne belegen können, nicht zuletzt für das EVU. Bzw. wenn ich keinen FI verwenden würde, kann ich Geräteschäden oder Personenschäden bei Direktverdrahtung ausschließen?

@Kleinermuk danke fürs aufzeigen der Alternativen, die FI-Lösung wäre also auch günstiger möglich 😉 das freut mich. 

zitat..
Kleinermuk schrieb: Wenn die Anforderungen an den FI so drinnen stehen, dann muss man diese hinnehmen

Wo stehen denn die Anforderungen drinnen? Im Herstellerdatenblatt steht dass der FI nicht zwingend erforderlich ist, somit kann das nur in einer Norm oder Richtlinie geschrieben stehen. Leider bin ich da nicht so fit bzw. habe ich auch keinen Zugriff auf die relevanten Schriften, mich würde interessieren ob es lt. Norm/Richtlinien zulässig ist auf den FI zu verzichten. 

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  •  sharknz
  •   Bronze-Award
29.12.2021  (#4)
spannendes Thema, hat mich ebenfalls eine Zeitlang beschäftigt. 900€ ist frech oder brauchst du eventuell 2 FIs ?
Mein Elektriker hat von sich aus einen normalen FI verbaut, auf Nachfrage bei meinem Wärmepumpenhersteller Hoval ist das so auch ok, wenns ein Elektriker so macht und abnimmt In der Installationsanleitung steht genau das selbe wie bei dir, idm und Hoval sind ja auch sonst recht ähnlich.
Mir konnte Hoval auch nicht schlüssig erklären, wofür der Allstromsensitive FI gebraucht wird. Gleichstromfehler sind aus meiner Sicht eigentlich nicht zu erwarten.

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
29.12.2021  (#5)
Wenn der Gleichrichter im Fu 1ph ist, reicht ein A Fi. Nur bei 3ph Brückenschaltung. Steht so in den ÖVE Merkblatt über Fis drin.
Ansonste hat mein Verteilerbauchchef mal gemeint, bei einer direkt angeschlossenen WP WP [Wärmepumpe] ist keiner nötig ausser der Hersteller weisst ausdrücklich darauf hin und das tut er nicht, weil er sagt Nullung reicht auch  ausserdem schliesst du sie eh mit einen 6mm2 an den Pot. Der FI ist Zusatzschutz, und wenn du sagst, wegen deinen Kinder willst du das, dann den B Fi. Weiss jetzt auch nicht wo das in welcher Norm steht aber immer eine Diskussion mit den Elektrikern.

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  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
29.12.2021  (#6)

zitat..
Mike123 schrieb: Wo stehen denn die Anforderungen drinnen? Im Herstellerdatenblatt steht dass der FI nicht zwingend erforderlich ist, somit kann das nur in einer Norm oder Richtlinie geschrieben stehen.

1) Ich kanns dir auch nicht genau sagen, da ich schon zu lange von diesem Beruf weg bin. 
     Wird schon in einer Unterkategorie  ÖVE 8001 drinnen stehen.
2) Genaue Auskunft kann dir das jeweilige EVU geben.
3) Wie schon erwähnt kommt für mich kein Anschluss eines Verbrauchers ohne FI-Schalter in
    Frage, auch wenn es irgendwo dafür eine Ausnahme gibt. 
4) Bei Kurzuschluss von L-Schutzleiter fließen bei einem LS Typ B  der 3-5 fache des Nennstromes.  Bei einem 20A LS-B  sind das bis zu 100A.
5) 90% der WP WP [Wärmepumpe]-Hersteller (Nibe, Wolf, u.s.w) empfehlen sogar einen eigenen FI Schalter, jedoch  vom Typ B, aber mit 30mA. 
6) Aus meiner Sicht sind die gefordertern => 300mA total übertrieben. 
7) Die IDM WP WP [Wärmepumpe] wird mit hoher Wahrescheinlichkeit auch mit einem FI Schalter Typ A (geringer Personenschutz, wenn man die Klemmen am Ausgang des FU/Kompressor berührt) und 30mA funktionieren.  Wegen des Personenschutzes wird von fast allen WP WP [Wärmepumpe] Herstellern ein Typ B empfohlen.  Hohe kapazitive Ableitströme bei FU werden durch hohe Chopperfrequenzen,
langen, geschirmten Leitungen (ca. 0.5-1mA/Meter) vom FU zum Motor, sowie EMV-Filter
verursacht. 


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  •  uzi10
  •   Gold-Award
29.12.2021  (#7)
Da magst du recht haben kleinermuk.
Ausreichend wäre es den ohne zu betreiben. Willst du sicher sein und nicht bei Sicherheits sparen, dann mit. Und wenn dann ein B Fi mit 0,03A und nicht 0,3A.
Der Fi schützt aber nicht vorm Kurzschlussstrom und ich würde auch ohne Fi nach der Neozed einen Ls für den Kurzschluss und Überlastfall als Muss ansehen.
Der B Fi schützt halt auch vor hochfrequenten und andren Fehlerströmen und ist sicher die Non plus Ultra Lösung

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  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
29.12.2021  (#8)

zitat..
uzi10 schrieb: Der Fi schützt aber nicht vorm Kurzschlussstrom

Ich meinte damit, dass der Kurzschlussstrom bei L-Gehäuse durch den geringen Ansprechauslösestrom von ca. 18-25mA bei einem 30mA sehr klein ist.
 
Man soll den Test  jetzt nicht nachmachen!
Wenn man einen Aussenleiter mit dem Schutzleiter/Gehäuse mit vorgeschalteteten FI berührt, dann wird es sehr schnell finster und man sieht an der Berührungsstelle fast gar nichts.
Ohne FI-Schalter macht es einen lauten Knaller, verbunden mit einem hellen Blitz und an der  Berührungsstelle eine schöne, tiefe  Einbrandkerbe.  Und wenn darauf nicht gefasst war, ist man erschrocken und zittert an den Händen😀.
Bei einem Kurzschluss zwischen L-L, bzw. L-N kann der FI-Schalter natürlich nicht eingreifen. 
Ich bin jetzt nicht mehr auf dem aktuellen Stand der ÖVE Vorschriften,  aber schreiben nicht manche EVU's wegen dem Brandschutz mindestens einen FI mit < 300mA vor?  

 

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  •  GKap
  •   Silber-Award
29.12.2021  (#9)

zitat..
Kleinermuk schrieb: Wenn man einen Aussenleiter mit dem Schutzleiter/Gehäuse mit vorgeschalteteten FI berührt, dann wird es sehr schnell finster und man sieht an der Berührungsstelle fast gar nichts.
Ohne FI-Schalter macht es einen lauten Knaller, verbunden mit einem hellen Blitz und an der Berührungsstelle eine schöne, tiefe Einbrandkerbe.

Das stimmt so nicht!

In beiden Fällen fließt zunächst einmal ein Strom, der durch den gesamten Schleifenwiderstand bestimmt wird. Sowohl FI als auch LS brauchen - je nach Charakteristik - ein paar ms um den Strom abzuschalten. Es knallt also in beiden Fällen!

Unterschiede gibt es nur dann wenn der Schluss zwischen Phase und Erde hochohmig ist! Dann löst der FI bei seinem Nennfehlerstrom (bzw. im vorgesehenen Toleranzbereich) aus. Wenn kein FI verbaut ist und die Anlage ordnungsgemäß aufgebaut ist, löst der LS aus, wenn die Berührungsspannung am Gehäuse 65V überschreiten würde.

Gruß
GKap

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