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  •  dandjo
  •   Gold-Award
4.1. - 6.1.2011
15 Antworten 15
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Hallo Leute,

kann man vom Energieverbrauch in einer gewissen Zeit auf die reale Heizlast schließen? Schon oder? Mich verunsichert nämlich derzeit nämlich folgender Umstand.

Verbrauch von 30.12.2010 bis 04.01.2010 waren 238kWh (21,6m³ Gas) für Heizung und Warmwasser. Rechnet man das Warmwasser grob heraus komme ich auf 210kWh / 120h = 1,75kW. Kann das so stimmen? Die Außentemperatur lag im Mittel bei -2°C.

Wovon geht die Heizlastberechnung laut Norm des Installateurs aus? Wird da die niedrigst vorkommende Außentemperatur herangezogen? Die Heizlast ist nämlich laut Berechnung etwas höher.

LG
dandjo

  •  Benji
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#1)
Heizlast - Ja, kann man schon. Ich würde allerdings einen kürzeren Zeitraum (48 Stunden) vorschlagen.

Eine Heizlastberechnung geht üblicherweise von einer (standortbezogenen) "Normaußentemperatur" aus: http://www.energiesparhaus.at/fachbegriffe/normaussentemp.htm

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  •  in2
  •   Silber-Award
5.1.2011  (#2)
Aufpassen! - Die Heizlastberechnung ist ein Hilfsmittel!
Du darfst die Ergebnisse der Heizlastberechnung nie als Wert für den tatsächlichen Energiebedarf hernehmen. Sollten die Werte übereinstimmen, dann ist das bestenfalls ein Zufall.

Um eine Aussage treffen zu können ist ein viel längerer Beobachtungszeitraum notwendig. Um in einer kurzen Zeit zu Ergebnissen zu kommen benötigst du Laborbedingungen.

Die von "Otto Normalverbraucher" verwendeten Meßgeräte sind viel zu ungenau für solche Bestimmungen.

Wenn es die erste Heizsaison ist, kann die Baufeuchte eine große Auswirkung haben. Das Lüftungsverhalten wird bei der Berechnung nicht berücksichtigt, der innere Wärmegewinn ist nur eine Annahme, der Wirkungsgrad der Heizanlage kommt aus Laboruntersuchungen und kann in der Realität erheblich abweichen, der Energieeintrag durch Sonnenschein hängt vom Wetter ab, usw.........

Wir haben versucht in einem Wirtschaftspark genau dieser Fragestellung nachzugehen und für die einzelnen Nutzer mit für uns gleich erscheinenden Nutzerverhalten auf einen vernünftigen und aussagekräftigen Wert zu kommen. Wir sind kläglich gescheitert. Für Faustformeln mit erheblicher Schwankungsbreite des Ergebnisses hat es gereicht, für einigermaßen genaue Werte hatten wir keine Lösung!

PS.:

Das zweite Datum ist 2011?

Die Norm verlangt eine Referenztemperatur: Das ist der für die Berechnung als niedrigste Temperatur heranzuziehende Wert. Es kann bei dir aber auch deutlich kälter werden (Macht aber nichts, da so tiefe Temperaturen nur sehr kurz auftereten).

Die Mitteltemperatur ist für deine Fragestellung nicht das Mittel von Tageshöchst- zu Tagesniedrigsttemperatur (der Temperaturkurvenverlauf ist zu berücksichtigen).

Bei deinen Angaben kann ein Fehler in der Berechnung von +/- 30% leicht auftreten! Bitte vorsicht mit der Genauigkeit der Meßgeräte!...

Viel Glück!

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#3)
Heizlast - Danke für euren Input! Bezüglich Messgenauigkeit kann ich nicht viel falsch machen. Die verbrauchte Energie lese ich am Gaszähler ab und bei der Zeit ist die Genauigkeit in einem solchen Zeitraum ziemlich powidl. Die Umrechnung von m³ auf kWh könnte noch etwas ungenau sein, aber das macht nicht viel aus. Ja, das zweite Datum sollte 2011 sein, der Messzeitraum ist ziemlich genau 5 Tage oder 120h (vielleicht ein paar Minuten auf/ab). Es ist nicht die erste Heizsaison und das Haus sollte schon gut ausgetrocknet sein.
Die Heizlastberechnung ergab übrigens 4,46kW. Lüftungsverluste wurden, denke ich, durch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] berücksichtigt (kommt vom selben Installateur). Das ist schon eine sehr starke Abweichung. Wenn ich beispielsweise nur 48h heranziehe, komme ich auf fast selbiges Ergebnis (1,6kW). Das Ärgerliche ist ja, das mir der Installateur meines Vertrauens ein Gasgerät mit 3,6kW Minimalleistung in den Keller gepflanzt hat, das ich nun eh schon so konfiguriert habe, dass es nur mehr ein mal pro Stunde taktet.

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  •  Benji
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#4)
Heizlast - @Dandjo: Die Abweichung erklärt sich daraus, dass es viel zu warm war. ich weiss nicht wo du zuhause bist, aber fast überall in Ö liegt die Norm-Außentemperatur unter -10°C, und du hattest nur -2°

@in2: Das kann ich nicht bestätigen: Ich habe meine Heizlast-Berechnung der tatsächlichen Heizlast gegenübergestellt (und nicht mit irgendwelchen Otto-Normalbürger-Messgeräten, sondern WMZ MultiCal 601, falls dir das was sagt) und konnte eine erstaunlich gute Übereinstimmung finden. Ich denke ich hab das Diagramm vor längerer Zeit sogar mal hier gepostet...


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  •  Benji
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#5)
LUIS - @Dandjo: Sowas ist recht hilfreich, falls in deiner Gegend verfügbar (in meinem Fall ist die Station ein paar hundert meter Luftlinie von meinem haus entfernt)

http://app.luis.steiermark.at/luft2/auswertung.php?station1=136&station2=&komponente1=8&station3=&station4=&komponente2=&von_tag=1&von_monat=1&von_jahr=2011&mittelwert=1&bis_tag=5&bis_monat=1&bis_jahr=2011


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#6)
@Benji - Ist es realistisch dass zwischen -10°C, oder sagen wir -15°C und -2°C runde 3kW Unterschied sind? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Das ist mein Temperaturverlauf.

http://i52.tinypic.com/24cciv6.gifBildquelle: http://i52.tinypic.com/24cciv6.gif

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  •  Werner
  •   Silber-Award
5.1.2011  (#7)
Heizkurve ist fast linear - Annahme: 20 Grad ..... 0 W
Messung: -2 Grad ..... 1.75 kW
hochgerechnet: -10 Grad ..... 2.4 kW
-15 Grad ..... 2.8 kW

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.1.2011  (#8)
Die 4,46kW - würden aber dann eine Außentemperatur von -36°C bedeuten (pro Grad steigt die Heizlast um 0,078kW). Kann es so einfach sein?

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  •  Werner
  •   Silber-Award
5.1.2011  (#9)
Auslegung - Ja, die Heizung hält das Haus bis sehr tiefe Temperaturen warm. Aber die Therme wärmt ja auch das Warmwasser - und das würde mit 2 oder 3 kW ja ewig lange dauern.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#10)
@dandjo - Benji hats eh geschrieben, dein Messzeitraum ist zu lange und die Normaussentemperatur, auf der üblicherweise Heizlastberechnungen basieren (im Weinviertel liegt die bei ca. -14 Grad), in deinem Messzeitraum nicht annähernd erreicht wurde.
Ausserdem weiss ich nicht, wie die solaren Gewinne berücksichtigt sind.
Ich hab mal eine Statistik von mir hochgeladen, wo man schön sieht, dass während der Mittagszeit die Heizleistung stark zurückgeht (auch wenn kaum Sonne gescheint hat).
Man sieht auch schön, dass meine Therme (min. Modulation 5 kw) vollkommen überdimensioniert ist, da sie erst bei tiefsten Aussentemperaturen nicht mehr taktet...
Das Überdimensionieren ist anscheinend eine "Krankheit" von Installateuren...
Ich hab aber leider keinen Energieausweis oder ordentliche Heizlastberechnung, sondern nur irgendeine Berechnung für die Heizungseinstellung (hydrl. Abgleich, wo in den meisten Räumen von einer Temp. von 24 Grad und einer Vorlauftemp. von 38 Grad ausgegangen wird, die ich aber nicht benötige, was dann eine Leistung von ca. 8 kw ergibt...)



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  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#11)


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  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#12)
2.versuch -
http://i54.tinypic.com/2uiek5e.jpgBildquelle: http://i54.tinypic.com/2uiek5e.jpg

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#13)
Heizlast - @Werner: Ja schon, für das Warmwasser ist die Therme super, da ich binnen 5 Minute bei komplett kaltem Boiler heißes Wasser habe. Nur liegt die Norm-Außentemperatur bei uns auf Nachfrage bei -15°C, sprich das wären laut deiner Annahme 2,8kW. Das ist immer noch weit entfernt von 4,46kW. Aber wurscht, ich freue mich, dass ich weniger brauche. :)

@gdfde: Witziger Weise nimmt die Außentemperatur sehr wenig Einfluss auf die Heizlast, da kurze Tiefpunkte über Nacht durch die Einstellung der Trägheit der Steuerung gar nicht berücksichtigt werden. Die Speichermasse gleicht dies auch super aus, die Temperatur fällt nicht im Haus. Wenn ich den Messzeitraum also verkürze (auf ein paar Stunden oder gar nur eine Stunde mit einem Takt) komme ich immer auf etwa 1,4 bis 1,8kW. Ich denke, dass durch die Trägheit ein kürzerer Zeitraum noch weniger aussagt als der Mittelwert über 5 Tage.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#14)
schon klar, dass Massivbauweise den Einfluss der Aussentemperatur verzögert oder abfängt.
Aber dennoch wird das Wasser im Heizkreislauf abgekühlt, wenn die Therme nicht arbeitet bzw. bleibts eher auf Temperatur, wenn du während der Mittagsstunden solare Gewinne hast...in deinem Fall noch unabhängiger von der Aussentemp.

Bei Gasthermen kommt dazu, dass es keine gibt, die wirklich ordentlich runtermodulieren können (für den Einsatz mit FBH FBH [Fußbodenheizung] in NEH oder PH).
Die niedrige Spreizung zwischen VL VL [Vorlauf] udn RL RL [Rücklauf] in Kombination mit der Pumpleistung bei FBH FBH [Fußbodenheizung] verstärkt das Problem, die Therme wird die Heizenergie nicht los und beginnt zu takten.
Optimaler wäre wahrscheinlich ein Pufferspeicher, der täglich oder alle paar Tage mal aufgeheizt wird, wobei da auch wieder die Speicherverluste dazukommen...steht aber finanziell in keiner Relation mehr emoji

Blöde Frage noch: Hast du nicht auch einen Kamin, den du benutzt?



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
6.1.2011  (#15)
Solare Gewinne - Die solaren Gewinne sind bei mir sehr gering, da wir keine Fenster im Süden haben (nur Osten und Westen), da Doppelhaus O/W ausgerichtet.

Den Ofen haben wir die letzten Wochen nicht benutzt, der Einfluss fällt also aus.

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