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EKZ Diskrepanz

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  •  wayfinder
26.4. - 17.5.2010
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Hallo Forum!

Wir haben uns voriges Jahr eine Doppelhaushälfte Baujahr 2008 mit 144 m² Bruttogrundfläche (ca. 116m² Wohnfläche) plus etwa 60 m² Keller gekauft. Der Wandaufbau gliedert sich in 20 cm Beton, 20 cm EPS und Edelputz. Der Dachboden ist mit 30cm EPS gedämmt. Der Keller ist mit 10 cm XPS gedämmt, die Bodenplatte nicht. Der Wohnraum wird mittels FBH FBH [Fußbodenheizung] beheizt (Verlegeabstand etwa 15 cm), der Keller mittels 2 Heizkörper. Raumtemperatur war immer um die 22-23 °C, den Keller heizen wir auf etwa 16°C mit Nachtabsenkung 14 °C. Die Wohnraumlüftung (nur im Wohnraum) mit 75% Wärmebereitstellung lief den ganzen Winter im Mittel mit 100 m³/h. Die Heizungsanlage besteht aus einer Gasbrennwerttherme (3,8 bis 14,3 kW) und einem 300l Warmwasserspeicher mit solarer Unterstützung von etwa 5 m². Der Energieausweis liefert folgende Daten (die Heizung im Keller wurde leider nicht berücksichtigt):

Gebäudedaten:
Brutto-Grundfläche: 144 m²
Beheiztes Brutto-Volumen (ohne Keller): 436,3 m³
Charakteristische Länge (lc): 1,47 m
Kompaktheit (A/V): 0,68 1/m
Mittlerer U-Wert (Um): 0,27 W/m²K
LEK-Wert: 24
Klimaregion: N
Heizgradtage: 3445 Kd
Heiztage: 205 d
Norm-Außentemperatur: -14 °C
Mittlere Innentemperatur: 20 °C

Wärme- und Energiebedarf am Standortklima:
HWB: 5232 kWh/a = 36,19 kWh/m²a
WWWB: 1847 kWh/a = 12,78 kWh/m²a
HTEB-RH: 501 kWh/a = 3,47 kWh/m²a
HTEB-WW: 1297 kWh/a = 8,97 kWh/m²a
HTEB: 3468 kWh/a = 23,99 kWh/m²a
HEB: 10546 kWh/a = 72,95 kWh/m²a
EEB: 10546 kWh/a = 72,95 kWh/m²a

Die Jahresabrechnung für 2009/2010 von September bis April (harter Winter) ergab einen Gasverbrauch von 1060 m³ (~ 11554 kWh) und einen Stromverbrauch von etwa 1500 kWh ergo 975 Euro.

Ich habe gelesen, dass man für 2 Personen etwa 2000 kWh an Warmwasser abziehen kann, also wäre mein Heizbedarf plus Verluste bei etwa 9554 kWh, was (Keller nun miteinbezogen) 43,4 kWh/m²a entspräche. HWB + HTEB-RH ergeben laut Energieausweis ohne Keller 39,66 kWh/m²a.

Rechnet man die HTEB-RH Verluste von den 43,4 kWh/m²a weg käme man auf eine reelle EKZ von 39,95 kWh/m²a.
Was meint ihr dazu? Ist das viel, wenig, gut, energiesparend, effizient, ineffizient?
Man muss dazu sagen, dass wir in dieser Zeit auch 3 Wochen lang den Estrich mit erhöhter Vorlauftemperatur ausgeheizt haben.

Danke für eure Meinungen.

wayfinder

  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
12.5.2010  (#41)
.@wayfinder: Ja, der Hausverstand ist immer gefragt. Deswegen habe ich ja auch empfohlen, entweder den Speicher (bei Gas o. WP), oder den DLE an eine längere Kaltwasserleitung anzuschließen, von der Klospülung habe ich nichts gesagt.
Beim Einsatz eines DLEs hat man sogar den Vorteil, dass man gar kein Warmwasserrohr ins Bad legen muß...


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  •  dandjo
12.5.2010  (#42)
Leitung - Bei einer Leitungslänge von 20m und einem Leitungsdurchmesser von 1" sind das in etwa 0,01014314m³ also etwa 10l Wasser. Nehmen wir an, das Kaltwasser hat im Sommer 15°C und es erwärmt sich auf 20°C, so wären das 0,0581kWh, die man sich dadurch erspart. Bei 2" Leitungen und 20m wären es etwa 0,23kWh. Duscht man 365 Tage im Jahr wären das bei den 2" 84kWh im Jahr, also etwa 5€ Ersparnis bei Gas. Da 2" Kupferrohre nicht so billig sind und die 20m im Estrich platziert werden möchten (= Arbeitszeit), gehe ich mal von Investitionskosten von schlappen 100€ aus. Das ergäbe eine Amortisation von 20 Jahren. Bei 1" Leitungen sieht es noch schlechter aus.
Das nur zum Vergleich, wenn man schon ständig von der angeblich schlechten Ökonomie von Solaranlagen spricht.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
12.5.2010  (#43)
@dandjo - Was du nicht verstanden hast, ist, dass sich z.B. nicht nur die 10Lt erwärmen, sondern genauso das nachfließende Wasser, da auch Beton ein guter Wärmeleiter ist (drum geht keiner barfuß darauf). Der Effekt wird natürlich geringer, je länger man duscht, aber ich empfehle die Methode ja ohnehin nur bei normalem Warmwasserverbrauch, und nicht bei euren Werten...

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  •  dandjo
13.5.2010  (#44)
Nachfließendes Wasser - Ich versuche dir zu folgen, bitte um Korrektur, falls ich Denkfehler habe.

Wenn man von einem Sparduschkopf von 5l/min (= 300l/h) ausgeht, müsste sich das Wasser im 1" Rohr bei 20m (= 10l) innerhalb von 2min vollkommen von 15°C auf 20°C erwärmen. Dafür bräuchte man 300l/h * 5°K * 1,163Wh/lK = 1,744kW Leistung, also sind es in 2min 0,05814kWh Energie.

Gegenrechnung: Um 10l um 5°C zu erwärmen benötigt es 0,0580555kWh.

Ich gebe dir recht, das nachfließende Wasser würde sich bei 20°C Estrich-/Wandtemperatur gerade ausreichend erwärmen um pro 10l Wasser sich 0,058kWh zu ersparen. Das wären also bei 50l 0,29kWh. Das haut mich immer noch nicht vom Hocker. Selbst bei 100l Wasser täglich (also 365 Tage im Jahr! = unrealistisch hoher Verbrauch) erspare ich mir da 10€ im Jahr Warmwasserkosten. Da erspare ich mir mehr, wenn ich den Wasserhahn nicht ganz voll aufdrehe aber immer noch verschwenderisch dusche.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
16.5.2010  (#45)
@dandjo - Leider kann ich dir nicht ganz folgen...
Warum sind plötzlich 100Lt Warmwasser / Tag ein unrealistisch hoher Verbrauch? Das ist z.B. genau die Menge, die wir im Schnitt täglich brauchen (für 4 Personen).
Bei Einsatz eines DLEs spart man nach deiner Rechnung dann schon cà 40 Euro pro Jahr, bei Gas natürlich weniger. Aber wenn man bedenkt, dass es ja keinerlei Verschleiß gibt, ist die Amortisation immer gegeben, speziell wenn man es - wie wir - gerne etwas wärmer im Haus hat (bei uns hat der Estrich mind. 6 Monate im Jahr >=24°).

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  •  dandjo
16.5.2010  (#46)
Verbrauch - Sorry, das war etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meinte, dass die 100l/Tag 365 Tage im Jahr unrealistisch hoch sind, da nicht jedes Familienmitglied täglich duscht, man mal auf Urlaub fährt, usw. Ich habe die 100l/Tag mal 365 gerechnet, und das ist unrealistisch. Bei meiner letzten Berechnung liegen die Einsparungen bei realistischem Verbrauch eher unter 5€ pro Jahr (berechnet mit Gas).

Da die kWh Gas nur ein Drittel von Strom kostet, du jedoch die höheren Strompreise durch die WRG wieder wettmachst, kann ich mir nicht vorstellen, dass durch die Leitungen 40€ Ersparnis drin sind. Die Einsparugen sinken ja auch in deinem Fall mit dem Verbrauch.

Hast du die 24°C Estrichtemperatur gemessen? Deine Lufttemperatur möchte ich ehrlich gesagt nicht haben im Sommer, wenn dein Estrich tatsächlich 24°C hat.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
16.5.2010  (#47)
@dandjo - Ja, die Estrichtemperatur habe ich gemessen. Heute z.B. wegen des nun schon länger ungewöhnlich schlechten Wetters ist sie bei nur 23°, die Lufttemperatur ist 22,8°. Im Schnitt aber, wie schon erwähnt, außerhalb der Heizsaison > 24°.
Die Bodentemperatur ist meist minimal höher als die Lufttemperatur, da durch die Fenster die Sonne in erster Linie den Boden erwärmt, und dieser die Wärme an die Luft abgibt.
Warum möchtest du unsere Lufttemperatur nicht haben?

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
16.5.2010  (#48)
@Gast Karl - Wie kannst du realistischerweise die Estrichtemperatur messen?
Wohnst du noch nicht drinnen oder hast du keine Bodenbeläge?

Dandjo meinte wohl, wenn du so eine hohe Bodentemperatur hast, dass dann die Lufttemperatur auch relativ hoch sein wird.

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  •  dandjo
16.5.2010  (#49)
Estrichtemperatur - @Gast Karl: Eigenartigerweise ist ab etwa Anfang April der Estrich bei uns weit kühler als die Lufttemperatur und im Sommer ist das ein Segen, da wir im Sommer nie Lufttemperaturen über 21°C haben (ohne Kühlung und ohne großartige Beschattung). Wenn die Estrichtemperatur bei dir im Sommer >24°C und die Lufttemperatur leicht darunter liegt, wäre mir das zu warm. 24°C aufwärts sind mir im Sommer einfach zu warm im Wohnraum (und ganz besonders im Schlafraum), denn da möchte ich es besonders kühl.

@gdfde: Die Estrichtemperatur kann man in etwa messen, in dem man bei abgeschalteter Heizung die Umwälzpumpe der Fußbodenheizung anwirft und dann die Temperatur am Rücklauf abliest (das ergibt dann +/-1°C die Estrichtemperatur). Deshalb meine Frage, denn die Oberflächentemperatur des Bodens entspricht meist bei weitem nicht der Estrichtemperatur.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
17.5.2010  (#50)
.@gdfde: Wir haben am Estrich Laminatboden (mit Trittschalldämmung) liegen. Der Unterschied zwischen Boden und Estrich sind bestenfalls 0,2° (hab ich mit dem Infrarotthermometer an den Randfugen gemessen). Da wir auch einen "warmen" Keller haben, ist auch nichts anderes zu erwarten, und wenn ich den Hahn aufdrehe, entspricht auch die Temperatur des Wassers (anfangs) diesem Wert...

@dandjo: wo steht dein Haus, dass ihr selbst im Hochsommer nie über 21° habt? Meine Frau wäre in dem Fall schon ausgewandert emoji

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  •  dandjo
17.5.2010  (#51)
Estrich mit Parkett - Wir haben geklebten Parkett direkt am Estrich. Außerhalb der Heizperiode hat die Oberfläche etwa 1 bis 2°C mehr als die Schicht, in der die FBH FBH [Fußbodenheizung] liegt. User Keller ist gänzlich unter der Erde, der ist immer kühl. Wohnen im Marchfeld, mehr sag' ich nicht. :)

Das Haus kühl zu halten ist relativ einfach: KWL tagsüber auf Sparflamme (ist ohnehin meist niemand zuhause) und nachts auf Vollgas, der Wärmetauscher macht den Rest. Terrassentüre immer schließen, Jalousien etwas runter, aber nicht ganz, da sonst die Pflanzen das Zeitliche segnen.

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