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Estrich weg - ja oder nein?

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  •  jenniferhodosi
8.11. - 14.11.2017
11 Antworten | 6 Autoren 11
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Liebe Community Gemeinde,
ich habe eine wichtige Frage an Euch, diese Frage beschäftigt uns (wir sind kurz vor der Sanierung, Beginn März 2018) beschäftigt uns schon seit Wochen und ich hoffe, dass ich hier von Euch Hilfestellung erhalte.

Dazu mal ein paar Daten:
Wohnhaus: Aus den 60er Jahren
Ziegel: 38er
Heizung: Gas
Keller: Ja, riesiger Gewölbekeller als Weinkeller (wir haben einen Weinbaubetrieb)
Heizung nach Sanierung: Wandheizung

Es geht um unseren Estrich. Wir haben schon dutzende Firmen angefragt und auf Besichtigung vorbeikommen lassen, aber jeder sagt etwas anderes. Wir wollen nach unserem Umbau gerne eine Wandheizung installieren, der Estrich soll also drinnen bleiben! (Das wäre unser Wunsch). Nur in zwei Räumen befindet sich noch kein Estrich sondern eine Sandschicht (ca. 40 Zentimeter hoch), da dieser Teil des Hauses in den 30 Jahre gebaut wurde.

Installateure sagen jetzt: "Vorhandenen Estrich raus, Fußboden Heizung rein. Ist billiger. Weil die Wandheizung muss auf einem speziellen Putz angebracht werden".

Aber stimmt das wirklich? Wir haben den Estrich auf einer Größe von 20x20 cm aufgebohrt. Alles staubtrocken. Estrich in Ordnung. Obwohl keine Dampfsperre oder sondergleichen angebracht wurde. Unser Haus ist im Moment auch nicht gedämmt, die Feuchtigkeit kann also entweichen (obwohl viel. Luftfeuchtigkeit haben wir in den Raum nicht). Es kommt auch immer wieder die Argumentationskette: "In den vorderen Räumen (mit Sand) muss auch ein Estrich rein", "außerdem muss noch ein Fließestrich aufgetragen werden, der nimmt euch Raumhöhe weg" usw.

Nur ist es wirklich sinnvoller, rentabler und umweltfreundlicher wenn wir den Estrich rausnehmen und einen neuen machen lassen? Was meint ihr? Ich bin über jede Antwort sowas von dankbar!

  •  2moose
  •   Gold-Award
9.11.2017  (#1)
Erster Tipp: Sortier mal die Personen aus, die Dir Ihren Weg - mit Fach- und Preisargumenten untermauert - aufs Aug drücken wollen.
Wandheizung geht mit jedem Putz, der sich in der nötigen Dicken (min. 35mm) aufbringen lässt. Eine Fassadendämmung wird ja wohl Teil der Sanierung sein. Mehrkosten können entstehen wenn der Putz wegen der Dicke in mehreren Durchgängen aufgebracht werden muss oder wenn zwischendrin Armierungsgewebe rein muss. Tut aber nicht weh. Evtl. fallen Zusatzkosten für Hauspatschen an weil der Boden unbeheizt ist. Giesswein hat da mittlerweile echt schicke Modelle im Programm. Da sollte man sich vorm Preis kurz hinsetzen ... habs aber trotzdem bestellt :)
Die Räume ohne Estrich würde ich auch ohne Estrich belassen ... bei 40cm ist viel Platz für einen Staffelboden und viel Dämmung. Trocken muss es halt sein. Staffelboden = Eigenleistung. Estrich = Fremdleistung und Bauverzögerung wegen Trocknung und meist entsorgen die Estrichfirmen dann auch noch Styroporabfälle (Styroporverpackungen, die sie für lau bei den umliegenden Gewerbebetrieben abstauben) unterm Estrich ... nennen die dann "Schüttung" emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.11.2017  (#2)
einen gesunden estrich würde ich nie rausklopfen...

je nach lust & laune kann man den zur fbh aufschlauen...


2017/20171109227179.jpg
(unterbau/dämmung beachten)

oder man baut die wandheizung dazu. und das ist ganz einfach...


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wie 2moose sagt weitersuchen bis du die richtigen firmen hast ... emoji

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  •  jenniferhodosi
9.11.2017  (#3)
Vielen lieben Dank! Das hat mir schon geholfen!!

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
9.11.2017  (#4)

Würde auch auf Wandheizung setzen. Im Bad würde ich auf FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht verzichten wollen.


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  •  2moose
  •   Gold-Award
9.11.2017  (#5)
Im Bad steh ich auf der Matte. Wär schad um die FBH FBH [Fußbodenheizung]

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  •  2moose
  •   Gold-Award
10.11.2017  (#6)
Das Badheizungsthema ist übrigens eines, das keines ist. Mir is schon klar, dass wir noch in den Ausläufern des "Das Bad ist keine Waschgelegenheit-sondern-eine-Wellness-Oase-Trends" festhängen ... aber ich hab für mich festgestellt, dass Bäder nicht nicht zu kalt, sondern schlicht zu groß sind. Wir haben im Bad keine Wandheizung, keine Fußbodenheizung, sondern einen Handtuchheizkörper (und eine Badematte) ... der auch nur dann warm ist, wenn die Heizung grad läuft. Das tut sie derzeit rd. 3,5 Stunden am Tag, meist in der Nacht, da tagsüber das Haus per Sonne, Kochen und Backen gewärmt wird => die Chance ist groß, dass das Bad diesselbe Temperatur hat wie alle anderen Räume. Bis einer Duschen geht ... danach ist es drei, vier Grad wärmer drin. Weils klein ist.

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  •  AnTeMa
11.11.2017  (#7)
Bodenaufbau
Einwandfreien Estrich bzw Betonboden würde ich nicht entfernen.
Ggf CM-Messung vornehmen, falls ein feuchteempfindlicher Belag aufgebracht werden sollte,
als Grobinfo dickere ca 30/30 cm PE-Folie mit Klebeband befestigen und nach 1Tag oder noch später sehen ob sich darunter Kondensat gebildet hat.

Auf dem Sandboden genügt eine ca 6 cm dicke Estrichschicht oder lose aufgelegte Betonplatten, darauf Feuchtigkeitssperre, KVH, Zellulose und Holzdielen

Putz für Wandheizung kann als Lehm-, Kalk- oder Kalkzementputz hergestellt werden.
Bei Wandheizung vorher besser zB Holzfaserdämmplatten vollflächig ansetzen

Andreas Teich

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  •  jenniferhodosi
11.11.2017  (#8)
Vielen lieben Dank! Ich hätte noch eine weitere Fragen an Euch:
Wir haben leider festgestellt, dass zwei unterschiedliche Niveaus gegossen wurden. Also auf dem Estrich wurde ein Niveau aufgegossen (ja, ich frage mich auch warum das gemacht wurde :)).
Ein Estrichleger hat nun gemeint, dass wir eine Haftbrücke aufbringen sollen (auf den alten Estrich) und dann einen Fließestrich auftragen sollen. Nur hat er dann gemeint, dass wird genau so teuer sein, wie wenn wir den alten Estrich rausnehmen und einen neuen gießen.
Was meint ihr zu dem Fall? Nochmals danke!

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  •  2moose
  •   Gold-Award
12.11.2017  (#9)
Schon mal versucht, die zweite Schicht runterzuklopfen?

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  •  Kleinermuk
  •   Silber-Award
12.11.2017  (#10)
Hallo,
ich würde einmal genau hinterfragen, was er unter Haftbrücke genau meint und warum diese notwendig ist - technische Begündung und kein Bla Bla Bla!
Haftbrücken werden zu Hauf in Verbindung mit Putz auf glatten Betonwänden verwendet.
Die werden einfach mit einem Roller aufgerollt. Und so teuer sind die auch nicht.
Werden auch unter den Namen Betonkontakt vertrieben. Manche sind jedoch nur für gips- und kalkhaltige Putze geegnet. Z.B die "Cimsec Haftbrücke" sollte auch für den Boden mit Estrichen und Ausgleichmassen geeignet sein.
www.cimsec.at/ressourcen/diy/d/produkt1/pdftech/Technisches%20Merkblatt%20Haftbr%C3%BCcke.pdf
Gruß

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  •  jenniferhodosi
14.11.2017  (#11)
Nein, die zweite Schicht haben wir noch nicht runterklopfen probiert. Ich befürchte aber, dass dadurch der Estrich Risse bekommt. Ich glaube nämlich, dass einfach auf den bestehenden Estrich, ein neuer Estrich raufgegossen wurde. Warum das gerade bei diesem Zimmer gemacht wurde, bleibt mir ein Rätsel.

Leider ist doch das ganze etwas komplizierter, dadruch, dass wir in der zukünftigen Waschküche keinen Estrich haben gehört dort einer gemacht. Ein Zimmer ist komplett schief (weil es früher ein Badezimmer war), das heißt hier gehört der Estrich dann geschleift, dass man eine geraden Raum bekommt. Zuästzlich gibt es noch dieses Niveau...

Schon langsam denke ich, Estrich raus und neuen rein, ist wohl die günstigste Lösung. Auch wegen den Leitungen usw. Nur die Wandheizung will ich halt nicht aufgeben :)

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