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Eingangspodest Ausführung

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  •  Bluemchen89
7.5. - 10.5.2023
12 Antworten | 4 Autoren 12
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Hallo,


2023/20230507818126.jpg

ich möchte demnächst unser Eingangspodest betonieren und habe eine Frage zur korrekten Ausführung.
Den Belag wissen wir noch nicht, deshalb möchte ich 8cm unter dem fertigen Niveau bleiben, und die 2 oder 3cm starken Platten in Drainagebeton verlegen.

Was mache ich denn mit der Dämmung unter der Tür? Kann ich die wegmachen (ganz oder zumindest zur Häfte) und in die Laibung betonieren?
Der Fliesenleger meint das scheint ihm zu weich zu sein um darauf etwas zu legen.

Oder soll ich diese Dämmung senkrecht wegschneiden, sodass nur 5cm zum Schutz der Abdichtung überbleibt?

Zusatz: Der Unterbau passt (Gräder, schon beim Bau verdichtet) und es ist überdacht, wird also nie nass dort.

  •  Bluemchen89
8.5.2023  (#1)
Niemand eine Idee? 😒

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  •  precision
  •   Bronze-Award
9.5.2023  (#2)

zitat..
Bluemchen89 schrieb:

Niemand eine Idee? 😒

Doch.
Das ist leider eines absolutes Standard-Detail, dass nahezu in jedem Gebäude vorkommt, aber die wenigsten lösen das wirklich sauber.

Meist setzt der Mauerer eine Schwelle mit Höhe auf Verdacht. Da flämmt der Schwarzdecker dann seine Abdichtung drauf und der Fassader klebt sein XPS. Irgendwann kommt man dann drauf, dass das zu hoch ist, dann wird abgestemmt und die Perimeterdämmung wieder weggeschnitten,...
Leider ist das meist ein Produkt unsauberer Planung bzw. meist zu spät. Aber da es ein Standard-Detail ist, macht sich kaum jemand die Arbeit (die Hoffnung, dass "eh jeder weiss was zu tun ist" 🤣) und die Arbeiter vor Ort arbeiten so wie sie es für richtig halten...

Das Problem entsteht durch immer breiter werdenden weiche Dämmung (Trittfestigkeit) vs. Wärmebrücke und heikle Abdichtung.

Hier ist die Lösung, die ich bei meinem Privathaus angewandt habe:
Ich musste zusätzlich noch einen Niveauunterschied überbrücken und habe das mit einem kleinem Stahl Podest gelöst.

2023/20230509358487.jpg
2023/20230509581967.jpg
2023/20230509296327.jpg

Die Schwelle unter der Türe ist aus Purenit (heutzutage meinst Standard). Ich habe mir vom Schlosser aus Nirosta-Riffelblech einen Z-förmigen Winkel biegen und einkleben lassen, der oben in die Nut der Schwelle reicht und flächig auf der Wärmedämmung und Schwelle geklebt ist. Durch die flächige Lastverteilung könnte sogar Onkel Gerhard (den es ja in den meisten Familien auch mit anderen Namen gibt emoji   ) mit 130kg Kampfgewicht zum Schuhebinden auf die Schwelle plumpsen lassen und es passiert trotzdem nix.

In meinem Fall kragt dann noch das Stahlpodest über das Riffelblech (ohne das Blech zu belasten) auf höhenverstellbaren Füssen.
Natürlich gibt es auch noch andere Lösungsvarianten - wichtig ist das man sie sauber plant. Immerhin laufen über genau diesen neuralgischen Punkt meist zig Menschen drüber und belasten ihn. Dafür lohnt es sich schon das Hirnkastel einzuschalten.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
9.5.2023  (#3)
Für deine konkrete Frage, wie ich in deinem Fall vorgehen würde:
XPS spachteln und Putz drauf und danach vom Schlosser auch einen Z-Winkel anfertigen lassen. 
Die Höhe vom XPS musst du natürlich noch festlegen, je nachdem du die Stufe ausbilden willst.
 
Und ein kleiner Tipp noch am Rande:
Ich bin ein serh grosser Fan von Plattenverlegung im Kiesbett. Man kann noch so gut  nach besten Wissen und Gewissen verdichten, aber im Bereich des Arbeitsgraben gibt es fast immer Setzungen. Teilweise nach ein paar Monaten, teilweise nach 10 Jahren. Die Platten im Kiesbett senken sich zwar auch, aber der Unterschied ist, dass man die sehr simpel mit Plattenheber, Kelle und einem Küberl Split gerade setzen kann.
Bei Platten im Mörtelbett ist das schon aufwendiger und werden die Platten eher nicht zerstörungsfrei ausbaubar sein. Dann muss man wieder die passenden Platten organisieren... 


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
9.5.2023  (#4)
Sag ich seit Jahren, mit einem geilen Bauprodukt für Eingangstüren, Hebenschiebetüren etc könnte man sich eine goldene Nase verdienen.  Das Thema umgeht der gesamte Markt konsequent. 

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  •  precision
  •   Bronze-Award
9.5.2023  (#5)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Sag ich seit Jahren, mit einem geilen Bauprodukt für Eingangstüren, Hebenschiebetüren etc könnte man sich eine goldene Nase verdienen.  Das Thema umgeht der gesamte Markt konsequent.

So isses. emoji  
Was ist? - konstruieren wir etwas gemeinsam und dann gemma "Höhle der Löwen" und der Haselsteiner soll das Börserl aufmachen. emoji
 
 
Hier hab ich noch das Detail meiner damaligen Planung gefunden:

2023/20230509132886.jpg
 

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
9.5.2023  (#6)
Geil wäre ein Standarddetail ala Isokorb, das noch dazu barrierefrei wäre und an alle Einbausituationen anpassbar... 

Aber schon sehr solide gelöst bei euch :) für meinen Sohn sind Treppen beim Eingang leider tendenziell ein No-Go :(

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  •  Bluemchen89
9.5.2023  (#7)
Purenit ist muss nicht gedämmt werden? D.h. ich könnte unter der Türe die Dämmung wegnehmen? Ich würde dann die vorhandene Dämmung entfernen und 5 oder 10cm rosa XPS aufs Purenit kleben und da dran betonieren. Das ganze 8cm unter der Schwelle.

Und wie schütze ich am besten den vorhandenen Putz vom Beton? KAnn man da eine Noppenfolie dazwischengeben, oder dünne XPS Platten, oder gibt es da ein eigenes Material dafür?

Das Podest sieht funktional aus, aber so ein hübsches Konstrukt möchte ich dann doch nicht im Haupteingangsbereich haben ( über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten)

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  •  precision
  •   Bronze-Award
9.5.2023  (#8)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Geil wäre ein Standarddetail ala Isokorb, das noch dazu barrierefrei wäre und an alle Einbausituationen anpassbar... 

Oh ja! Das wäre cool! Wirklich seltsam, dass sich da noch niemand gefunden hat.

zitat..
MalcolmX schrieb:

für meinen Sohn sind Treppen beim Eingang leider tendenziell ein No-Go :(

Klar. emoji Wenn ich für jede "Nicht so schnell die Stiegen runterrennen"-Ermahnung einen Cent bekommen hätte...

zitat..
Bluemchen89 schrieb:

Purenit ist muss nicht gedämmt werden? D.h. ich könnte unter der Türe die Dämmung wegnehmen? Ich würde dann die vorhandene Dämmung entfernen und 5 oder 10cm rosa XPS aufs Purenit kleben und da dran betonieren. Das ganze 8cm unter der Schwelle.

Und wie schütze ich am besten den vorhandenen Putz vom Beton? KAnn man da eine Noppenfolie dazwischengeben, oder dünne XPS Platten, oder gibt es da ein eigenes Material dafür?

Purenit hat gute Wärmedämmeigenschaften. Wenn du aber alles vom XPS wegschneidet, und die Wärme schräg durch die Schichten geht, dann hast du eine Wärmebrücke. Die Wärme geht den Weg des geringsten Widerstands. Wo am wenigsten Dämmung ist, da entfleucht die Wärme.
Versteh ich das richtig - du willst du eine Vorlegestufe betonieren? Die muss dann sowieso frostfrei gegründest sein. Wichtig ist, dass die Stiege dann auf tragfähigen, gewachsenen Boden steht. Wenn dort der Arbeitsgraben liegt und der Boden naturgemäss aufgelockert wurde im Zuge der Bauarbeiten, dann wird es heikel. In dem Fall setzt man Pfeiler, die bis zum gewachsenen Boden reichen. Ansonsten reisst die Stiege die WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-Fassade runter durch Setzung. 
Noppenfolie (ich nehme an du meinst Deltanoppenbahn) würde ich grundsätzlich die Finger lassen. Das Zeug macht mehr kaputt als gut, vor allem weil es extrem oft verkehrt eingebaut (Originalzitat: "ich bau sie immer so ein. So geht es leichter zum Abrollen" 😵) wird. Lies mal hier im Forum nach, da gibt es endlose Diskussionen dazu. Von Technikern wird mittlerweile eher abgeraten.  

zitat..
Bluemchen89 schrieb:

Das Podest sieht funktional aus, aber so ein hübsches Konstrukt möchte ich dann doch nicht im Haupteingangsbereich haben ( über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten)

Kein Problem emoji
Ich steh auf geradlinigen Industrielook.

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  •  Bluemchen89
9.5.2023  (#9)

zitat..
precision schrieb: Versteh ich das richtig - du willst du eine Vorlegestufe betonieren? Die muss dann sowieso frostfrei gegründest sein. Wichtig ist, dass die Stiege dann auf tragfähigen, gewachsenen Boden steht. Wenn dort der Arbeitsgraben liegt und der Boden naturgemäss aufgelockert wurde im Zuge der Bauarbeiten, dann wird es heikel.

Ja genau. Bodenaufbau ist ab Streifenfundament verdichteter Betonbruch und Gräder, ist also schon Frostfrei gegründet. Wurde schon seit Beginn gemacht und auch durch Bagger und Rüttelplatte schichtweise verdichtet.

zitat..
precision schrieb: Ansonsten reisst die Stiege die WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-Fassade runter durch Setzung.

Deshalb meine Frage, was ich als Trennung von Beton und Fassade geben soll. Die Sockeldämmung steht unten am Boden an.

zitat..
precision schrieb: Das Zeug macht mehr kaputt als gut, vor allem weil es extrem oft verkehrt eingebaut

Noppen weg von der Fassade :)




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  •  precision
  •   Bronze-Award
9.5.2023  (#10)

zitat..
Bluemchen89 schrieb:

Deshalb meine Frage, was ich als Trennung von Beton und Fassade geben soll. Die Sockeldämmung steht unten am Boden an.


Wenn Setzungen weitgehend ausgeschlossen werden können, dann braucht man im Grunde gar keine Trennschicht. Natürlich kann man Vlies oder PE-Folie dazwischen geben.

Falls es doch zu Setzungen kommt, dann hilft das alles nicht, sondern wird mit runtergerissen. 

Die Verdichtung, die Baugeräte schaffen ist leider nicht die, die Erde in Millionen von Jahren mit Gravitation schafft. 


zitat..
Bluemchen89 schrieb:

Noppen weg von der Fassade :)

Korrekt ! Bravo emoji


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
9.5.2023  (#11)
Wir hatten die Perimeterdämmung genauso wie auf deinem Foto.
Der Fassader hat genetzt und drübergeputzt, das war' s. Da wurde das Podest anbetoniert.
Der Pflasterer hat darauf aufgebaut, das schaut dann so aus:


2023/20230509568935.jpg


2023/20230509528850.jpg


2023/20230509249425.jpg

2023/20230509953141.jpg
Hält seit 10 Jahren bombenfest, ohne Setzungen, Risse, ....


2023/20230509729740.jpg

LG

1
  •  Bluemchen89
10.5.2023  (#12)
Danke euch für die Antworten! Habe jetzt zumindest eine Idee wie ich das machen werde.

@speeeedcat , gefällt mir gut!

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