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Eigenmittel ansparen oder Kredit abbezahlen?

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  •  xenchen
  •   Bronze-Award
29.12.2019 - 6.1.2020
9 Antworten | 8 Autoren 9
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Hi,

ich habe eine etwas komplexere Frage, zu der ich gerne eure Meinung wissen würde.

Wir wohnen in einem EFH, das noch mit ca 55k belastet ist. Vor kurzem haben wir ein Grundstück gekauft, für das wir weitere 73k aufgenommen haben.
In 5 Jahren wollen wir unser EFH verkaufen und ein neues auf dem gekauften Grundstück bauen. Ich gehe davon aus, dass ich für den Bau zusätzlich zum Erlös noch 100k brauchen werde - ist aber reines Bauchgefühl und bezieht sich nicht auf ein konkretes Angebot (dafür ist es zu früh).

Wir können im Jahr ca 30k ansparen. Bisher ging das alles in den Hauskredit, um möglichst schnell schuldenfrei zu sein.
Jetzt Frage ich mich, ob ich weiterhin in die Kredite einzahlen soll und zwar in 4 Jahren schuldenfrei bin, aber im worst Case gleich wieder 100k für den Bau aufnehmen soll. Oder lieber die Kredite so lassen, wie sie sind und die Mehrkosten für den Bau (gegenüber dem Erlös) ansparen und bar zahlen.

Welches Szenario macht mehr Sinn? Und was wäre, wenn ich nicht 100k sondern 200k benötigen würde, welche Option wäre dann die bessere (vermutlich bleiben wo wir sind emoji).

Danke fürs mitdenken emoji
xenchen

  •  Marty
29.12.2019  (#1)
Meine Meinung: Kredite abbezahlen.
Schuldenfrei und mit vorhandenem Grundstück und verkaufsfähiger Immobilie lässt sich besser verhandeln als mit Schulden.

Ansparen funktioniert in der heutigen Zeit schwer ohne ein Risiko einzugehen. Ihr müsst die Preissteigerungen beim Hausbau betrachten. Im Zuge meiner Beobachtungen der letzten Jahre stiegen die Hauspreise so zwischen 3-6% pro Jahr.

Fundierter lässt sich das sonst ohne mehr Informationen nicht seriös beantworten. Wie alt werdet ihr in 5 Jahren sein? Restlaufzeit und Restschuld und Konditionen der bestehenden Kredite? Schuldenquote? Beide Berufstätig? Kinder? Geschätzter Wert des Grundstücks und des aktuellen EFH (in 5 Jahren) ...

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  •  Blinky
  •   Bronze-Award
29.12.2019  (#2)
Meine laienhafte Meinung: Kredit abbezahlen;
auf den Kredit zahlt ihr viel mehr Zinsen, als ihr jemals auf euer Erspartes bekommen werdet. Daher würde ich so schnell als möglich den alten Kredit fertig zahlen.
Wie Banken das sehen/bewerten weiß ich nicht.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei eurem Vorhaben.

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  •  xenchen
  •   Bronze-Award
29.12.2019  (#3)

zitat..
Marty schrieb:. Im Zuge meiner Beobachtungen der letzten Jahre stiegen die Hauspreise so zwischen 3-6% pro Jahr.

 Ja, das ist mir klar. Es macht aber keinen Sinn früher zu bauen. 

Das Grundstück ist öffentlich und mit Fahrrad nicht zu erreichen. Die Kinder müssen also schon den Führerschein und Auto haben, damit es Sinn macht. 

 

zitat..
Marty schrieb: Wie alt werdet ihr in 5 Jahren sein? Restlaufzeit und Restschuld und Konditionen der bestehenden Kredite? Schuldenquote? Beide Berufstätig? Kinder? Geschätzter Wert des Grundstücks und des aktuellen EFH (in 5 Jahren) ...

45 & 52 Jahre alt in 5 Jahren. 
Der neue aktuelle Kredit (73k) läuft 18 Jahre, der alte (55k)  jetzt noch 10 Jahre. Beide knapp 1% Aufschlag. 

Ja, beide voll Berufstätig. 2 Kinder, wobei der Große in 5 Jahren dann schon 20 ist und der kleine 17.

Ich rechne mit 300k Verkaufserlös für das EFH, das Grundstück ist lt. Bank 100k wert und mit 73 k belastet. 

Wie gesagt, ich denke, wir werden 100-200k zu den 300k zusätzlich brauchen. 


zitat..
Blinky schrieb: Meine laienhafte Meinung: Kredit abbezahlen;
auf den Kredit zahlt ihr viel mehr Zinsen, als ihr jemals auf euer Erspartes bekommen werdet. 

Das ist natürlich richtig. Aber einen neuen Kredit aufnehmen, verursacht genauso Kosten. Und nach einer schnellen Milchmädchenrechnung kommt es aufs gleiche raus.
Noch nicht bedacht ist dabei allerdings, dass ich 1 Jahr lang noch mehr sparen kann, weil ich die Kredite nicht mehr bedienen muss. 

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  •  Marty
30.12.2019  (#4)
Letzteres (kreditfreies Jahr) macht auch was aus. Wenn ihr euch auf kein Risiko einlassen wollt, ist Abbezahlen die sicherste und auf alle Fälle günstigste Variante. Die Kosten für einen neueren Kredit egalisieren wohl die besseren Konditionen, die ihr aufgrund der finanziellen Situation bekommen werdet.

Wieviel ihr brauchen werdet, hängt natürlich von eurem Bauplan ab. Aber ich denke mit 200k wirst du gut bedient sein. Klingt machbar, ein Kredit mit 20 Jahren Laufzeit sollte dann noch drin sein. Selbst bei 15 Jahren liegt ihr ungefähr bei ca 1300eur Rate. Wenn ihr zusammen ca 3x so viel Netto habt, is alles im grünen Bereich.

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  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
30.12.2019  (#5)
eine komplexe Situation, fehlende Detailinfos und pauschale Ratschläge und schon mitten im Prozess (leider) das neue Grundstück ist schon gekauft

es fehlenden die Daten zu den laufenden Krediten und Pfandrechtssituation

aber mit der aktuellen Marktlage würde ich zu 2 Dingen raten:

1. nichts sondertilgen und dann den Neubau größtmöglich aus Eigenkapital machen, das begrenzt auch ein nötiges Baukonto die Höhe während der Verkaufssphase und Baukontominus ist teurer als eine Endfinanzierung

2. würde ich sogar darüber nachdenken die Finanzierung jetzt zu machen, was meine ich damit, 150k Kredit neu aufs Grundstück mit Simultanhypothek auf beide, möglichst wenig Tilgung die nächsten Jahre, Eigenkapital aufbauen, den Bau zuerst aus Eigenkapital bestreiten und danach aus einem Baukonto und ja dann das Baukonto ausgleichen durch den Hausverkauf, das Baukonto ist dann auch mit dem alten Pfandrecht besichert also kann man da eine Topbaukontokondition haben
(umschreiben wenn möglich und Topkonditionen des bestehenden Kredites ist auch ein Ansatz wenn die Bank mitspielt, erspart ihnen auch Arbeit)

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  •  mi2ke
6.1.2020  (#6)
Unser Banker hatte uns empfohlen beim Hausbau doch auch einiges an EK parat zu haben. Denn damit eine Bank deinen Teil des  Kredit auszahlt, sind Rechnungen nötig und es dauert oft auch 1-2 Wochen bis das Geld verfügbar ist (etwaiges Skontoproblem). Es wird ja nicht auf einmal alles Geld bereitgestellt, sondern immer nur soviel wie deine Baufirma in Rechnung stellt. Damit kann sich die Bank absichern dass das Geld auch wirklich für den Hausbau verwendet wird.

Insofern ist es ratsam, EK parat zu haben und den bestehenden Kredit nicht sofort via eurem EK zu tilgen, sondern die Tilgung mit dem neuen Kredit zu veranlassen. Damit seid ihr mit eurem vorhandenen EK flexibler.

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  •  atma
  •   Gold-Award
6.1.2020  (#7)
braucht ihr jetzt 100k oder 200k?

bei 100k sehe ich das problem sowieso nicht - 30k x 5 jahre macht 150k plus zusätzlich 3 jahre das, was ohne kreditrückzahlung übrig bleibt. 

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  •  23dg
  •   Silber-Award
6.1.2020  (#8)
Wenn ihr jedes Jahr 30k (bei 2 Kindern) sparen könnt, braucht ihr euch über Finanzierungen eh keine Gedanken machen.

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  •  Traicampi
6.1.2020  (#9)
Zum Nachdenken (wir hatten eine ähnliche Situation):
Der Verkauf des alten Hauses war eher einfacher, weil der bestehende Kredit von den Käufern übernommen werden konnte.

Der Schätzpreis des alten Hauses war realistisch (Profigutachten), aber es dauerte fast 2 Jahre bis wir endlich einen Käufer gefunden haben und auch nur, weil wir um 20% mit dem Preis runtergegangen sind (damals haben wir schon länger im neuen Haus gewohnt - es wurde mit der Zeit dann doch mühsam und teuer, weil der kalkulierte Eingang des Verkaufserlöses am Bau- und Wohnkonto auf sich warten ließ).

In 5 Jahren bekommt ihr nur noch eingeschränkt Kredit - Laufzeiten bis zum Pensionsalter sind realistisch, darüber hinaus gehende Finanzierungen sind risikoreich für die Bank und für Euch, davon würde ich abraten.

Einen Neubau über 50 würden wir nicht mehr fremdfinanzieren - uns wäre das Risiko zu hoch. Wir haben einige Fälle im Bekanntenkreis erlebt, bei denen gut verdienende, sehr qualifizierte über 50jährige unerwartet ihre Arbeit verloren haben, weil sie durch jüngere billigere Mitarbeiter ersetzt wurden. 

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